Hamburger SV - FC Ingolstadt 04. 2. Bundesliga.
Weiter geht es für den FC Ingolstadt in einer Woche am Samstag bei Hansa Rostock, der HSV ist einen Tag später beim Derby in Hannover zu Gast. Auch diese und alle weiteren Spiele werden wir natürlich wieder live im Ticker verfolgen. Für dieses Wochenende war es das aus der 2. Liga, ich bedanke mich für Ihr Interesse und wünsche noch einen schönen Sonntag. Bleiben Sie sportlich und gesund, bis zum nächsten Mal!
Ingolstadt hat durchaus spielerisches Potential angedeutet und mit 60 Prozent gewonnenen Zweikämpfen eine wichtige Tugend an den Tag gelegt, unter dem Strich war der HSV aber einfach eine Nummer zu groß für den Aufsteiger - mindestens. Die Punkte müssen gegen andere Konkurrenten geholt werden, immerhin hat von denen an diesem Spieltag auch jeder verloren.
21:13 Abschlüsse (8:5 auf das Tor), über 60 Prozent Ballbesitz und die klar bessere Passquote - die meisten Zahlen sprechen deutlich für den HSV, auch weil Ingolstadt gerade im zweiten Durchgang zu spät in die Gänge kam. Die Rothosen senden mit dem Heimsieg ein klares Signal an die Konkurrenz, nehmen nun den 5. Platz ein. Stadtrivale und Spitzenreiter St. Pauli ist mit sechs Punkten Abstand durchaus noch in Sichtweite, die Plätze 2 und 3 sind nur zwei bzw. drei Zähler entfernt.
Souverän und dominant steuerte der HSV lange Zeit drei ungefährdeten Punkten gegen den FC Ingolstadt entgegen, verpasste es aber, frühzeitig den Deckel draufzupacken - und das hätte sich durchaus am Ende rächen können. Denn 20, 25 Minuten vor dem Ende entwickelte sich plötzlich ein offener Schlagbtausch, in dem die Gäste mehrfach am Anschlusstreffer kratzten. Kaya traf beim besten Versuch die Unterkante der Latte, im Gegenzug machte Wintzheimer den Sack schnell zu.
Nochmal eine Chance für den HSV, mit einem schönen Seitenwechsel wird Meißner halblinks in die Box geschickt und hat freie Schussbahn. Im kurzen Eck pariert Buntic stark.
Das Spiel ist nun natürlich entschieden, die Schanzer kassieren die siebte Niederlage im achten Auswärtsspiel. Zwei Minuten Nachschlag gibt es dennoch.
TOOOR! HAMBURGER SV - FC Ingolstadt 3:0! Game over! Der FCI wirft alles nach vorne, der HSV kontert. Suhonen wird zentral vor den Sechzehner geschickt und legt halbrechts raus auf Manuel Wintzheimer. Der Angreifer fackelt nicht lange und schweißt die Murmel aus rund 15 Metern flach ins lange Eck, Buntic streckt sich vergebens.
Unfassbar! Jetzt ist der HSV im Dusel! Nach einer Ecke von der rechten Seite landet die Kugel links im Sechzehner bei Kotzke, der mit der Hacke für Kaya auflegt. Und der zaubert einen Schlenzer aus 14 Metern rechts oben an die Unterkante der Latte, massives Glück für die Hausherren.
Der HSV kontert mit einem weiteren Doppelwechsel, für Sonny Kittel, an beiden Toren maßgeblich beteiligt, hat Feierabend, Anssi Suhonen übernimmt.
Letztes Ass von Andre Schubert: Fatih Kaya kommt für Marc Stendera. Mit vier Toren ist Kaya bester FCI-Angreifer, also Achtung HSV!
Ganze wilde Schlussphase. Und das schon zehn Minuten vor der Schlussphase. Wie halten die letzten Minuten noch für uns bereit?
Und der FCI kommt fast richtig zu Leben! Butler wird zentral 20 Meter vor dem Tor in Szene gesetzt, kann frei abschließen. Und Vuskovic fälscht das Ding noch ab, sodass sich Johansson auf halbem Weg umorienteren muss und mit einem ganz langen Arm den Anschlusstreffer verhindert.
Wahnsinn, der HSV hält die Schanzer am Leben. Kaufmann, eben eingewechselt, serviert vom rechten Sechzehnereck maßgeschneidert an den Elfmeterpunkt, wo Meißner frei zum Kopfball kommt, das lange Eck aber verfehlt.
