Das wars an dieser Stelle. Vielen Dank für das Interesse und viel Spaß mit der Champions League, die um 21.00 Uhr an dieser Stelle fortgesetzt wird! 

Fürs Rückspiel in einer Woche ist natürlich trotzdem noch alles offen. Im Gegenteil, vielleicht ist es sogar spannender denn je. Denn Bergamo ist eine immense Leistungssteigerung absolut zuzutrauen. Zuvor geht es am Wochenende in der Liga gegen Cagliarai Calcio. Brügge muss noch vor dem entscheidenden CL-Rückspiel am Dienstag in der Lombardei bei VV St. Truiden ans Werk. 

Das Fazit zum leistungsgerechten Remis nach einer nur stellenweise guten Champions-League-Partie war schon abgedruckt. Da brachte Schiedsrichter Meler mit seiner umstrittenen Elfmeterentscheidung doch noch eine späte Story des Spiels rein. Nilsson wars egal, er traf zum schmeichelhaften Sieg. Das soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass Brügge vor allem im ersten Durchgang einen starken Auftritt hinlegte und Bergamo weitestgehend enttäuschte. Einen Sieger hatte dieser Kick trotzdem nicht verdient. 

Das Spiel ist aus, Bergamo bleibt keine Zeit mehr für eine Antwort. Und Brügge gewinnt mit 2:1! 

Schwierig, was von diesem Elfmeterpfiff zu halten sein soll. Eigentlich darf das nie und nimmer ausreichen, um so ein Spiel zu entscheiden. Woanders auf dem Feld wäre Hiens leichter Schlag aber wohl auch gepfiffen worden. Und eine klare Fehlentscheidung ist es dann auch nicht. Ein Beigeschmack bleibt. Nilsson macht unheimlich viel draus. 

Tooooor! CLUB BRÜGGE - Atalanta Bergamo 2:1. Der gefoulte Nilsson bleibt cool, schießt nicht wirklich platziert, weil halbhoch und nur halb ins Eck. Hat aber das Glück, dass Keeper Patricio ins andere Eck unterwegs ist. 

Drei Gelbe Karten, und sie helfen alles nichts. Meler bleibt bei seiner Entscheidung und wird auch vom VAR nicht an die Seitenlinie gebeten, geschweige denn umgestimmt. Unglaublich, eine Allerweltsaktion bringt hier nochmal so einen Dampf rein. 

Gelb zudem auch für Toloi. 

Auch Hien sieht Gelb. Ob für das Foul oder die Beschwerden, bleibt offen. 

Bergamo ist außer sich. Cuadrado schimpft als Erstes zu vehement und wird verwarnt. 

Und dann das: Elfmeter für Brügge! Siquet setzt einem Ball nach und wird abgeschossen, der Ball springt dann in den Sechzehner, wo sich Hien und Nilsson im Laufduell befinden. Hien fährt leicht den Arm aus und erwischt Nilsson im Gesicht, der dahin sinkt. Schiedsrichter Meler, bis hierhin völlig unauffällig und souverän, zeigt auf den Punkt. 

Drei Minuten Nachspielzeit in diesem Spiel, das kein Tor mehr verdient hat. 

Oh, das war nochmal gefährlich. Brügge pennt bei einem Eckball, der wird nämlich schnell und kurz ausgeführt zu Cuadrado, der rechts im Sechzehner völlig blank ist. Sein Schuss geht aber genau auf Mignolet, der sicher pariert. 

Brügge wartet seit 30 Minuten auf einen Abschluss. Da kam auch echt kaum mehr was. Das 1:1 wäre nach dieser weitestgehend enttäuschenden zweiten Halbzeit völlig leistungsgerecht. 

Und weil auch Jutgla das Feld verlässt, ist nichts mehr von Brügges ursprünglicher Offensivabteilung übrig. Vetlesen kommt rein. 

Beim FC Brügge wird Talbi ausgewechselt, damit Siquet noch mitwirken kann. 

