Live-Kommentar

Wir sind durch, aber um 18:30 Uhr, also gleich, gibt es mit Brighton gegen Arsenal noch ein weiteres Premier-League-Duell im Liveticker. Brighton könnte mit Chelsea wieder gleichziehen, aber noch wichtiger ist die Partie wohl für die Nordlondoner. Viel Spaß damit! 

Chelsea klettert durch den Dreier auf Platz 1, zudem hat man sicherlich sehr wohlwollend zur Kenntnis genommen, dass Manchester United zuhause wieder nur 1:1 gespielt hat. Diesmal gegen Everton, die übrigen Titelkandidaten sind dann erst morgen dran. Southampton rangiert auf Platz 17, weiter ohne Sieg. Aber wie heißt es in solchen Fällen, auf diese Leistung kann man aufbauen. 

Ja, es fehlte nicht viel, dann wäre Ralph Hasenhüttl auch beim vierten Antreten an der Stamford Bridge ungeschlagen geblieben. Mit Glück und Geschick organisierten seine Saints ein 1:1 bei Chelsea, letztlich war die Unterzahl nach der berechtigten VAR-Roten für Ward-Prowse dann doch eine zu große Bürde. Werner und Chilwell stellten in der Schlussphase auf ein 3:1, letztlich verdient natürlich, aber auch glücklich.

Schluss! Chelsea 3, Southampton 1. 

Noch ein Frustfoul, noch eine Gelbe Karte, diesmal für Moussa Djenepo.

So wie diese Gelbe Karte für Southamptons Mohamed Salisu.

Fünf Minuten Nachspielzeit. Ist jetzt aber egal. 

Tooor! FC CHELSEA - FC Southampton 3:1. Doch die südenglischen Dämme brechen, jetzt hat auch Chilwell sein Tor. Ein kurioses zudem, Lukaku  Pfosten, Azpilicueta auch ans Aluminium, den letzten Ball von Chilwell kratzt McCarthy raus. Aber es gibt Torlinientechnik, das Leder war ganz knapp hinter der Linie. Aber wirklich ganz knapp! 

Nun kommt er doch noch, der Mohamed Elyounoussi. Raus geht der Held vom 26.12.2019, Nathan Redmond. 

Tooor! FC CHELSEA - FC Southampton 2:1. Kein Foul, kein Abseits, kein VAR, gilt! Und der Treffer beinhaltet einiges fürs Poesiealbum. Denn eingeleitet hat ihn der vor wenigen Sekunden eingewechselte Barkley mit einem ganz starken Pass rechts raus. Doert steht Tordieb Azpilicueta, dem Timo Werner jetzt aber alles vergessen und verziehen hat. Mit einmal berühren bringt der Spanier das Leder auf den Fuß von Werner, der jetzt endlich ungestört jubeln darf. 

Vorlage César Azpilicueta Tanco

Den Tuchel-Wechsel habe ich eben schon im Augenwinkel gehabt, aber jetzt ist es so weit. Ruben Loftus-Cheek raus, Ross Barkley rein.

Mason Mount bewirbt sich nach Vorarbeit von Chilwell für den Joker des Tages. Da muss er aber genauer zielen, solche Bälle hält McCarthy heute mit einer Hand. 

Das garantiert natürlich alles auch wieder eine üppige Nachspielzeit. Nehmen Sie sich bis 18 Uhr nichts vor. 

Atkinson schreitet zum Monitor und damit ist die Sache für Ward-Prowse eigentlich schon verloren. So ist es, glatt Rot, er hat eine mögliche Verletzung des Gegenspielers billigend in Kauf genommen.

Hasenhüttel entgegnet dem Moussa Djenepo für Nathan Tella.

Tuchel setzt weitere Personalmaßnahmen, Jorginho kommt für Mateo Kovacic.

Aber vor allem hat er diesen Teufelskerl Alex McCarthy. Der zeigt seinen vierten Monstersave heute, Werner macht nach Hackentrick von Lukaku eigentlich alles richtig, aber wieder bringt McCarthy irgendwie die rechte Pranke noch dazwischen. 

