Ich entlasse Sie natürlich nicht in die wohlverdiente Nachtruhe ohne den Hinweis auf den Oberkracher morgen. 20:45 Uhr Roma gegen Napoli, davor aber um 15:00 Uhr auch schon gutes Material mit Pisa gegen Inter. Viel Spaß damit und bis bald.

Damit grüßt Milan jetzt tatsächlich vom Platz an der Sonne, von den letzten vier Partien hat man drei mit 1:0 gewonnen und das gegen die Roma, Inter und Lazio. Apropos, Lazio bleibt Achter, daran wird sich auch morgen nichts mehr ändern. Nur der Abstand auf die CL-Plätze, der könnte wachsen, wenn Inter und Bologna punkten. Gutes Stichwort, weiter geht es für Lazio mit einem Heimspiel gegen Bologna, Milan reist zu Torino.

Ganz bitterer Abend für Lazio, aber das 1:0 für Milan ist insgesamt verdient. Weil die Rossoneri nach dem Führungstreffer aus dem Nichts in der 51. Minute durch Rafa Leao klar besser waren, alle relevanten Statistiken zu ihren Gunsten drehten. Torschüsse 16:10, xGoals 1,56 zu 0,75, das geht dann schon in Ordnung. Völlig skurril, dass eine Partie, die praktisch ohne relevante Unterbrechungen auskam, dann als die Nachspielzeit eigentlich schon vorbei war, doch noch zehn Minuten länger ging. Aber auch da bleibe ich dabei, das war sicherlich kein Handelfmeter, besser lange prüfen und richtig entscheiden als schnell und falsch. 

15 statt 5, das Motto dieser Nachspielzeit. Aber die ist jetzt vorbei und Milan darf jubeln. 

Gelbe Karte Mattéo Guendouzi

Offensivfoul von Zaccagni, der aber Tomori unabsichtlich am Fuß trifft. Die Gelbe passt zu Lazios unglücklicher Nachspielzeit. 

Das macht er jetzt, Foul an Pavlovic, der wurde auch gehalten. Also weder Ecke, noch Elfer, sondern Abstoß. 

Ist auch schon fünf Minuten her, die meisten erinnern sich schon nicht mehr an die Szene. Aber Collu hat sich entschieden, aber noch nichts verkündet.

Ecke oder Elfer, Collu schaut sich das jetzt selber an. Also ich seh keinen Elfer, aber wer bin ich, so etwas zu entscheiden. 

Aha, ein Handspiel von Pavlovic. Aus 50 Zentimetern wurde er da angeschossen, wenn es denn überhaupt der Arm war. Prüfung läuft noch, inzwischen Rot für Allegri. Und Rudelbildung hinterher. Mehr würde uns aber die Entscheidung in Sachen Handelfmeter interessieren. 

Ha, vor der Ecke prüft jetzt doch noch der VAR. Was auch immer. 

Gleich sind die angezeigten fünf Minuten um, aber Lazio bekommt noch eine Ecke. 

Immerhin eine Flanke in den Milan-Strafraum, auch wenn die problemlos geklärt wird. Da verzweifelte letztes Wochenende schon Inter, Milans Abwehr steht auch heute wieder wie eine Eins. 

Hui, fünf Minuten dann doch! Kann nur pauschal für die Wechsel zusammenaddiert worden sein. Ansonsten kein VAR, keine Behandlungspausen, Zeit wurde auch keine geschunden. 

Aber erst noch eine weitere Gelbe Karte für Samuele Ricci, der im Mittelfeld gegen Pedro das taktische Foul zieht. 

So, gleich bleibt Lazio nur mehr die vage Hoffnung auf die Nachspielzeit. Maximal drei Minuten würde ich da allerdings avisieren. 

Aber Provedel hat auf der anderen Seite Probleme. Einen scharfen Schuss von Pavlovic kann er nur völlig unkontrolliert abwehren. Kein Rossoneri zur Stelle, um daraus Kapital zu schlagen. 

Und Nuno Tavares kommt für Pellegrini, damit ist Sarri mit seinen Wechseln durch. 

Für Basic ist bei Lazio jetzt Noslin neu dabei.

