TSG Hoffenheim - Manchester City. UEFA Champions League Gruppe F.
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Champions League: Hoffenheim unterliegt Manchester City
Erste Niederlage für die TSG in der Königsklasse
03.10.2018 | 12:47 Uhr
Die TSG Hoffenheim hat eine Überraschung gegen Manchester City verpasst. Das Team von Trainer Julian Nagelsmann unterlag Pep Guardiolas Mannschaft 1:2 (1:1) nach einer über weite Strecken starken Leistung.
Ishak Belfodil hatte die stark ersatzgeschwächten Hoffenheimer in ihrem ersten Champions-League-Heimspiel schon nach 45 Sekunden gegen Guardiolas Starensemble in Führung geschossen.
Sergio Aguero glich für ManCity in der 8. Minute nach Vorarbeit von Leroy Sane aus. David Silva erzielte in der 87. Minute das 1:2. Vorausgegangen war ein Fehler von Hoffenheims Stefan Posch. Der Österreicher nahm einen hohen Ball mit der Brist herunter, Silva schnappte sich die Kugel und verwandelte eiskalt.
Der englische Meister feierte nach der Auftaktniederlage gegen Olympique Lyon den ersten Sieg in der Königsklasse.
Nagelsmann stolz auf seine Mannschaft
"In Anbetracht unserer Situation mit vielen Verletzten bin ich sehr stolz auf meine Jungs", sagte Nagelsmann bei Sky.
"Wir hätten das 1:0 länger verteidigen müssen, in der zweiten Halbzeit haben wir besser gespielt und hätten ein zweites Tor verdient gehabt. Am Ende wurde ein klarer Fehler leider bestraft."
Kein Elfmeter für City, kein Platzverweis für Walker
Zuvor hatte Hoffenheim noch Glück gehabt, als Sane von Torwart Oliver Baumann klar im Strafraum gefoult wurde, der Elfmeterpfiff aber ausblieb. City hatte Glück, dass es für ein britales Foul von Manchesters Kyle Walker an Hoffenheims Pavel Kaderabek keinen Platzverweis gab.
"Auf der einen Seite haben wir Glück mit dem Elfmeter gegen Sane, Auf der anderen Seite ist das in meinen Augen mehr als Rot. Das war Dunkelrot", ärgerte sich Nagelsmann.
Pep Guardiola war erleichtert. "Wir haben gekämpft und alles gegeben", sagte der Spanier: "Wir haben uns gegenüber dem ersten Spiel verbessert, aber beim Gegentor Fehler gemacht."
Deja-Vu für Guardiola
Hoffenheim versteckte sich keinesfalls vor dem auf dem Papier übermächtigen Gegner. Nagelsmann machte aus der Not, auf alle seine Stammspieler in der Abwehr verzichten zu müssen, eine Tugend und ließ den Gast aus England extrem früh attackieren.
Die furiose Anfangsphase war für Guardiola ein Deja-Vu: Bereits als Bayern-Trainer hatte der Spanier gegen Hoffenheim ein Tor in der ersten Minute kassiert (im August 2015).
"Wir wussten, dass es ein schwieriges Spiel wird und sind sehr froh, dass wir drei Punkte geholt haben", meinte Sane.
Gündogan verletzt sich am Oberschenkel
Sanes Teamkollege Ilkay Gündogan wurde in der 68. Minute verletzt ausgewechselt. Ob der 27-Jährige für die Nations-League-Partien der Nationalmannschaft in den Niederlanden (13. Oktober) und drei Tage bei Weltmeister Frankreich ausfällt, ist noch offen.
"Im Moment mache ich mir mehr Sorgen wegen des Spiels am Wochenende", sagte Gündogan, dessen Team am Sonntag im Spitzenspiel der englischen Premier League beim FC Liverpool antritt. Eine genaue Diagnose stehe noch aus.
Nagelsmann muss umbauen
Nagelsmann fehlten unter anderem Kapitän Kevin Vogt und Nationalspieler Nico Schulz. Die deshalb neu formierte TSG-Abwehr gab sich große Mühe, die hochkarätig besetzen Gäste, bei denen die Nationalspieler Ilkay Gündogan und Leroy Sane in der Startelf standen, in Schach zu halten.
Bezeichnend eine Szene in der 15. Minute, als erst Pavel Kaderabek das 2:1 auf dem Fuß hatte und im direkten Gegenzug der starke TSG-Torwart Oliver Baumann gegen den heranrauschenden Raheem Sterling in höchster Not retten musste. Nagelsmann und Guardiola, der auf Mittelfeldstar Kevin De Bruyne verzichten musste, standen wild gestikulierend in ihren Coaching-Zonen.
Nächstes Heimspiel gegen Lyon
"Das ist der Traum, für den die Spieler Profi geworden sind", hatte Nagelsmann vor der Partie bei Sky gesagt. Die TSG hatte zum Auftakt bei Schachtjor Donezk in der Schlussphase den Ausgleich zum 2:2 hinnehmen müssen, entsprechend hungrig waren die Hoffenheimer auf den ersten Sieg. Doch daraus wurde nichts.
Im dritten Gruppenspiel trifft Hoffenheim am 23. Oktober erneut daheim auf Lyon. (skysport.de/sid)