Zum Inhalte wechseln

Formel 1 News: Ferrari mausert sich zum Geheimfavoriten

Die Rote Göttin ist zurück! Darum ist Ferrari der WM-Geheimfavorit

Carlos Sainz im Ferrari bei den Testfahrten in Bahrain.
Image: Carlos Sainz im Ferrari bei den Testfahrten in Bahrain.  © Imago

Ferrari hat sich mit starken Leistungen bei den Testfahrten zum Geheimfavoriten für die anstehende Formel-1-Saison gemausert. Insbesondere mit ihrem Gesamtpaket aus Auto und Fahrern punkten die Roten. Eine starke Scuderia wäre zudem wichtig für die Formel 1 und die Motorsport-Fans weltweit.

Angesprochen auf die Favoritenrolle für die F1-Saison 2022 fällt Weltmeister Max Verstappen am Sky Mikrofon sofort ein Team ein: Ferrari.

Der italienische Traditionsrennstall mit dem schwarzen Pferd auf der Motorhaube beeindruckte schon bei den ersten Testfahrten Ende Februar in Barcelona und ist auch in Bahrain weit vorne mit dabei.

Carlos Sainz und Charles Leclerc landeten im Zeitranking am ersten Testtag von Sakhir auf den Plätzen zwei und drei. An Tag zwei fuhr der Spanier erneut auf P2, sein monegassischer Teamkollege landete auf P7. Doch nicht nur der Speed der Roten Göttin auf eine Runde gesehen überzeugt, auch bei den Longruns machte die Scuderia einen sehr guten Eindruck.

Bitte verwende den Chrome-Browser, um unseren Videoplayer mit optimaler Leistung nutzen zu können!

Gibt es einen spannenden Dreikampf in der Formel 1 für die neue Saison 2022? Der amtierende Weltmeister Max Verstappen nennt im Exklusiv-Interview mit Sky seine Favoriten (Videolänge: 27 Sekunden).

Ferrari ohne Probleme

"Nach den gezeigten Leistungen bei den Tests zählt Ferrari zurecht zu den Favoriten. Sowohl in Barcelona als auch in Bahrain waren sie schnell. Und egal was die Scuderia für Reifen aufgezogen hat, egal was sie für ein Programm absolviert haben, sie haben es immer super umsetzen können und hatten keine technischen Probleme. Es wirkt so, als hätten sie alles im Griff", resümierte Sky F1-Kommentator Sascha Roos im Gespräch mit skysport.de die Performance der Italiener.

Mit 116 Runden am Donnerstag und 114 Runden am Freitag spulte Ferrari zudem nach Mercedes (insgesamt 234 Runden) die zweitmeisten aller Teams ab. Während sich bei der Konkurrenz immer wieder kleinere technische Probleme einschlichen, konnte der 16-malige Konstrukteurs-Weltmeister ganz in Ruhe viele Daten für die Entwicklung des Autos sammeln.

Wir haben da weitergemacht, wo wir in Barcelona aufgehört haben. Wir konnten ein paar Dinge testen, die für uns sehr wichtig waren", schrieb Sainz nach Testtag eins in den sozialen Medien. Auch Leclerc äußerte sich am Freitag auf Twitter: "Wir haben viele Runden gedreht und hatten keine Probleme mit dem Auto, was positiv ist. Jetzt geben wir am letzten Testtag vor dem ersten Rennen nächste Woche in Bahrain weiter Gas."

Mehr dazu

Sainz & Leclerc gut gelaunt

Die Laune der beiden Piloten ist zurecht sehr gut. Auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner und Mercedes-Teamchef Toto Wolff zollten dem Konkurrenten bereits ihren Respekt und erklärten eine Woche vor dem Saisonstart in Bahrain (LIVE und EXKLUSIV auf Sky Sport F1), dass mit den Ferrari nach einigen mauen Jahren in dieser Saison wieder absolut zurechnen ist.

"Ich glaube auch nicht, dass Ferrari blufft und nur mit wenig Sprit an Board unterwegs war. Das scheint eine ziemlich runde Sache zu sein, nicht nur, was das Chassis betrifft, sondern vom gesamten Konzept her. Es wirkt auch so, als hätten sie das mit dem Hüpfen besser im Griff als andere Teams. Das ist ein guter Start aus der Winterpause für Ferrari", bilanzierte Sky F1-Kommentator Roos.

