Fiete Arp & Youssoufa Moukoko blühen in Dänemark wieder auf

Als Teenager in Deutschland hochgejubelt - doch die irrsinnig hohen Erwartungen konnten beide letztlich nie erfüllen. Die Karrieren von Fiete Arp und Youssoufa Moukoko sind anders verlaufen als erhofft.

Von Luca Sixtus,

Image: Fiete Arp (l.) bei Odense BK und Youssoufa Moukoko beim FC Kopenhagen blühen aktuell in Dänemark wieder auf.

In diesem Sommer wechselten die noch immer jungen Stürmer schließlich nach Dänemark. Und sowohl Arp (25) als auch Moukoko (20) legten in ihrer neuen fußballerischen Heimat einen aufsehenerregenden Start hin. Erleben wir einen doppelten deutschen Durchbruch in Dänemark?

Arp galt beim Hamburger SV als Heilsbringer, wurde er doch am 28. Oktober 2017 im Alter von 17 Jahren, zehn Monaten und 22 Tagen zum jüngsten HSV-Torschützen der Bundesliga-Geschichte.

Moukoko erlebte bereits im Nachwuchsbereich einen für einen deutschen Jugendfußballer noch nie dagewesenen Hype. Dieser mündete am 21. November 2020 im Bundesliga-Debüt für Borussia Dortmund mit 16 Jahren und einem Tag: der jüngste Spieler, der je in der Geschichte des deutschen Fußball-Oberhauses zum Einsatz kam.

Beide waren hoffnungsvolle Stürmer-Talente, denen eine goldene Zukunft zu bevorstehen schien. Doch es sollte alles ganz anders verlaufen als geplant.

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Harte Realität für Arp & Moukoko

Arp folgte im Sommer 2019 dem Ruf des FC Bayern, kam bei den Profis aber auf gerade einmal 13 Minuten und konnte sich auch in der damaligen Drittligamannschaft nicht nachhaltig durchsetzen. Der Druck war immens. Der Junge aus Bad Segeberg (Schleswig-Holstein) konnte diesem nicht standhalten. Sein Glück schien der Blondschopf zwischenzeitlich bei Holstein Kiel gefunden zu haben - weit weg vom ganz großen medialen Rummel. Seine Leistungen glichen allerdings einer Achterbahnfahrt. Mal Matchwinner, mal blasser Mitläufer.

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Auch Moukokos Anfänge als Profi waren verheißungsvoll. Rund zwei Monate nach seinem historischen Debüt trug sich der Deutsch-Kameruner erneut in die BL-Geschichtsbücher ein und wurde am 18. Dezember 2020 im Alter von 16 Jahren und 28 Tagen zum jüngsten Bundesliga-Torschützen - und er ist es bis heute. In den folgenden Jahren stagnierte allerdings die Entwicklung. In der vergangenen Saison war Moukoko an den OGC Nizza ausgeliehen. Im Sommer folgte die endgültige Trennung vom BVB.

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Dänemark-Wechsel als Chance

In Dänemark schlagen die beiden noch immer jungen Angreifer nun ein neues Kapitel ihrer bereits jetzt ereignisreichen Karriere auf. Und Stand jetzt scheint ihnen der Tapetenwechsel gut zu tun.

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Vor allem Arp dreht bei Odense BK richtig auf. Fünf Tore und zwei Vorlagen in den ersten sechs Spielen der dänischen Superliga können sich sehen lassen. "Ich glaube schon, dass es für mich als Privatperson langsam an der Zeit war, den deutschen Raum zu verlassen - mit allem, was da jetzt in meinem Leben mit meinem Namen in den letzten sieben, acht Jahren passiert ist und ich erlebt habe", verriet der heute 25-Jährige kürzlich in einem Interview mit transfermarkt.de.

Auch wenn die Zeit in Kiel laut eigener Aussage "super wichtig" war, wusste Arp, "dass ich ins Ausland gehen will". In Dänemark ist er nun Teil einer Mannschaft - gespickt mit einigen deutschen Spielern und ebenfalls einem Landsmann als Trainer: Alexander Zorniger, bekannt aus der Bundesliga (RB Leipzig, VfB Stuttgart) und der 2. Bundesliga (Greuther Fürth). Arp fühlt sich in jedem Fall wohl.

Genauso wie Moukoko beim FC Kopenhagen. Jüngst erlebte der zweifache deutsche Nationalspieler in der dänischen Hauptstadt eine magische Nacht, als er mit seinem Elfmetertor mit dafür sorgte, dass sich der dänische Rekordmeister für die Ligaphase der neuen Champions-League-Saison qualifizierte.

"Als der Trainer mich im Sommer anrief, hat er gesagt: 'Wir können in die Champions League gehen.' Und ich sagte zu ihm: 'Wir werden dahinkommen.' Ich bin froh, dieses Vertrauen von ihm zu kriegen, jedes Mal zu spielen. Das war in den letzten Jahren nicht immer der Fall. [...] Die ganze Stadt und die ganze Mannschaft hinter einem zu haben, tut einem wirklich sehr gut. Das habe ich gebraucht", sagte Moukoko, der in den vergangenen fünf Pflichtspielen mit drei Toren zu überzeugen wusste, gegenüber Bluesport nach dem 2:0 über den FC Basel.

Bisseck & Mukhtar als Vorbilder?

Dass man die Karriere über den Umweg Dänemark ankurbeln kann, beweisen zwei Spieler, die in den zurückliegenden Jahren auf sich aufmerksam gemacht haben.

Da wäre zum einen Hany Mukhtar. Einst Juwel bei Hertha BSC, ging es für ihn über Benfica und Salzburg zu Bröndby IF. Nach vier Jahren beim dänischen Traditionsklub folgte der Wechsel in die USA zu Nashville SC, wo der ehemalige deutsche Junioren-Nationalspieler seitdem Tore über Tore erzielt. In der Saison 2022 kam Mukhtar etwa auf 23 Treffer und sieben Vorlagen, wurde Torschützenkönig und als erster Deutscher zum wertvollsten Spieler der MLS ausgezeichnet. In Nashville genießt der heute 30-Jährige mittlerweile fast schon Legendenstatus.

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Als zweites Beispiel ist Yann-Aurel Bisseck zu nennen, der in der Saison 2017/18 zwar als Teenager auf drei Bundesliga-Einsätze kam, den Durchbruch bei den Profis des 1. FC Köln aber nicht schaffte. Erst ausgeliehen, später fest von Aarhus GF verpflichtet, entwickelte sich der Innenverteidiger in zwei Jahren in Dänemark zu einem sehr interessanten Spieler. So interessant, dass Inter Mailand zupackte. Im März 2025 feierte der 1,96 Meter große Hüne im Viertelfinal-Rückspiel der Nations League gegen Italien sein Länderspiel-Debüt für Deutschland.

Mukhtar und Bisseck können für Arp und Moukoko als Vorbilder dienen. Nur weil die breite Öffentlichkeit einen Wechsel nach Dänemark als einen Rückschritt ansieht, muss die Karriere eines Spielers nicht zwangsläufig im Sande verlaufen.

Der doppelte deutsche Durchbruch in Dänemark - er wäre eine Erfolgsgeschichte, die zu einem weiteren besonderen Kapitel in den Karrieren der beiden einstigen "Wunderkinder" werden könnte.

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