FC Chelsea News: Verliert Werner seinen Stammplatz an Lukaku?

Während bei den Blues nach der spektakulären Lukaku-Rückkehr und dem makellosen Saisonstart ein neuer Hype entfacht ist, muss sich Timo Werner in der Rangordnung erst einmal hinten anstellen. Der DFB-Star steht nun vor entscheidenden Wochen im Chelsea-Dress.

Es dauerte nicht einmal 15 Minuten, bis Chelsea-Rückkehrer Romelu Lukaku eine Hereingabe des omnipräsenten Reece James veredelten konnte und die Blues mit seinem Führungstreffer im London-Derby gegen völlig überforderte Gunners auf die Siegerstraße brachte. Der 115-Millionen-Euro-Rekordneuzugang von Inter Mailand war beim 2:0-Sieg gegen den FC Arsenal auf Anhieb zur Stelle und traf mit seiner ersten Chance.

"Das hätte nicht besser laufen können", sagte "Big Rom", der nach siebenjähriger Abstinenz wieder im Trikot der Blues aufgelaufen ist, am Sky Mikro. "Ich bin sehr glücklich über den Sieg. Wir haben sehr dominant gespielt und hätten sogar noch mehr Tore erzielen müssen. Die Leistung war aber sehr gut, daran müssen wir anknüpfen."

Lukaku-Jubel sorgt für Aufsehen

Der Belgier ist in seiner Heimat angekommen und hat im Westen Londons eine neue Euphorie entfacht. Im Netz wurde allerdings heftig über seinen Jubel diskutiert: Der bullige Angreifer küsste nach seinem Treffer das Wappen auf dem Jersey - eine Geste, die nicht bei jedem gut angekommen ist und auf Twitter sogar für Spott und Häme sorgte.

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Zahlreiche User glauben, dass Lukaku eine Pseudo-Liebe für seinen neuen beziehungsweise alten Klub demonstriere - unterstellen ihm zudem nach seinem Abgang aus Mailand Geldgier. Auch bei seinen Stationen in West Brom, Everton, Manchester United und Inter Mailand zelebrierte er Wappen-Kuss-Jubel und zeigte diese Geste der Treue bei fast jeder Karriere-Station.

Lukaku soll den Fluch der Neun brechen

Für die Chelsea-Fans ist das allerdings keine große Sache. Sie glauben mit Lukaku einen Stürmer in ihren Reihen zu haben, der den "Fluch des Neuners" endgültig brechen wird. Denn gerade Angreifer mit Lukakus Rückennummer "9" haben den Anhängern seit 2006 reichlich Sorgen bereitet. Denn seitdem enttäuschen die Mittelstürmer der Blues durch die Bank weg. Mit Lukaku soll dieser Fluch ein Ende nehmen, der Anfang ist schon einmal gemacht.

Während die belgische Sturmkante die Fans von der ersten Meisterschaft seit 2017 träumen lässt, blieb DFB-Star Timo Werner am Samstag über weite Strecken nur die Rolle des Zuschauers. Der 25-Jährige musste bis zur 90. Minute auf der Bank schmoren, wurde dann für seinen Nationalmannschaftskollegen Kai Havertz eingewechselt. Ein Fingerzeig in Richtung Zukunft?

Wohin mit Werner?

Zwar lief Werner sowohl im Supercup als auch beim Premier-League-Auftakt gegen Crystal Palace von Beginn an auf, blieb aber in beiden Partien blass. Bereits in der Vorsaison hatte der gebürtige Stuttgarter einen schweren Stand. In 52 Partien kam Werner zwar auf 27 Scorer-Punkte (zwölf Tore) und wurde für seinen unermüdlichen Einsatz geschätzt, ließ bei seinen Einsätzen aber zu viele Großchancen ungenutzt und brachte die Verantwortlichen damit immer wieder an den Rand der Verzweiflung.

Mit der Lukaku-Verpflichtung soll die Chancenverwertung kein Thema mehr sein. "Er ist wahrscheinlich einer der drei besten Stürmer der Welt zurzeit", sagte Werner im exklusiven Interview mit Sky Sport über seinen Konkurrenten. Verstecken oder Fliehen ist für Werner aber kein Thema. Im Gegenteil: Er freut sich, mit einem "Weltklasse-Stürmer, der jeder Mannschaft guttut" zusammenzuarbeiten und möchte von ihm profitieren - primär natürlich, wenn sich Chelsea-Erfolgstrainer Thomas Tuchel für eine Aufstellung mit den beiden Angreifern entscheidet.

Entlastung für Werner, Havertz und Co.

Dabei sei Lukaku ein "gutes neues Mittel", wie Werner im exklusiven Sky Interview erklärt: "Man spielt einen langen Ball, er macht ihn fest und dann gehen drumherum die schnellen Spieler ab. Ich glaube, das tut jeder Mannschaft gut." Vor allem in der sehr körperbetonten Premier League.

Auch Tuchel ist sich sicher, dass Werner und Havertz von Lukakus Präsenz profitieren werden: "Er ist der Spielertyp, der gerne Verantwortung übernimmt und ihnen den Druck nehmen kann." Und natürlich biete sich für ihn nun die Möglichkeit, mit zwei Spitzen zu spielen. Eine Situation, von der Werner schon in Leipzig profitieren konnte.

Trio Lukaku-Havertz-Mount überzeugt

Dennoch scheint fraglich, ob Tuchel sein Erfolgs-System auf zwei Stürmer zurechtschneiden wird. Seit seiner Ankunft im Januar zelebriert der 47-Jährige das 3-4-2-1 mit zwei offensivdenkenden Achtern hinter einer einzigen Sturmspitze. Zwei Positionen, die gegen Arsenal von Mason Mount und Kai Havertz begleitet worden sind. Im Sturmzentrum ist Lukaku schon jetzt gesetzt.

"Das war ein super Start für Romelu Lukaku", sagte Tuchel nach dem Derby-Sieg und weiter: "Er hat hervorragend mit Kai Havertz und Mason Mount harmoniert." Das Trio scheint also erst einmal unantastbar, mit Christian Pulisic und Hakim Ziyech hat der Trainer zudem zwei weitere Top-Optionen in der Hinterhand.

Darf Werner gegen Liverpool ran?

Ob Werner am Ende wirklich hinter Lukaku performen kann, wird sich erst in den kommenden Wochen zeigen. Im Moment scheinen die anderen die Nase vorn zu haben. Dennoch wird er seine Chancen in der noch jungen Saison bekommen - vielleicht bereits am kommenden Samstag beim Premier League Match of the Week gegen den ebenfalls makellosen FC Liverpool (ab 18 Uhr live auf Sky Sport 1 und im Liveticker auf skysport.de).

Ohnehin ist klar: Werner steht in London vor wichtigen und womöglich entscheidenden Wochen, in denen er sich massiv steigern muss, um seinen Platz in der Startelf nicht endgültig begraben zu müssen. Bleibt diese Steigerung aus, sind Werners Aussichten bei den Blues wahrlich düster.

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