Hohe Schlagzahl aktuell, Glatzel trifft Kotzke im Luftzweikampf mit dem Arm am Kopf und sieht die Gelbe Karte.
Und im Gegenzug haben die Hausherren den nächsten Matchball auf dem Fuß! Glatzel tankt sich rechts in der Box durch, geht an die Grundlinie und legt an Buntic vorbei ins Zentrum, wo Heyer nur noch einschieben muss - und drüber feuert.
Vuskovic verhindert den Anschlusstreffer! Eine Hereingabe von der rechten Seite kommt an den zweiten Pfosten, wo sich Stendera in das Kopfballduell wirft und zum Abschluss kommt. Aber der HSV-Innenverteidiger klärt vor der Linie für seine Kollegen.
Nun greift auch Tim Walter ein erstes Mal aktiv ein und wechselt doppelt: Faride Alidou macht Platz für Manuel Wintzheimer ...
... außerdem kommt Robin Meißner für Bakery Jatta. Zwei frische Offensivkräfte, der HSV geht auf die Vorentscheidung.
Das Spiel geht in die heiße Phase - und wird nun doch noch richtig sehenswert. Links am Strafraumeck liegt ein ruhender Ball für Ingolstadt bereit, die Gäste probieren es aber mit einer Flanke. Hamburg gewinnt das Kopfballduell.
Das MUSS das 3:0 sein! Eine Flanke von der linken Seite rutscht im Zentrum an zwei Spielern vorbei - und am zweiten Pfosten steht Alidou völlig blank, muss aus fünf Metern nur noch einschieben und trifft die Kugel nicht richtig. Dusel für die Schanzer!
Und im Gegenzug kommt der FCI fast ins Spiel! Gebauer wird rechts in die Box geschickt, lässt Schonlau stehen und zieht aus 13 Metern halbrechter Position wuchtig aufs lange Eck ab. Johansson taucht ab, macht sich ganz lang und verhindert den Einschlag bärenstark.
Da ist mal wieder ein Abschluss - und ein richtig guter! Ein Abpraller fällt zentral vor der Sechzehnergrenze Linksverteidiger Muheim vor die Füße, der den Dropkick auf das rechte untere Eck jagt. Kotzke steht im Weg und rettet auf der Linie.
Hamburg spielt es konzentriert und dominant weiter, lässt bislang keine Zweifel daran aufkommen, dass die drei Punkte im Volksparkstadion bleiben. Torchancen sind aktuell aber Mangelware.
Alle drei Spieler sind eher defensiv beheimatet und übernehmen auch ihre bekannten Rollen. Schadensbegrenzung?
... und für Thomas Keller kommt Denis Linsmayer. Mal sehen, ob das auch taktische Änderungen mit sich bringt.
Andre Schubert muss einen Impuls an seine Mannschaft senden, die aktuell keine Chance hat, einen Fuß in die Tür zu bekommen. Maximilian Neuberger kommt daher für Michael Heinloth ...
In der Blitztabelle springen die Hamburger im Ürbigen tatsächlich auf Platz 4 vor, weil der SC Paderborn parallel gegen Hansa Rostock zurückliegt (0:1). Für Ingolstadt hat der Blick aufs Tableau keine Relevanz, solange man keine Spiele gewinnt.
Aktuell sehen wir wieder Einbahnstraßenfußball im Volkasparkstadion auf das Tor von Buntic. Und wenn das noch ein paar Minuten so weitergeht, dann ist das 3:0 nur eine Frage der Zeit. Prost, Phrasenschwein!
Und die Rothosen schnüren die Gäste zu Beginn des zweiten Durchgangs wieder am eigenen Strafraum fest, lassen den Ball gut zirkulieren. Sehr souveräner Auftritt.
Aber droht den Hamburgern überhaupt Gefahr? Kurioser Fakt aus der Statistikabteilung: Die elf Ingolstädter auf dem Platz haben diese Saison in der Liga noch kein einziges Tor erzielt.
Der HSV beginnt wieder dominant und geduldig, der FCI muss aufpassen, dass hier nicht frühzeitig die Messe gelesen ist.
Aber die erste Chance gehört den Hausherren! Heinloth vertändelt den Ball am rechten Flügel, Kittel macht das Spiel schnell. Über mehrere Stationen trägt der HSV seinen Angriff bis in den Strafraum, wo Reis aus 14 Metern halblinker Position abzieht. Unter Gegnerdruck feuert er aber zu hoch.