Spricht jetzt nicht dafür, dass hier heute nochmal der Bär tanzt: drei weitere Wechsel, fünf Minuten vor Schluss. Zappacosta verlässt bei den Gästen für Palestra das Feld. 

Manchmal muss man die Topspieler ja nur triggern. De Ketelaere mit der einen Aktion, und die führt fast zum Lucky Punch. Er zieht von der rechten Außenbahn nach innen und spielt an den Strafraumeingang zu Samardzic, der gefühlvoll klatschen lässt. Das reicht, um De Ketelaere freie Schussbahn zu verschaffen. Der wuchtige Abschluss geht Richtung rechtes Eck, wo Mignolet mit einer guten Tat zur Stelle ist. 

De Ketelaere steht noch auf dem Feld. Das ist erstaunlich, als dass er kaum zu sehen ist. Jetzt startet er im rechten Halbfeld einen tiefen Lauf. Ist von einem Eindringen in den Strafraum aber weit entfernt. Legt stattdessen für den nachrückenden Cuadrado auf, der vor dem Strafraum wegrutscht. 

Und wenn wir nochmal an den Eintrag aus Minute 51 zurückdenken, dann sieht das gerade alles nach der ungeliebten Option drei aus. Es dümpelt. Hier liegt gerade nichts mehr in der Luft. 

Und so herrscht gerade vor beiden Toren ziemliche Flaute. Von wegen Fahrt aufgenommen, wer beobachtet sowas? Nilsson wird rechts im Strafraum abgelaufen, Patricio nimmt den Ball auf. Gefühlt die erste Torwartaktion seit den drei Chancen zwischen Minute 64 und 69. 

Kurzzeitig kam der Eindruck auf, Bergamo könnte mit den Einwechslungen von Samardzic und Cuadrado neues Feuer entfachen. Ist längst wieder gelöscht. Brügge hat wieder die Schuhe an. Ist aber längst nicht mehr so torgefährlich wie in den ersten 30 Minuten dieses offenen Abends. 

Eigentlich fatal für Brügge, dass es hier immer noch nur 1:1 steht. Atalanta wirkt damit äußerst zufrieden. Brügge darf es nach dieser Leistung heute nicht sein. 

Und für Retegui war es nicht der beste Abend. Nach unauffälliger Leistung geht der Stürmer für Brescianini vom Platz. 

Gleich zwei weitere Wechsel dagegen bei Atalanta Bergamo: Toloi kommt für Posch. 

Erster Wechsel bei Club Brügge: Der starke Tzolis macht nach vielen Aktionen, die er hatte, Platz. Und wirkt nicht ganz zufrieden damit. Nilsson bringt frische Beine mit. 

Das Spiel nimmt wieder Fahrt auf. Jutgla tankt sich links an der Grundlinie stark durch, dringt in den Strafraum ein. Findet im dicht besiedelten Zentrum aber keinen Abnehmer für seine Vorlage. 

Und gleich die zweite hinterher, und das ist eine echte Topchance. Zappacosta lässt den Pass von De Ketelaere von der linken Außenbahn passieren, so rutscht der zu Samardzic durch, den keiner so richtig auf dem Schirm hat. Der Joker kann halblinks frei in den Strafraum eindringen und mit seinem starken linken Fuß abziehen. Schießt aber neben das rechte Eck am Tor vorbei. 

Erste Chance für die Gäste im zweiten Durchgang. Und wieder ist es eine Flanke, die für Torgefahr sorgt: Cuadrado zieht mehrere Gegenspieler auf sich, spielt kurz mit Posch zusammen und hat dann Platz für die Hereingabe von der rechten Seite. Lang geschlagen auf den langen Pfosten. Wo Zappacosta einläuft und wuchtig köpft. Mignolet ist im kurzen Eck zur Stelle und pariert gut. 

