Götze vor Wechsel zur Eintracht: Frankfurter Coup rückt näher

"Quarterback" für die SGE: Frankfurt mit großem Götze-Plan

Von Nico Ditter

Mario Götze steht kurz vor einem Wechsel zur Eintracht Frankfurt, der PSV-Spieler soll nach Sky Infos eine Ablöse von 4,8 Millionen Euro kosten.

WM-Held Mario Götze steht unmittelbar vor der Rückkehr in die Bundesliga und wird sich zur kommenden Saison aller Voraussicht nach Eintracht Frankfurt anschließen. Für den frischgebackenen Europa-League-Sieger ist der Transfer allerdings vielmehr als nur ein Coup…

"Ich lege mich fest: Er kommt zurück", betonte Sky Reporter und Transfer Experte Florian Plettenberg am Montag bei Transfer Update - die Show. Mario Götze ist sich mit der Eintracht nach Sky Informationen grundsätzlich über einen Wechsel einig. Die Frankfurter profitieren auch von einer Ausstiegsklausel, die bei knapp 4,8 Millionen Euro liegt. Götze-Klub Eindhoven kann dem Transfer daher folglich keinen Riegel vorschieben.

Aufsichtsrat muss grünes Licht geben

Letzte Details sind dennoch zu klären: Nach Sky Informationen soll bei der Aufsichtsratssitzung am Montag eine finale Entscheidung über die Verpflichtung getroffen werden. Es geht vor allem um das Finanzielle: "Dort soll heute der 'Daumen hoch' für die Götze-Kohle gegeben werden. Wir sind da sehr optimistisch. Der Aufsichtsrat wird da sicherlich nicht dazwischengrätschen", sagte der Sky Reporter. Bei den Hessen soll der 30-jährige Spielmacher entweder einen Vertrag bis 2024 mit einem Jahr Option unterschreiben oder direkt für drei Jahre bis 2025.

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Beim amtierenden Europa-League-Sieger würde der WM-Held von 2014 zu einem Top-Verdiener aufsteigen und rund drei Millionen Euro plus zusätzliche Bonuszahlungen einstreichen. Eine Gehaltsphäre, in die bei der Eintracht sonst nur die Top-Spieler aufsteigen. "Es gibt bei der Eintracht unten in der Gehaltspyramide die Herausforderer, in der Mitte die Stammspieler und ganz oben die Top-Spieler", weiß Plettenberg und ordnet ein: "Ganz oben reihen sich Spieler ein wie Kevin Trapp und Filip Kostic ein - aber auch Mario Götze. Die verdienen im Schnitt drei Millionen Euro Brutto und können mit Bonuszahlungen auf die vier Millionen Euro zusteuern. Das muss aber schon eine überragende Saison sein."

Diese Pyramide sei vor allem Sportvorstand Markus Krösche wichtig, um das Gehaltsgefüge aufrechtzuhalten. Auch ein Götze-Transfer würde dieses nicht sprengen.

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Götze soll Schlüsselrolle übernehmen

Die SGE-Verantwortlichen setzen große Stücke auf den ehemaligen Dortmund- und Bayern-Star. "Die Eintracht hat richtig was mit ihm vor", betonte Plettenberg. Götze solle auch bei der Eintracht als Spielmacher Impulse setzen und das Offensivspiel der Hessen beleben. Eine klassische Zehnerposition gibt es bei den Frankfurtern allerdings nicht. Trainer Oliver Glasner setzt überwiegend auf das 3-4-2-1-System mit zwei offensiv ausgerichteten Spielmachern. Auf dieser Position sorgten in der abgelaufenen Saison Jesper Lindström und Daichi Kamada für Furore.

Sky Experte Erik Meijer spricht über den anstehenden Götze-Wechsel zu Eintracht Frankfurt und erklärt, wie der Weltmeister der Eintracht helfen könnte.