Natürlich jetzt nahezu unbegrenzt Ballbesitz für die Blauen. Und entsprechend viel Laufarbeit für die Roten. Dass die aber topfit sind, das haben sie nicht nur in Manchester bewiesen. Und Hasenhüttel hat ja auch noch reichlich Auswechseloptionen. 

Und schon kombiniert Chelsea wieder vernünftig. In der Strafraummitte bekommt Chilwell die Chance seinen Fehler wieder gutzumachen. Die Direktabnahme geht aber doch deutlich rechts vorbei. 

Seine erste Maßnahme beinhaltet aber nicht den Namen Havertz. Tuchel nimmt Callum Hudson-Odoi raus und bringt Mason Mount.

Und wir neutrale Beobachter konstatieren, dass dieser Ausgleich genau das war, was diese Partie nach 15 grausigen Minuten nach der Pause brauchte. Indes senkt sich ein Querschläger im Chelsea-Strafraum auf das Tordach. Tuchel sieht Handlungsbedarf, das überrascht jetzt weniger. 

Tooooor! FC Chelsea - FC SOUTHAMPTON 1:1. Mendy hampelt ein wenig auf der Linie rum, James Ward-Prowse ist das komplett egal. Hart und flach ins linke Eck, so geht Strafstoß! 

Und schon ist dieses 1:1 ganz, ganz nahe. Chillwell foult Livramento ganz eindeutig im Strafraum, da brauchen wir auch keinen VAR, Atkinson zeigt sofort auf den Punkt.

Allgemein ist das Spielniveau seit Wiederanpfiff eine Klasse schlechter. So klaut man eventuell doch wieder einen Punkt wie beim 1:1 bei Manchester United vor ein paar Wochen.

Vogelwilde Grätsche von Thiago Silva, auch wenn er den Ball trifft, völlig berechtigte Gelbe Karte.

Meine bisherige Erkenntnis des Nachmittags, ich wusste nicht, dass der Bednarek ein so starker Verteidiger ist. Der kolportierte Marktwert von 25 Mio. Euro scheint mir keinesfalls hochgegriffen. 

Richtig lange Ballstafette bei den Gästen. Sieht ansehnlich aus, aber irgendwann versandet der Angriff ohne Abschluss. 

Werner will sein Tor. Aber bei diesem Weitschuss aus 18 Metern trifft er nicht nur den Ball, sondern auch den Rasen. Und wie beim Golf gilt, erst Ball, dann Rasen. Das ist hier nicht der Fall, daher kann McCarthy sicher zupacken. 

Geht weiter.

Auswechslung bei den Gästen, für Theo Walcott ist schon wieder Schluss. Ihn ersetzt aber nicht Mohamed Elyounoussi, sondern Ibrahima Diallo.

Die sind jetzt aber auch vorbei. Zuschauer sind nicht zufrieden, nicht wegen der Leistung ihrer Liebsten, sondern wegen den zwei aberkannten Toren. 

Drei Minuten Nachspielzeit, das ist den VAR-Einsätzen geschuldet. 

Aha, hier sehen wir es. Weit und breit kein Abseits, aber weitab des entscheidenden Geschehens auch ein Offensivfoul von Azpilicueta an Walker-Peters. Unclever ist Hilfsausdruck. 

Aber jetzt belohnt sich der Ex-Leipziger. Die Flanke von Hudson-Odoi aus dem Stand ist zwar eigentlich für Lukaku gedacht, für den aber einen Tick zu hoch. Zwei Meter hinter ihm steht aber Timo Werner, der Kopfball ist dort auch für den zehn Zentimeter kleineren Deutschen keine Schwierigkeit. Aber was, das zählt schon wieder nicht? 

Timo Werner mal wieder mit einem Abschluss, aber etwas zu hektisch. So findet er die Lücke nicht und der Versuch wird geblockt. 

Jetzt setzt sich Lukaku nach Flanke von doch mal entscheidend durch und drückt das Leder nach Rüdiger-Flanke in die Maschen. Aber der Linienrichter hat die Fahne oben, Abseits, korrekt, keine Überprüfung mittels VAR notwendig. 