Das sind im Übrigen genau die zwei Spielerwechsel, die im Vorfeld der Partie schon für die Startelf vorgenommen wurden. Heißt, jetzt spielt wieder die Elf, die zuletzt Verona mit 5:0 an die Wand spielte. Vielleicht hilft es ja. 

Außerdem kommt Samardzic für Pasalic, von dem bis auf seinen wunderbaren Ausgleichstreffer überhaupt nichts zu sehen war. 

Jetzt die Wechsel, ist dann doch nicht früh, sondern Alltag: Nach etwas über einer Stunde wechselt Gasperini seinen Außenverteidiger Bellanova aus und bringt Cuadrado ins Spiel. 

Die Wechsel lassen doch noch auf sich warten. Stattdessen gibt es hämischen Applaus vom gut gelaunten Publikum, als Bellanova einen einfachen Ball ins Toraus stolpert. Patricio kann den selbst verschuldeten Eckball nicht verhindern. Er bringt aber nichts ein. Standards spielten in diesem Spiel bislang noch keine Rolle. 

Bei Bergamo machen sich die ersten Wechsel bereit, früh im zweiten Durchgang. Kein Wunder: Atalanta spielt genauso fahrig und indisponiert wie zu weiten Teilen des schwachen ersten. 

Was für ein Antritt von Talbi. Da hetzt der alternde Zappacosta nur hinterher. Nach dem beeindruckenden Sprint geht der Ball rechts von der Grundlinie in den Rückraum, wo sich Tzolis und Jutgla gegenseitig im Weg stehen. Tzolis rettet die Aktion noch, hält den Ball, der nach einem geblockten Schuss von Onyedika links am Sechzehner bei De Cuyper runterfällt. Und dessen Direktschuss zischt haarscharf rechts am Pfosten vorbei. 

Kaum vorherzusagen, in welche Richtung dieses Spiel jetzt gehen kann. Bringt Atalanta Bergamo endlich die PS auf die Straße? Bleibt Brügge mutig? Wird es eine schnelle Einigung aufs Remis samt Vertagung der Entscheidung aufs Rückspiel? Option eins und zwei sind willkommen. Option drei nicht so. 

Brügge muckt ungeachtet des enttäuschenden Halbzeitstandes weiter auf. De Cuyper pflückt einen hohen Ball klasse aus der Luft und legt ins Zentrum zu Tzolis, der leitet weiter nach rechts zu Talbi. Der zieht kurz nach innen und sucht dann den hohen Abschluss, verfehlt das gegnerische Gehäuse aber deutlich. 

Rein in Halbzeit zwei. Ohne personelle Veränderungen. 

Im Jan-Breydel-Stadion gibt es verdienterweise aufmunternden Applaus für das Heimteam. Die Fans sehen einen starken Club Brügge, der Spiel, Ball und Gegner im Griff hat, mit mehr Power spielt und gute Chancen hat. Das 1:1 ist ein völlig unbefriedigender Halbzeitstand für die Gastgeber. Weil aber Zappacosta einmal gut flankte und Pasalic noch besser köpfte, ist die Partie völlig offen. 

Und so plätschert die Partie in die Halbzeitpause. 

In der einminütigen Nachspielzeit gibt es noch einen Freistoß für de Roon, der sich von Tzolis umgrätschen lässt. Den führt Bergamo aber kurz aus. 

Verdient ist das nicht. Zeigt aber, was wir im Vorfeld besprochen haben: Die individuelle Qualität ist bei Atalanta Bergamo um ein Wesentliches höher. Die Flanke von Zappacosta war schon genial. Der Kopfball von dann Pasalic eine Augenweide. Da braucht es dann halt auch nicht mehr, um zu treffen. 

Toooor! Club Brügge - ATALANTA BERGAMO 1:1. Zappacosta führt einen Einwurf kurz aus und kriegt den Ball von De Ketelaere zurück. Dann hat er mal so gar keinen Druck und kann befreit ins Zentrum flanken. Wo Pasalic sieben Meter vor dem Tor einen wunderschönen Kopfball ins lange Eck setzt. 

