Was Jupp Heynckes auch macht, es führt zum Erfolg. Im Champions-League-Spiel bei Celtic brachte er im Vergleich zum 2:0 gegen Leipzig gleich fünf neue Spieler in die Startelf.

Robert Lewandowski hatte die Reise nach Schottland wegen Oberschenkelproblemen erst gar nicht mit angetreten - nach Angaben des Klubs eine reine "Vorsichtsmaßnahme". Am Wochenende soll er wieder einsatzbereit sein.

Leistungsträger wie Thiago und Joshua Kimmich kamen erst spät in die Partie, Mats Hummels wurde über das gesamte Spiel geschont. Kräfte sparen für den Bundesliga-Kracher bei Borussia Dortmund am Samstag (ab 17:30 Uhr exklusiv live auf Sky und im Liveblog auf skysport.de), hieß die Devise. Eine gewagte Rotation gegen die heimstarken Schotten. Aber sein Plan ging auf.

"Die Jungs haben sich richtig reingekniet"

Die Bayern gewannen mit 2:1 - ohne zu glänzen, es war ein klassischer Arbeitssieg. So stufte auch Heynckes die Partie am Sky Mikrofon ein: "Man hat vor dem Spiel gewusst, dass es sehr schwierig und intensiv werden würde. Dass bei unserem momentanen Programm die Frische ein wenig gefehlt hat, das ist ganz normal."

Und weiter: "Über weite Strecken haben wir gut gespielt. Aber es gab auch Phasen, in denen der Gegner hohes Tempo gegangen ist und gedrückt hat. Da sind wir auch in Schwierigkeiten gekommen. Aber die Jungs haben sich richtig reingekniet."

Kovac glaubt an Heynckes-Verbleib

Eintracht-Trainer und Ex-FCB-Profi Niko Kovac: "Ich bin mir nicht sicher, dass Jupp im Sommer geht."

Stichwort "richtig reingekniet": Das hat sich vor allem Javi Martinez. Der Spanier ging kompromisslos in das Kopfballduell mit Nir Bitton und zog sich bei seinem Siegtreffer (77.) eine Platzwunde am rechten Auge zu. Sein trockener Kommentar nach dem Spiel: "Ich ziehe mir gerne jedes Spiel einen Cut zu, wenn ich dabei ein Tor schieße. Es ist nur Blut."

Der Lohn für den FCB: Der vorzeitige Einzug ins Achtelfinale der Champions League. Heynckes feierte seinen siebten Champions-League-Sieg in Serie mit dem FC Bayern - das schaffte zuvor noch kein Trainer der Münchner.

Zudem war es der sechste Sieg im sechsten Spiel für den 72-Jährigen. Die Rückholaktion des Triple-Trainers erweist sich für die Bayern mehr und mehr als Sechser im Lotto.

Neue Stimmung unter Heynckes

Bitte verwende den Chrome-Browser, um unseren Videoplayer mit optimaler Leistung nutzen zu können!

4:40

Der Erfolg ist zurück. Der Teamgeist ist zurück. Das Quäntchen Glück ist zurück. Und: Die Lockerheit ist zurück.

Gab es nach Riberys Ausraster nach seiner Auswechslung gegen Anderlecht unter Carlo Ancelotti in der 78. Minute noch ein riesiges Theater (er hatte sein Trikot auf die Ersatzbank gefeuert), so lächelt Heynckes das Verhalten von Arturo Vidal nach seiner Auswechslung in Glasgow einfach locker weg. Mehr noch: Er stärkte dem "Übeltäter", der in der 59. Minute murrend und schimpfend den Platz verließ, sogar noch den Rücken.

"Ich finde es gut, dass er wütend ist. Wenn ein Spieler, der ausgewechselt wird, pfeifend vom Platz geht, stimmt irgendwas nicht. Er ist ein sehr ehrgeiziger Spieler", gab Heynckes zu Protokoll.

Ulreich glänzt mit Assist

Wie verwandelt präsentiert sich unter Heynckes auch Sven Ulreich. Gegen Celtic war der Neuer-Ersatz erneut ein sicherer Rückhalt und entschärfte einige brenzlige Situationen. Doch damit nicht genug: Er bereitete sogar den Treffer von Kingsley Coman zum zwischenzeitlichen 1:0 vor. Damit ist er der erste deutsche Torhüter mit einer Torvorlage in der Königsklasse seit Datenerfassung 2003/04.

Wer hätte das vor vier Wochen gedacht, als er nach seinem groben Patzer beim 2:2 gegen Wolfsburg noch zum Deppen abgestempelt worden war.

Robben blickt auf den Gipfel

Und so zog auch Arjen Robben, der die Münchner als Kapitän aufs Feld geführt hatte, ein positives Fazit - auch im Hinblick auf den Ausfall von Stürmerstar Robert Lewandowski.

"Es war nicht unser bestes Spiel. Aber es ist ganz schwierig, es war unser drittes Spiel in sechs Tagen. Die Besetzung auf dem Platz war nicht immer richtig, wir hatten ein bisschen Schwierigkeiten im Mittelfeld, auch, als wir nicht den Ball hatten. Es ist anders und schwieriger ohne echten Stürmer. Das können wir besser machen. Aber wir waren effektiv und müssen einfach glücklich sein mit dem Erfolg, wir sind weiter. Wir haben mit dem neuen Trainer alles gewonnen", bilanzierte der Niederländer im Gespräch mit Sky.

Bitte verwende den Chrome-Browser, um unseren Videoplayer mit optimaler Leistung nutzen zu können!

3:17

Kurz darauf blickte er bereits auf das Gigantenduell beim BVB voraus: "Wir haben jetzt einen Tag extra, den müssen wir gut nutzen. Wir haben sehr viele Spiele und einige Verletzte. Am Samstag müssen wir nochmal alles reinlegen. Dann gehen einige zum Länderspiel. Ich freue mich, dass ich jetzt das erste Mal ein bisschen Pause habe."

Ein Sieg in Dortmund. Es wäre der siebte im siebten Spiel unter Heynckes - quasi ein Sechser plus Zusatzzahl.

Die neue Sky Sport App

Immer nah dran an deinem Lieblingsteam. Verpasse keine News aus der Welt des Sports.