Live-Kommentar

Damit können wir einen Haken hinter diese Partie machen. Mit der Serie A geht es bei uns aber schon gleich wieder weiter, wenn ab 20:45 Uhr die Roma zu Hause auf Lecce trifft. Ihnen noch einen schönen Abend und bis bald!

Ein kurzer Ausblick auf die kommenden Aufgaben beider Mannschaften, die am Mittwochabend zunächst wieder in der Königsklasse gefordert sind: Während Juve am 6. Spieltag der Ligaphase Manchester City zu Hause empfängt, ist Bologna parallel bei Benfica Lissabon zu Gast. 

Der Blick auf die Tabelle macht deutlich, warum dieses Unentschieden für beide Mannschaften weder Fisch noch Fleisch ist. Juventus bleibt mit 27 Punkten nur Sechster, wobei der Rückstand auf die Tabellenspitze noch auf acht Zähler anwachsen könnte. Bologna verpasst es hingegen, den Anschluss an die internationalen Plätze herzustellen und verbleibt auf Platz 8. 

Wenngleich mit dieser Punkteteilung niemand zufrieden sein darf, so bleibt zumindest der Alten Dame am Ende nichts anderes übrig. Auch heute präsentierte sich Juventus offensiv völlig uninspiriert und träge, selbst nach dem Anschlusstreffer blieb ein echtes Aufbäumen eigentlich aus. Gefühlt rettete die Bianconeri in der Nachspielzeit einzig das Schicksal, schließlich bleibt man in der Liga auch zum 23. Mal in Folge ungeschlagen, 15 Unentschieden inklusive. Bologna war lange Zeit die deutlich schärfer eingestellte Mannschaft und wird sich nach einer verspielten 2:0-Führung ärgern müssen, zumal man sich beim Ausgleich auch noch auskontern ließ. 

Schlusspfiff in Turin. 

Zumal die Bianconeri jetzt nochmal Druck machen, gefühlt zum ersten Mal an diesem Abend. Bei einer Flanke aus dem rechten Halbfeld ist Posch zur Stelle und klärt vor dem Fünfer mit dem Kopf. 

Wenn wir ehrlich sind, hätte sich Juventus diesen Punkt nicht verdient. Aber gut, was wäre die Alte Dame dieser Tage ohne eine Punkteteilung? Bitter für die Gäste, so nah dran am ersten Sieg gegen die Bianconeri seit 2011. Aber ganz ehrlich, Fehlpass von Miranda hin oder her. Sich in Führung liegend in der Nachspielzeit auskontern lassen? Dann ist Bologna eben auch selbst schuld. 

Tooor! JUVENTUS - Bologna 2:2. Und dann fällt aus dem Nichts doch noch der Ausgleich, Traumtor! Ausgangspunkt ist ein unnötiger Fehlpass von Miranda in der gegnerischen Hälfte, den Savona abfängt und dann Vlahovic gegen aufgerückte Gäste den rechten Flügel entlang schickt. Von rechts dribbelt sich der Serbe gegen Lucumi in die Box und legt quer an die Sechzehnerkante zurück. In zentraler Position steht dort nämlich der aufgerückte Mbangula frei, legt sich das Leder auf den rechten Fuß und schlenzt die Kugel mit viel Zug herrlich in den rechten Winkel, da kann Skorupski noch so schön fliegen. 

Vorlage Dušan Vlahović

Ein erschreckend schwacher Auftritt der Alten Dame, die immerhin noch fünf Minuten hoffen darf, Nachspielzeit. 

Und auch das ist dann sowas von sinnbildlich: Nicht nur der erste Eckball für Juventus zwei Minuten vor Ende, sondern damit verbunden die Tatsache, dass der Eckstoß kurz ausgeführt wird und der Ball keine fünf Sekunden später auch schon wieder Richtung Mittellinie zurückgespielt wird. 

