Live-Kommentar

Damit können wir einen Haken hinter diese Partie machen. Mit der Champions League geht es bei uns aber natürlich schon gleich weiter, wenn ab 21:00 unter anderem der BVB auf Lille trifft und die Königlichen zum Derbi madrileno gegen Atletico laden. Ihnen noch einen schönen Abend und bis bald!

Bevor nächste Woche am Mittwoch im Villa Park das Rückspiel in Birmingham steigt, sind beide Mannschaften zuvor am Wochenende im heimischen Ligabetrieb gefordert: Während für die Belgier am Sonntag das Derby gegen Stadtrivale Cercle Brügge ansteht, gastiert Aston Villa am Sonntag in der Premier League bei Brentford.

Mit einem Zwei-Tore-Vorsprung verschafften sich die Villans eine komfortable Ausgangslage, was sich in dieser Form lange nicht angedeutet hatte. Nach einem ausgeglichenen und relativ höhepunktarmen ersten Durchgang agierten beide Mannschaften auch nach der Pause lange auf Sicherheit bedacht. Erst zur Mitte der Halbzeit nahm das Spiel wieder an Fahrt auf, zumal Brügge entschlossener agierte und zwei Großchancen vergab. Und dann diese bittere Schlussphase aus Sicht der Belgier, in der Mechele erst ins eigene Tor traf und Tzolis auch noch einen überflüssigen Elfmeter verursachte. Viel vorzuwerfen hat sich Brügge nicht, Villa hatte das Glück auf seiner Seite. 

Und so bleibt es beim 3:1-Auswärtssieg für Villa. 

Inmitten der vierminütigen Nachspielzeit hat Brügge nochmal die Chance auf den Anschlusstreffer! Jashari steckt aus dem Halbfeld perfekt für den gestarteten De Cuyper durch, der halblinks im Strafraum direkt querlegt. Freie Schussbahn für Vetlesen aus 15 Metern, der den Ball deutlich über das Tor jagt.

Vor einem Eckstoß darf sich Asensio natürlich ganz viel Zeit lassen. Nach kurzer Ausführung folgt dann die Flanke links in den Strafraum an den zweiten Pfosten, nach einem Offensivfoul wird die Szene aber zurückgepfiffen.

Auch Emery wechselt nochmal, schöpft sein Wechselkontingent aus und wirft Abwehrspieler Bogarde für Stürmer Watkins rein.

Vetlesen ist ebenfalls neu dabei und klatscht mit Onyedika ab.

Nicky Hayen reagiert mit einem weiteren Doppelwechsel und bringt zunächst Skoras für Sabbe.

Tooor! Brügge - ASTON VILLA 1:3. Joker Asensio nimmt sich der Sache an und blickt Mignolet aus elf Metern kurz in die Augen. Der Spanier verzögert den Anlauf und schließt platziert flach ins linke Eck ab. Mignolet hat zwar die Ecke, ist aber machtlos. Ganz viel Überzeugung und Zug dahinter, zumindest in diesem Spiel war das die Vorentscheidung.

Es kommt in dieser Schlussphase noch dicker für Brügge, Elfmeter für Aston Villa! Bei einer zu lang geratenen Flanke will sich Tzolis den Ball rechts im Sechzehner sichern, doch verspringt ihm die Kugel dabei etwas. Cash ist sofort dazwischen, Tzolis will nachsetzen und holt den polnischen Nationalspieler mit dem langen Bein voraus von den Füßen. Unstrittig. 

Und noch ein positionsgetreuer Tausch in der Offensive: Jutgla raus, Nilsson rein.

Doppelwechsel bei den Belgiern: Siquet übernimmt für Talbi.

Und natürlich ist dieser Rückstand mehr als nur ärgerlich für Brügge. Vanaken und Tzolis hatten die Führung zuvor auf dem Kopf respektive Fuß, zu allem Überfluss dann auch noch so ein Eigentor. 

Durch den vorgegebenen Turnierbaum stehen im Übrigen ja auch schon die beiden möglichen Viertelfinalgegner dieser Paarung fest. Paris oder Liverpool, einfacher wird es also wenig überraschend nicht.

Tooor! Brügge - ASTON VILLA 1:2. Ist das bitter, durch ein Eigentor von Mechele gehen die Engländer wieder in Führung. Kamara spielt tief und steil in den Lauf von Rogers, der den Ball rechts vom Sechzehner sofort flach in die Mitte bringt. Watkins lauert, zuvor grätscht aber Mechele auf Höhe des ersten Pfostens in das Zuspiel und befördert den Ball aus sechs Metern unglücklich ins eigene Tor. Mignolet kommt nicht mehr dran. Mechele musste da aber schon hin, in seinem Rücken wäre Watkins wohl einschussbereit gewesen. 

