Live-Kommentar

Das wars an dieser Stelle. Um 20:30 Uhr wird die 2. Liga mit dem Topspiel Düsseldorf vs. Hertha BSC fortgesetzt. Vielen Dank für das Interesse und bis dahin! 

Mit dem Punkt können beide Klubs nicht so richtig viel anfangen. Kaiserslautern springt zwar vorerst auf Rang 2, verpasst aber die Tabellenspitze und kann noch einkassiert werden. Hannover kommt auch im fünften Spiel unter Breitenreiter nicht vom Fleck, das vierte Remis in Folge hat für diesen Moment Rang 8 zur Folge. Vielleicht klappt es ja am nächsten Spieltag mit dem zweiten Sieg. Dann zu Hause gegen Paderborn am Samstagabend. Kaiserslautern muss am Freitagabend zum HSV. 

Verhaltener Applaus: Es herrscht ein bisschen Ratlosigkeit auf dem Betzenberg. Sowohl auf dem Feld als auch in den Fanlagern auf beiden Seiten. Wie dieses wahnwitzige Spiel 0:0 enden konnte, ist schwer zu erklären. Vor allem die zweite Halbzeit war ein Feuerwerk an Torchancen. Für Hannover vergaben vor allem Matondo und Halstenberg zwei Kopfbälle, die nicht vergeben werden dürfen. Für Kaiserslautern scheiterten Wekesser und Bauer kurz vor der Zielgeraden. Und so steht am Ende eines temporeichen und stellenweise rauschhaften Zweitligaspiels eben doch die Punkteteilung. Sie ist verdient, ein 2:2 oder 3:3 hätte dem Verlauf aber eher entsprochen. 

Schlusspfiff! 

Vor dem Hintergrund dieser zwei großen, sehr großen Szenen, muss Hannover gleich dann doch mit dem Remis zufrieden sein. Es wird das vierte in Folge werden. 

Und nochmal Kaiserslautern. Ritter mit der scharfen Freistoßflanke von rechts. Bauer köpft nur wenige Zentimeter übers Gebälk. Ein wahnwitziges Scheibenschießen. 

Tooo... nein! Auf der Linie geklärt! Unglaublich, fast fängt sich Hannover hier noch die Niederlage. Viel Kleinklein im Hannoveraner Strafraum, dann legt Alidou mit dem Rücken zum Tor nach halbrechts zu Ritter. Der hebt den Ball mit letzter Kraft an den langen Pfosten. Wekesser legt den per Volley mit der Innenseite an Zieler vorbei. Doch Neumann steht noch da und köpft den Ball AUF der Linie raus. 

Fünf Minuten Nachspielzeit. Ob es reicht? 

Hui, Tomiak, wie eine Dampfwalze. Das Testosteron läuft langsam über. Rammt sich da in Ritter rein und unterbindet so den Gegenstoß gegen sein Ex-Team. Dafür gibt es natürlich die nächste Gelbe. Schon seine neunte in dieser Saison. 

Und weil auch Hanslik für Ache das Spielfeld betritt, ist es ein Doppelwechsel des 1. FC Kaiserslautern. 

Robinson kommt für Breithaupt ins Spiel. 

Tomiak und Alidou im Laufduell, Alidou fährt dabei den Fuß aus und tritt seinen Gegenspieler. Dafür gibts Gelb für den Joker. Danach wird noch ein bisschen gestritten, das legt sich aber schnell wieder. 

Fünf Minuten nur noch regulär in diesem äußerst angenehmen Unterhaltungsprogramm am Samstagmittag. Dieses Spiel darf nie und nimmer torlos enden. Der eine Moment fehlt noch. 

Die ganze Wahrheit allerdings ist auch: Voglsammer steht bei zwei Saisontoren. Nielsen bei einem. Da erstarrt man jetzt auch nicht direkt in Ehrfurcht. 

Und Voglsammer spielt jetzt für Ngankam. 

Der Torinstinkt fehlt, die Kaltschnäuzigkeit fehlt, Zeit für die Routiniers. Und davon hat Breitenreiter gleich zwei auf der Bank sitzen. Nielsen kommt für Tresoldi. 

Und Kaiserslautern? Blickt einem missglückten Schlenzer von Sirch hinterher. Das war ungefährlich. Die Roten Teufel könnten mit dem Punkt wahrscheinlich ganz gut leben. 

Vierundzwanzig. Ngankam nach starker Vorarbeit von Leopold von links auf Höhe des zweiten Pfostens. Schwieriger Volley, ja, darf trotzdem mehr bei rumkommen als der Roller in Krahls Arme. 

