SPIELENDE n.V. LIVE Verl. HZ

FC Barcelona - Borussia Dortmund. UEFA Champions League Viertelfinale.

Estadio Olimpico de MontjuicZuschauer49.760.

FC Barcelona 4

  • Raphinha (25. minute)
  • R Lewandowski (48. minute, 66. minute)
  • L Yamal (77. minute)

Borussia Dortmund 0

    Live-Kommentar

    Das wars an dieser Stelle. Vielen Dank für das Interesse und bis zur nächsten Woche, wenn die Halbfinalteilnehmer in den Rückspielen der Champions League ermittelt werden! 

    Barca kann sich insgeheim jetzt schon auf ein Halbfinale gegen Inter Mailand oder den FC Bayern freuen, anders als in dieser Paarung ist dort noch alles offen. Wenn auch das entscheidende Rückspiel zwischen Barca und Dortmund erst in einer Woche am Dienstag im Westfalenpark steigt. Davor hat Schwarzgelb noch das Schlagerspiel gegen den FC Bayern am Samstag vor der Brust. Barca spielt am selben Abend gegen CD Leganes. 

    Am Ende steht ein Ergebnis auf der Tafel, das erwartet werden kann, wenn das beste Team aus LaLiga gegen den Achtplatzierten der Bundesliga trifft. Der FC Barcelona war heute mindestens eine Klasse besser als ein tapferer, aber unterlegener BVB, der sich mit dem Gedanken anfreunden muss, sich gegen einen übermächtigen Gegner aus der Champions League verabschieden zu müssen. Yamal, Lewandowski und Raphinha liefen in Bestform auf und hinterließen allesamt ihre Marken. Und hinten überstand Barca die wenigen brenzligen Situationen ob der ungenau zu Ende geführten Dortmunder Angriffe schadlos. 

    Schlusspfiff. 

    Drei Minuten Nachspielzeit. Es tut sich nicht mehr so viel. 

    Dann fällt doch noch einer ins Netz, Beier trifft nach einem feinen Querpass von Duranville. Der stand zuvor aber im Abseits. Die Entscheidung des Linienrichters wird vom VAR schnell bestätigt. Mit dem Spielglück hat es Dortmund heute auch nicht so. 

    Barca ist klar besser als Dortmund, ja. Aber das ist auch kein 4:0-Spiel. Dortmund macht zu wenig aus den Chancen. Und aus den 1,3 xGoals. 

    Dortmund lässt den Ehrentreffer liegen. Er wäre so wichtig fürs Gefühl und für die Mentalität. Can geht tief in der gegnerischen Hälfte drauf und gewinnt den Ball tatsächlich gegen Balde. Dann der Pass zu Guirassy, der lässt für Beier rechts in den Lauf klatschen. Beier gibt ins Zentrum. Und dort werden sowohl Reyna als auch Brandt geblockt. 

    Yamal hat schon vor fünf Minuten signalisiert, dass er gerne raus möchte. Flick tut ihm den Gefallen. Und bringt den fast vergessenen Ansu Fati ins Spiel. Der wurde auch mal als nächster Messi gehandelt. Ist jetzt 22 Jahre und wurde längst nicht nur von Yamal verdrängt und überholt. Es ist sein erster Einsatz seit Anfang Januar. 

    Das war jetzt gar nicht schlecht vom BVB. Es springt sogar noch eine dritte Ecke in dieser kurzen Folge bei raus. Ein Torerfolg bleibt den Gästen aber verwehrt. Und mit Bensebainis fehlgeschlagenen Dribbling ins Toraus endet diese Sequenz. 

    Zwei gute Momente für den BVB: Nach einer schnell ausgeführten Ecke auf der linken Seite wird Reyna links im Strafraum angespielt. Der lässt Raphinha mit einem Haken stehen, sein Abschluss wird zur nächsten Ecke geblockt. Die schlägt Reyna rein. Und Süle leitet sie artistisch aufs Tor. Szczesny muss ran und die Kugel über die Latte lenken. 

