Live-Kommentar

Damit können wir einen Haken hinter diese Partie machen. Mit den CL-Playoffs geht es bei uns bereits morgen Abend wieder weiter, wenn zunächst ab 18:45 Uhr Dortmund mit einem klaren 3:0-Hinspielsieg im Rücken zu Hause in das Rückspiel gegen Sporting CP geht. Ihnen noch eine gute Nacht und bis bald!

Noch ein kurzer Ausblick auf die kommenden Aufgaben beider Mannschaften, die jeweils am Samstag wieder im heimischen Ligabetrieb gefordert sind: Während Benfica in der Liga Portugal zum Heimspiel gegen Schlusslicht Boavista lädt, steht für Monaco in der Ligue 1 das Verfolgerduell in Lille an.

Viel vorzuwerfen hat sich die Hütter-Truppe heute nicht, ausschlaggebend war dann wohl doch das Hinspiel und die lange Unterzahl in der zweiten Hälfte. Das Achtelfinale wird am Freitag in Nyon ausgelost und bereits in zwei respektive drei Wochen zum dritten Mal innerhalb der letzten vier Jahre mit Beteiligung von Benfica Lissabon ausgespielt. Für Benfica stehen dabei nur zwei mögliche Gegner zur Auswahl: Liverpool oder Barcelona, so oder so also ein echter Brocken.

Was für ein Fußballabend in Lissabon, zumal sich ein solcher Schlagabtausch nicht angedeutet hatte. Schließlich agierte Benfica lange Zeit enorm abwartend, völlig verdient drehten starke Monegassen dagegen zwischenzeitlich das Spiel, worauf auch das Publikum zunehmend ungeduldig wurde. Tatsächlich sollte es Benfica fortan aber gelingen, den Schalter endlich umzulegen und eine wilde Schlussphase mit dem Ausgleich nach VAR-Eingriff einzuläuten. Mit Joker Ilinikhena bewies Hütter zwar ein goldenes Händchen, Kökcu hatte drei Minuten später aber das letzte Wort und glich abermals für glückliche Portugiesen aus, die gerade noch rechtzeitig aufgewacht sind.

Ja, es bleibt bei diesem 3:3, Schluss! 

So, tatsächlich erarbeitet sich Monaco nochmal einen Eckball. Kurz ausgeführt auf links, Ben Seghir dann im Tempodribbling in den Sechzehner, dort nochmal ein Haken und der Abschluss aus zwölf Metern halblinker Position. Auf engstem Raum jedoch früh geblockt, war es das? 

Und fragen Sie uns an dieser Stelle bitte nicht, wie viel hier jetzt noch auf der Uhr bleibt. Benfica steht tief hinten drin, wirklich Durchschlagskraft kann Monaco aber nicht entwickeln.

Es sei mal dahingestellt, ob das wirklich eine klare Fehlentscheidung gewesen sein soll. Diatta macht den Schritt, Dahl zieht inmitten der Ausholbewegung durch und trifft Diatta. Weil Diatta dabei fast zeitgleich auch noch mit der Fußspitze den Ball berührt, revidiert Nyberg seine Entscheidung nun tatsächlich und nimmt den Strafstoß zurück.

Aber wie gesagt, so wirklich in Stein gemeißelt scheint das noch nicht zu sein. Das Ganze zieht sich, der VAR überprüft lange im Hintergrund und bittet Nyberg erst jetzt persönlich an den Monitor.

Es gibt den nächsten Elfmeter für Benfica, oder etwa nicht? Dahl zieht von links in den Strafraum, worauf Diatta den Ausfallschritt vor die Füße seines Gegenspielers macht. Ein leichter Treffer unten am Fuß ist die Folge, Dahl kommt jedenfalls zu Fall, Nyberg zeigt auf den Punkt. 

Monaco muss jetzt natürlich alles nach vorne werfen, inzwischen läuft auch schon die Nachspielzeit: sechs Minuten.

Biereth wird links im Strafraum in Szene gesetzt und flankt vor der Grundlinie in den Rückraum. Der Ball rutscht zunächst durch, worauf Diatta aus 18 Metern und leicht nach rechts versetzter Position volles Risiko geht. Klar verzogen, keine Gefahr für Trubin.

