Vor dem Derby: Das macht Dortmund besser als Schalke 04

Borussia ist dem Revier-Rivalen enteilt

Von Udo Hutflötz

Image: Der BVB liegt aktuell 19 Punkte vor dem Revierrivalen Schalke.

In der Abschlusstabelle der letzten Saison lag Schalke acht Punkte vor dem BVB. In der aktuellen Spielzeit hat sich das Blatt gewendet und die Borussia ist dem Rivalen enteilt. Sky Sport nennt die Gründe.

19 Punkte liegt Borussia Dortmund bereits nach etwas mehr als einem Drittel der Saison vor Schalke 04. Bei einem Sieg im Derby am Samstag (ab 14 Uhr live und exklusiv in der Sky Original Konferenz auf Sky Sport Bundesliga 1 HD oder via Sky Ticket live streamen) könnte der Vorsprung der Schwarz-Gelben auf 22 Zähler ansteigen.

Diese große Diskrepanz zwischen beiden Ruhrpott-Klubs hat seine Ursprünge im Sommer. Die dort getroffenen Entscheidungen der Vereine nehmen im Verlauf der Saison immer mehr Einfluss auf die Entwicklung der Teams. Sky Sport zeigt die Punkte, die der BVB besser umgesetzt hat als S04.

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Transfers: Witsel, Alcacer und Co. schlagen ein

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Die Transferpolitik, die die Borussia im Sommer verfolgt hat, fällt unter die Kategorie "mehr als gelungen". Hervorzuheben sind besonders die Verpflichtungen von Paco Alcacer, der mit einer unfassbaren Torquote den Abgang von Pierre-Emerick Aubameyang vergessen lässt, sowie von Axel Witsel und Thomas Delaney. Die beiden Mittelfeldakteure drücken dem BVB-Spiel mit Ruhe, Übersicht und technischen Fähigkeiten ihren Stempel auf.

Auch bei den Transfers von Achraf Hakimi und Abdou Diallo bewies der BVB ein goldenes Händchen. Hakimi belebt das Spiel mit seiner Schnelligkeit auf den Außenverteidigerpositionen, auf denen er sowohl rechts als auch links eingesetzt werden kann. Außerdem erlaubt seine Qualität Pausen für die "Oldies" Lukasz Piszczek und Marcel Schmelzer, womit der BVB stets frische Kräfte aufbieten kann.

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Mit Diallo hat Dortmund zudem einen starken Ersatz für den abgewanderten Sokratis an Land gezogen. Der junge Franzose weist großes Potenzial auf und wirkt in der Verteidigung trotz seiner erst 22 Jahre routiniert. Zudem erweist sich Diallo als sehr flexibel - er kann sowohl innen als auch auf der Außenbahn verteidigen, was zusätzliche (Rotations-)Möglichkeiten ergibt.

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Dortmund: Führungsetage mit hoher Kompetenz

Ein wichtiger Grund für die starke Einkaufspolitik der Dortmunder ist die Umstrukturierung in der Führungsetage. Die Bosse Hans-Joachim Watzke und Michael Zorc haben sich mit Sebastian Kehl (Leiter Lizenzspielerabteilung) und Matthias Sammer (externer Berater) reichlich Fußball-Sachverstand ins Team geholt.

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Da beide als Typen gelten, die eine eigene Meinung haben und diese auch offensiv einbringen, profitiert der BVB vor allem bei der Zusammenstellung des Kaders, der in dieser Saison eine gute Mischung aus Technikern, Arbeitern, jungen Spielern und Routiniers aufweist und im Winter noch weiter perfektioniert werden könnte.