Brügge scheint sich mit diesem Unentschieden nicht zufriedenzugeben und bleibt mutig. Tzolis kommt im Tempodribbling über links, sein Querpass an den Sechzehner gerät dann aber zu ungenau, wodurch das Tempo im Rückraum dann auch schon wieder raus ist. 

Mignolet muss mal wieder mitspielen, erläuft einen langen Rückpass aber locker vor Watkins und klärt vor dem eigenen Sechzehner.

Für Onyedika geht es inzwischen auch weiter. Mit Blick auf das Rückspiel wäre es aus Sicht der Belgier mit Sicherheit nicht verkehrt, heute vorzulegen. 16. Mal gastierte Brügge nämlich zuvor bereits bei einem englischen Verein im Europapokal und blieb stets sieglos. Überhaupt waren nur zwei Unentschieden dabei das höchste der Gefühle. 

Das Spiel ist unterbrochen, wobei es für Onyedika gleich wieder weitergehen dürfte. Watkins war dem Mittelfeldmann zuvor unglücklich, aber schmerzhaft von hinten auf die Ferse gestiegen.

Nächste Großchance für die Belgier! Aus dem Mittelfeld spielt Jashari tief vor den Sechzehner, Vanaken steht mit dem Rücken zum Tor und leitet mit dem ersten Kontakt klasse in seinen Rücken und zugleich den Lauf von Tzolis weiter. Halblinks in der Box nimmt der Ex-Düsseldorfer den Ball mit, schließt dann aber zu überhastet ab und knallt das Leder frei vor Martinez aus acht Metern über das Tor.

Und ja, das Spiel wird nach diesen zwei Großchancen offener, die zurückhaltende Haltung hat Villa jetzt auch abgelegt. Ramsey zieht über links an und legt quer in den Sechzehner. Mechelen stellt Watkins aber sofort zu, worauf Ordonez den Ball wegschlägt.

Erst der Vierfachwechsel, jetzt die Gelbe Karte. An der Seitenlinie beschwert sich Emery etwas zu lautstark über einen Pfiff und sieht Gelb.

Und plötzlich geht es rund, um ein Haar dreht Brügge das Spiel! Tzolis kommt über links und flankt präzise an den zweiten Pfosten, wo Vanaken aus fünf Metern freistehend gegen die Laufrichtung von Martinez köpft. Vanaken will schon zum Jubel abdrehen, macht aber die Rechnung ohne Mings, der mit einer Art Scherenschlag irgendwie noch mit der Fußspitze dran ist und das Leder um den Pfosten kratzt - sensationelle Rettungstat.

Der frische Wind aufseiten der Engländer macht sich um ein Haar bezahlt! In der Vorwärtsbewegung legt Asensio raus, Ramsey dribbelt links vom Sechzehner an und legt wiederum für den nachgerückten Asensio quer. Links vom Elfmeterpunkt hält der das lange Bein hin, Mignolet reißt aber die Arme nach oben und wehrt stark ab. Rechts im Fünfer hat Cash gar noch die Chance mit dem Nachschuss, knallt seinen Volley aus spitzem Winkel aber deutlich über den Kasten. 

Unai Emery reiht sich heute in eine äußerst prominente Riege ein. Nach Ancelotti, Mourinho und Ranieri ist der Spanier erst der vierte Trainer, der mindestens vier verschiedene Mannschaften in der K.o.-Runde der Champions League betreut. Zuvor stand er bereits an der Seitenlinie von Valencia, PSG und Villarreal.

Und jetzt sollten wir durch sein: McGinn im Mittelfeld raus, Ramsey rein.

Cash ist ebenfalls neu dabei auf der rechten Abwehrseite und zugleich die offensivere Option gegenüber Disasi.

Weiter gehts mit dem wiedergenesenen Kamara, der für Torschütze Bailey übernimmt. 

Hui, Vierfachwechsel bei den Gästen: Asensio feiert ebenfalls seinen CL-Einstand für Villa und ersetzt Rashford.

Wir sind inzwischen für jeden Abschluss dankbar, zumal jetzt gar der erste von Villa im zweiten Durchgang: Bailey einfach mal aus gut 30 Metern, deutlich zu hoch angesetzt.