    Und dann spielt noch Araujo für Martinez in der Viererkette.  

    Auch Pedri geht vom Feld und wird von Eric Garcia ersetzt. 

    Da wirkt es beinahe wie eine Drohung, dass Flick jetzt noch Ferran Torres bringt. Der hat zuletzt seine wenigen Einsatzminuten unter anderem für fünf Tore in sechs Ligaspielen genutzt. Lewandowski lässt sich feiern. 

    Die Dortmunder Schadensbegrenzung beginnt. 

    Das gleiche gilt für Süle, der jetzt für Ryerson spielt. 

    Kein einfacher Auftrag für Duranville, jetzt noch für Gittens eingewechselt zu werden. 

    Toooor! FC BARCELONA - Borussia Dortmund 4:0. Es geht dahin für den BVB. Schwarzgelb wird ein zweites Mal erbarmungslos überrannt. Anton kann einen schlampigen Rückpass von Brandt nicht mehr begradigen und verliert die Kugel hinter der Mittellinie an Lewandowski. Der Ball springt zu Raphinha, der geht ein paar Meter und legt dann scharf ins Zentrum zu Yamal. Und der vollendet lässig mit der Pike ins linke Eck. 

    Vorlage Raphael Dias Belloli

    Fermin geht nach einer starken Leistung vom Feld. Mit der Einwechslung Gavis geht keinerlei Qualität verloren. 

    Auch Beiers weite Freistoßflanke von der rechten Seite ist ungefährlich, weil sie direkt in den Armen von Szczesny landet. Guirassy behindert Barcas Keeper dann beim schnellen Abwurf, Yamal war schon wieder unterwegs, und verhindert so den Gegenstoß. Dafür gibt es Gelb. 

    Und die dann ausgeführte Ecke, von Bensebaini geschlagen, landet direkt auf dem Kopf von Lewandowski, der die Kugel rausköpft. 

    Ein Eckball für Dortmund auf der rechten Seite verzögert sich lange, weil in der Mitte fleißig gerungen wird. Martinez und Can kommen sich da gleich mehrfach in die Quere. Erst liegt Can, dann Martinez. Espas kann erst im dritten Anlauf halbwegs schlichten. 

    Zwei Scorerpunkte für Raphinha, zwei Tore von Lewandowski und Yamal hat seine Füße sowieso überall im Spiel. Barca wird seiner Favoritenrolle absolut gerecht. Für Lewy war es übrigens im 28. Spiel gegen seinen Ex-BVB der 29. Treffer. Alte Liebe und so. 

    Und Reyna kommt für Chukwuemeka. 

    Doppelwechsel beim BVB: Nmecha räumt das Feld für Özcan. 

    Diester Steilpass von Yamal auf Fermin. Einfach Zucker. Der Rest war Formsache. Danach war dieses Tor nicht mehr zu verteidigen. 

    Tooooor! FC BARCELONA - Borussia Dortmund 3:0. Jetzt belohnt sich Barca für seinen Zwischenspurt. Dortmund greift an, doch Guirassy verliert im gegnerischen Sechzehner den Ball. Und dann geht es viel zu schnell. Yamal schickt Fermin mit einem hervorragenden Steilpass den rechten Flügel entlang. Der einfache Pass ins Zentrum. Und Lewandowski vollendet den Bilderbuchkonter mit seiner Direktabnahme flach ins rechte Eck.

    Vorlage Fermín López Marín

    Dortmund schwimmt wieder. Dritte Topchance in drei Minuten: Yamal mit dem nächsten Zauberdribbling gegen Bensebaini. Dann der Pass ins Zentrum. Der rutscht durch. Und hinten im Sechzehner wird Fermin ein Mal von Can geblockt. Und sein zweiter Versuch geht übers Tor.  

