WM 2018: Darum kann Schweden zum deutschen Spielverderber werden

DFB-"Endspiel" gegen die Skandinavier

Die schwedische Nationalmannschaft geht mit viel Selbstvertrauen in das Spiel gegen das DFB-Team.
Image: Die schwedische Nationalmannschaft geht mit viel Selbstvertrauen in das Spiel gegen das DFB-Team.  © Sky

Das DFB-Team steht vor dem zweiten Gruppenspiel gegen Schweden (19:45 Uhr live auf Sky Sport UHD und im Liveblog) mit dem Rücken zur Wand. Aufgrund der 0:1-Auftaktniederlage gegen Mexiko ist die Truppe von Bundestrainer Joachim Löw quasi zum Siegen verdammt. Dies dürfte allerdings kein leichtes Unterfangen werden. Sky Sport sagt warum.

Die deutsche Nationalmannschaft war in den vergangenen Tagen mit der Aufarbeitung der Pleite gegen Mexiko beschäftigt. Die erste Turnier-Auftaktniederlage unter Löw hinterließ nicht nur Fragezeichen in der taktischen Ausrichtung, sondern dürfte auch mental alles andere als förderlich gewesen sein.

Konträr erscheint die Situation der Schweden. Die Skandinavier feierten mit dem 1:0-Sieg gegen Südkorea einen gelungenen Turnierauftakt. Gute Stimmung und Selbstbewusstsein sind somit reichlich vorhanden, weshalb der psychologische Vorteil aufseiten der Schweden liegen dürfte.

Stabile Abwehr als Faustpfand

Neben der mentalen Verfassung gilt es aber auch, auf das spielerische Element der Tre Kronors zu blicken. Diese definieren sich vor allem über ihre defensive Stabilität. Mit Kapitän Andreas Granqvist und Pontus Jansson bilden zwei richtige Kanten die Innenverteidigung der Skandinavier.

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Körperlich wird es für das DFB-Team schwer werden, sich gegen diese Robustheit durchzusetzen - egal ob mit Mario Gomez ein wuchtiger Angreifer auflaufen wird oder ob Löw es mit dem schnellen, wendigen Werner versucht.

Denn auch die wuseligen Südkoreaner um Tottenham-Star Heung-Min Son taten sich gegen diese Defensiv-Wand schwer und blieben letztlich ohne Torerfolg. Die Viererkette wird durch Rechtsverteidiger Mikael Lustig von Celtic Glasgow ergänzt, der mit dem "Bhoys" in den letzten Jahren ausgiebig internationale Erfahrung in der Champions League sammeln konnte und daher weiß, wie er gegen individuell starke Offensivakteure verteidigen muss.

  1. Nach dem blamablen WM-Auftakt gegen Mexiko (0:1) ist Deutschland im nächsten Match gegen Schweden gefordert. Vor allem die Leader sind gefragt! Sky Sport sagt, wer auf dem Platz das Sagen hat.
    Image: Nach dem blamablen WM-Auftakt gegen Mexiko (0:1) ist Deutschland im heutigen Match gegen Schweden gefordert. Das WM-Aus droht. Daher sind vor allem die Leader gefragt! Sky Sport sagt, wer auf dem Platz vorangehen muss. © Getty
  2. MANUEL NEUER:
    Image: Manuel Neuer ist aufgrund seines Kapitänsamtes innerhalb der Mannschaft sehr anerkannt. Er ist sachlich, direkt, aber niemand, der auf den Tisch haut. Dennoch: ein absoluter Leader! © Getty
  3. Jerome Boateng ist nach seiner Muskelverletzung im Adduktorenbereich zurück im Training
    Image: In der Kabine gehört Jerome Boateng zu den lautesten. Auf dem Platz und in der Öffentlichkeit ist der Bayern-Star aber eher zurückhaltender. Er muss gegen Schweden hinten für Ordnung sorgen! © Getty
  4. THOMAS MÜLLER:
    Image: Auch Thomas Müller ist auf dem Platz ein Führungsspieler - ein sehr lautstarker. Außerhalb des Platzes ist das Bayern-Urgestein eher ruhiger, besonnen und der Spaßvogel des Teams. Auch auf ihn wird's gegen Schweden ankommen! © Getty
  5. Toni Kroos ist eher der stille Leader. Alle hören auf ihn, aufgrund seiner Erfahrung und seiner Erfolge mit Real Madrid.
    Image: Toni Kroos ist eher der stille Leader. Alle in der Mannschaft hören auf ihn, aufgrund seiner Erfahrung und seiner Erfolge mit Real Madrid. Fazit: still, aber enorm wichtig fürs Team. © Getty
  6. Khedira
    Image: Sami Khedira geht sehr reflektiert mit der Situation um. Der Juve-Star ist einer der Leader, hatte nach seiner Leistung gegen Mexiko allerdings viel mit sich selbst zu tun. Er kann jedoch eine Mannschaft führen. © Getty
  7. Hummels schlägt nach der Auftaktpleite Alarm.
    Image: Mats Hummels hingegen spricht Dinge klar und deutlich an, geht keinem Konflikt aus dem Weg, wird häufig lauter und ist auch emotional. Auf dem Platz ist er klar ein Leader - sein Einsatz gegen Schweden ist allerdings unwahrscheinlich.  © DPA pa