Weitschuss von Basic, nicht wirklich gefährlich. Aber der hätte höchst gefährlich werden können. Wenn er nicht nur ganz leicht, sondern richtig abgefälscht worden wäre. So hat Maignan mit dem zentralen Ball keine Probleme und packt sicher zu.

Bei Milan Ricci für Nkunku, der heute irgendwie überhaupt kein Land gesehen hat. Bleibts bei diesem Spielstand, wird man bei Milan damit leben können. 

Auf eine große Nachspielzeit darf Lazio nicht hoffen. Aber erst einmal neues Personal.

Wir gehen in die letzten zehn Minuten. Mit einem feinen Fernschuss von Leao, Provedel packt bei dem tückischen Aufsetzer sicher zu. 

Lazio belagert mal ein wenig den Milan-Strafraum, aber da ist auch kein Platz zu finden. Dele-Bashiru schießt einen Rossoneri an, man kann ja auch nicht ewig die Lücke suchen, wenn keine da ist. 

Und der folgende Freistoß? Sind doch eher 25 als 20 Meter und Bartesaghi ballert in die Mauer. Also Ecke, die landet bei Saelemaekers links vor dem Sechzehner. Toller Direktschuss, aber von der Menschenmauer vor ihm abgeblockt.

Nein, kommt er eh nicht, mit kurzer Verzögerung sieht Romagnoli für die Grätsche ohne Chance auf den Ball die fällige Gelbe.

Saelemaekers wird 20 Meter vom dem Lazio-Tor umgemäht, erstaunlich, dass da Romagnoli ohne Gelb davonkommt. 

Plötzlich eine Chance für die Gäste! Weil Pavlovic nicht aufpasst, einen harmlosen Ball durchlässt. In seinem Rücken hat sich der eben eingewechselte Castellanos freigestohlen, fährt das lange Bein aus. Kann das Leder aber nicht an Maignan vorbeibugsieren. 

Neues Personal ist da naheliegend, nun Pedro für Isaksen.

Milan bringt jetzt deutlich mehr Flanken an, nur vier vor der Pause, jetzt schon sechs im zweiten Spielabschnitt. Und Lazio hat aktuell keinen Zugriff, es fehlt ein Plan B nach dem Gegentreffer. 

Dann wechselt auch Allegri, Nkunku darf bleiben, Fofana hat schon Gelb, übergibt an Loftus-Cheek.

Gelbe Karte für Gabbia nach taktischem Foul an Castellanos. 

Hui, das ist ja die Kopie von Lazios Chance ganz zu Beginn. Aber diesmal kann sich Provedel auszeichnen. Langer Ball von halblinks in den Strafraum, Rafa Leao steigt zum Kopfball hoch, platziert den ins linke Eck und eine Glanztat des Keepers ist zu bewundern.

Außerdem darf Castellanos für Boulaye Dia ran.

Sarri wird aktiv, bringt Dele-Bashiru für Vecino.

Lazio bemüht sich um eine Antwort, aber jetzt ist es die massive Milan-Abwehr, die keine Räume anbietet. Hat schon was von Rasenschach. 

Fofana steigt Pellegrini auf den Fuß, der meckert und sieht Gelb. Künstlerpech! 

Milan jetzt schon mit mehr Angriffen als vor der Pause, Fofana kommt über die rechte Seite anmarschiert, zielt von außerhalb des Sechzehners knapp am langen Eck vorbei.

Jetzt hat Milan Lust auf mehr Adrien Rabiot schießt neben das Tor und Lazio muss sich sichtlich erst einmal schütteln. Lief eigentlich 50 Minuten lang alles perfekt und dann das. 

Tooooor! MILAN - Lazio 1:0. Und dann zappelt das Runde plötzlich im Eckigen. Aber auf der anderen Seite. Einmal kombinieren die Mailänder mal schnell, direkt und präzise auf der rechten Seite, Tomori hat Platz und Tempo, flankt aus vollem Lauf. In der Mitte hat Rafa Leao prima antizipiert, drückt das Leder aus fünf Metern über die Linie. Provedel ist noch dran, kann aber aus der kurzen Distanz nichts retten.

Vorlage Fikayo Tomori

Lazio legt wieder mit einem guten Angriff los. Ball rüber auf rechts zu Isaksen, der sofort zur Mitte, Zaccagni spritzt rein und bugsiert den Ball in Richtung Tor. Maignan ist diesmal nicht gefordert, seine Vorderleute können schon entschärfen.