Lässt sich im Übrigen auch statistisch schön belegen. 1,82 Tore hätte Hannover laut xGoals eigentlich schon schießen müssen. Kaiserslautern erst 1,11. Auch die 23 zu 14 Torschüsse sprechen mittlerweile eine deutliche Sprache. Dreiundzwanzig! 

Das sind echt XXL-Chancen, die Hannover hier jetzt schon liegen gelassen hat. Kaiserslautern hat auch seine Momente, was das Spiel auch für die sich langsam anbahnende Schlussphase völlig offen lässt, aber die sind nicht in derselben Liga wie die der Gäste. Da muss zwingend noch einer rein, das 0:0 wäre in dieser Form eine Enttäuschung. 

Hannovers Standards, wir sprachen davon. Jetzt per Ecke, von links. Natürlich von Leopold. Genau auf den Kopf von Halstenberg. Der Matondo im Rennen der schwachen Kopfbälle den Rang abläuft. Köpft zwar aufs Tor. Aber genau aufs Schienbein von Krahl. Aus dem Stand, aus zwei Metern Torentfernung und völlig frei. VÖLLIG frei! 

Zudem wird Kolac rausgenommen und Heuer betritt das Spielfeld. 

Die ersten Wechsel bei den Roten Teufeln: Alidou kommt für Yokota, der so gar nicht einverstanden ist mit seiner Auswechslung. Ziemlich stinkstiefelig, wie er da in seinen Stuhl sinkt. 

Nächster Angriff von Kaiserslautern, diesmal wieder aus dem Spiel heraus. Ritter zieht auf und bedient Yokota auf dem rechten Flügel. Dessen Hereingabe trifft Ache im Zentrum und nur wenige Meter vor dem Tor nicht richtig. Er hatte da eigentlich die wesentlich bessere Position als sein Bewacher. Am Ende steht aber trotzdem Neumann im Weg und Zieler kann den Ball aufnehmen. 

Ritter versucht es auf die seichte Art. Hebt den Ball ohne viel Druck über die Mauer. Und legt ihn aufs Tordach. Viel fehlte da nicht. Zieler wäre aber wahrscheinlich zur Stelle gewesen. 

Der folgende Freistoß bringt nichts ein. Wenig später wird es aber interessanter. Halstenberg foult im Luftkampf gegen Elvedi. Und Ritter legt sich den Ball 20 Meter und leicht rechts vom Tor versetzt bereit. 

Zweite Gelbe im Spiel: Yokota legt sich den Ball an Kunze vorbei. Beziehungsweise, will sich den Ball vorbeilegen. Kunze fährt aber den Arm aus und verhindert das.  

Wie viel will Hannover noch vergeben? Gindorf leitet wieder ein, der hat überall seine Füße im Spiel, diesmal unvorhersehbar auf Ngankam, der legt von rechts im Strafraum ins Zentrum zu Tresoldi. Der wird gerade noch so von Elvedi behindert, sodass er den Schuss aus acht Metern zentraler Position nicht aufs Tor bringt. Wird letzten Endes sogar geblockt. 

Krahl hat noch retten wollen, wäre aber wahrscheinlich nicht rangekommen. Landet dafür aber unsauber und hat sich wehgetan. Das Spiel ruht einige Augenblicke, dann kann es mit Krahl aber weitergehen. 

Eine bittere Szene für Matondo, da fehlte ihm die Ruhe und die Technik und die Körperbeherrschung beim Kopfball. Bitter auch, wo es doch seine letzte Spielaktion war. Der Wechsel für Oudenne war im Vorfeld schon vorbereitet und wird jetzt vollzogen. 

DICKE Chance. Vielleicht die beste im ganzen Spiel. Kunze macht einen freien Ball im Zentrum fest, mit der Brust, nicht mit dem Arm, wo Referee Kampka anzeigt. Über den starken Gindorf geht der Ball rechts raus zu Dehm. Der sprintet bis zur Grundlinie, täuscht, ein Mal an, zwei Mal. Flankt dann weit an den langen Pfosten. Wo Matondo völlig frei steht. Er muss ihn nur ins halbe leere Tor nicken. Und schafft das nicht, köpft zu hoch. 

Sechs Abschlüsse schon in einer gerade mal zwölf Minuten alten zweiten Halbzeit, alle mit Relevanz. Schon eigenartig, dass es hier immer noch 0:0 steht. Andererseits: Hannover stellt die beste Defensive der Liga mit nur 22 Gegentoren. Und die fünftschwächste Offensive mit nur 28 eigenen Treffern. 

