Vettel betroffen: Quali-Zoff zwischen Schumacher & Mazepin
05.09.2021 | 18:00 Uhr
Mick Schumacher und Nikita Mazepin sind als Teamkollegen bei Haas schon des Öfteren aneinander geraten. Nach dem Qualifying von Zandvoort zeigt sich der Russe sauer - Schumacher hingegen sieht keine Schuld bei sich.
Beim Großen Preis der Niederlande starten Mick Schumacher und Nikita Mazepin mit ihren Haas-Autos von den Positionen 19 und 20 (live und exklusiv auf Sky Sport F1). Letzterer hatte sich jedoch mehr Chancen ausgerechnet, da er am Samstag vom Rennstall als "erstes Auto" ins Q1 geschickt wurde.
Mazepin war für den letzten Run in Q1 vor Schumacher auf die Strecke gelassen worden, dieser überholte seinen Teamkollegen jedoch bereits nach wenigen Runden. Laut Schumacher war das auch so abgesprochen. "Ich habe das Okay bekommen, zu überholen und bin dann früh genug vorbeigefahren und hatte sogar noch den Lando zwischen uns," so Schumacher nach dem Rennen.
Mazepin selbst reagiert jedoch sauer nach dem Aus im Qualifying: "Ich hätte nicht überholen sollen müssen, ich war heute das erste Auto im Team. Das ist mir nach Österreich schon zum zweiten Mal passiert." Und weiter: "Es ist eine clevere Art, mich zu übergehen. Entweder man befolgt die Regeln, oder eben nicht."
Harte Worte von dem russischen Rookie, die Mick Schumacher so gar nicht nachvollziehen kann. "Ich weiß nicht genau, was er rum erzählt, aber vielleicht hat seine Crew ihm das nicht durchgegeben: Denn ich habe gefragt, ob ich überholen kann, weil meine Reifen recht kalt waren und er normalerweise eine Runde fährt, die etwas langsamer ist als meine." erklärte der 22-Jährige gegenüber Sky.
Leidtragender dieses Duells war ausgerechnet Sebastian Vettel im Aston Martin. Beim Versuch einer letzten schnellen Runde im ersten Durchgang wurde der Heppenheimer durch den Zweikampf der Haas-Piloten ausgebremst. "Ich habe ihn zu spät gesehen, was natürlich nicht das ist, was ich machen möchte. Wenn ich da im Weg stehe, dann ist das nicht optimal. Seb ist der letzte, dem ich im Weg stehen möchte", zeigte sich Schumacher nach einem kurzen Zwiegespräch mit Vettel verständnisvoll.
Gegenüber Mazepin ist sich Schumacher jedoch keiner Schuld bewusst, weil die Runde von Mazepin durch sein Überholmanöver "nicht kaputt gegangen" sind. "Wir werden das intern im Team besprechen müssen. Ich denke, dass Günther (Steiner, Anm. d. Red.) sich später dazu äußern wird. Aber meines Erachtens haben wir da auf unserer Seite nichts falsch gemacht", schloss Schumacher das Thema ab.
Für die beiden Haas-Piloten bleibt die vermeintliche Behinderung Sebastian Vettels sportkommissarisch folgenlos. Nach einer Anhörung der drei beteiligten Formel-1-Piloten sahen die Rennkommissare von einer Bestrafung ab. Auch, weil Vettel laut offizieller Erklärung einwarf: "Da waren zu viele Autos an der gleichen Stelle."
Sky Experte Ralf Schumacher kann die Aussage von Mazepin nur mit dessen Frust erklären, erneut hinter seinem Teamkollegen gelandet zu sein. "Ist die Reaktion vielleicht sogar auch eine Ausrede? Dennoch bin ich der Meinung, dass so etwas nicht nach außen getragen werden sollte, sondern intern geklärt werden muss. Und wenn Mick sagt, er hat die Erlaubnis bekommen, dann gehört es sowieso gar nicht in die Öffentlichkeit."
Fest steht: Vor dem Rennen am Sonntag, in dem Max Verstappen als Lokalmatador von der Pole Position startet, hat Haas-Teamchef Günther Steiner wohl einiges zu besprechen.
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