Oder Tomori, der trotz Gelbbelastung Basic im Mittelfeld ein Bein stellt. 

Keine Pausenwechsel, aber Nkunku muss sicherlich mehr zeigen, sonst wird er zu Allegris erstem Wechselkandidat. 

Geht schon wieder weiter. 

Korrekter Zwischenstand, wenngleich Lazio schon zwei richtig gute Gelegenheiten durch den Kopfball von Mario Gila und den Schuss aus spitzem Winkel von Zaccagni hatte. Maignan zweimal ganz stark, sein Gegenüber Provedel hingegen hatte einen ganz entspannten Abend. Milan überhaupt nur mit einer Halbchance durch den Fehlschuss von Tomori eben. Aber es ist keineswegs ein schlechtes Fußballspiel, halt eines, bei dem bisher defensiv fehlerfrei von beiden Seiten agiert wird. Mal sehen, was sich die Trainer in der Pause überlegen, um die Pattsituation zu überwinden. 

Und torlos geht es in die Kabinen. 

Gibt auch nur ein Minüterl. 

Dann mal wieder eine kleine Diskussion, Grund unklar, aber sonst bringen wir ja auch gar keine Nachspielzeit zusammen. 

Mein Tipp: Wetten Sie nicht darauf, dass vor der Pause noch ein Treffer fällt. Der liegt sowas von gar nicht in der Luft. Auch wenn Bartesaghi jetzt mal eine Flanke anbringt und die bis zu Tomori durchrutscht. Der allerdings verzieht seine Direktabnahme rechts im Strafraum deutlich. 

Passquoten von 88 und 86 Prozent, ich wiederhole mich, da ist richtig Qualität auf den Feld bei beiden Teams. Freilich Qualität, die sich über weite Strecken dieser Halbzeit neutralisiert. 

Geht weiter bei Zaccagni, alles halb so wild. 

Dann aber bekommt Zaccagni eine mit und humpelt vom Feld. Lazio bangt um seinen Kapitän, der jetzt außerhalb des Spielfelds behandelt wird. 

Und dann kann man vorne auch mal wieder einen Nadelstich setzen. Technisch ganz stark, wie sich Zaccagni da links im Strafraum trickreich durchsetzt. Für einen Abschluss ist der Winkel dann aber etwas spitz, trotzdem muss Maignan einen starken Reflex auspacken, um den Einschlag im langen Eck zu verhindern. 

Rafael Leao stibitzt einen Ball, aber selbst in so einer Szene wird er dann sofort gedoppelt. Die Abwehr von Lazio agiert wirklich kompromisslos überzeugend. 

Zaccagni war schon einen Tick früher am Ball, aber Gelb ist da natürlich schon etwas hart für so eine harmlose Szene im Mittelfeld.

Jetzt wird es mal etwas lauter. Tomori und Zaccagni wollen beide zum Ball, treffen sich schmerzhaft. Schwer zu sagen, wem man da ein Foul anhängt, dementsprechend entsetzt ist Tomori, dass er nicht nur das Foul gegen sich bekommt, sondern auch noch eine Gelbe. Mit dem Gemecker danach wandelt er freilich am Rande eines Platzverweises. 

Milan jetzt mal etwas präsenter im letzten Drittel. Da warten dann freilich zwei römische Ketten. Es bleibt ein Geduldsspiel. Nicht ungewöhnlich, wenn zwei Teams mit Qualität und Organisation aufeinandertreffen.

Ein Schuss von Leao. Aus 15 Metern, hätte gefährlich werden können. Findet aber keine Lücke, kein Wunder, Lücken gibt es nicht viele. 

Die Anfangsviertelstunde begann spektakulär mit dem Kopfball von Mario Gila, dann aber kam nichts mehr nach. Aktuell ist überhaupt keine Tendenz auszumachen. Lazio holt sich regelmäßig Ecken, mehr aber auch nicht.

Ecke Lazio, aber kein Grund zur Aufregung, Gila mit einem Offensivfoul, aber den Kopfball erwischt er trotzdem nicht. 

Beide Teams stehen defensiv sehr gut organisiert. Haben beide in den ersten zwölf Runden nur neun Gegentore kassiert. Schnitt unter Eins ist per se super. Natürlich nicht aus Sicht des neutralen Beobachters, der auf ein Offensivspektakel hofft. 

