Torsten Lieberknecht hat einen perfekten Einstand als Trainer des MSV Duisburg gefeiert und die Zebras beim Spitzenreiter 1. FC Köln zum ersten Saisonsieg geführt.
Köln enttäuschte dagegen und verpasste die Chance, die Tabellenführung auszubauen.
Cauly Oliveira-Souza (9.) traf früh zum 1:0 für die anfangs überlegenen und wild entschlossenen Gäste. Köln hatte der Wucht des MSV zunächst nichts entgegenzusetzen und spielte zu fehlerhaft.
Baders Eigentor lässt MSV-Trainer jubeln
Erst nach einer knappen halben Stunde legte das Team von Trainer Markus Anfang seine Lethargie ab und glich durch Nationalspieler Jonas Hector (35.) nach einer Ecke aus. Ein Eigentor von Matthias Bader (73.) besiegelte jedoch die zweite Saisonniederlage.
"Gebrauchter Tag" für Köln
"Wir haben in der ersten Halbzeit wahnsinnig viele Fehler gemacht und dadurch die Duisburger ins Spiel gebracht", meinte Kölns Trainer Markus Anfang bei Sky. Die Niederlage sei "verdient", allerdings "kein Drama", ergänzte Anfang.
"Das war ein gebrauchter Tag und es tut uns leid für unsere Fans", sagte Kölns Torwart Timo Horn. "Im Heimspiel gegen einen Tabellenletzten muss man viel mehr Druck aufbauen, aber wir haben das einfach nicht auf den Platz bekommen", ergänzte Horn.
Lieberknecht hatte die Duisburger erst am vergangenen Montag als Nachfolger des entlassenen Ilija Grujew übernommen. Die kurze Anlaufzeit genügte dem Coach jedoch, um sein Team hervorragend auf die schwere Aufgabe beim Spitzenreiter einzustellen.
Lieberknecht gibt sich bei Sky bescheiden
"Ilja (Grujew) hat eine intakte Mannschaft hinterlassen, Ich hatte heute das Glück, dass wir gut gestartet sind und den ersten Schritt gemacht haben", gab sich Lieberknecht bescheiden.
Der neue MSV-Coach sah trotz des Sieges Verbesserungsbedarf: "Wir hatten schon in der ersten Halbzeit riesige Chancen. Wenn du gegen so eine Top-Mannschaft spielst, bekommst du eigentlich nicht so viele Chancen. Wir müssen effektiver werden."
Terodde aus dem Spiel genommen
Mit frühem Pressing bestimmte der MSV die Anfangsminuten und zwang den FC zu Fehlern. Kölns Torjäger Simon Terodde wurde von den Innenverteidigern Gerrit Nauber und Dustin Bomheuer konsequent in Doppeldeckung und somit aus dem Spiel genommen. Der FC fand kaum Lösungen, stattdessen hätten die Gäste schon vor dem 1:0 durch Oliveira-Souza treffen können. Sie scheiterten aber entweder an FC-Torhüter Timo Horn oder spielten nicht präzise genug.
Horn rettet gegen Bomheuer
Lieberknecht trieb seine Team vor 49.600 Zuschauern weiter an, das auch nach Hectors Ausgleich gefährlich und hartnäckig blieb. Kurz vor der Pause scheiterte Dustin Bomheuer (44.) am starken Horn.
Im zweiten Durchgang blieb das Spiel offen. Duisburg zog sich weiter zurück und lauerte auf Konter, der FC suchte nach Lücken in der MSV-Defensive.
MSV-Keeper erwischt Drexler im Gesicht
Glück hatten die Gäste in der 65. Minute, dass Schiedsrichter Florian Badstübner (Windsbach) nicht auf Elfmeter für den FC entschied. MSV-Torhüter Daniel Mesenhöler hatte bei einem Klärungsversuch Kölns Dominick Drexler mit der Faust im Gesicht erwischt.
In der Schlussphase drängte Köln die Gäste weit zurück. Torhüter Mesenhöler, der in der Jugend beim FC gespielt hatte, stand immer mehr im Mittelpunkt. Doch es war der MSV, der erneut in Führung ging. (sid)