Mit Ausnahme der vielen Wechsel und den Verwarnungen gibt es in den letzten Minuten weiterhin so gut wie gar nichts zu berichten. Wir warten hier nach wie vor auf eine echte Schlussoffensive der Alten Dame, die kaum Durchschlagskraft entwickelt. 

Zudem ist Ex-Turiner Iling-Junior neu für die Offensive dabei und ersetzt Dominguez auf dem linken Flügel. 

Mit einem Doppelwechsel schöpft Italiano sein Wechselkontingent in der Schlussphase aus: Zuerst kommt Posch in der Viererkette für Holm. 

Und na klar, auch Lucumi steht nicht über dem Gesetz und wird ebenfalls verwarnt. 

Im Anschluss bekommen sich Vlahovic und Lucumi kurz in die Haare. Referee Marchetti löst das Ganze aber schnell auf und zeigt zunächst Vlahovic Gelb. 

Aufregung im Sechzehner der Gäste, Joker Mbangula geht zu Boden! Der Youngster zieht Richtung Grundlinie, wobei Holm mit viel Risiko von hinten eingesprungen das lange Bein an den Ball bekommen will. Und wen oder was trifft Holm dabei? Absolut gar nichts, welch billige Schwalbe von Mbangula. 

Das müssten jetzt alle gewesen: Dallinga klatscht mit Stürmer Castro ab, ebenfalls positionsgetreu. 

Und dann rüber auf die Gegenseite, wo erstmal Moro positionsgetreu im zentralen Mittelfeld für Pobega übernimmt. 

In der Abwehr übernimmt zudem Savona für Gatti. 

Doppelwechsel auf beiden Seite, zunächst die Alte Dame: Weah macht in der Offensive für Youngster Mbangula Platz. 

Die Alte Dame setzt in Person von Yildiz an der linken Seitenauslinie aber nochmal nach. Holm kommt dann zu übermotiviert angerauscht, zieht dem Türken mit seiner Grätsche die Beine weg und sieht Gelb. 

Zumindest mal wiede einer Annäherung der Hausherren, mehr aber auch nicht. Weah nimmt auf der rechten Seite Conceicao auf Sechzehnerhöhe mit, die anschließende Flanke ist dann aber sichere Beute für Lucumi, der mit dem Kopf zur Stelle ist. 

Irgendwann sollte Castro Thuram dann doch mal loslassen. Macht er aber nicht, dann gibt es eben Gelb. 

Juventus tut sich weiterhin enorm schwer. Bologna überlässt der Alten Dame seit dem Gegentreffer vermehrt den Ball und schaut sich das in aller Ruhe an. Viel haben die Hausherren nämlich nach wie vor nicht anzubieten. 

Kalulu setzt im Mittelfeld zur Grätsche an, trifft statt dem kurzzeitig freien Ball aber nur seinen Gegenspieler und sieht Gelb. 

Mal wieder ein Abschluss der Gäste. Juventus verteidigt viel zu zaghaft, Dominguez wird im Halbfeld einfach nicht angegriffen, legt sich den Ball nach einer einfachen Körpertäuschung auf den linken Fuß und zieht aus 18 Metern zentraler Position flach ab. Im rechten Eck ist Perin schnell unten und packt zu, den muss der Torhüter auch haben. 

Und zum Thema Pressingverhalten, ein absoluter Grundbaustein im Spiel der Gäste unter Coach Italiano. Insgesamt 179 gezählte Pressingsequenzen bis zu diesem Spieltag sind unter allen Mannschaften in der Serie A Bestwert. Im Übrigen werden darunter Sequenzen verstanden, bei denen der Gegner nach drei oder weniger Pässen bis 40 Meter vor dem eigenen Tor den Ball verliert.

Zwar muss Skorupski jetzt mal bei einer Rouhi-Flanke von links zupacken, doch bleibt es eine total komische und zerfahrene Phase. Bologna lässt sich nicht zurückfallen und läuft Juventus weiterhin hoch und an. Und vielleicht ist die Phase auch deswegen so komisch, weil die Alte Dame offensichtlich auch einfach keinen Schwung aus dem Anschlusstreffer mitnehmen konnte. 

Ach ja, das Wesentliche ist dabei untergegangen: für Koopmeiners war es der erste Treffer im Trikot der Alten Dame. In den Minuten nach dem Tor wirkt das Spiel derweil enorm abgehackt. Bologna scheint selbst noch nicht zu wissen, wie man mit dem Anschlusstreffer umgehen sollte. 

Allein für die Neuzugänge Koopmeiners (54,7 Millionen) und Douglas Luiz (51,5 Millionen) hat Turin im Sommer über 100 Millionen in die Hand genommen. Und naja, auf ein erstes Zwischenfazit hätte man bis heute am liebsten verzichtet. Während der Niederländer zwar zum Stammpersonal gehört, sich jedoch bislang nicht als der erhoffte Unterschiedsspieler herausgestellt hat, kam Douglas Luiz noch überhaupt nicht in Fahrt, fällt ohnehin seit Ende Oktober aus und wird bereits mit einem möglichen Winter-Wechsel in Verbindung gebracht.

Zudem ist Yildiz gegenüber Fagioli natürlich die wesentlich offensivere Variante, was bleibt denn auch anderes übrig. 

Erst der Anschluss, dann der Doppelwechsel: Bei den Hausherren wird zunächst Locatelli im zentralen Mittelfeld durch Thuram ersetzt.

Tooor! JUVENTUS - Bologna 1:2. Ein Lebenszeichen der Alten Dame, der Anschluss! Conceicao dribbelt über rechts an und nimmt den hinterlaufenden Danilo im Strafraum mit, der kurz vor der Grundlinie überlegt zurücklegt. Links vom Elfmeterpunkt kommt Koopmeiners frei zum Abschluss und wuchtet das Leder mit links direkt und humorlos ins linke Eck. 

Vorlage Danilo Luiz da Silva

Eckball Bologna von der linken Seite, gefolgt von einem wilden Durcheinander im Fünfer der Hausherren. Erst geblockt, dann hält Locatelli im Gewühl noch unglücklich die Fußspitze rein, am Ende kann Danilo aber irgendwie klären. 

Der erste Wechsel bei den Gästen: Fabbian kommt für Odgaard in die Partie. 

Weiterhin warten wir auf eine Reaktion der Alten Dame, deren Spiel enorm unstrukturiert und auf Zufällen basierend erscheint. Irgendwo dazwischen war mal ein abgeblockter Schuss von Vlahovic dabei, viel mehr ist das im zweiten Durchgang aber nicht.

Auch wenn die ganzen Unentschieden in dieser Zeit hervorstechen, aber gegen Juventus musst du in der Serie A auch erstmal wieder gewinnen. Saisonübergreifend ist die Alte Dame schließlich seit 22 Spielen ungeschlagen, schlappe 14 Punkteteilungen inklusive.

Der nächste Abschluss der Gäste, Dominguez nimmt sich aus der zweiten Reihe ein Herz. Zu zentral und damit direkt in die Arme von Perin, doch kommt von der Alten Dame weiterhin viel zu wenig. 

Tooor! Juventus - BOLOGNA 0:2. Die Gäste erhöhen! Locatelli schlägt den Ball von hinten heraus viel zu unkontrolliert nach vorne, worauf Beukema das Leder kurz vor der Mittellinie nicht nur abfängt, sondern auch direkt steil und flach auf Castro spielt. 25 Meter vor dem Tor lässt sich Gatti durch Castro rausziehen, der das Zuspiel mit dem Rücken zum Tor herrlich mit der Hacke verwertet und durch die Beine von Gatti in seinen Rücken weiterleitet. So taucht der durchgelaufene Pobega frei vor dem herauseilenden Perin auf, versucht den Keeper aus 14 Metern eigentlich zu überlupfen und hat etwas Glück, dass der Ball rechts am Torhüter vorbei ins Tor fällt. 

Vorlage Santiago Thomas Castro

Verrückt, keine zwei Minuten später verweist Marchetti Motta auf die Tribüne! Zunächst kriegt sich der Coach der Alten Dame nach einem Foulspiel an den Gästen mal wieder nicht ein und sieht Gelb. Keinen Augenblick später zückt Marchetti nochmal Gelb, was folglich Gelb-Rot macht. Die TV-Bilder lösen das Ganze nicht klar auf, von der Seite flog aber ein Ball in Richtung des Schiedsrichters, der Marchetti sogar am Kopf getroffen hat. 

Das ist dann wahrscheinlich auch schon der Frust, der aus einem Thiago Motta spricht, der heute fast ununterbrochen am lamentieren ist. Natürlich kann der Trainer nicht mit dem Spiel seiner Mannschaft zufrieden sein, die Schuld dafür bei Referee Marchetti zu suchen, ist jedoch ziemlich abenteuerlich. 

Allein in der Serie A dauert die Ungeschlagen-Serie der Alten Dame gegen Bologna seit inzwischen 24 Spielen an, Wahnsinn. Und nur mal so zur Einordnung: Beim letzten Sieg der Gäste über Juve im Februar 2011 saß bei den Turinern ein gewisser Hasan Salihamidzic auf der Bank. Ach ja: zugleich Juves längste Serie dieser Art gegen einen bestimmten Gegner im Oberhaus.

Ohne personelle Wechsel geht es wieder weiter, der zweite Durchgang läuft. 

Die erste halbe Stunde ging an Juventus komplett vorbei, das sich hier teilweise den Schneid von Gästen hat abkaufen lassen, die lange die deutlich zielstrebigere Mannschaft waren und verdient in Führung gingen. Erst im Anschluss tauten lange Zeit passive und offensiv enorm träge Turiner auf und deuteten zumindest an, dass uns noch eine spannende zweite Hälfte bevorstehen dürfte. 

Halbzeit in Turin. 

Geht doch, Skorupski rettet! Zwar kommt Weah mit einer flachen Hereingabe von rechts nicht durch, doch bleibt Juventus zentral vor dem Sechzehner dran, wo Koopmeiners den Ball fein in die Box auf Vlahovic hebt. Aus sieben Metern halblinker Position geht der Serbe aus etwas spitzem Winkel volles Risiko mit seinem Volley, wuchtet den Ball aber direkt auf Skorupski. Den Nachschuss kann Vlahovic dann nicht mehr auf das Tor befördern. 

Juventus bleibt zu harmlos, inzwischen läuft auch schon die Nachspielzeit: drei Minuten. 

Jetzt mal wieder Bologna selbst in der Vorwärtsbewegung. Dominguez schlägt vor dem Sechzehner einen Haken und legt für Ndoye ab, der hinter den zweiten Pfosten flankt und damit auch den Kopf von Castro findet. Der Angreifer versucht nochmal in die Mitte abzulegen, die Hausherren stehen aber richtig und können klären. 

Und trotzdem bleibt der Ertrag aus Sicht der Bianconeri brutal überschaubar. Bologna steht jetzt auch mal tiefer, bleibt in den Zweikämpfen aber enorm präsent und macht Juventus das Leben schwer. 

Zumindest ist das schon mal ein etwas höheres Tempo im Offensivspiel von Juventus, das die Schlagzahl zunehmend erhöht. Weah mit dem Pass in die Tiefe, Vlahovic legt zu seiner Linken für Koopmeiners ab, der den Ball wiederum in den Strafraum auf Vlahovic hebt. Mit einem starken ersten Kontakt verschafft sich der Serbe Platz, verpasst aus etwas spitzem Winkel aber den Abschluss und wird gestellt. 

Für die Verhältnisse von Bologna sind die drei Auswärtssiege in den bisherigen sieben Auswärtsspielen (2U, 2N) ja durchaus hoch einzuordnen. In der Drei-Punkte-Ära konnte man in der Serie A zum Vergleichszeitpunkt nur einmal noch mehr Dreier vorweisen, 2017/18 waren es sogar vier.