Forsberg: Dreh- und Angelpunkt

Am anderen Ende des Spielfelds liegt das Hauptaugenmerk klar auf Emil Forsberg. Die Leipziger Offensivkraft ist nach dem Rücktritt von Zlatan Ibrahimovic der fußballerisch stärkste Akteur in den Reihen der Schweden. Auch wenn der 26-Jährige den Großteil seiner Karriere bislang nicht mit Torgefahr glänzte, ist er unheimlich wichtig für die Nordeuropäer. Das Wissen um Forsbergs fußballerische Fähigkeiten sorgt dafür, dass ihn gegnerische Teams doppeln. Dadurch erhalten seine Mitspieler größere Räume, die dann zu Torchancen umgemünzt werden können.

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Außerdem besticht Forsberg mit seiner Schnelligkeit - eine Eigenschaft, mit der Löws Truppe bereits gegen Mexiko nicht zurecht kam. Auch gegen das DFB-Team wird der 26-Jährige wieder Dreh- und Angelpunkt des schwedischen Teams sein, zumal er sich auf großer internationaler Bühne präsentieren und sich mit einer guten Leistung bei europäischen Top-Klubs noch stärker ins Gespräch bringen kann.

Berg: Angreifer mit Explosionsgefahr

Einer, der von der Qualität Forsbergs profitieren kann, ist Marcus Berg. Der Angreifer, der den deutschen Fußball-Fans aus seiner Zeit beim Hamburger SV bekannt sein dürfte, bewies zuletzt in der WM-Qualifikation seine Torjäger-Fähigkeiten. Der 31-Jährige kam in neun der zehn Quali-Spiele zum Einsatz, netzte dabei acht Mal und bereitete drei weitere Treffer vor.

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Kurz vor dem womöglich vorentscheidenden WM-Gruppenspiel zwischen Schweden und Deutschland in Sotschi hat sich Zlatan Ibrahimovic mit Einträgen in den sozialen Netzwerken an sein früheres Team gewandt.

Auf Vereinsebene legt der Angreifer ebenfalls starke Zahlen auf. Zwar spielt Berg bei Al-Ain FC in den Vereinigten Arabischen Emiraten in keiner internationalen Top-Liga, doch auf 43 Torbeteiligungen (32 Tore, 11 Assists) muss man es auch erstmal bringen.

Ebenso wie Forsberg blieb auch Berg im ersten Gruppenspiel gegen Südkorea unter seinen Möglichkeiten. Dennoch hat auch der Angreifer das Potential, gegen das DFB-Team zu explodieren und Neuer, Boateng und Co. vor Schwierigkeiten zu stellen.

Schweden: Favoritenschreck und Mentalitätsmonster

Dies haben die Skandinavier schon mehrfach unter Beweis gestellt. In der WM-Quali ließ man Top-Nationen wie Niederlande - immerhin WM-Dritter von 2014 - und Italien (in den Playoffs) hinter sich. Außerdem gelang ein Sieg gegen Frankreich, das bei der WM in Russland zu den Top-Favoriten zählt. Damit erarbeitete sich Schweden den Ruf als Favoritenschreck. "Wir haben mit dieser Mannschaft schon wichtige Spiele gegen große Gegner gewonnen. Wir sind als Team richtig zusammengewachsen", bestätigte Trainer Andersson.

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Schweden will seinen Ruf als Favoritenschreck bestätigen

Diese Mentalität haben die Tre Kronors auch schon in der Vergangenheit gezeigt - und das unter anderem gegen Deutschland. In der Qualifikation für die WM 2014 kamen die Schweden in einem legendären Duell nach einem 0:4-Rückstand noch einmal sensationell zurück und erkämpften sich gegen ein völlig desillusioniertes Deutschland ein 4:4.

Einbrüche wie diesen darf sich das DFB-Team heute nicht leisten. Aufmerksame und hochkonzentrierte 90 Minuten werden vonnöten sein, um die Schweden zu schlagen.

Sollte dies nicht der Fall sein, wäre der Traum der Titelverteidigung wohl frühzeitig beendet.