Inzwischen macht auch Villa wieder etwas mehr fürs Spiel. Rashford bekommt den Ball links rausgelegt, flankt aber etwas zu dicht vor das Tor, sodass Mignolet locker vor dem einlaufenden Watkins zupackt.

Da war jetzt mal etwas mehr drin für Brügge. Vanaken steckt halbrechts in den Strafraum durch, wo der erste Kontakt von Jutgla nicht ganz sauber ist. So bekommt Mings das Bein dazwischen, schießt dabei auch noch Jutgla an, worauf der Ball in die Arme von Martinez prallt. 

Immerhin waren da jetzt zwei etwas schnellere Vorstöße der Villans dabei, einmal über links, einmal über rechts. Aber gut, was willst du dann groß machen als Leon Bailey, wenn dich gleich zwei Spieler auf der rechten Seite zustellen.

Und nur mit viel Wohlwollen markieren wir diesen Distanzschuss von Onyedika als Highlight. Weiterhin gilt nämlich das Prinzip safety first, gerade aus Sicht der Engländer. Wenig Bewegung im Spiel, ein bislang sehr ruhiger zweiter Durchgang. 

Erster nennenswerter Abschluss nach der Pause: Onyedika bleibt mit einem Zuspiel im zentralen Halbfeld hängen, im kurzen Gewühl aber doch am Ball und hält so aus 20 Metern zentraler Position einfach mal drauf. Stramm getroffen, jedoch zu zentral. Martinez packt zu.

Eckball Brügge, De Cuyper von rechts. Mit Zug an den Fünfer gezogen, Disasi steht jedoch richtig und köpft raus. Aus dem Rückraum wird dann nochmal Tzolis rechts im Strafraum gesucht, kann dort aber locker abgelaufen werden.

Jetzt mal ein Umschaltmoment der Villans. Links vor dem Sechzehner legt sich Rashford den Ball aber zu weit vor, so kann die Kugel locker in die Arme von Mignolet geblockt werden.

Beide Mannschaften haben heute eine doch ähnliche und risikofreie Herangehensweise gewählt, an der sich auch nach dem Seitenwechsel erstmal nichts geändert hat. Kein hohes Anlaufen, kein aggressives Pressing. Den Gegner mit Ball einfach mal machen lassen und selbst kompakt im Mittelfeld stehen. Und so wirklich will auch keines der Teams die Richtung vorgeben müssen. 

Gemessen am Marktwert der jeweiligen Kader ist Brügge mit 150 Millionen der mit Abstand größte Underdog unter allen Achtelfinalisten. Feyenoord folgt da schon mit nahezu dem doppelten Marktwert (280 Millionen). Und gut, als Teilnehmer aus der Premier League bewegt sich Aston Villa natürlich in ganz anderen Sphären (642 Millionen).

Das Personal bleibt unverändert, Durchgang zwei läuft.

Wenig Höhepunkte bislang, aber gleich zwei Tore. Mit der ersten Chance brachte Ex-Leverkusener Bailey Villa sehenswert nach drei Minuten in Führung, nur neun Minuten später bereitete Ex-Düsseldorfer Tzolis den Ausgleich durch De Cuyper vor. In der Folge schlief das Ganze nach einem intensiven Beginn etwas ein, Brügge wurde gar aktiver und vergab noch eine gute Chance durch Talbi. Hinten standen aber beide Mannschaften stabil, gerade die Engländer kamen aus dem Positionsspiel heraus kaum zur Entfaltung.

Keine Nachspielzeit, Halbzeit in Brügge.

Rogers jetzt mal auf eigene Faust und dem kurzen Antritt im Halbfeld. Links im Strafraum stellen aber gleich drei Belgier zu und bekommen das Ganze mühelos bereinigt. 

Kein Zugriff war im Übrigen etwas übertrieben, zu passiv blieben die Villans dennoch. Brügge hat jedenfalls erstmal genug und zieht sich jetzt selbst wieder etwas zurück. Eine ordentliche Phase der Belgier war das allemal, rund um den Sechzehner fehlt es auf engstem Raum bislang aber immer wieder an der nötigen Konsequenz. Die Stärken liegen nun mal eher im schnellen Umschaltspiel.

Mal wieder ein offensives Lebenszeichen der Engländer. Nach Seitenverlagerung dribbelt Rashford über links an und dringt dabei in die Box. Sabbe bleibt aber bis zum Schluss nah dran, stört Rashford entscheidend, sodass Rashford den Ball vor der Grundlinie direkt in die Arme von Mignolet zieht.