Vorlage Davide Zappacosta

Das erste Mal patzt Brügge. Und schon wirds gefährlich. Mechele mit einem ungenauen Pass, den Jutgla trotzdem besser verarbeiten sollte, anstatt ihn gegen Hien herzugeben. Der spielt dann direkt an den Strafraumeingang, wo Retegui sich durchwuselt und seinen Schuss aus 15 Metern knapp neben den rechten Pfosten setzt. 

Zappacosta dribbelt von seiner linken Seite nach hinten und ein Stück nach innen und flankt an den langen Pfosten. Viel zu hoch und viel zu weit, um gefährlich zu werden. Bellanova geht noch hinterher. Kann den Ball unter Bedrängnis aber nur noch ins Toraus heben. 

Viele Pässe, ein paar kleinere Fouls und wechselnder Ballbesitz: Die Ruhephase in diesem insgesamt sehr durchschnittlichen Spiel hält an. Bergamo findet zumindest etwas Stabilität. Die Brust ist aber immer noch erstaunlicherweise eingeklappt. 

Das Spiel wird ruhiger. Bergamo darf wieder etwas teilnehmen, findet aber weiterhin keinen Weg, um torgefährlich zu werden. Das Ballbesitzverhältnis ist ausgeglichen, Brügges Fehlerquote aber wesentlich niedriger. Die Belgier haben alles im Griff. Was eigentlich der Anspruch des italienischen Europapokalsiegers sein sollte. 

Alles, was Brügge Richtung Tor bringt, ist x-fach gefährlicher. Das geht schnell, selbstbewusst und zielstrebig. Brügge spielt das hinten raus, ein paar Pässe, dann kann Ordonez das Mittelfeld im rechten Halbfeld überbrücken. Dann gehts wie im Handball: Drei Pässe am Kreis entlang, bis De Cuyper linksaußen frei ist. Er dringt in den Strafraum ein. Und setzt seinen wuchtigen Abschluss ins Außennetz. 

Wenig später dann aber der erste Abschluss aufs Tor. De Ketelaere flankt, Ordonez köpft raus. De Roon setzt gegen Vanaken und Jashari nach, so springt der Ball zu Posch. Dessen Schuss aus gut 20 Metern hält Mignolet sicher fest. 

0,04 xGoals für Zappacostas Fieldgoal, na Glückwunsch. Gar nicht so schlecht heißt in diesem Fall nicht automatisch gut. 

Da ist der erste Abschluss. Und auch wenn Zappacosta den aus dem Stadion schießt, ist das insgesamt gar nicht so schlecht. Retegui verlagert vor dem Sechzehner nach rechts zu Bellanova. Der flankt zurück zum Stürmer. De Cuyper muss vor Retegui hochsteigen und lenkt den Ball gerade noch so ab. Auf die Brust von Zappacosta, der von links einläuft. Und seinen schwierigen Volley dann in den belgischen Abendhimmel jagt. 

Offensiv kommt von den Gästen noch gar nichts. Null Torschüsse nach 23 Minuten. Retegui versucht es auf eigene Faust, rennt sich auf der linken Außenbahn aber an drei Verteidigern fest. Brügges gemeinsame Abwehrarbeit erntet Szenenapplaus. Und das völlig zu Recht, Brügge macht ein echt gutes Spiel. 

Den folgenden Freistoß lassen wir natürlich nicht aus. De Cuyper schlägt den flach und stramm in den Fünfer. Dort wird etwas geflippert, bis der zentrale Schuss von Vanaken zur Ecke geblockt wird. Die dann nichts einbringt. 

Der nächste Beleg, wie es bei Atalanta derzeit ruckelt. Talbi wackelt den hüftsteifen Posch aus. Posch fährt das Bein aus und legt den flinken Dribbler. Das alles nur zwei Meter neben der seitlichen Strafraumbegrenzung. 