BVB: Die möglichen Wintertransfers

Ein möglicher Abgänger ist Sturmtalent Alexander Isak. Der Schwede kam unter Trainer Lucien Favre bislang überhaupt nicht zum Zug und könnte laut fotbolldirekt.se im Winter an seinen Jugendklub AIK Solna ausgeliehen werden, um Spielpraxis zu sammeln.
Ein weiterer Leihkandidat für den Winter ist Dzenis Burnic, der auch nach einer Leihe zum VfB Stuttgart in der vergangenen Saison nicht den Sprung zu den BVB-Profis geschafft hat.
Auch Sebastian Rode könnte den BVB verlassen. Der verletzungsgeplagte Mittelfeldspieler kommt wie Isak in dieser Saison auf keine einzige Spielminute in der Profimannschaft und darf sich wohl einen neuen Klub suchen.
In diese Kategorie fällt auch Außenverteidiger Jeremy Toljan. Laut fussballtransfers haben Inter Mailand und Betis Sevilla ein Auge auf den 24-Jährigen geworfen.
Shinji Kagawa liebäugelte bereits im Sommer mit einem Abschied vom BVB. Auch unter Favre kommt der Mittelfeldspieler nur sporadisch zum Einsatz. Lediglich 98 Liga-Minuten stehen aktuell zu Buche. Ein Transfer im Winter scheint nicht unwahrscheinlich.
Nach den Sommer-Verpflichtungen von Axel Witsel und Thomas Delaney sammelt auch Julian Weigl immer weniger Einsatzminuten. Dies will laut Sport Bild der FC Arsenal für sich nutzen und den Mittelfeldspieler nach London lotsen.
Ein vor allem in der Premier League begehrter BVB-Profi ist Christian Pulisic. Der US-Amerikaner steht laut Daily Mail besonders beim FC Chelsea hoch im Kurs. Die Blues sollen bereit sein, im Winter 80 Millionen Euro für den Flügelflitzer zu zahlen.
Einen Winterabgang von Pulisic hat BVB-Sportdirektor Michael Zorc vor wenigen Tagen zwar ausgeschlossen, doch bei diesen Summen kann man nie wissen. Für den Fall der Fälle, hat der BVB wohl schon einige Youngster für den Flügel im Visier.
Ein möglicher Kandidat: Pedrinho von Corinthians. Der 20-jährige Brasilianer soll sich laut Esportes Yahoo im Visier der Borussia befinden. Gehandelte Ablöse: 50 Millionen Euro.
Auch Vinicius Junior von Real Madrid wurde vom spanischen Portal Don Balon mit dem BVB in Verbindung gebracht. Doch seit dem Trainerwechsel von Lopetegui zu Solari kommt der Youngster häufiger zum Einsatz. Ein Wechsel scheint somit unwahrscheinlich.
Eine Verpflichtung von Nicolas Pepe (OSC Lille) scheint da schon etwas realistischer. Der Ivorer ist auf beiden Flügeln einsetzbar, dürfte laut dem französischen Sender TF1 allerdings 50 Millionen Euro kosten - möglicherweise zu viel für den BVB.
Seit kurzem verdichten sich Gerüchte, dass der BVB an Gladbachs Thorgan Hazard dran ist. Allerdings war bislang immer vom Sommer die Rede. Mit eventuellen Pulisic-Millionen könnte der Transfer auch im Winter gestemmt werden - wenn Gladbach mitspielt.
Preiswerter dürfte eine mögliche Verpflichtung von Anthony Gordon (FC Everton) werden. Der 17-Jährige gilt als großes Talent und könnte beim BVB eine ähnliche Entwicklung wie Sancho nehmen. Laut Daily Mail sind auch Bayern und Arsenal interessiert .
Ebenfalls jung und talentiert und damit womöglich im Visier vom BVB ist Callum Hudson Odoi vom FC Chelsea. Laut Mirror ist er auch ein Kandidat bei der Borussia. Trotz seiner erst 18 Jahre bringt es der Flügelspieler bereits auf Profi-Minuten.
Nummer drei der PL-Youngster ist Brahim Diaz von Manchester City. Der 19-jährige Spanier (offensives Mittelfeld) mit Vertrag bis 2019 will laut englischen Medienberichten nicht bei den Citizens bleiben und bringt daher nur noch im Winter Einnahmen.
Durch einen möglichen Abgang von Isak würde die Planstelle hinter Alcacer frei werden. Diese könnte Maxi Gomez von Celta Vigo einnehmen. Laut El Pais habe der BVB Interesse an dem Uru, der in dieser Saison zehn Scorerpunkte in zehn Spielen auflegte.

Schalkes Neuzugänge noch nicht in Tritt

Anders verhält es sich beim Revier-Rivalen Schalke 04. Die Königsblauen halten bei den Verpflichtungen zumindest quantitativ mit Dortmund mit. Qualitativ scheint man jedoch deutlich hinterherzuhinken - trotz der ausgegebenen 52,7 Millionen Euro.

Nahezu alle Neuzugänge blieben bislang hinter den Erwartungen zurück - einzige Ausnahme ist hierbei Salif Sane, der in der Innenverteidigung solide auftritt.

Sebastian Rudy, Suat Serdar, Omar Mascarell, Hamza Mendyl und Mark Uth können im bisherigen Saisonverlauf nicht an ihre Leistungen der vergangenen Spielzeit anknüpfen und damit nicht die schmerzhaften Abgänge von Thilo Kehrer, Leon Goretzka und Max Meyer kompensieren.

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Favre bringt Fortschritt

Ein weiterer Aspekt für den BVB-Aufschwung und Vorsprung gegenüber Schalke steht an der Seitenlinie. Während Dortmund in der vergangenen Saison unter Peter Stöger mit defensivem Fußball noch das Erreichen der Champions League schaffte, bringt Lucien Favre seit dem Sommer eine andere Philosophie mit.

Mit schnellem Vertikalspiel überrannten die Schwarz-Gelben vor einigen Wochen ihre Kontrahenten. Zuletzt überzeugte der BVB aber auch mit Kontrolle und Minimalismus - letzteres im positiven Sinn. Die Balance, die Favre der Mannschaft verpasst hat, erweist sich als gewinnbringend und begeistert auch die Fans.

Tedesco kehrt zur Defensive zurück

Weniger Spaß hingegen haben die Anhänger des S04, die bei ihrem Team nur wenig bis gar keinen Fortschritt im taktischen Gebilde sehen. In der letzten Saison war die überwiegend zurückgezogene Spielweise unter Trainer Domenico Tedesco noch erfolgreich. Offensive Kaltschnäuzigkeit und defensive Stabilität reichten zumeist für drei Punkte - die Folge: Schalke wurde Vizemeister.

In diesem Video (3:51 Minuten) erklärt Sky Reporter Dirk große Schlarmann, wie Schalke 04 gegen Borussia Dortmund bestehen kann. Zudem zählt er auf, was alles bei S04 im Argen liegt.

In dieser Spielzeit findet sich Schalke bislang in der unteren Tabellenregion wieder. Vor allem zu Saisonbeginn setzte es eine Negativserie mit fünf Niederlagen am Stück. Dies könnte unter anderem an der etwas abgewandelten Spielweise von S04 gelegen haben.

Tedesco wollte offensiver und attraktiver agieren lassen, was jedoch fehlgeschlagen ist. Die Rückkehr zum defensiven Stil war die Konsequenz, was nicht mehr so erfolgsversprechend war, wie noch in der vergangenen Saison - und die 19 Punkte Rückstand auf den BVB ansatzweise erklären.

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