Bei Lazio sieht das anders aus, auf Ballbesitz wird verzichtet, sofort der Risikopass in die Spitze gespielt. Kann natürlich auch zum Erfolg führen. 

Nach diesem frühen Schocker ist Milan jetzt um Kontrolle bemüht. Das klappt gut mit viel Ballbesitz in der gegnerischen Hälfte. Jetzt muss man sich nur noch dem Strafraum von Provedel nähern.

Und gleich die Megachance für Lazio! Freistoß von halblinks, aber ganz weit weg vom Kasten der Hausherren. Der Ball von Basic kommt scharf in den Sechzehner, Mario Gila steigt zum Kopfball hoch und zwingt Maignan zu einer Glanztat im linken Eck. 

Los gehts, Schiedsrichter Collu, Giuseppe Collu hat bei knackigen zwei Grad in seine Pfeife geblasen. 

In der Vorsaison verliefen die direkten Duelle eher aus Lazios Sicht positiv. Während man sich im Heimspiel noch 2:2 trennte, entschied Lazio das letzte Aufeinandertreffen im Giuseppe Meazza vergangenen März sogar mit 2:1 für sich.

Und um genau diese Stärke ist sich auch Milan-Coach Allegri bewusst: "Sie sind ein starkes, gut trainiertes Team. Sarri macht einen hervorragenden Job mit einer sehr organisierten Mannschaft, die zwar Raum zu lassen scheint, aber tatsächlich nur sehr wenig zulässt."

Aber auch Lazio zeigte sich in den vergangenen Wochen schwer zu schlagen. In den letzten acht Partien verloren die Römer nur einmal (0:2 gegen Inter). Zudem stehen vier Siege und drei Unentschieden zu Buche.

Doch dieses Vorhaben dürfte alles andere als einfach werden. Seit der Niederlage gegen Cremonese zum Saisonauftakt hat das Team von Massimiliano Allegri nicht mehr verloren. Zuletzt konnte man wie erwähnt sogar Inter im Derby della Madonnina durch den Treffer von Christian Pulisic mit 1:0 bezwingen.

Auf der Gegenseite muss Lazio bereits um den Anschluss an die internationalen Plätze bangen. Mit 18 Zählern liegen die Hauptstädter schon sechs Punkte hinter dem dafür notwendigen 6. Rang. Ein Dreier wäre heute daher umso wichtiger, um nicht weiter den Anschluss zu verlieren.

Das Topspiel des Samstags in der Serie A steigt zweifellos im San Siro, wo die AC Milan Lazio empfängt. Die Mailänder sind in Schlagdistanz zur Spitze. Mit 25 Zählern stehen die Rossoneri auf Rang 2 der Tabelle und können heute mit einem Sieg zumindest bis morgen die Spitzenposition von der Roma (27 Punkte) übernehmen.

Auch Sarri kennt seine Stammelf, auch bei Lazio nur eine Änderung gegenüber dem 2:0 gegen Lecce. Im zentralen Mittelfeld organisiert heute Vecino, Cataldi musste beim Lecce-Spiel zur Pause angeschlagen raus, ist auch heute noch nicht wieder fit. Damals wie heute übernimmt also Vecino. 

Und so sieht Lazios 4-3-3 heute aus: Provedel - Marusic, Gila, Romagnoli, Pellegrini - Guendouzi, Vecino, Basic - Isaksen, Dia, Zaccagni.

Ändert Allegri überhaupt irgendwas nach dem Derbysieg bei Inter.? Ja, eine Kleinigkeit, zwangsweise, vorne neben Rafa Leao stürmt nicht Pulisic, sondern Nkunku. Der US-Boy war ja der Matchwinner am vergangenen Wochenende, heute fehlt er verletzt. Die Rückkehr ins Training steht aber schon kommende Woche wieder an. 

Wir sind startklar. Mit Milans Startelf frisch aus dem Farbdrucker: Maignan - Tomori, Gabbia, Pavlovic - Saelemaekers, Fofana, Modric, Rabiot, Bartesaghi - Nkunku, Rafael Leao.

Herzlich willkommen in der Serie A zur Begegnung des 13. Spieltages zwischen der AC Mailand und Lazio Rom.