Das ist ein erstaunlich wackliger Auftakt der Bergamasken. Da sind schon haarsträubende Fehler bei. Jede Torszene hatte bislang ihren Ursprung in einem individuellen Fehler. Beim Tor war es der fahrige Pass von Hien und die Schläfrigkeit von Posch. 

Toooor! CLUB BRÜGGE - Atalanta Bergamo 1:0. Starker Start von Brügge - was jetzt mit der Führung belohnt wird. Der Pass in der Abwehrkette Richtung Posch ist schon schlecht. Das entschuldigt aber nicht, dass Posch dem nicht entgegenkommt. Stattdessen ist Talbi dazwischen und kann unbedrängt rechts in den Strafraum ziehen. Am Elfmeterpunkt ist Jutgla frei, Pass und Ballannahme sind perfekt. Und mit dem zweiten Kontakt schießt der Stürmer unhaltbar ins linke Eck ab. 

Vorlage Chemsdine Talbi

So auch beim nächsten Auftritt des sehr auffälligen Tzolis, der jetzt von Talbi in der Spitze mit einem Steilpass eingesetzt wird. Der Weg zum Tor ist eigentlich frei, er schlägt aber nochmal einen Haken nach innen. Und verheddert sich dann an einem Abwehrbein. 

Atalanta hat den Ball. Brügge die Torchancen. Alles, was die Gäste mit dem vielen Ballbesitz anstellen, ist brotlos. Die Gastgeber sind das wesentlich torgefährlichere und zielstrebigere Team. 

Und gleich nochmal Brügge. Diesmal verliert Retegui den Ball, bleibt mit seiner Seitenverlagerung im Mittelkreis hängen. Wieder fällt er Tzolis vor die Füße. Diesmal macht er es kollegialer, spielt Jutgla an. Während der nach links zu De Cuyper weiterleitet, startet Tzolis ins Zentrum durch. Und verpasst den Querpass nur haarscharf. Posch fälscht noch in die Arme von Patricio ab. 

Jetzt gehts erstmals schnell. Und bei genauerer Betrachtung ist das eine ziemlich gute Chance, die Tzolis da liegen lässt. Der läuft nämlich alleine auf Posch und Djimsiti zu, weil Mittelmann Hien kurz zuvor im Mittelfeld den Ball an Jutgla verloren hat. Jener Jutgla flankiert Tzolis, zu seiner Linken hat der Ex-Düsseldorfer auch noch einen zweiten Teamkollegen zur Verfügung. Er machts aber selbst. Und schießt Patricio aus 20 Metern in die Arme. 

Ziemlich schleppender Start in diesen Champions-League-Abend. Die Stimmung ist gut, das enge Jan-Breydel-Stadion ist laut. Auf dem Rasen ist aber noch nicht so viel los. Das dümpelt noch etwas. 

Über Bergamos Topstürmer Retegui haben wir gesprochen, der hat übrigens am Wochenende vier Tore in der ersten Halbzeit gegen Verona gemacht, ein besonderer Abend ist es heute aber auch für seinen Nebenmann De Ketelaere. Der wurde beim FC Brügge ausgebildet und ist einer der besten und erfolgreichsten Spieler dieses Klubs. Der sich nach eher schwieriger Zeit bei Milan in Bergamo mittlerweile längst bei einem Topklub etabliert hat.  

Schiedsrichter Halil Umut Meler aus der Türkei gibt das Spiel frei. 

Abschließend ein Blick auf die Form, die ist nämlich vor allem in Brügge außergewöhnlich. Leider im negativen Sinne: Das 1:0 am vergangenen Spieltag war der erste Sieg nach zuvor fünf sieglosen Pflichtspielen in Folge. Wobei die schweren CL-Spiele gegen Juventus und ManCity Teil dieser Negativserie waren. Bergamo hatte zuletzt auch so seine Probleme, flog aus der Coppa Italia und musste in der Serie A mit nur zwei Siegen aus den vergangenen sieben Spielen die Tabellenspitze abreißen lassen. Auf Rang 3 liegend sind es trotzdem nur fünf Punkte zur SSC Neapel. 