Erste Gelbe Karte, die sieht Oriol Romeu nach Foul an Kovacic. Einzeln betrachtet geht das in Ordnung, nicht aber in Hinblick auf das Foul von Kovacic an Redmond zuvor.

Die Saints setzen immer wieder Nadelstiche. Grandioses Dribbling von Walker-Peters, da spielt er nicht nur einen schwindlig. Scharfe Hereingabe, Walcott setzt zum Kopfballtorpedo an, kommt in Bedrängnis aber nicht richtig zum Ball. 

Werner sucht Lukaku im Zentrum, der ist wieder gut abgedeckt. Und dann ein recht rüdes Offensivfoul von Kovacic gegen Redmond. Atkinson lässt Gelb stecken. 

Beim Weihnachts-0:2 in 2019 war noch der glücklose Frank Lampard Chelsea-Trainer, Thomas Tuchel hat sich aber bestimmt das entsprechende Video angeschaut. Und hat offensiv natürlich schon ganz andere Möglichkeiten mit Lukaku, Havertz und Werner. Eine Wiederholung droht jedenfalls nach den Eindrücken der ersten halben Stunde nicht. 

Der McCarthy zeigt Reflexe, das ist aber auch überragend. Chelsea kombiniert sich mit one touch durch, so hat Ben Chilwell freie Schussbahn. Im kurzen Eck findet er seinen Meister in Southamptons Nummer 1. 

Aber jetzt auf der Gegenseite fast der Ausgleich. Was für ein Hammer mit der rechten Klebe von Ward-Prowse! Der Ball streicht einen halben Meter am linken Pfosten vorbei, Mendy wäre auftragslos gewesen.

Antonio Rüdiger spielt seine Kopfballstärke aus, er ist ja genauso groß wie Kollege Loftus-Cheek. Knapp drüber!

Bednarek schon wieder mit einem starken Zweikampf gegen Lukaku, der Pole ist nicht ohne Grund Hasenhüttls Abwehrchef. 

Bringt aber nur höhnischen Applaus der Chelsea-Fans für einen komplett misslungenen Weitschussversuch von Walcott.

Ecke für die Gäste, das ist hochwillkommene Entlastung. 

Chelsea setzt direkt nach, die Angriffe rollen jetzt eher unaufhaltsam in Richtung McCarthy. Aber Bednarek ist noch da und stört Lukaku entscheidend. Und das ist ja eine Kunst, die viele Abwehrspieler nicht bewältigen können. 

Tooor! FC CHELSEA - FC Southampton 1:0. Zählt das? Ja, das zählt, kein Abseits weit und breit. Auch wenn Trevoh Chalobah seinen Kopfball am zweiten Pfosten aus gefühlt 50 Zentimetern in die Maschen drückte. Alles korrekt bei der Kopfballweiterleitung durch Ruben Loftus-Cheek, Und der hatte dabei einen Luftstand, unglaublich, das war ja die dritte Etage. 

Vorlage Ruben Loftus-Cheek

Walcott ist auch schnell, verpasst das Abspiel aber. Ärgerlich, links und rechts waren Kollegen mitgelaufen.

Mendy gerät durch einen Rückpass in Bedrängnis, löst die Situation aber mit Glück und Geschick. Und dann marschieren die Blues erstmals nach vorne, Timo Werner ist sehr schnell, findet aber in McCarthy seinen Meister. Klingt zu unspektakulär, das war nämlich eine überragende Parade gegen den Schuss rechts im Strafraum. 

Mutiger Beginn der Gäste, Walcott organisiert einen Freistoß auf rechts. Hierfür hat man etwas einstudiert, aber die Umsetzung klappt nicht und das Leder landet im Toraus. 

Kickoff!

So, die letzten Vorbereitungen laufen, Schiedsrichter Martin Atkinson bittet zum Einmarsch. In ein randvolles Stadion, das wird ja langsam wieder zur Selbstverständlichkeit. Schweigeminute noch für Roger Hunt, einen der 66er-Weltmeister, dann kann es losgehen.