Jetzt haben sich die Turiner mal ein wenig am gegnerischen Strafraum festgesetzt. Locatelli legt links raus, worauf Rouhi auf Sechzehnerhöhe mit Schnitt an den Fünfer flankt. Skorupski kommt vor Koopmeiners an den Ball und kann mir einer Faust klären. 

Vielleicht ja eine Art Weckruf aus Sicht der Alten Dame. In der Vorwärtsbewegung legt Koopmeiners zu seiner Rechten für Conceicao raus, der im Dribbling den Schlenker in die Mitte macht und aus 14 Metern halbrechter Position abzieht. Im Strafraum hält Lucumi den Kopf hin und kann blocken. 

Juventus meldet sich auch mal an! Conceicao wird auf rechts tief angespielt, lässt vor der Grundlinie Pobega stehen, dringt in den Strafraum und legt überlegt zurück. Aus elf Metern zieht Fagioli direkt mit rechts ab, setzt den Ball aber fast schon kläglich mit dem ersten Kontakt drüber. 

Jetzt auch die erste Gelbe Karte für einen Akteur der Rossoblu. Ziemlich unnötig von Odgaard, der tief in der Hälfte der Hausherren Kalulu die Füße wegzieht. 

Tooor! Juventus - BOLOGNA 0:1. Die bessere Mannschaft geht verdient in Führung! Im rechten Halbfeld bauen es die Gäste geduldig auf, bis Ndoye startet und sich dadurch Holm anbietet, der den diagonalen Steckpass auch perfekt durch die Schnittstelle in den Strafraum platziert. Dort macht Ndoye auch der spitze Winkel nichts aus, mit dem ersten Kontakt wuchtet der Schweizer die Kugel aus sieben Metern halbrechter Position unter das Tordach, selbst im kurzen Eck ist Perin da machtlos.  

Vorlage Emil Alfons Holm

Von wegen, nichts davon. Marchetti wird nicht einmal persönlich an den Monitor gebeten, stattdessen ist der Check bereits vorbei, das Spiel läuft gewohnt weiter. Da darf Juventus ruhig durchatmen. 

Bei der nächsten Unterbrechung schaltet sich dann doch nochmal der VAR ein und überprüft die Szene auf ein mögliches Foulspiel von Kalulu, womöglich steht hier gar ein Platzverweis für den Innenverteidiger im Raum? 

Aufregung, und zwar zu Recht! Tief aus der eigenen Hälfte schlägt Miranda den langen Flugball in den Lauf von Odgaard, der gegen die hoch aufgerückte Abwehr der Gäste in der Schnittstelle gestartet war. Kalulu versucht, von hinten einzugreifen, kreuzt den Laufweg von Odgaard vor dem Sechzehner und läuft ihm dabei von hinten in die Füße. Ob Odgaard überhaupt an den Ball gekommen wäre, sollte eigentlich keine Rolle spielen, Marchetti lässt jedenfalls laufen. 

Und ja, das ist dann eben auch kein allzu ungewohntes Bild mehr, das Juventus nicht erst heute nach wie vor im Spiel nach vorne abgibt. Maximal uninspiriert und träge, Punkt. 

Juventus lässt sich in dieser Anfangsphase ein wenig den Schneid abkaufen. Bologna wirkt einfach schärfer eingestellt und kann bislang rund 63 Prozent Ballbesitz verzeichnen. Die Alte Dame bleibt hingegen in zu passiver Form weitgehend gegen den Ball gefordert. 

Guter Versuch im Anschluss von Miranda, der beim fälligen Freistoß das Tor direkt anvisiert. In der Mauer fälscht Weah noch leicht mit dem Kopf ab, der Ball zieht darauf knapp über das Tor. 

Die erste Gelbe Karte: Der schnelle Ndoye nimmt über rechts Tempo auf und wird vor der rechten Sechzehnergrenze von Weah zu Fall gebracht, der mit seinem Ausfallschritt in den Lauf von Ndoye jedenfalls nicht den Ball trifft. 

