Matthäus: Neymar hat den Spott verdient

Matthäus betitelt Neymar als Schauspieler

Von Sky Sport

Image: Neymar schreit vor Schmerzen - ob es wirklich so weh getan hat?

Für Lothar Matthäus ist Neymar nicht der beste Spieler der Welt. Der 57-jährige Sky Experte kritisiert Brasiliens Superstar für die zahlreichen übertriebenen Schauspieleinlagen.

Im Achtelfinale gegen Mexiko (2:0) gelang Neymar sein bestes Spiel bei der WM 2018 in Russland und zeigte mit einem Tor und einer Torvorlage seine fußballerische Klasse. Aber nicht nur seine Künste mit dem Ball bleiben den Fans im Kopf, sondern vor allem seine übertriebenen Gestiken nach Foulspielen an ihm. Sky Experte Lothar Matthäus kritisiert Brasiliens Superstar dafür.

Er könnte der Superstar der WM werden, doch bereits nach vier Spielen überwiegt die Kritik an Neymars peinlichen Schauspieleinlagen. Wir werfen einen Blick auf die unnachahmliche Neymar-Show - ein Mix aus brillantem Fußball und Theatralik pur.
Bereits im ersten Gruppenspiel gegen die Schweiz fällt Neymar nur negativ auf - bei nahezu jedem Foul fällt er zu Boden und beschwert sich. Die Selecao kommt nicht über ein 1:1 hinaus.
Gegen Costa Rica legt Neymar im Strafraum eine glasklare Schwalbe hin und bekommt erst den Elfer - doch dank des Videoassistenten wird der Strafstoß aberkannt.
Der Angreifer fühlt sich ungerecht behandelt und meckert - doch die Bilder lügen nicht.
Es läuft einfach nicht für Neymar - dementsprechend oft liegt er am Boden und jammert.
'Was, ich?' - die Diskussionen mit dem Schiri nach einem vermeintlichen Foul an Neymar gehören bei der WM schon dazu.
Dann sorgt er endlich für positive Schlagzeilen - in der 90. Minute erzielt er das 2:0 für die Brasilianer.
Neymar und Coutinho sorgen für den ersten Sieg der Selecao. Neymar ist überwältigt...
...und bricht in Tränen aus. War sein Tor, der Sieg oder die 'Schmerzen' der Auslöser? Man weiß es nicht.
Selbst die Gegenspieler fühlen mit und nehmen den Brasilianer in den Arm - ergreifend.
Gegen Mexiko sehen wir endlich den Neymar, den alle sehen wollen! Er tänzelt, dribbelt und spielt für die Mannschaft - in der 51. Minute trifft er nach einem herrlichen Doppelpass mit Willian zum 1:0.
Es geht aber auch anders: Neymar geht nach einem Foul zu Boden. Als Layun dem am Boden liegenden Stürmerstar dann auf den Knöchel stieg, geht die Show erst richtig los.
Erst schreit Neymar vor 'Schmerzen' und weil das noch nicht reicht...
...windet er sich auf dem Boden und schreit weiter. Es sieht zunächst nach einer bösen Verletzung aus.
Mittlerweile wird er behandelt. Brasilien hält kurz den Atem an - ist die WM für Neymar vorbei?
Nicht wirklich! Direkt danach hüpft er wieder über das Feld - und bereitet das 2:0 durch Firmino mit einem tollen Pass vor.
Brasilien steht im Viertelfinale - auch dank Neymar. Die Neymar-Show wird also um mindestens 90 Minuten verlängert.

"Es bringt ihm keine Sympathien ein. Maradona hat nicht geschauspielert, Messi macht es nicht. Wir brauchen Spieler wie Neymar, aber nicht mit dieser Schauspielerei, die er in jedem Spiel zeigt", sagte Matthäus am Mittwoch in Moskau.

Mexikos Trainer spricht von Schande

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An Theatralik kaum zu übertreffen war die Reaktion des 26-Jährigen nachdem ihm Mexikos Miguel Layun dem Superstar auf den Knöchel getreten hatte. Neymar wälzte sich derart heftig auf dem Boden, dass man einen Knöchelbruch hätte vermuten können.

Diese übertriebenen Einlagen stoßen nicht nur Matthäus auf. Mexikos Trainer Juan Carlos Osorio sprach von "einer Schande. "Es ist ein Negativbeispiel für die Welt, für Kinder und für den Fußball."

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Neymar-Ärger! Mexiko-Coach flucht

Der Superstarwältzt sich während der Partie gegen Mexiko erneut am Boden und erhitzt die Gemüter.

Neymar ist kein Messi oder Ronaldo

Die Aktionen des PSG-Stars sorgen einerseits für viel Ärger, andererseits aber auch für Hohn und Spott im Netz - Matthäus kann diese Reaktionen nachvollziehen: "Er hat es nicht nötig, er ist ein exzellenter Spieler. Aber das gehört sich nicht. Man spottet ja auch über ihn - und das zu Recht."

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Neymar ist mit seiner Ablösesumme von 222 Millionen Euro zwar der teuerste Spieler des Planeten, aber den Status der fünfmalige Weltfußballer Cristiano Ronaldo und Lionel Messi hat der Brasilianer noch nicht erreicht: "Wir sprechen über den Besten, und er hat dieses Jahr noch nicht gezeigt, dass er der Beste ist", schätzt Matthäus die Leistung des Tempodribblers ein.

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