Außerhalb der Reihe, wieder Hannover. Und wieder ein Standard. Die sind eine 96er Waffe heute. Leopold wieder von rechts, diesmal auf den Kopf von Tomiak. Der köpft im Sinkflug, aber genau auf Krahl, der erneut pariert. 

Schnell wieder rüber. Das wechselt sich prima ab. Ngankam mit einem großen Dribbling im Zentrum, dann aber zu eigensinnig. Zentral vor dem Sechzehner könnte er nach rechts zu Halstenberg legen, er entscheidet sich aber für den schwierigen Schlenzer. Und schlenzt einen Meter über rechte Kreuzeck. 

Und dann wieder Lautern. Richtig viel Dampf im zweiten Durchgang, so kann das gerne weitergehen. Nach einem Einwurf kann Ritter den Ball von der Grundlinie an den Elfmeterpunkt heben. Wo Ache seinen Direktschuss übers Tor setzt. 

Für Hannover gibt es einen ersten Freistoß, wenn der auch etwas schmeichelhaft ist. Wekesser fragt da auch nochmal nach, was der Pfiff gegen ihn soll. Seis drum, Leopold schlägt den von der rechten Seite rein, flach in den Rücken der Abwehr. Wo Gindorf einläuft. Und mit seinem Abschluss flach im Eck an Krahl scheitert, der damit im Duell zweier Top-Zweitligakeeper nachzieht. 

Und gleich wieder so ein früher Wumms. Ritter schießt 25 Sekunden nach Anstoß seines Teams aus halblinker Position ab. Guter Versuch, gute Parade. Zieler ist im linken Eck zur Stelle.  

Keine Wechsel auf beiden Seiten. Weiter gehts. 

Keine Tore, aber ein gutes Spiel: Hannover und Kaiserslautern liefern sich ein ansehnliches Duell, das spannend und ausgeglichen ist. Kaiserslautern war am Anfang und am Ende besser und gefährlicher, Hannover dazwischen. Hannover hatte in dieser Phase auch die beste Torchance, Gindorf traf nur die Latte. Insgesamt machten die Gäste auch den etwas zielstrebigeren Eindruck. Das muss aber nichts heißen. Und die wesentlichen statistischen Werte, xGoals, Ballbesitz, Torschüsse und Co., sind auch alle fast ausgeglichen. 

Pause! 

Es folgen aber zwei weitere Ecken. So spielt sich das Geschehen seit vier, fünf Minuten ununterbrochen im Lauterer Strafraum ab. Mehr als ein weiterer geblockter Schuss von Gindorf springt aber nicht bei herum. Kurz wird innegehalten, Gyamerah war beim Block mit seiner Hand dran. Aber nicht elfmeterwürdig. 

Hannover lässt sich aber nicht beeindrucken. So ist das Spiel wieder so offen wie in der ersten Viertelstunde. Leopold schafft es mit viel Einsatz links zur Grundlinie und kann den Ball ins Zentrum legen, daraus entspringt ein Eckball. Nach dem wird wieder geflippert und Kunze kommt zum Fernschuss. Der missrät und wird geblockt. 

Damit kämpft sich Kaiserslautern wieder besser ins Spiel. Auch die Westkurve ist mittlerweile wieder da. Sieht man mal, was das ausmacht. Ache steht beim nächsten Vorstoß im Abseits, dann wird ein Fernschuss zur Ecke geblockt. Die bringt Ritter rein. Schlägt sie aber ins Leere. 

Nach langer, langer Zeit kommt nochmal etwas vom 1. FC Kaiserslautern. Wekesser flankt von links. Ache setzt sich im Zentrum gegen Tomiak durch, überspringt den Verteidiger da deutlich. Und verpasst sein elftes Saisontor nur knapp. Der Kopfball tickt rechts am Tor vorbei.  

Und beinahe rächt sich das. Leopold flankt, Tresoldi köpft, der Aufsetzer schlägt im langen Eck ein. Doch die Fahne geht hoch. Tresoldi stand knapp im Abseits und war auch deshalb so frei. Trotzdem: Kaiserslautern spielt mit dem Feuer. 

Schon wieder kassiert Bauer gegen Ngankam den Tunnel. Diesmal hat es das Foul am rechten Strafraumeck und damit eine ausgezeichnete Freistoßposition zur Folge. 

Mitten rein in die Lauterer Ohnmacht: Der Lattenkracher von Gindorf. Matondo geht links am Sechzehner tief und wird bedient und legt fast vor Grundlinie in den Strafraum. Vor dem Tor rutscht der Ball durch, rechts im Sechzehner steht aber Gindorf frei. Der nimmt den Abschluss mit dem ersten Kontakt. Und hämmert ihn an die Unterkante der Latte. 