Und sieh an, schon stehen wir bei 55 Prozent Ballbesitz, und zwar zugunsten der Hausherren. Villa agiert längst passiv und bekommt hier im Moment keinen echten Zugriff. Wieder tauchen die Belgier links im Strafraum auf, werden dort auf engstem Raum aber zugestellt. De Cuyper bringt dann nochmal eine Flanke, die jedoch abgefangen wird. 

Erneut geht es bei den Belgiern über links, Jutgla wird bei seinem Flankenversuch zur Ecke geblockt. Die kommt dann aber etwas zu lang, hinter dem zweiten Pfosten steht Mechele praktisch schon auf der Grundlinie und kann den Ball nur noch unkontrolliert über das Tor köpfen.

Nach starkem Dribbling über rechts steckt Talbi an die Grundlinie durch, Tzolis legt im Sechzehner zurück, bleibt mit seinem Zuspiel aber hängen. Villa schenkt den Ball im Rückraum aber gleich wieder her, Vanaken legt auf Jutgla ab, der aus 19 Metern halblinker Position früh geblockt werden kann.

Brügge macht das gut, der Ball läuft flüssig. De Cuyper stößt diesmal über die linke Seite vor und flankt erneut in die Mitte. Mings steht aber richtig und kann klären, dennoch wird Villa in dieser Phase zunehmend nach hinten gedrückt. 

In den Playoff-Duellen gegen Bergamo hat mit Chemsdine Talbi ja vor allem dieser 19-jährige Teenager bei Brügge groß aufgespielt. Im Hinspiel steuerte Talbi eine Vorlage bei, im Rückspiel dann gar seine ersten beiden Tore in der Königsklasse. Drei Tore in einer CL-Saison wären Rekord für einen belgischen Teenager.

Martinez verhindert plötzlich den Rückstand! De Cuyper flankt aus dem linken Halbfeld zentral vor den Fünfer, wo der Ball etwas glücklich hinter den zweiten Pfosten verlängert wird. Das aufsetzende Leder bekommt Talbi unter Kontrolle und zieht dann aus acht Metern halbrechter Position flach per Vollspann ab. Diesmal ist Martinez schnell unten und wehrt im langen Eck stark ab.

Bailey mal im Dribbling rechts vom Sechzehner, kappt dabei zur Mitte ab und will auf engstem Raum nochmal querlegen. Vanaken steht jedoch im Weg und blockt das Leder in die Arme von Mignolet.

Ordonez versucht sich im Aufbau mit einem langen Steilpass in die Spitze, der dann aber deutlich zu steil gerät. Erneut kann Martinez das Spielgerät in aller Ruhe aufnehmen.

Etwas eingeschlafen ist das Ganze ja schon. Jashari hebt den Ball aus dem zentralen Halbfeld einfach mal lang und weit in den Strafraum, in dieser Form aber nicht mehr als Flankenfutter für Martinez.

Tzolis dribbelt über links an und legt für De Cuyper ab, der aus 18 Metern halblinker Position draufhält. Der Schuss wird aber früh geblockt, danach kann Martinez locker aufnehmen.

Nach einem ruhenden Ball fiel der Führungstreffer für Villa. Diesmal ruht der Ball im rechten Halbfeld, seine Freistoßflanke in die Box zieht McGinn aber deutlich zu kurz. Im Rückraum bekommt McGinn die zweite Chance, zieht den Ball jetzt aber zu lang und damit in die Arme von Mignolet.

Da ist mal der Ansatz einer solchen Umschaltsituation. Erneut noch vor der Mittellinie der öffnende Ball tief auf die linke Seite. Links im Sechzehner wird Tzolis diesmal aber von gleich zwei Spielern zugestellt, vor der Grundlinie kann Disasi dann blocken. 

Ansonsten passiert seit dem Ausgleichstreffer nicht viel. Brügge lässt sich wieder fallen und lauert auf mögliche Umschaltmomente. Villa bislang mit fast 60 Prozent Ballbesitz, in dieser Phase aber ohne Durchschlagskraft.

Mignolet spielt von hinten heraus kurz raus und setzt Onyedika damit am eigenen Sechzehner unter Druck, zumal Bailey anläuft. Der daraus resultierende Fehlpass bleibt aber ohne Folgen.