Vor allem Letzterer wird jedoch immer wieder als Abgangskandidat gehandelt, Krösche schloss einen Wechsel nicht aus: "Wir werden nichts aus Prinzip verhindern, denn es gehört zu unserer Philosophie, dass wir Spieler abgeben, wenn die finanziellen Rahmenbedingungen passen - auch wenn es wehtut, wichtige Spieler und auch Menschen zu verlieren", sagte er im Juni gegenüber der SportBild. Dennoch ist auch eine Verlängerung seines 2023 auslaufenden Vertrags nicht ausgeschlossen.

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So oder so würde die Eintracht von einem Götze-Deal profitieren: Der 63-fache Nationalspieler könnte entweder die Kamada-Lücke schließen oder die Kader-Breite noch einmal deutlich verstärken. Das dürfte in der kommenden Saison samt Mehrfachbelastung und Champions League ohnehin von Nöten sein.

Götze macht großen Sprung in Eindhoven

Für Götze war die Zeit bei der PSV ein großer Erfolg: "Er war der Leistungsträger", sagte Plettenberg und weiter: "Er ist wie eine Art Quarterback bei der PSV geworden und hat unglaublich viele Bälle verteilt." Götze habe jedoch nicht nur im Passspiel zugelegt, sondern auch im Gegenpressing: Der Weltmeister von 2014 kommt im Schnitt auf 3,7 Balleroberungen pro Spiel. "Das ist europaweit ein richtig starker Wert für einen Spielmacher", ordnete Plettenberg ein. Ein Wert, der aber auch Trainer Glasner in seiner pressing- und laufintensiven Spielweise gefallen dürfte.

Auch Frankfurt-Verteidiger Martin Hinteregger macht sich für einen Wechsel stark: "Ich kenne ihn nicht persönlich, aber vom Spielertyp würde er exzellent zu uns passen", sagte er im exklusiven Sky Interview und ist sich sicher: "So einen Spielertyp brauchen wir."

Wechselt Mario Götze zurück zur Bundesliga und verstärkt EL-Sieger Eintracht Frankfurt? Sein potenzieller Teamkollege Martin Hinteregger schätzt einen möglichen Transfer ein.

Ein weiterer Aspekt, der für einen Transfer spricht: Götze ist topfit und überwiegend verletzungsfrei, sammelte in der vergangenen Saison 4.150 Spielminuten. Auch die Effizienz stimmt: Der Spielmacher lieferte in der abgelaufenen Saison starke 23 Torbeteiligungen bei 52 Einsätzen. Leistungen, die auch bei der internationalen Konkurrenz angekommen sind: Neben Benfica soll auch der italienische Meister AC Mailand intensiv um die Dienste des Offensivallrounders gebuhlt haben.

Matthäus würde es Götze und der Eintracht gönnen

Nun steht allerdings die Eintracht vor dem Coup. Für den Sky Experten Lothar Matthäus wäre das neben dem Europa-League-Titel "die nächste schöne Story rund um den herrlichen Klub am Main." Götze sei in Holland gereift und habe zurück zu alter Stärke gefunden. Nun folgt der nächste Schritt. In Frankfurt "hat er ein ideales Umfeld, einen guten Trainer, geniale Fans und ohne den extremen Druck früherer Tage, könnte er uns wieder verzaubern. Ich würde es ihm und der Eintracht gönnen", schrieb er am Montag in seiner Sky Kolumne.

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Statt Eredivisie und Conference League heißt es für Götze nun aller Voraussicht nach wieder Bundesliga und Königsklasse - ein Flashback in alte Zeiten. Dass der WM-Held von 2014 an diese Leistungen anknüpfen kann, hat er vor allem in der vergangenen Saison bei der PSV Eindhoven eindrucksvoll bewiesen.

Ein Weltstar, der das Gehaltsgefüge nicht sprengt, für verhältnismäßig niedriges Geld an den Main wechselt und sich seit Monaten in bestechender Form befindet: Für die Eintracht ist der Transfer vielmehr als nur ein Coup...

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