    Und Lewandowski schickt gleich noch einen hinterher. Kobels Abschlag missrät völlig. Lewandowski nimmt den Ball mit der Brust an, Can rückt raus, wird umdribbelt, dann der stramme Schuss vom polnischen Stürmer. Doch Kobel macht seinen Fehler wieder wett und pariert gut. 

    Heißt nicht, dass Barca nicht jederzeit den Turbo einlegen kann. Vor allem, wenn der BVB so patzt wie jetzt in Person von Can. Der "klärt" einen flachen Ball von Kounde ins Zentrum völlig unzureichend. Direkt in den Fuß von Pedri. Der muss nur einen Zweimeterpass spielen, schon ist Fermin in freier Schussposition. Er trifft mit seinem Rechtsschuss aber nur den Außenpfosten. 

    Zu weiteren Torchancen kommt es aber immerhin aus Dortmunder Sicht nicht. Es scheint gerade, als hätte der frühe zweite Treffer der Partie etwas den Stecker gezogen. Das Tempo ist nicht das höchste. Barcelona hat trotzdem Spaß mit der Spielkontrolle. 

    So darf Barca weiter schalten und walten. Eine Passquote von 90 Prozent ist natürlich beeindruckend. Und dann immer wieder diese gefährlichen Chippbälle aus den Halbräumen an den langen Pfosten. Diesmal weggeköpft von Ryerson. Aber die sind jedes Mal haarig für Schwarzgelb. 

    Wie seht geht Barca jetzt aufs dritte Tor? Dass Dortmund ins Spiel zurückfindet, liegt gerade nicht in der Luft. Es fehlt etwas Mut im Offensivgang. Aber das ist leicht gesagt. Fangen die Dortmund hier das hemmungslose Stürmen an, fliegen ihnen die Konter über Yamal, Balde und Co. nur so um die Ohren. 

    Dieses Viertelfinale scheint also recht deutlich und recht früh den Weg zu gehen, der prognostiziert wurde. Dortmund macht kein schlechtes Spiel, ist aber doch klar unterlegen. Bietet nicht viel an, die wenigen Momente weiß Barca aber zu nutzen. 

    Barcas Trio Infernal hat zugeschlagen. Da war in jeder Ballberührung so viel Gefühl drin. Ob mit dem Fuß oder per Kopf. Und Raphinha sammelt in einem Spiel mal eben nicht nur ein weiteres Tor, sondern auch eine weitere Vorlage. Beide Statistiken führt er im laufenden Wettbewerb nun an. 

    Raphael Dias Belloli

    Toooooor! FC BARCELONA - Borussia Dortmund 2:0. Das Tor fällt aber auf der anderen Seite. Pedri zieht im Zentrum auf und nimmt Yamal auf der rechten Seite mit. Der zögert nicht und flankt lang und butterweich an den zweiten Pfosten. Dort köpft Raphinha mit Geschick und völlig bewusst kurz vor der Grundlinie ins Zentrum. Denn dort steht noch Lewandowski, der die Kugel aus einem halben Meter unbedrängt mit der Stirn über die Linie drückt. 

    Mutiger Versuch von Gittens, der von der linken Seite gegen Kounde nach innen zieht. Cubarsi verpasst den Block, so zischt Gittens' Schuss nur einen halben Meter am rechten Pfosten vorbei. 

    Barcelona bleibt unverändert. Und so beginnt der zweite Durchgang. 

    Adeyemi machte kein schlechtes Spiel, war aber mit Gelb vorbelastet und erlaubte sich danach ein weiteres Foul. Da geht Kovac kein Risiko ein. Zumal er mit Beier adäquaten und nicht minder schnellen Ersatz bereitstehen hat. 