Auffällig zudem: Sowohl Sainz als auch Leclerc kommen mit dem F1-75 offensichtlich gut zurecht. Während Red Bull und Mercedes in den vergangenen Jahren ihr Auto jeweils komplett auf die Bedürfnisse an Max Verstappen beziehungsweise Lewis Hamilton ausgelegt haben, geht Ferrari in dieser Hinsicht wohl den Mittelweg - und fährt bislang gut damit.

Carlos Sainz (l.) und Charles Leclerc machen einen starken Eindruck im Ferrari.
Image: Carlos Sainz (l.) und Charles Leclerc machen einen starken Eindruck im Ferrari.  © Imago

Beste Fahrerpaarung der F1

"Ferrari hat meiner Meinung nach die beste Fahrerpaarung im Feld. Leclerc und Sainz pushen sich gegenseitig extrem, sind dabei auf kompletter Augenhöhe, und zwar auf Topniveau. Das ist bei keinem anderen Team mit Abstrichen von McLaren der Fall. Bei Red Bull ist das nicht so und auch bei Mercedes ist das noch nicht so. Und zusammen mit dem Auto-Paket ist Ferrari für mich am besten aufgestellt", analysierte Roos die Situation vor dem Saisonstart.

Jetzt liegt es an der Scuderia, die vielen positiven Eindrücke auch mit in die Saison zu nehmen. Der stolze italienische Rennstall hat sich viel für das neue Jahr vorgenommen, dank der großen Regelrevolution konnte Ferrari den Abstand nach vorne mit Sicherheit verringern oder ist gar selbst in der Pole Position. Doch reicht es schon in diesem Jahr für den ganz großen Wurf?

"Ich traue Ferrari nach den ersten Eindrücken durchaus zu, dass sie 2022 um Siege und Titel fahren werden. Es ist nur die Frage, wie sie das über diese lange Saison mit 23 Rennen gehändelt bekommen. Falls sie dann zwei Fahrer haben, die Konkurrenten um den Titel sind, müssen sie das erst einmal managen. Dann wird es auch spannend zu sehen sein, wie sie damit umgehen, wenn die Topteams Mercedes und Red Bull Dinge verbessern, Lücken schließen und entwicklungsmäßig aufholen oder im Saisonverlauf vorbeiziehen", gab sich Roos vorsichtig optimistisch.

Gut für die Formel 1

In den vergangenen beiden Jahren blieben die Roten gänzlich ohne Sieg. Zum bislang letzten Mal für Ferrari stand Sebastian Vettel 2019 in Singapur ganz oben auf dem Podest. Den bisher letzten von 15 Fahrertiteln fuhr Kimi Räikkönen 2007 ein. Eine für Ferrari-Verhältnisse ganz schön lange Dürrephase, die das Team aus Maranello mit seiner großen Fanbase hinter sich hat.

"Es wäre für alle Motorsport-Fans wichtig, wenn Ferrari mal wieder ganz vorne mitfahren würde, egal ob man Ferrari mag oder nicht. Ferrari gehört einfach zur Formel 1, allein der Name, wenn man den schon ausspricht, hat man sofort ein superschnelles Formel-1-Auto in Rot vor Augen. Motorsport, Formel 1 und Ferrari, das ist eng miteinander verknüpft und daher ist es wichtig, dass die Scuderia erfolgreich ist. Auf jeder Rennstrecke dieser Welt siehst du bei den Fans die Farbe Rot", meinte Roos.

Die Rote Göttin ist definitiv der WM-Geheimfavorit für 2022.

Mehr zum Autor Peer Kuni

Alles zur Formel 1 auf skysport.de:

Alle News & Infos zur Formel 1
Rennkalender & Ergebnisse zur Formel 1
Fahrer & Teams der Formel 1
WM-Stand in der Formel 1
Videos zur Formel 1
Liveticker zur Formel 1

Alle weiteren wichtigen Nachrichten aus der Sportwelt gibt es im News Update nachzulesen.

Weiterempfehlen: