Live-Kommentar

Die Weihnachtspause ist also kurz in Italien, fast schon englische Verhältnisse. Mit bleibt nur, Ihnen für Ihr Interesse zu danken und ein schönes Weihnachtsfest zu wünschen. Bis bald! 

Como bleibt also 16., was für den Aufsteiger mit extrem begrenzten finanziellen Mitteln aber immer noch sehr in Ordnung ist. Nach dem Fest der Liebe geht es für die Fabregas-Elf erneut am Montag mit dem sehr wichtigen Heimspiel gegen Lecce weiter. Inter hat Atalanta und Napoli fest im Blick, darf kommende Runde mal wieder an einem Samstag ran. Es geht allerdings zu Cagliari, zumindest aber mit dem Flieger und nicht mit der Fähre. 

Keine Gala wie letzten Montag gegen Lazio, Hausmannskost und ein mühsames 2:0 gegen Como, das aber natürlich absolut verdient. 1,46 zu 0,37 xGoals sind hier das passende Beweismittel. Matchwinner war eindeutig Carlos Alberto, der den wuchtigen Kopfball zur Führung in die Maschen setzte und dann auf der anderen Seite eine gute Ausgleichschance für Como ebenso sehenswert weggrätschte. Apropos Como, da ging der Matchplan eigentlich voll auf, hinten sehr diszipliniert und relativ wenig zugelassen, vorne nach der Pause den einen oder anderen Nadelstich gesetzt. Letztlich war die individuelle Klasse von Inter aber doch eine Nummer zu groß. 

Und das wars, Inter 2, Como 0. 

Gelbe Karte noch für Thuram, Sie haben richtig geraten, Trikot vom Leib gerissen nach dem Treffer.

Toooor! INTER - Como 2:0.  Nein, nur zwei Minuten darf Como hoffen, dann beendet Thuram alle Spekulationen. Zielinski spielt rüber auf rechts, Thuram geht noch ein paar Schritte und in den Sechzehner und knallt dann ins kurze Kreuzeck. Nicht gut verteidigt und auch nicht ganz unhaltbar für Reina, weil eben Torwarteck. 

Vorlage Piotr Sebastian Zieliński

Diesmal gibt es eine Nachspielzeit. Immerhin vier Minuten Hoffnung für Como. 

Und für Lautaro Martínez darf Taremi noch ein wenig stürmen. 

Auch Inter schöpft das Wechselkontingent aus, Frattesi übernimmt von Mkhitaryan.

Und Wechsel gehen immer noch, Fabregas weiter auf der Suche nach dem Superjoker, dafür tauscht er Fadera mit Cerri.

Gelbe Karte für Mazzitelli, auch ein Foul im Mittelkreis. Aber viel wichtiger, unmittelbar davor hatte der eingewechselte Cutrone wirklich die eine Chance auf den Ausgleich. Schwieriger Kopfball aus zehn Metern, den bringt er eh gut, aber Sommer muss nicht eingreifen, das Leder segelt über den Querbalken. 

Zielinski tritt da Cunha im Mittelkreis voll auf den Knöchel. So hätte Thuram alleine auf das Tor zustürmen können, aber spätestens der VAR hätte hier interveniert. Aber Guia hat ohnehin längst abgepfiffen, lässt die Gelbe aber stecken.

Como wartet auf die eine Chance. Barba hat zumindest mal die Chance, eine Flanke vor das Tor zu schlagen. Das misslingt ihm total, da muss heute schon einiges zusammenkommen, wenn Como doch noch ein Pünktchen aus dem San Siro entführen kann. 

Dann hat auch Dimarco Feierabend, sehr zur Freude des Kollegen Buchanan.

Lautaro hätte gerne einen Freistoß, aber noch lieber eine Rote für Dossena, denn der war in diesem Zweikampf der letzte Mann von Como. Giua winkt ab, das war ein ganz normaler Zweikampf. 

Bei Como übergibt der Ex-Herthaner Kempf an Barba.

Aber auch für die Offensive hat Fabregas eine Idee, Mazzitelli geht für Belotti rein.

Auch de Vrij darf jetzt für Bisseck mitmachen.

Massenwechsel, Barella raus bei Inter, Zielinski rein.

Calhanoglu variiert die Ecken, diese kommt kurz an den ersten Pfosten. Genau auf Dimarco, aber der lenkt das Leder mit seinem Kopfball am zweiten Pfosten vorbei. 

Jetzt jubelt Lautaro kurz, aber da brauchen wir keinen VAR. Das war mit der Hand und aus dem Abseits, wie er den Schuss von Dimarco ins Tor lenkt. Aber was für ein Ballverlust von Kone gegen Dimarco, eigentlich ein tödlicher.  

Lange nichts gesehen von Lautaro Martinez. Jetzt hat er mal wieder einen Ball in guter Position, direkt an der Sechzehnerlinie darf er Maß nehmen. Schießt aber zu zentral und auch noch drüber. 

Und Kone für Sergi Roberto.

Nun erste Wechsel bei Como, Cutrone darf für Strefezza ran. 

Gelbe Karte für Lucas da Cunha und zuvor auch eine für seinen Trainer Fabregas. Keine Ahnung, was den Gästetrainer da so erzürnt hat. Dass Paz eine gute Schusschance nicht nutzen konnte und an Sommer gescheitert ist, das kann er ja nicht dem Schiedsrichter anhängen.

Belotti bringt einen guten Ball an den zweiten Pfosten, da lauert Goldaniga. Der hat gedanklich schon den Ball locker über die Linie gedrückt, aber eine beherzte Grätsche von Carlos Alberto verhindert das Zuspiel. Der Brasilianer hat das 1:0 geschossen und das 1:1 verhindert, das ist eine stichhaltige Bewerbung für den Mann des Spiels. 

Wieder Inter, diesmal über die andere Seite. Aber auch hier müssen wir nicht viel Worte verlieren, denn Barellas Schuss, der allerdings viel, viel besser ausfällt als er von Bisseck, wird geblockt und zudem wird eine Abseitsstellung vom Linienrichter angezeigt. Diese ist von knapper Natur, aber wegen einer potenziellen Ecke spult der VAR da nicht zurück, um irgendwelche Linien kalibrieren zu können. 

Jetzt aber wieder ein schneller Angriff von Inter über rechts, da ist viel Platz. Inter spielt das gut zu Ende, aber der Abschluss von Bisseck aus 18 Metern ist dann der eines Abwehrspielers. Er klärt in Richtung Eckfahne. 

Sieht jetzt aber so aus, als würde man die Zügel gleich wieder etwas lockerer lassen. Nicht dass Como das für eigene Angriffe nutzen könnte, aber zumindest hält man Inter wieder vom eigenen Sechzehner fern. 

Aus Sicht des neutralen Beobachters ging das ein wenig zu schnell, so ist die Spannung doch auch mit diesem noch knappen Spielstand ein wenig raus. Aber ich habe Ihnen ja schon angedroht, dass Inter mit einer etwas anderen Einstellung aus der Kabine kommen wird, dafür hat Inzaghi schon gesorgt. 

Toooor! INTER - Como 1:0. Die nachfolgende Ecke bringt die Führung der Nerazzurri. Ausgerechnet eine Ecke, die waren ja vor der Pause alle Mist. Aber diesmal zieht Calhanoglu den Ball von rechts sauber zum zweiten Pfosten, Carlos Augusto steigt hoch und drückt den Kopfball schulbuchmäßig ins linke Eck. 

Vorlage Hakan Çalhanoğlu

Eine Dimarco-Flanke stiftet ein wenig Verwirrung in der Como-Abwehr, Thuram kommt aus acht Metern zum Freischuss. Aber nur er steht frei, vor ihm eine Spielertraube. Und so wird der Ball auch abgeblockt. 

Geht schon wieder weiter. 