Während das Ganze offensiv bei der Alten Dame bislang ziemlich träge aussieht, macht Bologna sehr wohl einen entschlossenen Eindruck und ist die klar aktivere Mannschaft. Der frühe Pfostentreffer durch Ndoye kam nicht von ungefähr, Bologna setzt sich zunehmend vorne fest. 

Für den angeschlagenen Cambiaso geht es jetzt doch nicht mehr weiter. Humpelnd verlässt der Italiener das Feld und muss früh durch Rouhi ersetzt werden. 

Glück und Pech zugleich für Conceicao. Vlahovic nimmt über halblinks Tempo auf und flankt in die Box, wo Lucumi eigentlich zur Stelle ist, die Kugel aber direkt vor die Füße von Conceicao blockt. Der Portugiese kriegt das Leder in aussichtsreicher Position aber nicht mehr entscheidend kontrolliert, Skorupski packt stattdessen sicher zu. 

Bologna trifft Alu! Aus dem linken Halbfeld flankt Miranda an den Elfmeterpunkt, wo Castro mit dem Rücken zum Tor per Brust auf Ndoye ablegt. Aus 17 Metern leicht linksversetzter Position trifft Ndoye den Ball technisch einwandfrei und satt, der flache Aufsetzer küsst aber nur den rechten Außenpfosten. 

In Unterzahl muss Juventus den nachfolgenden Eckball verteidigen, was über Umwege auch gelingt. Cambiaso beißt jedenfalls auf die Zähne und wird in diesem Moment zurück auf das Feld gewunken. 

Die Ausführung lässt erstmal auf sich warten. Den scharfen Abschluss von Ndoye hatte schließlich Cambiaso mit dem Fuß geblockt, der sich durch die Wucht scheinbar schmerzhaft verdreht zu haben scheint. Der Italiener wird auf dem Feld behandelt und humpelt jetzt zunächst vom Feld. 

Der erste Eckball dieser Partie geht auf das Konto der Gäste. Miranda von links in den Sechzehner, wo die scharfe Hereingabe zunächst durchrutscht. So kann sich Ndoye im Rückraum aus halbrechter Position versuchen und wird prompt zum nächsten Eckstoß geblockt. 

Bei den beiden Punkteteilungen zwischen Juventus und den Rossoblu in der Vorsaison brachte ja gerade das Rückspiel in Bologna eine ganz besondere Note mit sich. Mit einer 3:0-Führung im Rücken deutete eine Viertelstunde vor Ende alles auf einen ungefährdeten Heimsieg von Bologna hin, bevor Juventus zur Aufholjagd ansetzte und innerhalb von acht Minuten aus einem 0:3 ein 3:3 machte.

Juventus schaltet nach einem Ballgewinn um, Fünf-gegen-Vier-Situation im Angriffsdrittel. Weil es die Alte Dame aber nicht sauber ausspielt und die Laufwege der Mitspieler nicht gerade einladend sind, muss es Fagioli fast schon selbst aus der Distanz versuchen und wird aus 18 Metern halblinker Position früh geblockt. 

Anstoß in Turin. 

Geleitet wird die Partie von Matteo Marchetti, der dabei von Alessio Tolfo und Francesca Di Monte an den Seitenlinien assistiert wird. Vierter Offizieller ist Kevin Bonacina, vor den Bildschirmen agiert das VAR-Duo um Maurizio Mariani und Aleandro Di Paolo.

Während das Abenteuer Königsklasse für Bologna schon bald wieder vorzeitig enden dürfte, läuft es in der Liga also wieder. Kaum hat man den Anschluss nach oben halbwegs herstellen können, wartet ein womöglich richtungsweisendes Spiel mit Blick auf die internationalen Plätze - acht Punkte auf Juventus wären schließlich schon ein Brett. Hoffnung dürfte wohl kaum die Tatsache machen, dass Bologna seit 2011 und seit 26 Pflichtspielen auf einen Sieg gegen Juventus wartet, wobei vier der letzten fünf Duelle pari endeten. 

