Die "Erdogan-Affäre" bleibt ein Thema. Jetzt hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel zu dem Foto der beiden Nationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan geäußert.
Dabei setzt sich Merkel für die beiden DFB-Kicker ein, sagt in der ARD: "Ich glaube, die beiden Spieler haben nicht bedacht, was das Foto mit dem Präsidenten Erdogan auslöst."
Die Kanzlerin ist überzeugt, dass Gündogan und Özil die Fans in Deutschland nicht enttäuschen wollen. Das sich Gündogan mittlerweile öffentlich zu den deutschen Werten und der Nationalmannschaft bekannt hat, empfindet Merkel als sehr berührend.
Pfiffe gegen Gündogan
"Ich finde, wir brauchen die jetzt alle, damit wir gut abschneiden." Gündogan und Özil sind ein Teil der WM-Mannschaft in Russland, "und deshalb würde ich mich freuen, wenn mancher Fan auch klatschen könnte".
Özil und Gündogan hatten sich Mitte Mai kurz vor Bekanntgabe des vorläufigen WM-Kaders mit Erdogan fotografieren lassen. Gündogan schenkte Erdogan zudem ein Trikot mit der Widmung: "Für meinen Präsidenten, hochachtungsvoll." Es folgte harte Kritik, die beiden Spieler hätten sich für Wahlkampfzwecke missbrauchen lassen.
Beim Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft am 2. Juni in Österreich wurden beide Spieler ausgepfiffen. Gündogan musste einen ähnlichen Spießroutenlauf auch am 8. Juni in Leverkusen gegen Saudi-Arabien über sich ergehen lassen, Özil verpasste das Spiel angeschlagen. (Sky Sport/sid)