Brügge hält sich achtbar und kämpft erfolgreich, wie etwa bei den Siegen gegen Graz, Aston Villa und Sporting, wird den Ruf des notorischen Außenseiters im Big Game Champions League aber nicht los. Ein Mal reichte es bislang für den amtierenden belgischen Meister für den Einzug ins Achtelfinale der Königsklasse, 22/23 war dort gegen Benfica Schluss. Der neue Modus und das K.o.-Duell gegen Bergamo ist eine gute Chance, diesen Erfolg zu wiederholen. Es reichen schließlich zwei gute Spiele. 

Womit die Rollen dann auch klar verteilt sein sollten. Denn dass die Ränge 9 und 24 aufeinandertreffen, das steht nicht nur auf dem Papier, das entspricht auch dem Leistungsstand der beiden Klubs. Atalanta hat sich zu einer italienischen Spitzenkraft entwickelt und beweist in diesem Jahr, dass der Europapokalsieg alles, nur kein Zufall war. Die Ligaphase wurde bei nur einer Niederlage gegen Titelverteidiger Real Madrid ziemlich souverän gemeistert. Und mit 23-Tore-Mann Retegui hat Gasperini seit Sommer einen nagelneuen Topstürmer zur Verfügung, der Spiele entscheiden kann. 

Club Brügge wiederum ist zwar durch das Ausscheiden der Plätze 25 bis 32 das letzte Glied der noch im Wettbewerb befindlichen Champions-League-Teams. Darf sich aber auf die Fahne schreiben, fast für eine der größten Sensationen in der Königsklasse gesorgt zu haben. Bei Manchester City fehlte nach Pausenführung nur eine Halbzeit, um den wankenden Giganten aus dem alles zählenden Wettkampf zu schubsen. City zitterte sich aber zu einem 3:1-Sieg - und Brügge hatte noch Glück, dass Zagreb gegen Milan zu viel liegen ließ und nicht vorbeizog. 

Es fehlte nicht viel, dann wäre Atalanta Bergamo diese heutige und nächstwöchige Extrabelastung erspart geblieben. Am letzten Spieltag holte der Europa-League-Sieger ein äußerst achtbares 2:2 beim FC Barcelona, der eine Punkt reichte aber nicht, um den Platz in der Top-8 der Champions-League-Liga zu halten. Atalanta rutschte noch auf Rang 9 ab - und bekam in der dieser Woche startenden Zwischenrunde Club Brügge zugelost. 

Atalanta war auch erfolgreich: Gegen Verona gelang ein überzeugender 5:0-Auswärtssieg, der beim 4:0-Pausenstand schon entschieden war. Auch hier konnten also Kräfte gespart werden. Heute darf trotzdem Bellanova die rechte Schiene für Cuadrado beackern. Und Samardzic weicht vorerst für Pasalic. Macht in Summe nur zwei Wechsel, die Trainer Gasperini vornimmt. 

Das ist die Aufstellung von Atalanta Bergamo: Patricio - Bellanova, Posch, Hien, Djimsiti, Zappacosta - de Roon, Ederson - Pasalic - De Ketelaere, Retegui. 

Brügge bezwang zuletzt in der heimischen Liga den Klub OH Leuven mit 1:0. Und hat dabei ordentlich rotiert. Heute nimmt Trainer Hayen Sabbe, Spileers, Vetlesen, Vermant und Nilsson, Torschütze zum Treffer des Tages, wieder aus der Startelf. Und bringt mit Seys, Ordonez, Jashari, Talbi und Jutgla die erste Garde. 

So spielt Club Brügge: Mignolet - Seys, Ordonez, Mechele, De Cuyper - Jashari, Onyedika - Talbi, Vanaken, Tzolis - Jutgla. 

Herzlich willkommen zum Playoff-Hinspiel der Champions League zwischen dem FC Brügge und Atalanta Bergamo.