Und auch der dritte Torschütze macht vor Anbruch der absoluten Crunchtime Schluss: Kökcu raus, Joao Rego rein.

Doppelwechsel dagegen aufseiten der Portugiesen: Der starke Pavlidis hat vorzeitig Feierabend und wird im Sturm positionsgetreu durch Belotti ersetzt.

Mit dem 19-jährigen Michal bringt Hütter nochmal eine frische Offensivkraft und nimmt dafür Minamino vorzeitig vom Feld.

Wild also, völlig wild. Wirklich gut sah die AS-Defensive bei der Hereingabe von Carreras nicht aus, schlechte Abstimmung. Kehrer hatte Kökcü wohl schon gesehen, die Zuständigkeit jedoch an Ouattara in seinem Rücken übertragen. Ouattara war aber selbst in einen Zweikampf mit Pavlidis verwickelt und konnte so nicht mehr eingreifen.

Tooor! BENFICA - Monaco 3:3. Aber wer will hier schon in die Verlängerung, Benfica gleicht erneut aus! Amdouni leitet stark ein, sichert den Ball im Strafraum und legt für Carreras zurück. Halblinks vor dem Sechzehner hebt der Außenverteidiger die Kugel mustergültig mit viel Zug an den Fünfer, wo Kökcu völlig unbewacht zwischen Kehrer und Ouattara einläuft. Auf Höhe des ersten Pfostens hält Kökcu in der Luft das lange Bein trocken rein und verlängert das Leder mit der Fußspitze unter Mithilfe des rechten Innenpfostens ins lange Eck.

Vorlage Álvaro Fernández Carreras

Und nur zur Erinnerung: Natürlich gibt es die Auswärtstorregel längst nicht mehr. Stand jetzt würden wir in die Verlängerung gehen. Bei Monaco scheint es derweil immer jünger zu gehen: Nach dem 19-jährigen Ben Seghir hat jetzt auch der 18-jährige Ilenikhena getroffen, zugleich das Premierentor in der Champions League für den Franzosen.

Tooor! Benfica - MONACO 2:3. Der Inbegriff des goldenen Händchens! Nach einem langen Schlag verlängert Antonio Silva den Ball im Luftduell mit Biereth an der Mittellinie in seinen Rücken, worauf sich Ilenikhena Otamendi robust vom Leib hält und so freie Bahn über halblinks hat. Der Joker dringt in die Box, droht noch etwas Gegendruck zu erhalten und schließt aus zwölf Metern halblinker Position flach ab. Trubin sieht schlecht aus, taucht zwar gen langes Eck ab, lässt den unplatzierten Versuch aber unter den Armen durchrutschen.

Youngster Ilenikhena ist für die Offensive ebenfalls neu dabei und ersetzt Abwehrspieler Mawissa.

Doppelwechsel bei der AS: Caio Henrique macht zunächst Platz für Ouattara.

Jetzt braucht Monaco wieder zwingend ein Tor, um die Verlängerung zu erreichen. Unabhängig des heutigen Ausgangs darf man ja nicht vergessen, dass Adi Hütter die Monegassen durch die Vizemeisterschaft in der Vorsaison erstmals seit sechs Jahren überhaupt wieder in die Champions League geführt hat. Mit einem Durchschnittsalter von 24,4 Jahren stellt Monaco zudem den zweitjüngsten Kader unter allen Mannschaften in der K.o.-Phase.

Tooor! BENFICA - Monaco 2:2. Erst die Vorlage, jetzt das Tor? Zumindest bietet sich Goalgetter Pavlidis die XXL-Chance aus elf Metern gegen Majecki. Elfmeter halten kann der Pole allemal, aber auch den? Nein! Majecki spekuliert und bleibt einfach in der Mitte stehen. Pavlidis versenkt den Ball dagegen wuchtig halbrechts und trifft im dritten Spiel in dieser CL-Saison gegen Monaco zum dritten Mal.

Zieht sich alles ein wenig, jetzt darf sich Nyberg das Ganze nochmal in aller Ruhe ansehen. Und ja, natürlich ist das unglücklich, letztlich aber unstrittig. Inmitten der Klärungsaktion von Kehrer bekommt Aursnes den Fuß dazwischen und wird dann voll von Kehrer unten an der Ferse getroffen. Entsprechend revidiert jetzt auch Glenn Nybert seine Entscheidung und zeigt auf den Punkt, Elfmeter für Benfica!

Oh oh, das könnte etwas für den VAR werden. Nach einem starken Antritt bleibt Amdouni zwar am Sechzehner hängen, Monaco bekommt die Szene im Strafraum aber nicht gelöscht, ziemlich viel Durcheinander im Ping-Pong-Stil. Aursnes stochert nach, Kehrer will klären, trifft Aursnes aber doch deutlich von hinten am Fuß. Nyberg lässt zunächst laufen, wird kurz darauf aber persönlich zum Monitor gebeten.

Amdouni will nach einem Abpraller nachsetzen, trifft aber Camara am Sechzehner der Monegassen und wird verwarnt. 

Kökcü bekommt den Ball abgelegt und hält aus 21 Metern halblinker Position drauf. Majecki ist jedoch zur Stelle und packt bei diesem zu zentral gesetzten Aufsetzer sicher zu.

Immerhin ist es Benfica offensichtlich nachhaltig gelungen, den Schalter endlich umzulegen. Caio Henrique jetzt aber auf der Gegenseite mit Tempo über links, die Flanke ist zu dicht vor das Tor gezogen und segelt in die Arme von Trubin.

Klarer Fall von abseits der TV-Kameras. Die Gelbe Karte für Barreiro nehmen wir mal zur Kenntnis, wofür auch immer.

So, jetzt darf er ran. Hütter wechselt im Sturm positionsgetreu, lässt Biereth von der Leine und nimmt Embolo raus. 

Bei der anschließenden Freistoßflanke auf Sechzehnerhöhe rutscht der Ball Kökcu deutlich über den Spann und zieht so weit über das Tor. Womöglich gar als Schuss gedacht, jedenfalls verunglückt.

Benfica bleibt dran. Akliouche kommt unweit der linken Seitenauslinie zu spät gegen Kökcu, zieht den Türken unsanft von den Beinen und sieht Gelb.

Und so muss jetzt auch Majecki mal ran! Amdouni hat nach einem Zuspiel etwas Platz über halblinks und nimmt sich aus 20 Metern einfach mal ein Herz. Satt getroffen, aber doch etwas zu zentral. Eine dankbare Flugeinlage für Majecki, der das Leder sicher zur Seite entschärft.

Und tatsächlich, Benfica wird in dieser Phase zunehmend aktiver und setzt sich jetzt auch erstmals an diesem Abend in der gegnerischen Hälfte fest. 

Amdouni ist ebenfalls einer für die Offensive und klatscht mit Torschütze Aktürkoglu ab

Wahrlich keine schlechte Idee, Doppelwechsel bei den Hausherren: Dahl ersetzt zunächst Schjelderup auf dem linken Flügel.

Sieh an, mal wieder ein Abschluss der Portugiesen. Nach einer guten Seitenverlagerung wird Schjelderup über links nicht angegriffen, macht einige schnelle Schritte und visiert halblinks von der Sechzehnerkante das lange Eck an. Kein schlechter Versuch, der aufsetzende Schlenzer zieht aber doch gut einen Meter vorbei.

Handspiel nach einem zunächst abgefälschten und dann geblockten Distanzschuss von Embolo? Nein, das war die Brust von Pavlidis. In der Folge nimmt Trubin das Leder sicher auf.

Zumal Monaco jetzt natürlich auch Oberwasser hat und das Momentum aufrechterhalten will. Aber Benfica macht halt weiterhin so gut wie nichts, die ersten Pfiffe kommen in diesem Moment auch nicht von ungefähr. 

Chapeau Monaco, das schaut wirklich gut aus. Nicht jeder erinnert sich heutzutage noch an den Sensationslauf der Monegassen in der CL-Saison 2003/04, als man erst im Finale an Porto scheitern sollte (0:3). In der jüngeren Vergangenheit sticht natürlich noch die Saison 2016/17 hervor, als man zum bislang letzten Mal die K.o.-Phase erreichte und mit Spielern wie Mbappe, Bernardo Silva oder Falcao erst im Halbfinale gegen Juventus ausschied.

Tooor! Benfica - MONACO 1:2. Und spätestens jetzt wird die Geschichte hier noch viel spannender, Spiel gedreht! Nach zwei schnellen Doppelpässen auf engstem Raum mit Diatta zieht Akliouche über rechts an, dringt vor dem zu passiven Carreras in die Box und legt quer. Embolo lässt das flache Zuspiel bewusst passieren, in seinem Rücken kommt Ben Seghir aus 13 Metern zentraler Position frei zum Abschluss und legt den Ball mit dem ersten Kontakt präzise halbhoch ins rechte Eck. Trubin wirkt wie versteinert und schaut nur hinterher.

Vorlage Maghnes Akliouche

Ansonsten bleibt Monaco auch zu Beginn des zweiten Durchgangs die schärfer eingestellte Mannschaft. Benfica hat an seiner abwartenden Haltung derweil nichts verändert, spannend.

Nach einem Pressschlag im Mittelfeld legt sich Aktürkoglu den Ball stark an Diatta vorbei, zieht über rechts an und versucht, an den Sechzehner querzulegen. Aursnes lauert, die Monegassen bekommen aber noch einen Fuß dazwischen.

So kann man den zweiten Durchgang beginnen. Akliouche dribbelt über links an, schlägt am Sechzehner einen schnellen Haken zur Mitte und hält aus 13 Metern halblinker Position hoch drauf. Trubin greift aber gut mit der Hand über und lenkt den zentralen Versuch über den Querbalken.

Wir können wieder, das Personal kennen wir bereits aus Hälfte eins.

Ein Unentschieden zur Halbzeit, das aus Sicht der Portugiesen fast schon schmeichelhaft ist. Gegen enorm abwartende Hausherren war Monaco von Beginn an die zielstrebigere Mannschaft, überbrückte das Mittelfeld immer wieder mit schnellen Gegenstößen und hätte bereits früh in Führung gehen können. Einen Defensivfehler der Hütter-Truppe bestrafte Benfica jedoch eiskalt, verfiel aber schnell wieder in Passivität. Zehn Minuten später glich die AS verdient aus und ließ mit dem Halbzeitpfiff gar noch die Führung durch Embolo liegen.

Zugleich die letzte Aktion, Halbzeit in Lissabon.

Embolo hat die Führung auf dem Fuß! Mal wieder ist es ein tiefer Ballgewinn der Gäste in der Entstehung, erneut geht es überfallartig nach vorne. Nach zwei schnellen Pässen zieht Minamino durch das Zentrum dem Sechzehner entgegen und legt im richtigen Moment zu seiner Linken ab. Dort schließt der durchgelaufene Embolo aus sieben Metern halblinker Position freistehend ab, haut den Ball mit dem ersten Kontakt aber kläglich meterweit über das Tor. 

In diesen Minuten beruhigt sich das Spiel mal wieder. Und wie gesagt, mit Ausnahme des Führungstreffers ist das auch schon das höchste der Gefühle aus Sicht der Portugiesen. Was auch immer der Plan von Bruno Lage vor diesem Spiel gewesen ist, höchstens das Ergebnis ist noch zufriedenstellend.

Barreiro ließ sich zweimal behandeln, Otamendi einmal, dazu noch zwei Tore. Die Nachspielzeit dürfte jedenfalls nicht überraschen: sechs Minuten.

Trubin fliegt an einer Ecke vorbei, hat jedoch Glück, dass ein Mitspieler am zweiten Pfosten richtig steht. Im Anschluss flankt Diatta nochmal von rechts in die Box, wo Otamendi nur unzureichend mit dem Kopf zur Stelle ist. So kann Minamino aus zehn Metern halblinker Positon volley abziehen, schlägt inmitten der Rückwärtsbewegung aber ein Luftloch.

Ansonsten ist das einfach enorm passiv und abwartend, was Benfica anzubieten hat. Im Endeffekt nur das Tor und ein paar Minuten direkt im Anschluss, mit dieser Ausnahme ist Monaco die deutlich entschlossenere und gerade über die Außen die gefährlichere Mannschaft.

Diesmal sehen die Monegassen bei einem langen Ball nicht gut aus. Unbedrängt klärt Singo vor die Füße von Aktürkoglu, der sich vor dem Sechzehner nach einer Finte in Abschlussposition bringt und in zentraler Position flach abzieht. Letztlich aber ohne Druck dahinter, Majecki packt links unten sicher zu. 

Inzwischen musste auch Otamendi am Kopf behandelt werden, ein leichter Treffer zuvor. Seine Mitspieler nehmen die Unterbrechung wohl gerne in Kauf, Monaco nimmt den Schwung nach dem Ausgleich schließlich mit. 

Und natürlich ist dieser Ausgleich verdient. Wenngleich Benfica in den ersten Minuten nach dem Führgunstor etwas kontrollierender auftrat, so hatte Monaco als zielstrebigere Mannschaft bis hierhin die deutlich besseren Chancen. 

Tooor! Benfica - MONACO 1:1. Jetzt aber, der Ausgleich! Die Portugiesen verteidigen einen langen Ball von Camara in die Tiefe nach einem zuvor abgefangenen Einwurf enorm schlecht. Embolo hält sich Otamendi rechts im Strafraum vom Leib und verlängert dann noch leicht mit dem Kopf auf den durchstartenden Minamino. Mit dem zweiten Kontakt zieht der Japaner vom rechten Fünfereck noch vor dem grätschenden Antonio Silva flach ab, Trubin ist im kurzen Eck zwar noch mit dem Fuß dran, kann den Einschlag aber nicht verhindern.

Vorlage Breel Donald Embolo

Um ein Haar der Ausgleich! Embolo macht den Ball fest und legt rechts raus, worauf Diatta auf Sechzehnerhöhe in die Mitte flankt. Dort kommt Embolo eingelaufen und schraubt sich aus acht Metern zentraler Position hoch. Der Kopfball geht aber nur an den linken Innenpfosten und springt von dort ins Feld zurück. Benfica darf aufatmen.

Nächster Abschluss der Hausherren. Die Portugiesen fangen den zweiten Ball im Halbfeld ab, Aursnes bekommt das Leder abgelegt und hält aus 19 Metern zentraler Position drauf. Aber zu zentral, kein Problem für Majecki.

Benfica hat die Führung indes sichtlich gut getan. Kökcü zieht eine Ecke von links mit Schnitt zentral an den Fünfer, Antonio Silva schraubt sich dort gut hoch, setzt seinen Kopfball aber rechts vorbei.

Apropos Verletzung. Im Anschluss an einen Pressschlag sinkt Barreiro zu Boden und hält sich den Knöchel. Das wäre natürlich bitter, nachdem Barreiro für den gesperrten Florentino in die Mannschaft gerückt ist. Zunächst beißt der Ex-Mainzer aber auf die Zähne. 

Bitter natürlich für die Monegassen, praktisch der erste kleine Fehler im Defensivverbund wird prompt bestraft. Und dann auch noch Singu im Mittelpunkt, der heute nach einer mehrwöchigen Verletzungspause zurückkehrt. 

Tooor! BENFICA - Monaco 1:0. Und dennoch sind es die Portugiesen, die hier den ersten Stich setzen! Gegen intensiv anlaufende Hausherren lässt sich Singu den Ball im Aufbau abluchsen, worauf Kehrer Pavlidis links im Strafraum eigentlich noch gut zustellt. Mit einer feinen Bewegung legt sich der Grieche den Ball aber stark am Deutschen vorbei, zieht kurz Richtung Grundlinie an und spielt überlegt quer. Am zweiten Pfosten kommt Aktürkoglu freistehend eingelaufen, grätscht aus vier Metern in das Zuspiel und wuchtet das Leder unter das Tordach.

Vorlage Vangelis Pavlidis

Im eigenen Ballbesitz macht Benfica bislang eigentlich nicht mehr, als das Spiel immer wieder beruhigen zu wollen. Und ob Umschaltmomente oder nicht, immer wieder gelingt es Monaco, das Mittelfeld fast schon überfallartig zu überbrücken, die AS scheint scharf eingestellt.

Bei den Gästen geht es nach einem tiefen Ballgewinn mal wieder blitzschnell nach vorne. Akliouche wird im Zentrum freigespielt, treibt die Kugel und steckt vor dem Sechzehner in die Box durch. Dort behindern sich Minamino und Embolo halblinks vor dem Fünfer gegenseitig, sodass ein Verteidiger in höchster Not klären kann. Da war mehr drin!

Guter Ansatz jetzt mal bei den Hausherren. Nach einem robusten Zweikampf auf Höhe der Mittellinie sichert sich Benfica den zweiten Ball, worauf Pavlidis aus dem zentralen Halbfeld versucht, tief in den Lauf von Schjelderup durchzustecken. Im Rücken der herausrückenden Abwehr fehlt dem Norweger an der Sechzehnerkante aber ein halber Schritt, ansonsten wäre die Bahn über halblinks frei gewesen.

Und ja, das ist dann fürs Erste auch gelungen. Monaco hätte hier durchaus mittels schneller Gegenstöße früh in Führung gehen können, so verlagert sich das Spiel jetzt aber zunehmend ins Mittelfeld. 

Aber was heißt hier eigentlich umschalten, bislang zählen wir 61 Prozent Ballbesitz zugunsten der Hütter-Elf. Offensichtlich eine schnelle taktische Anpassung der Portugiesen, um so erstmal etwas Ruhe reinzubekommen.

Nächster Abschluss der Monegassen, die immer wieder versuchen, schnell umzuschalten. Halbrechts vor dem Sechzehner legt Akliouche für Ben Seghir zurück, der den Ball aus 18 Metern nicht voll trifft und klar links verzieht.

Pflichtspiel Nummer fünf heute also zwischen Benfica und Monaco, ein ziemlich schwungvoller Beginn. Und nein, das Hinspiel letzte Woche hat nichts an der Tatsache geändert, dass die Monegassen in diesem Duell noch sieglos sind und das einzig Zählbare während der CL-Gruppenphase 2014/15 heraussprang.

Die Monegassen kommen hier richtig gut rein, Großchance! Nach einem Doppelpass mit Caio Henrique hebt Minamino den Ball links vom Sechzehner präzise an den zweiten Pfosten, wo Diatta freistehend lauert, den Ball mit der Brust verarbeitet und aus fünf Metern mit dem zweiten Kontakt draufhält. Trubin macht sich ganz breit und blockt stark mit der Brust. Über Umwege verzieht dann noch Camara aus der Distanz.

Erste richtig gute Chance auf der Gegenseite, ein kleiner Aufreger inklusive. Nach einem tiefen Ballgewinn schaltet Monaco schnell um, Minamino treibt die Kugel durch das Zentrum und steckt vor der Box für Embolo durch. Der legt sich den Ball aber unsauber vor, am Fünfer wirft sich Trubin dazwischen und kann blocken. Embolo kommt zu Fall, die Aktion von Trubin ist aber klar ballorientiert. Links vom Fünfer bietet sich Ben Seghir gar noch die Chance zum Nachschuss, aus spitzem Winkel landet der Ball aber nur flach im Außennetz.

Und sieh an, der kommt alles andere als verkehrt, der erste Abschluss! Aktürkoglu zieht die Hereingabe halbhoch auf Höhe des ersten Pfostens, wo Pavlidis unbewacht einläuft und aus elf Metern halbrechter Position den linken Schlappen in den aufsetzenden Ball reinhält. Letztlich aber zu zentral, Majecki packt zu.

Kehrer kommt unweit der rechten Seitenauslinie zu spät gegen Aktürkoglu, stempelt den Türken schmerzhaft am Fuß und beschert den Portugiesen damit einen ersten Freistoß im rechten Halbfeld. 

Wir wären so weit, Benfica hat angestoßen.

Geleitet wird die Partie im Estadio da Luz vom Schweden Glenn Nyberg, der dabei von Mahbod Beigi und Andreas Söderkvist an den Seitenlinien assistiert wird. Vierter Offizieller ist Rob Dieperink, vor den Bildschirmen bilden Dennis Higler und Fredrik Klitte das VAR-Duo. 

Am Samstag wurde Pavlidis lange geschont, dennoch fuhr man den fünften Pflichtspielsieg in Folge ein und verkürzte den Rückstand auf Tabellenführer Sporting auf zwei Punkte. In der CL-Ligaphase gewann Benfica aber nur eines seiner vier Heimspiele, wobei das 4:0 gegen Atletico einer Machtdemonstration glich. Während die Portugiesen heute zum dritten Mal innerhalb der letzten vier Jahre in das CL-Achtelfinale einziehen wollen - wo im Übrigen Liverpool oder Barca warten würde -, stand Monaco zuletzt 2016/17 unter den letzten 16.

Heimsiege gegen Barcelona oder Aston Villa zeigten dagegen, dass man sehr wohl zu überraschen weiß. Ohnehin kam Monaco nach einer Schwächephase zuletzt wieder besser in Schwung, gewann in der Ligue 1 drei der letzten vier Spiele und behauptete zumindest Platz 4. Winter-Neuzugang Mika Biereth, der gegen Nantes seinen zweiten Dreierpack schnürte, sitzt heute nur auf der Bank und steht somit anfänglich nicht Pavlidis im Stürmer-Duell gegenüber. Im Hinspiel setzte der Grieche seinen Lauf fort und erzielte in den letzten fünf CL-Spielen sechs Tore - zwei davon gegen die AS.

Gerade die Gelb-Rote-Karte für Al-Musrati sorgte bei Hütter für Unmut. Der Libyer forderte Gelb für den Gegner und wurde dafür selbst des Feldes verwiesen. Insgesamt stimmte die Leistung Hütter trotz der heute zu kompensierenden Ausfälle aber positiv, und na ja, "es ist nur ein 0:1". Die letzten beiden Gastauftritte in der Ligaphase, die man punktgleich hinter Benfica auf Platz 17 abschloss, dienen eher weniger als Mutmacher. Gegen Arsenal und Inter bekam man die Grenzen aufgezeigt und unterlag jeweils 0:3.

Benfica gegen Monaco also, auf ein Neues. Vielleicht sind ja aller guten Dinge drei für die AS, nachdem man zunächst in der Ligaphase 2:3 und dann auch noch in der Vorwoche 0:1 jeweils im Fürstentum unterlag. Und eigentlich kamen die Monegassen ja gut in das Hinspiel, bevor innerhalb von vier Minuten kurz nach der Halbzeit Pavlidis Benfica in Führung lupfte und Al-Musrati auch noch vom Platz flog. In Überzahl hatten die Portugiesen fortan alles im Griff und verpassten es gar, sich eine noch bessere Ausgangslage zu erarbeiten. 

Monaco schoss sich am Wochenende in der Ligue 1 so richtig warm für dieses Rückspiel und schickte Nantes mit einer 7:1-Packung wieder nach Hause. Personell blicken wir hier auf gleich sechs personelle Wechsel von Adi Hütter im Vergleich zum Hinspiel am vergangenen Mittwoch: Mit Vanderson, Kapitän Zakaria und Al-Musrati muss Hütter auf drei gesperrte Spieler verzichten, Golovin fällt dagegen mit einer Adduktorenverletzung aus, Salisu und Biereth sind höchstens als Joker gefragt. Neu dabei sind dafür Mawissa nach abgesessener Rotsperre, Singo, Camara, Minamino, Caio Henrique und Youngster Ben Seghir.

Aufseiten der Gäste aus dem Fürstentum soll es dagegen folgende Elf richten: Majecki - Singo, Kehrer, Mawissa - Diatta, Camara, Minamino, Caio Henrique - Akliouche, Ben Seghir - Embolo.

Am Samstag war Benfica in der heimischen Liga auswärts gegen Santa Clara gefordert und entführte nach einem knappen 1:0 alle drei Punkte. Weil Bruno Lage dabei zahlreiche Stammspieler schonte, blicken wir auf die eine personelle Änderung im Vergleich zum Hinspiel gegen Monaco: Florentino fehlt gelbgesperrt und wird im zentralen Mittelfeld durch Ex-Mainzer Barreiro ersetzt. Routinier Di Maria zog sich im Hinspiel als Joker eine Muskelverletzung zu und muss ebenso passen wie die verletzten Bah, Manu Silva und Ex-Münchner Renato Sanches.

Werfen wir zunächst einen Blick auf das heutige Personal und beginnen dabei mit der Anfangself der Hausherren: Trubin - Tomas Araujo, Antonio Silva, Otamendi, Carreras - Aursnes, Barreiro, Kökcü - Aktürkoglu, Pavlidis, Schjelderup.

Herzlich willkommen zum Playoff-Rückspiel der Champions League zwischen Benfica und der AS Monaco.