Netter Beginn also in Brügge, schon jetzt ein Tor mehr im Vergleich zum Aufeinandertreffen in der Ligaphase. Nach dieser hektischen Anfangsphase scheinen beide Mannschaften etwas durchzuschnaufen und neutralisieren sich gerade unaufgeregt im Mittelfeld. 

Watkins legt in der Vorwärtsbewegung zu seiner Rechten ab, Rogers leitet nochmal weiter. Bailey flankt dann im Sechzehner halbhoch an den Fünfer, der nachrückende Watkins wird aber gut zugestellt, sodass die Hereingabe durchruscht. 

Welttorhüter Emiliano Martinez musst du ja auch erstmal überwinden. Trotz eines Expected-Goals-Against-Wertes von 10,4 kassierte Villa in der Vorrunde nur sechs Gegentore. Die Differenz von 4,4 ist Bestwert, zumal Martinez nur sechs von 39 Schüssen auf sein Tor nicht abwehren konnte.

Tooor! BRÜGGE - Aston Villa 1:1. Doch auch die Hausherren treffen mit ihrer ersten Chance, der Ausgleich! Noch vor der Mittellinie spielt Jashari den öffnenden Flugball links in den Strafraum, den Tzolis festmacht. Der Ex-Düsseldorfer dribbelt gegen Disasi an und legt auf den nachrückenden De Cuyper ab, der aus elf Metern halblinker Position direkt flach mit links abschließt. Es gab schon platziertere Versuche, Martinez sieht den etwas verdeckten und noch leicht aufsetzenden Schuss aber spät und kommt im langen Eck nicht früh genug runter. 

Vorlage Christos Tzolis

Aus einer kompakten Grundhaltung heraus scheint es Villa auf schnelle Gegenstöße abgesehen zu haben. Und ja, da muss Brügge aufpassen. Nicht zum ersten Mal wurde das Mittelfeld schnell überspielt.

Nächste Chance für die Gäste, die sich schnell und direkt über die linke Seite und Rashford ins letzte Drittel spielen. Rashford zieht in die Mitte und taucht nach einem Doppelpass mit Bailey rechts im Strafraum auf, wo der Winkel ziemlich spitz wird. Auf Höhe der rechten Fünfergrenze hält der Engländer drauf, Mignolet macht das kurze Eck zu und kann blocken.

Immerhin jetzt der erste Eckball für Brügge. Von links zieht Tzolis den aber viel zu weit, sodass der Ball unberührt rechts ins Seitenaus segelt. 

Nach dem Führungstreffer lassen sich die Engländer erstmal fallen. Mal sehen also, was sich Brügge aus dem Positionsspiel heraus als mögliche Antwort einfallen lässt. 

Das ging hier also relativ schnell. Der Heimsieg Brügges zuvor in der Ligaphase fasst im Übrigen auch schon die gesamte Pflichtspielhistorie zwischen den Belgiern und Aston Villa zusammen. Erst das zweite Aufeinandertreffen also zwischen zwei Mannschaften, die ihre bislang glorreichste Zeit in Europa Ende der Siebziger respektive Anfang der Achtziger erlebten.

Tooor! Brügge - ASTON VILLA 0:1. Diese defensive Grundhaltung wird man wohl früh ablegen müssen, Villa geht mit der ersten Annäherung direkt in Führung! Bei einem Freistoß im zentralen Halbfeld hebt Tielemans den Ball hoch und weit halblinks in den Sechzehner, wo sich Mings vor dem Fünfer im Kopfballduell durchsetzt und in den Rückraum zurücklegt. Rechts vom Elfmeterpunkt kommt Ex-Leverkusener Bailey mit Anlauf, nimmt den aufsetzenden Ball technisch anspruchsvoll als Dropkick und wuchtet ihn flach ins linke Eck. Keine Chance für Mignolet.

Brügge überlässt den Gästen zu Beginn den Ball und schaut sich das Ganze erstmal aus einer defensiven Grundordnung heraus in Ruhe an. Gepresst wird frühestens im Mittelfeld. 

Wir wären so weit, Aston Villa hat angestoßen.

Geleitet wird dieses Hinspiel im Jan-Breydel-Stadion vom Portugiesen Joao Pinheiro, der dabei von Bruno Jesus und Luciano Maia an den Seitenlinien assistiert wird. Vierter Offizieller ist Joao Goncalves, vor den Bildschirmen bilden Tiago Martins und Pol van Boekel das VAR-Duo.