    In den ersten zehn Minuten musste Dortmund einen katalanischen Sturmlauf überstehen, das gelang mit Ach und Krach, dann beruhigte sich die Partie und der BVB fand in dieses Viertelfinale rein. Seitdem macht der BVB ein ordentliches Auswärtsspiel. Die Führung von Barcelona ist ob des klaren Chancenplus und der Dominanz trotzdem verdient, wenn er auch eher glücklich zustande kam. Dortmund geriet aber nicht in Schockstarre. Stattdessen ließ Guirassy den Ausgleich sogar liegen. Mit etwas mehr Konzentration und Konsequenz im Abschluss ist für den BVB auf jeden Fall etwas drin. 

    Mit der Guirassy-Chance endet die einminütige Nachspielzeit. Und damit die erste Halbzeit. 

    Den schweren, den macht Guirassy dann fast. Wird von Chukwuemeka rechts im Strafraum bedient und lässt Cubarsi mit einem astreinen Haken aussteigen. Auch der schwierige Abschluss aus schwieriger Position ist stark. Und fliegt ins Außennetz. 

    Kurz vor der Halbzeit kommt Dortmund fast noch zum Ausgleich. Bensebaini und Adeyemi im Übergewicht auf der linken Seite gegen Kounde, so kann Adeyemi die scharfe Flanke ins Zentrum bringen. Guirassy bekommt es nicht koordiniert, die Kugel aus sechs Metern aufs Tor zu lenken. Cubarsi stand davor noch im Sichtfeld. 

    Guirassys Fehlschuss vorhin hat für über 0,4 xGoals angeschrieben, das ist schon bitter, dass der Top-Stürmer diese Gelegenheit ausgelassen hat. In Kombination mit drei, vier weiteren Halbchancen steht Dortmund bei einem ordentlichen xGoals-Wert von 0,71. Nicht zu vergleichen mit Barcas 2,06. Aber chancenlos ist der BVB de facto auch nicht. 

    Auf der anderen Seite kommt Chukwuemeka links im Sechzehner zum Abschluss, wird geblockt. In der Folge darf sich dann Gittens aus 18 Metern probieren, schiebt den Ball in die Arme von Szczesny. Nichts Wildes, aber immerhin. Dortmund sammelt ein paar Abschlüsse. 

    Lewandowski wird im Sommer 37, fliegt aber immer noch im Viertelfinale der Königsklasse via Fallrückzieher durch die Luft. Initiiert zuvor von Raphinha, der von der linken Seite nach innen dribbelt, eigentlich schlenzen könnte, aber doch lieber vors Tor zu Lewandowski spielt. Dem verspringt der Ball bei der Annahme Richtung Elfmeterpunkt. Und der Fallrückzieher landet dann als harmloser Aufsetzer bei Kobel. 

    Von Schiedsrichter Eskas ist es bislang ein eher unglücklicher Auftritt. Bei zwei nicht unwichtigen Entscheidungen lag er daneben. Jetzt steht er bei einem Dortmunder Konter im Weg, unterbindet so den Pass von Brandt ins Zentrum. Kann er jetzt nicht so viel für. Aber unglücklich ist es eben schon. Es geht mit Schiedsrichterball weiter und Dortmunds Angriffsschwung ist raus.  

    Auweia, Guirassy trifft den Ball nicht. Und weil die Fahne unten bleibt, lässt er damit eine riesige Chance aus. Can verteidigt stark nach vorne gegen Lewandowski und leitet den Ball zu Brandt, der lässt direkt klatschen zu Can, der wiederum direkt zu Chukwuemeka spielt. Der hebt den Ball ins Zentrum zu Guirassy. Und der semmelt am Elfmeterpunkt über den Ball. Touchiert ihn nur und Szczesny kann ihn aufnehmen. 

    Also lieber schnell rüber auf die andere Seite, wo Yamal nach dem geblockten Adeyemi-Schuss im rechten Halbfeld Tempo aufnimmt. Raphinha geht mit, läuft sich im Rücken von Can frei. Yamal kann das natürlich bedienen. Der Pass gerät aber einen Tick zu weit. Und Raphinha kann die Kugel nur noch neben das Tor grätschen. 

