FC Bayern München - FC Sevilla. UEFA Champions League Viertelfinale.
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2-1
Ramponiert ins Halbfinale: FC Bayern München nimmt nächsten Triple-Schritt
Nullnummer gegen den FC Sevilla
12.04.2018 | 12:03 Uhr
Ohne Glanz ins Halbfinale: Der FC Bayern gehört nach einem Jahr Abstinenz wieder zu den besten vier Mannschaften in Europa und darf trotz kleinerer Schwächen weiter vom Triple träumen.
Die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes zog nach einer weitgehend dürftigen Vorstellung beim 0:0 im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen den FC Sevilla wieder in die Vorschlussrunde ein - zwölf Monate nach dem bitteren vorzeitigen Aus gegen Real Madrid.
Das Halbfinale wird am Freitag (ab 13 Uhr live auf Sky) ausgelost. Gespielt wird am 24./25. April und 1./2. Mai. Die gute Nachricht: Keiner der sechs vorbelasteten Bayern-Profis sah Gelb, nun werden die Verwarnungen gestrichen.
Die "alten" Bayern (Startelf: 29,8 Jahre/Schnitt) zeigten kaum spielerische Höhepunkte und hatten sogar Glück, als Sevillas Joaquin Correa per Kopf die Latte traf (59.). Correa sah kurz vor Schluss wegen groben Foulspiels Rot (90.+2).
Heynckes' Rekordserie gerissen
Heynckes konnte allerdings leicht verschmerzen, dass seine Rekordserie nach zwölf Siegen in der Königsklasse hintereinander riss. "Unter den letzten Vieren sind Top-Mannschaften, und es sind schon Top-Mannschaften wie Barcelona und ManCity ausgeschieden. Daran sieht man, dass man das Fell des Bären nicht schon im Vorfeld verteilen kann", resümierte der Bayern-Trainer nach der Partie.
In Hinblick auf die Titel-Chancen seiner Mannschaft hielt sich Heynckes allerdings bedeckt: "Ich denke, dass wir eine gute Ausgangsposition haben. Meine Spieler haben große Ambitionen, gerade auch in der Champions League etwas zu erreichen. Da braucht man ein bisschen Glück, ein gutes Schiedsrichtergespann und auch eine gute Tagesform."
Bayern starten forsch
Sevillas Hoffnungen, nach der 1:2-Niederlage im Hinspiel doch noch das Halbfinale zu erreichen, dämpften die Bayern schnell. James, den Heynckes im Mittelfeld Thiago vorgezogen hatte, vergab die erste gute Chance per Freistoß (4.). Es folgten zwei, drei weitere Gelegenheiten in der Anfangsviertelstunde, ehe die Münchner das Tempo rausnahmen - und Sevilla die Oberhand gewann.
Zunächst hatten die Andalusier vor allem mit viel Kampf dagegengehalten, was James (blutige Nase) und Robert Lewandowski zu spüren bekamen. Der Pole musste nach einem Zusammenprall seine lädierte linke Wange kühlen, er wurde immer wieder hart angegangen. Doch Sevilla hatte zunehmend auch spielerische Momente. Pablo Sarabia verzog (11.), Jerome Boateng blockte einen Schuss des Hinspieltorschützen auch mit dem angelegten Arm (15.). Schiedsrichter William Collum aus Schottland ließ weiterspielen.
Kein Spieler gesperrt
Und die Bayern? Bauten ab, zeigten kaum Aggressivität im Spiel gegen den Ball und ungewohnte technische Schwächen. Erst ein Schuss von Franck Ribery weckte sie aus ihrer Lethargie, David Soria parierte (38.).
Der Hallo-Wach-Effekt hielt bis nach dem Seitenwechsel an. Die Bayern spielten wieder aufmerksamer, hatten Feldvorteile - und Chancen durch Lewandowski (49.) sowie Kapitän Thomas Müller (54.). Insgesamt war das Angriffsspiel des deutschen Rekordmeisters aber zu umständlich, im gegnerischen Sechzehner hatten die Bayern kaum gefährliche Szenen.
Hinspiel-Ergebnis "im Kopf"
„Es ist schon so, dass man natürlich im Hinterkopf hat, dass Sevilla hier zwei Tore braucht, um weiterzukommen. Da will man in erster Linie zu null spielen. Trotzdem waren wir speziell in der ersten Halbzeit viel zu passiv", gab Joshua Kimmich nach der Partie zu. Er habe aber nie das Gefühl gehabt, "dass noch etwas anbrennt".
In der Schlussphase dachte Heynckes schon an die nächste Aufgabe: Er nahm Ribery und Lewandowski, beide eine Gelbe Karte von einer Sperre entfernt, vorzeitig vom Platz.