Der FC Bayern ist mit einem 6:0-Kantersieg über Mainz zurück an die Tabellenspitze gesprungen. Eine Machtdemonstration wenige Tage nach dem Champions-League-K.o. gegen Liverpool.
Die turmhoch überlegene Mannschaft von Trainer Niko Kovac zerlegte ihren hilflosen Sparringspartner FSV Mainz 05 beim 6:0 (3:0) nach allen Regeln der Fußball-Kunst und überflügelte damit wieder Titelrivale Borussia Dortmund in der Tabelle.
James mit Hattrick, auch Lewandowski trifft
Der Kolumbianer James war mit seinem ersten Bundesliga-Dreierpack (33., 51., 55.) der Garant für den sechsten Bayern-Sieg im deutschen Oberhaus hintereinander und wurde bei seiner Auswechslung mit stehenden Ovationen bedacht.
Auch Torjäger Robert Lewandowski (3.) mit seinem 18. Saisontreffer, Kingsley Coman (39.) und Winterzugang Alphonso Davies (70.) ließen die Münchner vier Tage nach dem ernüchternden Achtelfinal-Aus in der Königsklasse gegen den FC Liverpool wieder jubeln. Für Mainz war es die höchste Saisonniederlage.
Fünf Wechsel in der Bayern-Startelf
Die Bayern waren vor 75.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena sofort bemüht, den jüngsten, schlechten Eindruck wegzuwischen. Mainz machte es ihnen aber auch leicht, stand viel tiefer als zuletzt Liverpool, attackierte deutlich später und weniger griffig. So ergaben sich früh gute Möglichkeiten für den Rekordmeister. Lewandowski traf kaum bedrängt nach Flanke von David Alaba per sehenswerter Direktabnahme zur Führung.
Dass Kovac, der auf Javi Martinez (Schädelprellung) und Serge Gnabry (Erkältung) verzichten musste, gleich fünf Wechsel vorgenommen hatte, machte sich nicht negativ bemerkbar - im Gegenteil: die Neuen wie der gegen Liverpool gesperrte Joshua Kimmich oder Coman brachten frischen Wind. Lewandowski (5.) hätte nach feinem Kimmich-Pass frei vor Torhüter Florian Müller erhöhen müssen, Coman traf den Pfosten (13.).
Doch dann schlichen sich ein paar Nachlässigkeiten ins Münchner Spiel ein, das phasenweise fast ein bisschen arrogant wirkte. Mainz wurde mutiger, kam auch zu Abschlüssen. Kaum zogen die Bayern das Tempo wieder an, erhöhte James allerdings nach Brustvorlage von Leon Goretzka auf 2:0. Als Karim Onisiwo kurz darauf im Mittelfeld den Ball an Thiago verlor und dieser den schnellen Coman schickte, der knallhart vollendete, war Mainz erledigt.
Vollgas auch in Halbzeit zwei
Das hielt die Bayern jedoch nicht davon ab, auch nach dem Seitenwechsel Gas zu geben. James stellte mit einem schönen Schlenzer von der Strafraumgrenze auf 4:0, drei Mainzer standen Spalier. Und der 27-Jährige hatte noch nicht genug: Sein dritter Treffer nach Zuspiel von Thomas Müller, ein gefühlvoller Lupfer, war allein das Eintrittsgeld wert.
Kovac konnte sich jetzt sogar personelle Experimente leisten. Er brachte Davies, eigentlich ein Offensiver, zwischenzeitlich als Linksverteidiger. Der Kanadier traf trotzdem und Kovac schmunzelte an der Seitenlinie.