Da brauchen wir uns nicht Dinge aus den Fingern saugen, die es nicht gab. Das torlose Remis ist das adäquate Halbzeitergebnis. Weil Como sehr gut verteidigt und Inter noch die letzte Konsequenz vermissen lässt. Dumfries und Dimarco hatten zwei halbgefährliche Schüsse, das gelang auf der anderen Seite auch Paz. Natürlich wird Inter nach Wiederanpfiff die Zügel anziehen, danach kann man jetzt die Uhr stellen. Aber Como hat beim 2:0-Sieg gegen die Roma unter Beweis stellen können, dass man unter Druck nicht gleich zusammenbricht. Freilich, Inter ist diese Saison natürlich noch ein ganz anderes Kaliber. 

Liegt daran, dass es keine gibt. Berechtigterweise, aber das ist ja mittlerweile die totale Ausnahme. 

Nachspielzeit ist bisher keine angezeigt.

Fast doch die Inter-Führung! Barella links zu Carlos Augusto, der setzt Dimarco im Strafraum in Szene. Barella hätte gerne den Ball zurück, aber Dimarco schießt selbst aus der Drehung. Nicht scharf genug, Reina packt sicher zu.

Macht es Como auf der anderen Seite besser? Bleibt offen, da Guia auf Abstoß für Sommer entscheidet. Langsam, aber sicher, freunden wir uns mit einem torlosen Remis zur Pause ab. 

Ecke Calhanoglu, ist schon die vierte. Die waren aber bisher alle nichts und dabei bleibt es. 

Erster Abwehrfehler Como, Fadera will hinten helfen, nimmt dann aber im entscheidenden Moment nicht am Spiel teil. So ist die rechte Seite für Inter offen, Mkhitaryan schickt Dumfries in den Strafraum, der bolzt drüber. Da muss mehr rausspringen, keine Frage. 

Und wieder ein Como-Konter. Aber ob da Fadera nicht klar im Abseits stand? Wir werden es nicht erfahren, denn der harmlose Abschluss rollt in die Arme von Sommer, da wird dann auf eine Prüfung natürlich verzichtet. 

Da Zwischenfazit nach einer halben Stunde sieht nicht anders aus als das nach 15 Minuten. Inter mit mehr Ballbesitz, eh klar, aber Como verteidigt das bisher recht mühelos. Und konnte jetzt eben sogar einen ersten offensiven Nadelstich setzen. 

Torschuss Como! Von Nico Paz, jetzt nicht wirklich gefährlich, aber jetzt ist Como auch bei den xGoals mit einem ersten Eintrag vertreten. 

Mal eine Konterchance für Como? Nein, weil Bisseck Belotti über den Haufen rennt. Das gibt dann freilich die erste Gelbe der Partie von Schiedsrichter Antonio Giua.

Es fehlt weiter das Tempo, aber keine Angst, keiner wird am Rasen festfrieren, es hat in Mailand um diese Zeit noch immer angenehme acht Grad. Und Regen und Nässe sind weit und breit auch nicht in Sicht. Damit halt auch weiße Weihnachten ausgeschlossen, aber das ist südlich der Alpen ohnehin nur selten der Fall. 

Pass von Bisseck in die Spitze, Barella lässt den Ball durch für Lautaro, dessen Schussversuch wird geblockt. Und auch bei der nachfolgenden Ecke ist die Como-Abwehr Alberto Dossena sehr aufmerksam, lässt nichts zu. 

Eine Viertelstunde ist gespielt, Como macht das bisher sehr gut, erinnert an die gute Organisation gegen die Roma zuletzt. Im geduldig Runterspielen ist Inter allerdings auch Weltmeister, auch Lazio hat man erst einmal 40 Minuten das Spiel überlassen, ehe man mit klinischer Präzision zuschlug. 

Schuss von Mkhitaryan von der Strafraumgrenze, er visiert das linke Eck an, aber da muss Reina nicht eingreifen, da fehlen ein, zwei Meter. 

Falls Sie mit Como nicht so vertraut sind, der Reina, der im Tor steht und gerade eine Barella-Flanke runterpflückt, das ist der Pepe Reina. Barca, Liverpool, Napoli, Bayern, Milan, Aston Villa, Lazio, 36 Länderspiele für Spanien, jetzt mit 42 steht er immer noch bei Como im Tor. 

