Bayern haben Talent Leny Yoro von OSC Lille im Visier

Bayern-Kandidat Yoro: Alter Hase in jungem Körper

Von Max Georg Brand

FC-Bayern-Kandidatenliste: Neves, Yogo, Kadioglu & Zubimendi im Fokus

Leny Yoro ist eines der aktuell größten Verteidiger-Talente Frankreichs. Die Bayern haben ihn im Visier. Doch was weiß man über den Shootingstar der Ligue 1?

"Es ist nicht normal", staunte Paulo Fonseca zuletzt. "Es ist nicht normal, einen 18-jährigen Spieler mit dieser Reife und diesen technischen Qualitäten zu sehen." Fonseca, seines Zeichens Trainer beim Lille OSC, ist ganz aus dem Häuschen, wenn er von seinem Schützling Leny Yoro spricht. "Für mich wird er einer der besten Innenverteidiger sein, ein großer Spieler, da gibt es keinen Zweifel."

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Yoro ist der Shootingstar schlechthin bei den Doggen in dieser Saison und wird in den Scouting-Abteilungen einiger Top-Klubs ganz sicher heiß diskutiert werden - wie beim FC Bayern München.

"Außergewöhnlich", sagt Thierry Henry

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Der 1,90-Meter-Hüne verzückt momentan die Ligue 1, weil er bereits kickt wie ein alter Hase, aktuell jedoch erst seine zweite richtige Profisaison spielt und seine erste als Stammspieler bestreitet. Der Franzose mit ivorischen Wurzeln hat sich innerhalb kürzester Zeit zum Chef in der Abwehr des LOSC hochgespielt und Weltmeister Samuel Umtiti auf die Bank verwiesen. Der Rechtsfuß hat einen großen Anteil daran, dass Lille derzeit die zweitbeste Defensive (elf Gegentore in 14 Spielen) stellt und mit nur einem Punkt Rückstand auf Platz drei beste Chancen auf die Teilnahme an der nächsten Champions-League-Saison hat.

"Was er gerade macht, ist außergewöhnlich. Es wird viel über Warren Zaïre-Emery gesprochen, weil er bei PSG spielt, in der Champions League spielt und gerade in A-Nationalmannschaft gewechselt ist. Aber Leny leistet eine enorme Arbeit," sagt nicht Trainer Fonseca, sondern Sturm-Legende Thierry Henry, der den Innenverteidiger zuletzt in der U21 Frankreichs hat debütieren lassen.

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Topwerte und Torgefahr

Wie Create Football für Transfer Update - Die Show herausgearbeitet hat, besitzt Yoro das komplette Rüstzeug eines vielversprechenden Innenverteidigers. Vor allem bei seiner Passquote (94% erfolgreich - Bestwert!) macht dem Youngster in der Ligue 1 kein Innenverteidiger etwas vor. Hinzu kommen seine Zweikampfstärke, sein Stellungsspiel sowie seine Sprintqualität. Trotz seiner Größe schafft Yoro es in der Spitze auf über 34 km/h. Bei Risikopässen ins letzte Drittel (machen nur fünf Prozent seiner Pässe aus) ist noch Entwicklungspotenzial.

Hinzu kommt, dass er auch Torgefahr ausstrahlen kann. Bereits drei Tore erzielte Yoro in dieser Saison. Unter anderem ebnete er Lille mit seinem Last-Minute-Siegtreffer gegen HNK Rijeka im Hinspiel der Conference-League-Quali den Weg in die Hauptrunde.

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Einer für den FC Bayern München?

Die französischen Medien berichten von einem abgeklärten Innenverteidiger, der immer weniger Flüchtigkeitsfehler macht und dessen Selbstvertrauen mit jedem Spiel zu wachsen scheint. Zu Beginn habe Fonseca die Einsatzzeiten seines Schützlings noch dosieren wollen, damit sei jetzt Schluss: "Er ein wichtiger Spieler für das Team, ich schaue überhaupt nicht mehr auf sein Alter", wird der Portugiese von der französischen L'Equipe zitiert.