Schubert nimmt einen Wechsel zur Pause vor, bringt für den unsichtbaren Maximilian Beister nun Justin Butler.
Die Zahlen zu den ersten 45 Minuten? Der HSV hatte anfangs über 85 Prozent Ballbesitz, davon sind nach der kurzen Auszeit zwischendurch noch über 64 Prozent verblieben. Auch die Passquote (85 gegenüber 70 Prozent) und die Abschlüsse (11:6) verdeutlichen den Klassenunterschied, zudem brachten die Schanzer nur einen Ball auf das Tor der Hausherren (5 aufs Tor von Ingolstadt). Aber: Die Gäste gewinnen zwei Drittel der Zweikämpfe, eine Tugend, die im Abstiegskampf noch Gold wert sein könnte. Nur eben nicht heute gegen den HSV.
Fast der endgültige Knock-out! Jatta taucht mal am linken Flügel auf, wird an die Grundlinie geschickt und schaufelt das Leder an den ersten Pfosten. Dort wehrt ein Ingolstädter per Kopf ab - und legt perfekt für Kittel auf. Der hat Platz, Zeit und freie Schussbahn. Und wenn ihm das einer sagt, dann stoppt er sich den Ball und trifft. Sagt ihm aber keiner, die Direktabnahme trifft er unsauber.
Wieder reagieren die Ingolstädter trotzig. Keller übernimmt einen freien Ball rechts an der Strafraumkante, legt sich die Kugel nochmal etwas zentraler auf den linken Fuß und packt den Schlenzer aus. Zu wenig Druck, kein Problem für Johansson.
TOOOOR! HAMBURGER SV - FC Ingolstadt 2:0! Der HSV hat wieder einen Gang höher geschaltet - und belohnt sich mit dem zweiten Treffer! Kittel bringt einen Eckstoß von der rechten Seite ins Zentrum, Bakery Jatta setzt sich gegen Preißinger durch und trifft wuchtig per Kopf am chancenlosen Buntic vorbei ins Netz.
17, 18 Meter Entfernung, aber zweimal in die Mauer, sogar der Eckstoß wird mit vollem Einsatz verhindert. Einwurf HSV, Chance vertan.
Spielmacher unter sich: Stendera legt Kittel halblinks kurz vor dem Strafraum, kommt da einen Schritt zu spät. Und die Freistoßgelegenheit ist eine äußerst delikate - zum Beispiel für den Gefoulten selbst.
Der HSV bleibt am Drücker, hat gleich den nächsten guten Abschluss. Wieder ist es Jatta, der rechts im Strafraum in Szene gesetzt wird und es selbst probiert. Röseler ist mit einer starken Grätsche im Weg und blockt den Versuch zur Ecke.
Und aus dem Nichts die Großchance auf das 2:0! Eine Flanke von der linken Seite will Antonitsch klären, schlägt dabei aber eine Kerze - und die fällt rechts am Fünfereck Jatta vor die Füße. Der schließt etwas überhastet direkt ab und feuert die Kugel weit drüber.
Der FCI gewinnt auch die große Mehrheit der Zweikämpfe: Über 70 Prozent gehen hier an die in Schwarz gekleideten Akteure von Andre Schubert. An Einsatzbereitschaft und Willen mangelt es dem Schlusslicht sicher nicht.
Warum kommt vom HSV nichts mehr? Die Elf von Tim Walter lässt gerade die Ruhe am Ball und die Präzision im Passspiel vermissen, versucht es viel zu oft mit komplizierten, langen Bällen.
Nächster Versuch der Gäste! Stendera läuft sich links am Strafraumeck fest, bekommt das Spielgerät dann aber doch noch für Gebauer abgelegt. Rückenlage, drüber. Aber es bleibt dabei: Der FCI macht gerade die Musik im Volksparkstadion!
Stark, wie sich der Aufsteiger hier nun gegen die nächste Niederlage aufbäumt und dem großen Favoriten das Leben schwer macht. Nach Abschlüssen führen die Ingolstädter sogar mit 5:3, allerdings war noch nichts zwingendes dabei - und auf das Tor von Johansson kam auch noch nichts.
Einbahnstraßenfußball weiterhin, jetzt aber nur noch in die andere Richtung! Heinloth aus 20 Metern zentraler Position fasst sich ein Herz, der Schuss wird aber noch geblockt. Johansson pflückt die Bogenlampe sicher aus der Luft.