    Das dürfte Dortmunds erster Torschuss gewesen sein: Adeyemi kommt von rechts im Strafraum zum wuchtigen Abschluss, wird aber direkt geblockt. 

    Und dass Barca weiter nach vorne spielt, das sollte uns auch nicht wirklich überraschen. Anton hat bei einem langen Ball Probleme im Duell mit Raphinha, keiner gewinnt den Ball, so springt er in den Rückraum zu Lewandowski. Der setzt seinen Fernschuss aber recht deutlich übers Tor. 

    Ist jetzt müßig, darüber zu diskutieren, ob es im Vorfeld des Tores wirklich diesen Freistoß hätte geben müssen. Denn zweifellos ist diese Führung für Barca verdient. Der Favorit hat das Tor nachgeholt, das beim Feuerwehrstart noch liegen gelassen wurde. 

    Und dass Raphinha sich dieses Tor geklaut hat, das wurde beinahe noch bestraft. Raphinha stand bei der Weiterleitung von Cubarsi, die auch so ins Tor gerollt wäre, nämlich nur haarscharf nicht im Abseits. So aber ist es sein zwölftes Tor im laufenden Wettbewerb. 

    Tooooor! FC BARCELONA - Borussia Dortmund 1:0. Ausgerechnet dieser Freistoß führt zur Führung. Die Freistoßflanke wird auf den langen Pfosten geschlagen, wo Martinez den Ball zurück ins Zentrum köpft. Dort hält Cubarsi den Fuß rein und lenkt die Kugel Richtung Tor. Kobel ist schon geschlagen, Raphinha grätscht trotzdem noch rein und schiebt den Ball wenige Zentimeter vor der Linie ins Netz.

    Vorlage Pau Cubarsí Paredes

    Jetzt gibt es die erste Gelbe. Bensebaini köpft eine Flanke raus und direkt zu Adeyemi, der überlupft den attackierenden Kounde und im Laufduell fällt Kounde dann. Fragwürdig, ob das wirklich ein Foul war. Kounde zeigt an, er wurde an den Dreadlocks gezogen. Bilder davon gab es bislang nicht. 

    So also warten wir weiter geduldig auf die nächste große Szene. Seit der Lewandowski-Chance gab es da keine mehr von. Barca kontrolliert und dominiert das Geschehen, Stichwort 70 Prozent Ballbesitz, wird aber nicht mehr torgefährlich und muss gegen einen jetzt gut verteidigenden BVB genau so viel Geduld aufweisen. 

    Jetzt macht Balde wieder mit sportlichen Argumenten auf sich aufmerksam. Geht auf seiner linken Seite ins Slalomdribbling, zieht drei Gegenspieler auf sich, umkurvt sie weitestgehend und steckt dann am Strafraumeck für Raphinha durch. Der steht aber ein Stück im Abseits. 

    Glück für Balde, der Chukwuemeka in einem Umschaltmoment entwischen lässt und ihn dann recht klar unten an der Ferse trifft. Das ist nicht nur ein Foul, das ist wegen der taktischen Note auch eine klare Verwarnung. Schiedsrichter Eskas hat den Kontakt übersehen und entscheidet fälschlicherweise auf Weiterspielen. 

    Auf der anderen Seite fährt Can im Zweikampf mit Raphinha im richtigen Moment das lange Bein aus und kann Barcas besten Scorer so im linken Strafraumeck stoppen. Und die folgende, kurz ausgeführte Ecke bringt keine Gefahr. Die Partie ist ganz schön stillgelegt.  

    Fast der erste Torschuss Dortmund. Chukwuemeka hat im Zentrum etwas Platz und kann auf der rechten Seite Brandt mitnehmen. Der schlägt die scharfe Flanke ins Zentrum, wo Guirassy lauert. Der verpasst den Ball nicht nur knapp. Er steht dabei auch genauso knapp im Abseits. 