Die erste Gelbe Karte im Spiel: Kaiserslautern verliert am gegnerischen Sechzehner den Ball, Yokota hatte unsauber für Ritter klatschen lassen. Und muss dann Tomiak von hinten das Beinchen stellen, ehe der den Gegenangriff starten kann. 

Erschwerend kommt jetzt hinzu, dass der organisierte Support von der Lauterer Westkurve eingestellt wurde. Es liegt ein medizinischer Notfall vor, was die Stimmung sinken lässt. Es herrscht Anspannung auf dem Betzenberg. 

Findet Kaiserslautern per Standard zurück ins Spiel? Nicht wirklich, Ritters Freistoßflanke wird locker aus dem Sechzehner geköpft. Da haben die Roten Teufel auch in den persönlichen Duellen gerade regelmäßig das Nachsehen. 

Das beweist auch die gute Schusschance für Ngankam, an dem Neumann nicht dicht genug steht. So kann Ngankam den Schwung des Passes mitnehmen, sich Richtung Tor drehen und aus 16 Metern abziehen. Nur einen halben Meter rechts vorbei. 

Die Hannoveraner haben den Ballbesitzwert und die Torschussanzahl auf ihre Seite gezogen. Die Gäste sind klar besser in dieser Phase. 

Wow, äußerst sehenswert gemacht von Ngankam, der Bauer mit der Hacke düpiert. Durch die Beine des Verteidigers! So kann sich Ngankam zur Grundlinie büffeln und für Tresoldi auflegen. Der setzt seinen schwierigen Drehschuss mit zu viel Rückenlage übers Tor. 

So bleibt als Ertrag erstmal nur der verunglückte Fernschuss von Matondo aus 20 Metern. Zuvor hatte Lautern Probleme, die Halbfeldflanke von Dehm zu verteidigen. Nach kurzer Flippereinlage nahm sich Matondo dann den Abschluss, der links den Kasten von Krahl verfehlt. 

Kaiserslautern machte in besagter Anfangsphase, die wir jetzt für beendet erklären, den etwas besseren Eindruck. Das hat sich aber gelegt. Hannover gewinnt mehr und mehr Feldvorteile. Und schiebt sich langsam nach vorne. Die Spitze, wo Ngankam und Tresoldi wuseln und lauern und warten, wird aber nicht präzise genug bedient. 

Es bleibt also mal noch torlos, diese Anfangsphase, aber es liegt schon was in der Luft. Das ist kein Abtasten oder Eingrooven, da ist schon viel Energie und Leben drin. Und ein bisschen Anspannung. Zwei der vier nennenswerten Torszenen entsprangen einem individuellen Fehler. 

Auf der anderen Seite unterläuft Krahl der Stockfehler, der beinahe folgenschwer wird. "Klärt" einen langen Ball 30 Meter vor dem eigenen Tor genau auf den Fuß von Ngankam. Der kriegt die Kugel aus 40 Metern aber nicht über Sirch gehoben. Es war die letzte Hürde vor dem leeren Tor. Da hat Krahl viel Glück gehabt. 

Nächster Abschluss von Ritter, diesmal aus weiter, sehr weiter Distanz, weil Zieler vor dem eigenen Sechzehner steht. Ritter schießt von der Mittellinie, etwas zu hoch. Aber da lassen sich durchaus Dinge wie Mut, Zuversicht und Selbstvertrauen reininterpretieren. 

Kaiserslautern bleibt gefährlich. Ritter erläuft einen zu kurz geratenen Rückpass von der linken Hannoveraner Abwehrseite. Von Halstenberg kam der, äußerst fahrig. Ritter dringt rechts in den Strafraum ein, wird noch etwas behindert. Letztlich ist es aber Zieler, der den Abschluss gen kurzes Eck mit einem starken Reflex zur Ecke abwehrt. 

So blicken wir auf den nächsten Vorstoß der Gastgeber, der über links läuft. Wekesser flankt dort ins Zentrum, Ache lauert. Zieler ist mit den Fäusten zur Stelle. Breithaupt sichert sich den zweiten Ball, sein Schuss wird aber geblockt. Noch im selben Zug zieht Gyamerah aus ähnlicher Position ab, kommt durch, verfehlt aber das Gehäuse. 

Und die zwei Szenen lassen doch schon mal aufhorchen und liefern einen Vorgeschmack, was wir erwarten können. Ist immer noch das Duell Vierter gegen Siebter, beide mit sehr gutem Kontakt nach oben. Auch Hannovers Leistungen unter Breitenreiter stimmten ja zuletzt, wenn auch die Punkteausbeute dünn ist. Da dürfen wir uns schon ein spannendes und schwungvolles Match wünschen. 

