Bonner SC - Hannover 96. DFB-Pokal 1. Runde.
Sportpark NordZuschauer9.650.
Bundesligist muss lange zittern
14.08.2017 | 23:10 Uhr
Nach Anschlaufschwierigkeiten gewinnt Hannover 96 in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den Bonner SC.
Schwach begonnen, letztendlich aber souverän weiter: Der Aufsteiger siegte in der 1. Runde des DFB-Pokals 6:2 (1:1) beim Fußball-Regionalligisten Bonner SC.
SC-Stürmer Lars Lokotsch (20.) brachte den engagiert aufspielenden Außenseiter mit einem Schuss ins lange Eck in Führung. Niclas Füllkrug (34.) schob den Ball nach Vorarbeit von Felix Klaus aus kürzester Distanz zum Ausgleich ins Tor. Nach exakt einer Stunde legte abermals Klaus frei vor Bonns Torwart Alexander Monath auf, diesmal hatte Martin Harnik keine Mühe. Füllkrug traf in der 74. Minute erneut, ehe es Nico Perrey (83.) mit einem sehenswerten Hackentor noch einmal spannend machte. Kenan Karaman (90.), Sebastian Maier (90.+2) und erneut Harnik (90.+3) sorgten am Ende für klare Verhältnisse.
Der Außenseiter begann in seinem ersten Pokalspiel seit 38 Jahren vor 9650 Zuschauern im ausverkauften Sportpark Nord mutig. Den ersten Torabschluss hatten jedoch die Gäste durch Waldemar Anton (8.). Der BSC ließ sich von dem drei Klassen höher spielendem Gegner nicht beeindrucken und suchte immer wieder selbst die Offensive. Der 21 Jahre alte Student Lokotsch belohnte Bonn schließlich und sorgte kurzzeitig für Hochstimmung auf den Rängen. Hannover näherte sich daraufhin durch einen Pfostentreffer von Edgar Prib (23.) und einen Drehschuss von Harnik (26.) dem Tor an, ehe Füllkrug für den Ausgleich sorgte.
Nach der Pause war es wieder Anton (46.), der mit einem Distanzschuss in die Arme von Bonns Torwart Alexander Monath für das erste Zeichen des zweiten Durchgangs sorgte. Bonns Mittelfeldmann Vojno Jesic schoss den Ball nach einer schönen Einzelaktion knapp über die Latte (55.).
96-Trainer André Breitenreiter bot in Julian Korb, Matthias Ostrzolek und Pirmin Schwegler drei Neuzugänge von Beginn an auf. Im Tor behielt Philipp Tschauner den Vorzug vor Michael Esser, der im Sommer von Darmstadt 98 gekommen war. Der neu ernannte Kapitän Prib stand erstmals mit der Binde für Hannover auf dem Platz. Der 27-Jährige hatte Manuel Schmiedebach abgelöst.
Der in der Regionalliga West nach zwei Spielen noch ungeschlagene BSC hatte sich über den Gewinn des Mittelrhein-Pokals gegen Fortuna Köln (1:0) erstmals seit der Saison 1979/1980 für den DFB-Pokal qualifiziert, als man erst in der dritten Runde mit 1:3 an Schalke 04 scheiterte. Zu diesem Anlass spielte der Gastgeber in speziell angefertigten Sondertrikots.
Das Spiel fand unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen statt. Hannover reiste gar mit eigenen Ordnern an, um erneute Krawalle im Keim zu ersticken. Am vergangenen Wochenende war nach Ausschreitungen gewalttätiger 96-Ultras das letzte Testspiel beim FC Burnley nach der Halbzeitpause nicht wieder angepfiffen worden.