    Aber das hat gereicht, um das Spiel etwas zu beruhigen. Barcas anfänglicher Sturmlauf mit drei Topchancen in kurzer Folge ist erstmal unterbrochen. Dortmund kämpft sich besser in den Abend. 

    Dortmunds erster zaghafter Angriffsversuch mündet in einem ersten Eckball von der rechten Seite. Das bringt immerhin etwas Entlastung. Die Hereingabe wird dann aber zu weit gezogen und landet hinter dem zweiten Pfosten im Toraus. 

    Dortmund in Not. Wo ist oben, wo ist unten? Pedri und Raphinha im Zusammenspiel auf der linken Seite, dann der Rückpass von Raphinha von der Grundlinie zum Elfmeterpunkt, blindes Verständnis. Lewandowskis Abschluss ist gut. Kobels Parade ist besser. Mit beiden Händen lenkt er die Kugel über die Latte. 

    Und gleich nochmal Yamal. Trickst Bensebaini einen Meter vor der Grundlinie mit Leichtigkeit aus und schlenzt dann aus einem eigentlich unmöglichen Winkel. Haarscharf dreht sich die Kugel am langen Pfosten vorbei. 

    Gegen Yamal gelingt das dann nicht mehr. Also muss Kobel die erste Parade auspacken. Lewandowski lässt einen Pass von der linken Seite von Balde fein mit der Hacke zu Fermin klatschen, der kann so aus dem Zentrum auf die rechte Seite zu Yamal verlagern. Der zieht gegen Bensebaini zwei kurze Schritte nach innen und schlenzt gen langes Eck. Kobel streckt sich und wehrt zur Seite ab. 

    Und auch hier und jetzt beginnt Barca forsch. Raphinha wird erstmals links in Szene gesetzt, Pedri spielt da den perfekt getimten Steckpass. Bensebaini steht im Zentrum richtig und kann die erste brenzlige Szene vor dem einschussbereiten Fermin löschen. 

    Schon zwei Mal wurde die Rückkehr ins Camp Nou verschoben, dort verzögern sich die umfassenden und aufwendigen Baumaßnahmen. Aktuell wird eine Heimkehr im kommenden Sommer angepeilt, diese Saison spielt Barca auf jeden Fall noch im Olympiastadion auf dem Stadtberg zu Ende. Läuft ja auch nicht so schlecht dort. 

    Anstoß im vollgepackten Estadi Olimpic Lluis Companys! Der Spielleiter kommt aus Norwegen und heißt Espen Eskas. 

    Barca ist seit Weihnachten ungeschlagen, damals gelang Atletico Madrid am 21. Dezember ein 2:1-Sieg. Seitdem waren in 22 Spielen in vier Wettbewerben vier Remis das höchste der Gefühle, eines davon allerdings am vergangenen Wochenende, als es gegen Real Betis nur zu einem 1:1 reichte. Trotzdem hat Barca in diesem Zeitraum die Supercopa gewonnen, ist im spanischen Pokal ins Finale eingezogen, hat drei Mal Benfica, zwei Mal Atletico und ein Mal Real Madrid besiegt. Und sich nicht nur in der Champions League als absoluter Titelanwärter beworben. 

    Den gilt es aus BVB-Sicht genauso zu stoppen wie Ex-BVB-Torjäger Robert Lewandowski oder Wunderkind Lamine Yamal. Nico Schlotterbeck kann dabei nicht helfen, der Abwehrchef erlitt einen Meniskusriss, der ihn ein halbes Jahr lang außer Gefecht setzen wird und das schwarzgelbe Lager zu Wochenbeginn in Schockstarre versetzte. Schlotterbeck hat bis hierhin keine einzige Champions-League-Minute verpasst. Nach zwölf Spielen (7 Siege, 2 Remis, 3 Niederlagen) wird keine weitere mehr dazukommen. 