In der zur Saison 1992/93 umbenannten Königsklasse wäre ein Viertelfinale in der Champions League für beide Premiere und zugleich Chance, die jüngsten Ergebnisse in der heimischen Liga zu kaschieren. Als amtierender belgischer Meister holte Brügge nur einen Dreier aus den letzten sechs Spielen und liegt bereits neun Punkte hinter Tabellenführer Genk. Villa gewann gar nur eine der vergangenen sieben Partien in der Premier League und hinkt als Zehnter den eigenen Erwartungen weit hinterher. 

Dennoch brauchte es auch ein wenig Glück. Mit elf Punkten nach acht Vorrundenspielen erreichte Brügge die Playoffs als letztes Team ob der besseren Tordifferenz. Lässt man das direkte Duell außen vor, trafen beide Teams in der Ligaphase auf nur einen weiteren Gegner, der noch im Wettbewerb verblieben ist. Bislang also relativ dankbare Wege, aus Villa-Sicht war der Heimsieg gegen die Bayern (1:0) ein echtes Highlight. Vor dem kleinen Coup gegen Bergamo konnte Brügge dagegen auch schon Juventus (0:0) oder eben die Villans ärgern.

Und bevor wir Brügge auch in diesem Duell die klare Außenseiterrolle zusprechen sollten, lohnt sich ein kleiner Rückblick auf den vierten Vorrundenspieltag: Anfang November empfing Brügge Villa nämlich schon einmal in dieser Saison und setzte sich nach einem kuriosen Handelfmeter - als Mings den Ball nach einem Abstoß aufnahm - knapp 1:0 durch. Die Engländer dürften demnach gewarnt sein, zumal Brügge beide Partien in den Playoffs gegen Bergamo gewann und überhaupt nur eines der letzten sieben Spiele in der CL verlor.

Brügge gegen Aston Villa also, Vorhang auf für die Runde der letzten 16. Wir starten mit einem Duell, aus dem ein Viertelfinalist hervorgehen wird, den man im Vorfeld nicht zwingend als solchen erwartet hätte. Gerade Villa hat sein Potenzial dahingehend aber bereits unter Beweis gestellt, schließlich beendete man die Ligaphase als Achter und qualifizierte sich so direkt für das Achtelfinale. Als vermeintlicher Underdog wusste Brügge dagegen bereits in den Playoffs zu überraschen, als man Favorit Atalanta Bergamo rauskegelte.

Die Villans waren zuletzt am Freitag im Einsatz, zu Hause gegen Zweitligist Cardiff setzte man sich 2:0 durch und löste im FA Cup das Ticket für das Viertelfinale. Unai Emery tauscht heute viermal: Winterneuzugang Garcia wurde nicht für die Champions League nachnominiert, Bogarde, Maatsen und Asensio rotieren dagegen auf die Bank. Neu dabei sind dafür Disasi, Mings, Digne und Rogers. Während die Winterneuzugänge Rashford und Disasi heute erstmals in der Königsklasse für Villa auflaufen, fallen Onana und Barkley weiterhin aus. Ex-Dortmunder Malen wurde indes nicht für den CL-Kader nachgemeldet.

Aufseiten der Gäste aus der britischen Industriestadt Birmingham soll es dagegen folgende Elf richten: Martinez - Disasi, Konsa, Mings, Digne - McGinn, Tielemans - Bailey, Rogers, Rashford - Watkins.

Am Samstag war Brügge in der heimischen Liga auswärts gegen Gent gefordert und kassierte in der Nachspielzeit den bitteren Ausgleich zum 1:1-Endstand. Im Vergleich dazu nimmt Nicky Hayen drei personelle Änderungen vor: Neben Ex-Düsseldorfer und zugleich Leistungsträger Tzolis, der in der Liga gesperrt pausieren musste, beginnen auch der zuletzt angeschlagene Mittelfeldmotor Onyedika sowie Rechtsverteidiger Sabbe. Seys fällt dagegen angeschlagen aus, Siquet und Nilsson sitzen derweil auf der Bank. Mit Ausnahme von Seys kann Nicky Hayen personell aus dem Vollen schöpfen.

Werfen wir zunächst einen Blick auf das heutige Personal und beginnen dabei mit der Anfangself der Hausherren: Mignolet - Sabbe, Ordonez, Mechele, De Cuyper - Onyedika, Jashari - Talbi, Vanaken, Tzolis - Jutgla.

Herzlich willkommen zum Achtelfinal-Hinspiel der Champions League zwischen dem FC Brügge und Aston Villa.