Formel 1: Die Alternativen für Vettel nach dem Aus bei Ferrari
McLaren? Gigantentausch? Das sind Vettels Optionen
14.05.2020 | 12:02 Uhr
Nach der Saison 2020 endet das Kapitel Ferrari für Sebastian Vettel. Wie und wo geht es für den viermaligen Formel-1-Weltmeister weiter? Ein Favorit scheint sich herauszukristallisieren.
2015 erfüllte sich Vettel mit dem Wechsel zu Ferrari seinen großen Kindheitstraum. Nach der Saison 2020 und sechs Jahren wird dieser nun enden - wahrscheinlich ohne den erhofften WM-Titel. "Das Team und ich sind zu der Erkenntnis gekommen, dass der gemeinsame Wunsch, über die Saison hinaus weiter zusammenzuarbeiten, nicht mehr besteht", sagte der 32-Jährige.
Das Aus beim italienischen Traditionsrennstall kommt für Ralf Schumacher nicht überraschend. Für den Sky Experten ist es eine Kombination aus mehreren Faktoren. "Ich glaube, dass spätestens seit Monza das Verhältnis im Team zerrüttet war. Zudem hat sich Ferrari mit der Vertragsverlängerung von Charles Leclerc bis 2024 klar positioniert."
ZUM DURCHKLICKEN: Die Vertragslaufzeiten aller Formel-1-Fahrer
Der Monegasse wurde während seines Premierenjahres für die Roten immer selbstbewusster und dominierte Vettel phasenweise sogar. Beide lieferten sich teils erbitterte Duelle, in der Öffentlichkeit kam es auch schon mal zu Misstönen. In der WM-Wertung landete Leclerc als Vierter mit 24 Punkte mehr vor seinem deutschen Stallrivalen.
Rückkehr zu Red Bull unwahrscheinlich
"Charles hat alle Ellenbogen rausgefahren, die er hat und die Zustimmung innerhalb des Teams ist immer mehr gewachsen. Sebastian ist dagegen ein harmoniebedürftiger Mensch. Er muss das Gefühl haben, dass die Leute zu einhundert Prozent hinter ihm stehen. Das wird er nun nicht mehr gehabt haben", glaubt Schumacher, der den Deutschen am Scheideweg sieht.
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Ein Abschied von Vettel aus der Formel 1 scheint unwahrscheinlich. Im November 2019 betonte er im Sky Interview, dass er auch über 2020 hinaus noch in der Königsklasse des Motorsports fahren wolle. Wie und wo es für ihn weitergeht, ist aber noch völlig offen.
Eine Rückkehr zum Red-Bull-Team, mit dem er seine vier WM-Titel gewann, gilt genauso als unwahrscheinlich wie ein Wechsel zu Renault. Spekuliert wird dagegen schon länger über ein Engagement bei McLaren.
Zieht es Vettel zu McLaren?
Teamchef Andreas Seidl und Vettel kennen sich schon lange und schätzen sich. Als der Heppenheimer seine Formel-1-Karriere als Testfahrer bei Sauber-BMW begann, war Seidl dort als Ingenieur tätig. "Sebastian ist als viermaliger Weltmeister für jedes Team eine interessante Lösung", sagte der McLaren-Teamchef zuletzt bei Sky.
Bei den Engländern könnte Vettel die Anerkennung erhalten, die er benötigt, um Top-Leistungen abzurufen. Auch Schumacher glaubt, dass das eine "gute Konstellation" sein könnte.
Sainz als Top-Kandidat für Vettel-Nachfolge
Ein Gigantentausch mit Lewis Hamilton ist für ihn dagegen nicht denkbar. "Sich ins Cockpit neben Leclerc zu setzen, wäre eine zu große Gefahr für Hamilton. Er will die absolute Nummer eins sein und Mitsprachrecht haben. Das wird er bei Ferrari in der Form nicht bekommen."
Als Top-Kandidat für die Vettel-Nachfolge gilt dagegen Carlos Sainz. Der Vertrag des 25-jährigen Spaniers bei McLaren läuft zum Saisonende aus.