Rookies im Dreierpack! So ticken die neuen F1-Gesichter
02.03.2023 | 14:15 Uhr
Die neue Formel-1-Saison steht in den Startlöchern. Drei neue Gesichter stehen damit kurz vor ihrem ersten Rennen auf der großen Motorsport-Bühne.
Doch wer sind die Rookies der neuen Saison? Für wen gehen sie an den Start? Welche Erfolge konnten sie bereits feiern und welche Rituale gehören für sie vor einem Rennen dazu? Sky Sport stellt Nyck de Vries, Logan Sargeant und Oscar Piastri vor dem Saisonstart in Bahrain vor (am Sonntag, ab 14.30 Uhr LIVE & EXKLUSIV auf Sky Sport F1).
De Vries ist mit dem Motorsport groß geworden. Bereits im Alter von vier Jahren bestritt der Niederländer Kartrennen und sicherte sich mit 15 Jahren den ersten Weltmeistertitel. Der 28-Jährige durchlief weitere Stationen wie die Formel 2 und die Formel E, in denen er jeweils Meister wurde. Im Vorjahr kam er bereits unerwartet zu seinem Formel-1-Debüt gab. Als Ersatz für Alexander Albon fuhr de Vries beim Großen Preis von Italien bemerkenswert auf Platz neun und sicherte damit Punkte für Williams F1.
In seiner ersten Saison wird de Vries, dessen richtiger Name eigentlich Hendrik Johannes Nicasius ist, für Alpha Tauri fahren. Dort ersetzt er Pierre Gasly, der zu Alpine wechselte. Mit der Startnummer 21 sollen weitere Erfolge eingefahren werden. Sich selbst beschreibt de Vries als Perfektionist, fürsorglich und sozial. Abseits der Strecke verbringt er gerne Zeit mit Freunden und Familie. Sein Vorbild ist Kevin McCallister von dem Film "Kevin - allein zu Haus". Zu früheren Zeiten hatte de Vries einige Rituale, wozu ein Kuss an den Papa gehörten und auch Unterhosen für Samstag und Sonntag. Dies hat dem Rennfahrer damals Stabilität und Unterstützung gegeben, doch mittlerweile hat er diese Rituale abgelegt.
De Vries ist ein eher ungewöhnlicher Rookie, weiß Olivier Zwartyes, Sky F1-Experte: "Mit Nyck de Vries fährt bei AlphaTauri ein starker neuer Mann. Er ist mit seinen 28 Jahren, seiner jahrelangen Erfahrung als Testfahrer in der Formel 1 und seinen vielen Erfolgen als ehemaliger F2- und Formel-E-Champion natürlich kein klassischer Rookie mehr."
Dennoch ist sich der Kommentator der F2 und F3 sicher, dass er von Anfang an performen wird und fügt hinzu: "Was das Auto angeht, wird mit Sicherheit auch vom jeweiligen Streckenlayout abhängen. Sie haben mit Sicherheit einen kleinen Schritt nach vorne gemacht, aber jetzt keinen, der direkt ins Auge sticht."
Sargeant durchlief ebenfalls mehrere Stationen auf dem Weg zu seiner ersten Formel-1-Saison. Mit sieben Jahren begann er wie de Vries beim Kartsport. Über die Formel 4 ging es weiter über die Formel 3 und schließlich zur Formel 2. 2021 wurde Sargeant in das Nachwuchsprogramm von Williams F1 aufgenommen und durfte beim ersten freien Training des GP der USA 2022 fahren.
Diese Saison wird er mit der Startnummer zwei für Williams F1 ins Rennen gehen und Nicholas Latifi ersetzen. Sich selbst beschreibt der Amerikaner als hungrig, getrieben und abseits der Strecke entspannt. Seine Freizeit gestaltet der 22-Jährige gerne sportlich mit Wakesurfen oder Paddlen. Loges, wie er auch genannt wird, sieht in den Größen des Rennsports sowie dem Sport allgemein ein Vorbild. Rituale hat der Rennfahrer nicht. Er sagt dazu: "Manchmal steht man auf und fühlt sich gut und manchmal eben nicht."Zwartyes schätzt den Rookie als clever ein: "Logan Sargeant ist ein Fahrer, der vom allem dadurch auffällt, dass er sehr konstant fährt und nahezu keine Fehler macht. Er ist ein cleverer Pilot, der nie drüber ist und die Sache nicht zu aggressiv angeht. Er hat in der Formel 2 und Formel 3 starke Leistungen gezeigt, ist um Titel mitgefahren und hat auch mit einem schlechteren Auto viele Rennen gewonnen."
Ein Vorteil für die kommende Saison, denn der Formel-1-Experte glaubt, dass es mit Williams diese Saison nicht einfach werden könnte. "Mit dem Williams wird es aber schwer werden, Akzente zu setzen. Williams ist im Umbruch, hat sich personell auch neu aufgestellt. Sie haben mich allerdings bei den Testfahrten nicht so überzeugt. Aber sie haben das Potenzial, bei bestimmten Strecken mit ihren Fahrern hier und da zu überzeugen", sagt der Kommentator der F2 und F3.
Piastri begann wie viele andere auch auf der Kartbahn. Mit zehn Jahren fuhr er sein erstes Rennen und holte 2014 seinen ersten Titel. Nach einem zweiten Platz in der Formel 4 folgten die Titel in der Formel Renault E, 3 und 2 - jeweils in seinem ersten Jahr. Als Test- und Ersatzfahrer fuhr er im Vorjahr für Alpine. Die Franzosen förderten ihn in den Nachwuchskategorien.
Diese Saison wird Piastri für McLaren mit der Startnummer 81 fahren und ersetzt damit Daniel Ricciardo. Sich selbst beschreibt der Australier als ruhig, entspannt und kalkuliert. Neben der Rennstrecke spielt der 21-Jährige gerne Videospiele oder trifft sich mit Freunden und Familie. Die Vorbilder des auch Oscar Pastri genannten, sind die Formel-1-Fahrer Ayrton Senna und Alain Prost. An Aberglaube und Rituale glaubt er nicht, aber dennoch steigt er immer von derselben Seite ins Auto - weil es bequemer ist.
Sky-F1-Experte Zwartyes glaubt, dass es der junge Australier diese Saison schwierig haben wird. "Sowohl Lando Norris als auch Oscar Piastri haben eine sehr schwere Aufgabe vor sich: Sie müssen einen unfassbar schwerfahrenden McLaren pilotieren. Sie haben einen ganz großen Schritt gemacht, aber in die falsche Richtung. Das sah bei den Tests erschreckend aus", sagt Zwartyes.