Werner, Silva & Co.: Ladenhüter blockieren Kaderplanung bei RB Leipzig
Bei RB Leipzig ist auf der personellen Seite noch einiges zu tun. Insbesondere auf Marcel Schäfer, Geschäftsführer Sport, wartet diesen Sommer noch viel Arbeit.
10.07.2025 | 18:14 Uhr
Denn nachdem die Sachsen den Europapokal verpasst hatten, möchte sich RB neu aufstellen. Auch viele altgediegene Spieler können und sollen den Verein noch verlassen.
Sie wollen, sie müssen, aber sie können noch nicht. Der große Umbruch lässt in Leipzig noch auf sich warten. Es ist zäh …
Timo Werner, Yussuf Poulsen, Andre Silva - dieses Trio bindet allein ein kombiniertes Jahresgehalt von rund 23 Millionen Euro. Werner und dessen Agentur wurde unmissverständlich mitgeteilt, dass es keine sportliche Zukunft am Cottaweg gibt. RB respektiert das Vertragswerk, forciert aber einen Abgang des ehemaligen Nationalspielers. Auch wenn Nachnamensvetter Ole Werner eine "Trainingsgruppe Zwei" bereits ausschloss, gibt es den eindeutigen Wunsch nach einer Trennung in diesem Sommer. Die New York Red Bulls haben konkretes Interesse am 29-Jährigen signalisiert, es wird verhandelt. Werner müsste aber für Gehaltsabstriche bereit sein, damit der Deal über die Bühne geht.
Bei Poulsen stehen die Zeichen auf Trennung
Bei Leipzigs Rekordspieler Poulsen ist die Lage eine etwas andere, wenngleich auch hier die Zeichen ganz klar auf Trennung stehen. Der Däne äußerte intern seine Wechselabsichten, will vor der Weltmeisterschaft im kommenden Jahr Spielzeit generieren. RB hebt den Daumen. Während Poulsen am Cottaweg nur auf Kurzzeiteinsätze kommt, könnte er beim Hamburger SV eine wichtige Rolle einnehmen. Der 31-Jährige verhandelt mit den Rothosen, der sich anbahnende Deal ist weit fortgeschritten.
HSV-Boss Stefan Kuntz sagte am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz: "Es sieht ganz gut aus, wir sind auf der Zielgeraden. Es ist eine Frage von drei, vier, fünf Tagen."
Dass Poulsen beim HSV nicht das RB-Gehalt von sechs bis sieben Millionen Euro verdienen wird, ist offensichtlich. Neben Kompromissen sind hier beidseitig auch Zugeständnisse wichtig, um den Transfer final eintüten zu können.
Silva müsste zu Abstrichen bereit sein
Dann wäre da noch Silva. Einst als Statement-Transfer verpflichtet, fungiert der Portugiese seit Jahren als Leipziger Ladenhüter. Daran konnten auch Leihen zu Real Sociedad und Werder Bremen nichts ändern. Silva verdient rund sieben Millionen Euro pro Jahr. Ein Vertrag, den er so wohl nie wieder unterschreiben wird. Während die Scouting-Abteilung damals von einem Transfer des heute 29-Jährigen abriet, setzten die Bosse den Deal durch. Finanziell verheerend. Jetzt stehen die Zeichen auf (endgültigem) Abschied. Hat Silva einen Markt? Nur wenn er zu finanziellen Abstrichen bereit ist.
Sesko träumt weiter von der Premier League
Und sonst? Die interne RB-Vorgabe sieht vor, mindestens 100 Millionen Euro an Transfereinnahmen zu generieren. Bedeutet: Mindestens ein dicker Fisch muss für einen erheblichen Betrag über die Ladentheke. Benjamin Sesko vielleicht? Weiterhin möglich, auch wenn Arsenal zuletzt nicht über die Ziellinie gehen wollte. Vereine aus Saudi-Arabien bleiben konkret am Slowenen interessiert - Sesko träumt von der Premier League. Für RB gilt weiterhin: 80 Millionen plus Bonuszahlungen bilden die Grundlage eines möglichen Sesko-Verkaufs. Grundsätzlich wehrt sich am Cottaweg aber auch niemand, wenn einer der besten und vielversprechendsten Spieler des Kaders ein weiteres Jahr bleibt.
Knackige Ablösen können schließlich auch mit Xavi Simons und/oder Lois Openda eingespielt werden. Stimmt das Angebot, ist Leipzig gesprächsbereit. Dass Xavi ohnehin weg will, ist unlängst bekannt. Dafür benötigt es aber eben auch einen Abnehmer.
Septett kann RB Leipzig verlassen
Unveränderter Stand: Spieler wie Willi Orban, Lukas Klostermann, Kevin Kampl, Peter Gulacsi, Lutsharel Geetruida, Amadou Haidara oder Eljif Elmas können den Verein verlassen, sofern angemessene Angebote eintrudeln und die Genannten diesen Schritt gehen wollen. Niemand aus diesem Septett ist unverkäuflich, vom Hof gejagt wird auch keiner. Auch hier reden wir von einem kombinierten Jahresgehalt von rund 40 Millionen Euro. Addiert man die Summen von Xavi und Openda, stößt man auf mehr als 55 Millionen Euro.
Quintessenz: Leipzig will das Gesicht des Kaders verändern, ist aber noch nicht vollumfänglich handlungsfähig. Der eine oder andere Ladenhüter steht weiterhin unter Vertrag, zudem will man rund 100 Millionen Euro einnehmen, parallel weitere Neuzugänge (unter anderem auf dem offensiven Flügel) verpflichten. Da steht jede Menge Arbeit für Sportgeschäftsführer Marcel Schäfer an, der mit Max Finkgräfe und Ezechiel Banzuzi bislang zwei Deals auf der Zugangsseite eintüten konnte.
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