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Formel 1-Kolumne: "Eigene Interessen zum Wohle der Rennserie zurückstecken"

Back on Track - die Formel-1-Kolumne von Sandra Baumgartner

Sandra Baumgartner berichtet in ihrer Kolumne über die aktuelle Formel-1-Saison (Bildquelle: Jerry Andre).
Image: Sandra Baumgartner berichtet in ihrer Kolumne über die aktuelle Formel 1 Saison (Bildquelle: Jerry Andre).

Sky Formel-1-Reporterin Sandra Baumgartner spricht in ihrer Kolumne "Back on Track" über die aktuellen Themen in der Königsklasse des Motorsports auf skysport.de.  Dieses Mal im Fokus: die Zukunft der Rennserie und das neue Konzept von Liberty Media.

Am Freitag will Liberty Media in Bahrain die Pläne für die Formel 1 ab 2021 präsentieren. Dabei geht es um die neuen Motoren, Kosten und die Attraktivität der Rennserie.

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Die Formel 1 ist zu teuer!

Bisher schießen die Entwicklungskosten ins Unermessliche, es gibt keine Budgetobergrenze. Die Höhen der TV-Einnahmen haben die Teams 2013 in einzelnen Verträgen - inklusive Sonderzahlungen für die Big Five - mit Bernie Ecclestone verhandelt. Das muss sich ändern, um die Konkurrenzfähigkeit aller Teams zu sichern. Aber dazu braucht es auch das Einverständnis von allen Herstellern.

Derzeit sieht es so aus, als würden sich vor allem Ferrari und Mercedes dagegen stellen. Ich erinnere mich an Abu Dhabi im Jahr 2014. Dort kam das Thema aufgrund der Pleite von Marussia auf. Ich habe mit verschiedenen Teamchefs gesprochen. Damals haben Toto Wolff und Christian Horner noch versichert, ihre Teams würden einer anderen Verteilung der TV-Gelder zustimmen, um das Überleben der kleinen Rennställe zu sicher. Ohne die Traditionsteams wäre die Formel 1 nicht das, was sie ist.

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Jetzt ist es an der Zeit, den Worten auch Taten folgen zu lassen. Wieso sträuben sich die großen Hersteller gegen ein Kostendeckung? Wenn sie nur um Siege fahren können, weil sie dreimal soviel ausgeben, wie die anderen, sind sie nicht die Besten. Es ergibt in der aktuellen Situation keinen Sinn, sich nur auf den eigenen Profit zu fokussieren. Die nächsten drei Jahre wird noch mächtig verdient, und dann? Fällt die Rennserie den zu hohen Kosten zum Opfer, verdienen die Teams gar nichts mehr daran.

Die Spannung fehlt!

Liberty Media will die Rennserie zu einem Spektakel für die Fans machen. Einige Änderungen haben die neuen Eigentümer schon durchgesetzt. Aber Spannung lässt sich nicht erzwingen. Weder durch weitere DRS-Zonen, noch mit mehr verschiedenen Reifenmischungen oder doppelten Punkten im letzten Rennen.

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Die Formel 1 darf nicht durch noch mehr Regeln noch komplizierter werden. Ist die Rennserie einfacher zu verstehen, haben die Fans auch mehr Spaß daran. Außerdem wird mit einfacheren Regeln und weniger Technik auch der Fahrer wieder wichtiger. Dann kommt die Spannung von ganz allein.

Mein Appell an die Verantwortlichen: Steckt die eigenen Interessen zum Wohle der Rennserie zurück! Damit könntet Ihr auch ein Zeichen setzen und ein Vorbild sein für andere!

Über mich:

Autonärrin, Motorsportliebhaberin, Petrolhead
Motorsport ist, seit ich denken kann, mein absolute Leidenschaft. Seit 7 Jahren berichte ich als Journalistin für Sky über die Formel 1. Manchmal mit so viel Power, dass mir mein Kollege Noah Pudelko den redaktionsintern Spitznamen "Die Düse" verpasst hat.

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