Como igelt sich in diesen ersten Minuten nicht ein, steht hoch und presst, was das Zeug hält. Und so schnappt sich Strefezza gegen Carlos Augusto wirklich den Ball rechts vom Sechzehner. Aber da kommt der Foulpfiff, kann man geteilter Meinung sein. 

Como zeigt gleich einmal ein wenig Härte, erst wird Calhanoglu gefoult, Martinez bekommt den Ball und den Vorteil, nur um auch gleich einen Tritt auf das Knie zu bekommen. Der nachfolgende Freistoß in den Como-Sechzehner bleibt dann erst einmal harmlos.. 

Andiamo! 

Wann war jetzt der letzte Erfolg von Como gegen Inter? Am 15.12.1985, also vor ziemlich genau 39 Jahren. Und jetzt führt Schiedsrichter Antonio Giua die beiden Teams ins gewohnt gut besuchte San Siro, wird es ein historischer Abend? Würd ich nicht drauf wetten, aber jedes Spiel beginnt bei 0:0.

Blicken wir noch schnell ins Geschichtsbuch. Como war ja in den 1970ern und 1980ern Stammgast in der Serie A. Ein kurzes Comeback gab es noch im Oberhaus, das war in der Saison 2002/2003, beide Spiele gingen mit 2:0 und 4:0 an Inter. Kurz danach ging man bankrott und das alte Como Calcio löste sich in Luft aus. Und nun ist man als Como 1907 wieder da, schöne Sache.

Was ist drin für die beiden Teams? Der Pflichtdreier würde Inter bis auf einen Punkt an Lazio heranbringen, drei hinter Atalanta. Nachholspiel gegen die Fiorentina nicht vergessen, auch wenn das immer noch nicht terminiert ist. Como würde mit der Riesensensation von 16 auf 13 springen. Und eben schneit das Ergebnis aus Florenz rein. Hui, die Violetten haben 1:2 gegen Udinese verloren, damit war nicht zu rechnen.

Inter hat auch die letzte Runde am Montag gespielt und Lazio 6:0 abgeschlachtet. Unter der Woche noch ein 2:0 in der Coppa gegen Udine, die Schwarz-Blauen sind derzeit kaum zu schlagen, das gelang im ganzen Herbst nur dem Lokalrivalen AC mit einem sehr glücklichen 2:1 und Leverkusen mit dem noch bestens in Erinnerung befindlichen Last-Minute-1:0 in der Champions League.

Das letzte Spiel vor Weihnachten. Und mit Inter gegen Como, Meister gegen Aufsteiger, hat die Serie A ein richtig schönes Match für uns unter den Baum gelegt. Inter ist mit zwei Spielen weniger netto punktgleich mit Tabellenführer Atalanta, Como spielt eine durchaus brauchbare Saison und notiert über dem Strich. Highlight das angesprochene 2:0 gegen die Roma am Spieltag zuvor.

Sind zwei Änderungen von Fabregas gegenüber dem so sehr umjubelten Sieg gegen die AS Rom am letzten Spieltag. Sergi Roberto in der Abwehr für Barba, Dossena im Mittelfeld für Engelhardt. Beide dürfen auf der Bank auf einen Jokereinsatz hoffen.

Und so sieht Comos Startformation aus: Reina - Van der Brempt, Goldaniga, Kempf, Sergi Roberto - Dossena, da Cunha - Strefezza, Paz, Fadera - Belotti. 

Ja, alle Stammkräfte dabei. Nur eine Änderung gegenüber der Lazio-Gala vor exakt einer Woche. In der Abwehrkette spielt Carlos Augusto für de Vrij (Bank), dem Inzaghi eine Pause gönnt. 

Wir haben schon die Aufstellung von Inter! So sieht die aus, kommt Ihnen sicherlich bekannt vor: Sommer - Bisseck, Carlos Augusto, Bastoni - Dumfries, Barella, Calhanoglu, Mkhitaryan, Dimarco - Thuram, Lautaro Martinez.

Herzlich willkommen in der Serie A zur Begegnung des 17. Spieltages zwischen Inter Mailand und Como Calcio.