    Zum Beispiel im Achtelfinale, als zwei starke Spiele gegen Benfica, das Hinspiel zum größten Teil in Unterzahl, den Weg ins Viertelfinale ebneten. Oder in der Gruppenphase, als Barca schon einmal auf den BVB traf und ein hochklassiges und attraktives Auswärtsspiel mit 3:2 gewann. Eine Auftaktniederlage gegen Monaco und ein Remis gegen Atalanta steht in der Bilanz, die sechs weiteren CL-Spiele konnte Barca allesamt gewinnen. Und mit Raphinha (11 Tore, 5 Assists) hat Barca DEN prägenden Spieler dieser CL-Saison in seinen Reihen.

    Denn dass Dortmund gegen Barca als krasser Außenseiter ins Rennen geht, steht außer Frage. Die Katalanen spielen unter Ex-Bundestrainer Flick eine fabelhafte Saison. LaLiga wird angeführt, in der Copa del Rey wartet im Finale der Clasico, im Viertelfinale der Champions League sind sie der Favorit: Barca ist auf Triplekurs. Und ließ im laufenden Wettbewerb stellenweise die Muskeln spielen.

    Findet Schwarzgelb also ausgerechnet im heißen Saisonendspurt zurück in die Spur und rettet eine Saison, die eigentlich längst verloren schien? Dafür kann im neuen Lieblingswettbewerb Champions League der Grundstein gelegt werden. Schon im Vorjahr marschierte der BVB sensationell ins Finale durch, dieses Jahr stoppte auch der neue Modus die Borussia nicht. In der Zwischenrunde wurde ein zahnloses Sporting ausgeschaltet, im Achtelfinale ein gefährliches OSC Lille niedergerungen. Im Viertelfinale sind die Rollen jetzt aber erstmals vertauscht.

    Nächstes Kapitel von Borussia Dortmund im Kampf gegen sich selbst: Wie wird die Geschichte gegen den großen FC Barcelona im Viertelfinale der Königsklasse ablaufen? So richtig schlau wird man aus diesem BVB ja nicht in dieser Spielzeit. Da herrscht einerseits monatelang Krise, Trainerwechsel und Tristesse. Und da herrscht andererseits Champions-League-Lust, Dortmund steht erneut unter den besten acht Teams Europas und auch in der Bundesliga sind die Europapokalplätze nach zwei Siegen in Folge gegen Mainz und Freiburg plötzlich wieder in Reichweite.

    Beim BVB kehrt Nmecha erstmals nach seiner Knieverletzung in die Startelf zurück. In der steht auch Chukwuemeka wieder nach seinem erfolgreichen Startelfdebüt für den BVB beim 4:1 gegen Freiburg am vergangenen Samstag. Diesmal ist es sein persönliches Startelfdebüt in der Königsklasse. Auf Mittelfeldmann Groß muss Kovac heute genauso verzichten wie auf den seit Montag Langzeitverletzten Schlotterbeck. Insgesamt nimmt er heute drei Veränderungen vor: Nmecha, Gittens und Guirassy spielen für Groß, Svensson und Beier. 

    So beginnt Borussia Dortmund: Kobel - Bensebaini, Can, Anton, Ryerson - Brandt, Nmecha - Gittens, Chukwuemeka, Adeyemi - Guirassy. 

    Die erste Garde kommt zum Zug, heißt auch, dass Trainer Flick seinen FC Barcelona im Vergleich zum 1:1 am vergangenen Wochenende gegen Real Betis auf drei Positionen verändert. Araujo, Gavi und Ferran Torres rotieren raus und Martinez, Fermin und Raphinha übernehmen ihre angestammten Plätze. 

    So spielt der FC Barcelona: Szczesny - Kounde, Cubarsi, Martinez, Balde - de Jong, Pedri - Yamal, Fermin, Raphinha - Lewandowski. 

    Herzlich willkommen zum Viertelfinal-Hinspiel der Champions League zwischen dem FC Barcelona und Borussia Dortmund.