Chelsea hat als amtierender Champions-League-Sieger natürlich einen anderen Anspruch, Top 4 ist sowieso Pflicht, um den Titel würde man auch gerne mitspielen. Ein Vorteil der Blues ist natürlich die Konstanz auf der Eigentümerseite, Abramowitsch feiert bald sein 20-Jahr-Jubiläum als Eigentümer. Anders sieht die Sache bei den Gästen aus, Herr Gao Jisheng hat den Club in 2017 übernommen, aber chinesische Multimillionäre sind in Sachen Fußball ja in Europa gerade schwer im Rückzugsgefecht. Kaufangebote würde man sich gerne anhören, allerdings gibt es derzeit wohl keine. 

Ralph Hasenhüttl sitzt bei Southampton ziemlich fest im Sattel, auch wenn seiner Truppe immer wieder ein Debakel unterläuft, ich erinnere nur an das 0:9 gegen Leicester vor zwei Jahren. Aber er hat die Saints in die Premier League geführt und dort mit Rang 11 und 15 jeweils sehr vorzeitig den Klassenerhalt eingetütet. Natürlich träumt man von den Europapokalauftritten in 2017, das ist aber ein ganz steiniger Weg angesichts der Qualität in der oberen Hälfte der Premier League. 

Unmöglich ist das freilich nicht, selbiges gelang nämlich am Boxing Day 2019 - also vor der Corona-Pandemie. Tore von Obafemi (spielt mittlerweile bei Swansea) und Redmond (ist heute wieder dabei) ließen das Away End an der Stamford Bridge beben und sorgten für ein Weihnachten, das kein Saints-Fan vergessen hat. 

Die Favoritenrolle ist natürlich eindeutig vergeben, aber das Abwehrbollwerk der Saints will erst einmal geknackt werden. An den ersten sechs Spieltagen scheiterten daran wie erwähnt West Ham und Man City, aber auch Man United schaffte zuhause nur ein 1:1. Die vier Remis - das noch nicht erwähnte war ein 2:2 bei Newcastle mit zwei Toren in der Nachspielzeit - sind aller Ehren wert, aber noch wartet man in Hampshire auf den ersten Saisonsieg. Und der soll ausgerechnet beim Londoner Großklub gelingen?

Der Gast aus Southampton hat das Toreschießen in den letzten Wochen auch nicht gerade erfunden. Zweimal 0:0 gegen die Europapokalteams von West Ham und Manchester City sind freilich eher positiv verbuchen, im Gegensatz zur 0:1-Pleite zuhause gegen die Wolves am letzten Spieltag. Dennoch sehen wir die gewohnte Anfangsformation, einzig Elyounoussi fehlt da vorerst. Mit Theo Walcott ist der Ersatz aber nicht unprominent.

Bis letzten war die Stimmung an der Stamford Bridge maximal gut, doch dann crashten zwei 0:1-Niederlagen am Stück gegen Manchester City und Juventus die Party. Daher probiert Tuchel heute mal eine ganz neue Variante im Mittelfeld mit Hudson-Odoi, Loftus-Cheek, Chalobah, Kovacic, Chilwell, Fixpunkt ist da eigentlich nur Spielmacher Kovacic. Vorne darf Timo Werner neben Lukaku ran, Ziyech und Havertz warten auf der Bank auf ihren Einsatz. 

So beginnt Southampton: McCarthy - Livramento, Bednarek, Salisu, Walker-Peters - Walcott, Oriol Romeu, Ward-Prowse, Tella - Redmond, Armstrong

Frisch aus dem Farbkopierer, das ist die Aufstellung von Chelsea: Mendy - Azpilicueta, Thiago Silva, Rüdiger - Hudson-Odoi, Loftus-Cheek, Chalobah, Kovacic, Chilwell - Lukaku, Werner.

Herzlich willkommen in der Premier League zur Begegnung des 7. Spieltages zwischen dem FC Chelsea und dem FC Southampton.