Und natürlich ist das heute ein besonderes Spiel für Motta, der Bologna letzte Saison sensationell in die CL führte. Nach dem Verlust des Erfolgstrainers sowie Leistungsträgern wie Calafiori und Zirkzee fürchtete man in Bologna nach einem schwachen Saisonstart und nur einem Dreier aus den ersten acht Spielen die Rückkehr zur Realität. Aber nicht so schnell. Mit vier Siegen aus den letzten fünf Spielen hat man sich zuletzt eingegroovt und befindet sich als Achter fünf Punkte hinter Juventus und einem Spiel weniger in Lauerstellung um Europa.

Hinten enorm stabil und bei acht Gegentoren mit der besten Defensive der Liga, vorne dagegen oft bedächtig auftretend, vor allem zuletzt ohne Vlahovic. Viele Parallelen also zur Vorsaison, weswegen Thiago Motta in den Gazetten in Anlehnung an Vorgänger Allegri zu "Max Motta" getauft wurde. Und das obwohl Motta die Juventus-DNS doch gerade mit Blick auf die Offensive umprogrammieren sollte. Motta selbst bleibt ob des langsam zunehmenden Drucks optimistisch, wenngleich er betonte, sich in "allen Bereichen" verbessern zu müssen.

Prädikat ungeschlagen, ja, auch nach jetzt 14 Spielen in der Serie A. Aber was wollen sich die Remiskönige aus Turin groß davon kaufen, wenn man selbst gegen Lecce nur 1:1 spielt? Sechs Siege, acht Unentschieden, allein vier an der Zahl aus den letzten sechs Spielen. Auf Dauer wird das zu wenig sein, zumal wir hier mitunter über vier Gegner aus der unteren Tabellenhälfte sprechen. In dieser Tabelle liegt Juventus mit 26 Zählern vor diesem Spieltag jedenfalls auf Platz 6 und dabei sechs Punkte hinter Spitzenreiter Napoli.

Englische Woche für die Rossoblu, die am Dienstag nach einem 4:0 gegen Monza souverän ins Pokal-Viertelfinale eingezogen sind. Weil dabei viele Stammkräfte geschont wurden, blicken wir auf die drei Änderungen von Trainer Italiano im Vergleich zum 3:0-Heimsieg vor einer Woche in der Liga gegen Schlusslicht Venedig: De Silvestri, Moro und Karlsson sind heute höchstens als Joker gefragt und werden durch Holm, Pobega sowie Dominguez ersetzt. Und auch hier noch der Blick auf die Verletztenliste gleich hinterher: El Azzouzi, Aebischer, Cambiaghi, Dallinga, Lykogiannis und vor allem Top-Torjäger Orsolini.

Aufseiten der Gäste aus Bologna soll es dagegen folgende Elf richten: Skorupski - Holm, Beukema, Lucumi, Miranda - Freuler, Pobega - Ndoye, Odgaard, Dominguez - Castro.

Ernüchterung bei der Alten Dame am vergangenen Wochenende, nachdem man in Lecce den Ausgleich in der Nachspielzeit kassierte und nicht über ein 1:1 hinauskam. Im Vergleich dazu nimmt Thiago Motta zwei personelle Änderungen vor: Nach überstandenen muskulären Problemen kann Motta endlich wieder auf Vlahovic bauen, der direkt in die Startelf rückt und Yildiz verdrängt. Zudem beginnt Fagioli im Mittelfeld für Thuram (Bank). Auch weiterhin muss Motta auf das Lazarett um Bremer, Cabal, Douglas Luiz, Gonzalez, McKennie und Milik verzichten.

Werfen wir zunächst einen Blick auf das heutige Personal und beginnen dabei mit der Anfangself der Hausherren: Perin - Danilo, Gatti, Kalulu, Cambiaso - Locatelli, Fagioli - Conceicao, Koopmeiners, Weah - Vlahovic.

Herzlich willkommen in der Serie A zur Begegnung des 15. Spieltages zwischen Juventus Turin und dem FC Bologna.