Und das geht gut los, beide Teams haben früh zwei sehr gute Chancen. Für Hannover wird Neumann bis zur Grundlinie freigespielt, dessen Hereingabe köpft Ngankam im Zentrum nur knapp übers Tor. Und für Kaiserslautern kann Ache für Yokota durchstecken, der zu wenig Druck hinter seinen freien Abschluss aus 16 Metern packt. So kann Zieler recht leicht parieren. 

Anpfiff von Schiedsrichter Robert Kampka auf dem rappelvollen Betzenberg! 

Das kann man von Hannover 96 so nicht behaupten. Da stand das Wort Aufstieg bei der Saisonplanung durchaus auf der Tafel. Bislang dabei herausgekommen ist Rang 7, Trend abwärts. Aus den vergangenen zehn Spielen holte Hannover nur zwei Siege. Auch der überraschende Trainerwechsel brachte die Zählermarke nicht ins Rollen, unter Breitenreiter hat Hannover zwar noch nicht verloren, drei Remis bei einem Sieg reichten aber auch nicht, um zu klettern. Verlieren die 96er heute gegen Kaiserslautern, ist der Betzenberg schon acht Punkte weg. Dass die heutigen Gäste erst neun Punkte von ihren zehn Auswärtsfahren mitbrachten, sorgt da nicht gerade für Zuversicht.  

Kaiserslautern spielt mit 38 Punkten nach 21 Spielen die beste Zweitligasaison seit zehn Jahren. Holen die Roten Teufel heute einen Punkt, haben sie die Gesamtpunktzahl der Vorsaison schon nach 22 Spielen erreicht. Ohne Aufstiegsambitionen und mit einem neuen Trainer in die Saison gegangen, ist die Spielzeit schon jetzt als Erfolg und Weiterentwicklung zu werten. Und dass Lautern unbekümmert und ohne Aufstiegsdruck im Aufstiegsrennen mitmischen kann, könnte sich noch als Faustpfand herausstellen. 

Wie kam es dazu? Zum einen natürlich, weil die anderen scheinbar nicht wollen. Köln zum Beispiel hat ja jetzt schon zwei Spiele in diesem Jahr verloren. Zum anderen und hauptsächlichen Teil aber natürlich durch die formidable Siegesserie, die Lautern auf die Beine gestellt hat: Seit Beginn des Kalenderjahres wurden gegen Ulm, Greuther Fürth, Münster und Hertha BSC vier Siege in Serie eingefahren. Und das reicht bei einem Schneckenrennen dann schon, um auf die berechtigt auf die linke Fahrbahn zu wechseln. 

Wenn das vor dem Spieltag heimschwächste Team der gesamten Liga nach dem ersten Heimsieg seit einem Jahr auf Rang 3 der Gesamttabelle steht, dann verdeutlicht das das krampfhafte Schneckenrennen um den Aufstieg schon ganz gut. Magdeburg sorgte mit dem 3:0-Erfolg gegen Köln gestern dafür, dass die Spitze, die eigentlich keine Spitze, sondern fast die halbe Liga ist, schön eng beieinander bleibt. Nutznießer unter anderem: Der 1. FC Kaiserslautern, der gleich mit einem Sieg gegen Hannover vorübergehend auf Rang 1 springen kann.  

Hannover blickt auf ein 1:1 gegen Fortuna Düsseldorf zurück. Im Vergleich dazu muss Trainer Breitenreiter heute auf Rochelt verzichten, der Mittelfeldmann fehlt erkrankt. Er wird von Gindorf ersetzt, der damit erstmals seit Mai 2024 in einem Zweitligaspiel in der Startelf steht. 

So beginnt Hannover 96: Zieler - Dehm, Neumann, Tomiak, Halstenberg - Gindorf, Kunze, Leopold, Matondo - Tresoldi, Ngankam. 

Macht bei näherer Betrachtung eine Veränderung im Vergleich zum 1:0-Erfolg gegen Hertha BSC am vergangenen Samstagabend: Breithaupt, Anfang Februar vom FC Augsburg ausgeliehen, steht erstmals bei seinem Leiharbeitgeber in der Startelf. Trainer Anfang nimmt dafür Robinson vorerst auf die Bank. 

So spielt der 1. FC Kaiserslautern: Krahl - Gyamerah, Elvedi, Sirch, Bauer, Wekesser - Breithaupt, Kaloc - Yokota, Ache, Ritter. 

Herzlich willkommen in der 2. Bundesliga zur Begegnung des 22. Spieltages zwischen Kaiserslautern und Hannover 96.