Die Oberbayern sind auf einmal wieder aktiv - und wieder wird es gefährlich! Gaus hebt den Ball von rechts in den Strafraum, wo Gebauer sich gut löst, aber einen Schritt zu spät eingelaufen kommt und knapp verpasst.
Und plötzlich hat der Gast die Gelegenheit zum Ausgleich! Der HSV leistet sich einen bösen Fehlpass an der Mittellinie, der FCI macht es mit zwei Direktpässen schnell und schickt Gebauer rechtsaußen auf die Reise. Der hat viel Tempo, dringt in die Box ein und will am Fünfereck querlegen. Aber Vuskovic mit einer starken Grätsche rettet für seine Kollegen.
Der FCI also nur mit einer kurzen Trotzphase nach dem Gegentor, nun hat der HSV wieder das Kommando übernommen. Einbahnstraßenfußball bei über 70 Prozent Ballbesitz und einer hochverdienten Führung.
Heyer schickt Jatta auf der rechten Seite in die Spur, der nach einem leichten Kontakt an der Strafraumgrenze zu Fall kommt. Und war Rico Preißinger da auch mit der Hand am Ball?
Aber der FCI nimmt das an, spielt jetzt aktiv mit - und erarbeitet sich auf der rechten Seite einen Eckstoß. Der wird kurz ausgespielt, am Ende springt nicht mehr als ein weiterer Distanzschuss heraus, über den wir den Mantel des Schweigens hüllen.
Die Gäste wagen einen schnellen Antwortversuch. Keller aus der zweiten Reihe, aber deutlich rechts am Ziel vorbei.
TOOOOOR! HAMBURGER SV - FC Ingolstadt 1:0! Geduld belohnt! Der HSV spielt es wieder direkt, Kittel spielt die Kugel links in den Strafraum, wo der 20 Jahre junge Faride Alidou seinen Gegenspieler mit einem Haken aussteigen lässt und wuchtig abzieht. Aus kurzer Distanz wird der Ball noch leicht abgefälscht und wird für Buntic unhaltbar.
Der HSV macht das mit viel Ruhe, lässt den Ball gut laufen, über viele Stationen. Bis links am Strafraumeck Alidou freisteht. Ein Haken, zwei Haken. Keine freie Schussbahn, Querpass. Und wieder neuer Aufbau. Viel Geduld eben.
Beim FCI landet aktuell jeder zweite (!) Ball beim Gegner. Es spielt in der Anfangsphase nur der Favorit.
Ingolstadt läuft hoch an, stellt die Passwege früh zu. Der geübte Fußballfan weiß: Da ist heute viel Geduld gefragt für den HSV, der bislang nicht hinter die Ketten kommt.
Erstes kleines Ausrufezeichen der Hausherren! Kittel bekommt links im Halbfeld den Ball, nimmt Fahrt auf und zieht ins Zentrum. Aus 18 Metern nimmt er die Schussgelegenheit wahr und zieht gegen seinen Ex-Klub ab, das Leder rauscht knapp über den Kasten.
Ballbesitz der Rothosen nach fünf Minuten: Über 85 Prozent. Aber Ingolstadt bietet bislang keine Räume an, der HSV hat aber auch noch nicht mit Nachdruck angefragt.
Der Unparteiische im Volksparkstadion ist im Übrigen Timo Gerach. Der eine sehr ruhige Anfangsphase zu leiten hat. Der HSV lässt den Ball laufen, der FCI kontert mit Kompaktheit.
Während der FCI nur einen Sieg hat und die letzten fünf Ligapartien nicht gewinnen konnte, hat der HSV keine der letzten fünf Partien verloren (2S, 3U). Das kann sonst nur Tabellenführer Darmstadt (4S, 1U) vorweisen.
In der Tabelle trifft der aktuell Achte auf den Letzten, wobei der HSV (23 Punkte) mit einem Heimsieg einen Sprung auf Platz 4 machen könnte. Ingolstadt (6 Punkte) kann keine Sprünge machen.
Andre Schubert hat lediglich eine Änderung vorgenommen. Und auch nur, weil er musste. Kutschke fällt aus, dafür rückt Röseler in die Startelf.
So spielt Ingolstadt: Buntic - Röseler, Antonitsch, Kotzke - Heinloth, Keller, Preißlinger, Gaus - Gebauer, Stendera, Beister.
Das ist bei den Hamburgern also exakt dieselbe Startelf wie beim letzten Spiel - beim 4:1 gegen den Jahn.