In Lille spielen sie mittlerweile sogar das Was-wäre-wenn-Spiel. Die Doggen kassierten Anfang November nach der Auswechslung Yoros sowohl gegen Bratislava als auch gegen Toulouse ein Gegentor. Was wäre also, wenn er nicht aufgrund einer Blessur hätte ausgewechselt werden müssen? Es zeigt, welch große Stücke in der "Hauptstadt von Flandern" auf den Jungen gehalten werden. Doch wie lange wird das noch möglich sein?

ZUM DURCHKLICKEN: Die Transferkandidaten des FC Bayern

Lutsharel Geertruida (Feyenoord): Der Niederländer ist im Sommer ein Kandidat gewesen. Auch RB Leipzig hat starkes Interesse gezeigt. Max Eberl findet diesen Spieler richtig spannend. Aktuell ist er aber kein großes Thema bei den Münchnern.
Vom Profil her passt der Feyenoord-Kapitän zum FCB, intern sind die Bayern allerdings skeptisch und hinterfragen, ob der 23-jährige Verteidiger wirklich FCB-Qualitäten hat. Das Preisschild liegt bei 30 Mio. Euro plus Boni.
Joao Neves (Benfica): Der 19-jährige zentrale Mittelfeldspieler gilt als großes Talent und ähnelt von der Spielweise Joshua Kimmich.
Die Bayern beobachten ihn, allerdings wäre er wenn dann eher ein Transfer-Ziel für den Sommer, sollten die Münchner auf das Gaspedal drücken. Sein Vertrag ist noch bis 2028 gültig.
Leny Yoro (OSC Lille): Der 18-jährige Franzose ist ein ganz, ganz spannender Kandidat für den Sommer, wird von den Münchnern intensiv beobachtet.
Der Lille-Verteidiger bringt großes Potenzial mit, ist 1,90 Meter groß, schnell und hat auch schon drei Einsätze für die französische U21-Nationalmannschaft sammeln können. Sein Vertrag ist noch bis 2025 gültig. Bitte merken!
Arnau Martinez (FC Girona): Der Defensivspezialist des spanischen Überflieger-Teams ist noch kein heißes Transfer-Thema bei den Bayern. Die Münchner finden die Entwicklung in Girona allerdings spannend – haben ihn im Blickfeld.
Martinez kann als Rechtsverteidiger, aber auch innen auflaufen. Sein Vertrag in Girona ist noch bis 2025 gültig
Ferdi Kadioglu (Fenerbahce): Bei Kadioglu ist ein Winter-Wechsel möglich – Stand jetzt aber weder zum FC Bayern noch zu Borussia Dortmund. Er ist bislang nicht angeboten worden, auch konkrete Gespräche haben noch nicht stattgefunden.
Die Bayern finden einen Rechtsfuß als Linksverteidiger zwar spannend, richtig ins Profil passt er aber nicht. Im Falle eines Wechsels werden mehr als 20 Millionen Euro fällig.
Martin Zubimendi (Real Sociedad): Die Bayern zeigen Interesse am zentralen Mittelfeldspieler, glauben an das große Entwicklungspotenzial des Spaniers. Die Bild hat zuerst darüber berichtet.
Die Münchner beobachten den 24-Jährigen weiter. Zubimendi könnte eher im Sommer ein Thema werden. Sein Vertrag ist noch bis 2027 gültig.

"Er könnte im Sommer tatsächlich ein heißer Kandidat für den FC Bayern werden", so Sky Transferexperte Florian Plettenberg. Der Rekordmeister beobachte den 18-Jährigen intensiv und bringe viel mit, was Tabellenzweite aktuell suche. Yoros Vertrag in Lille läuft noch bis 2025. Er wäre beileibe nicht der erste und einzige junge Franzose, der in München für Furore sorgen würde.

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