1. FC Köln - FC Schalke 04. DFB-Pokal 2. Runde.
RheinEnergieStadionZuschauer50.000.
FC Schalke 04 gewinnt 6-5 im Elfmeterschießen
DFB-Pokal: Schalke nach Elfer-Krimi in Köln weiter
Nübel hält einen Elfer
09.11.2018 | 15:53 Uhr
Der FC Schalke 04 zittert sich beim 1. FC Köln nach Elfmeterschießen ins Achtelfinale des DFB-Pokals. Den entscheidenden Elfer verwandelt Mark Uth.
Nach mehr als sechseinhalb Stunden hat der kriselnde Vizemeister Schalke 04 seine Torlos-Serie beendet und ein frühes Aus im DFB-Pokal verhindert. Der Bundesliga-15. setzte sich in der zweiten Runde nach einer lange erschreckend schwachen Leistung bei Zweitligist 1. FC Köln glücklich mit 6:5 im Elfmeterschießen durch. Nach regulärer Spielzeit und Verlängerung hatte die Begegnung 1:1 (1:1, 0:1) gestanden.
Bentaleb rettet Schalke in Verlängerung
Der eingewechselte Nabil Bentaleb (89., Handelfmeter) erzielte den ersten Treffer der Königsblauen nach 395 Pflichtspielminuten. Mark Uth sicherte dem Team von Trainer Domenico Tedesco im siebten Durchgang des Elfmeterschießens den Einzug ins Achtelfinale.
"Es war nur ein Elfmeter, ich will das nicht zu hoch hängen", meinte der gebürtige Kölner Uth nach seinem "goldenen Tor" bescheiden. Aber natürlich machte der Jungnationalspieler aus seiner Freude auch kein Hehl: "Es ist schön, der Mannschaft geholfen zu haben. Wenn man im Elfmeterschießen gewinnt, hat man einen psychologischen Vorteil, und den nehmen wir jetzt in die Liga mit."
Jhon Cordoba (43.) hatte den Bundesliga-Absteiger aus Köln, der über weite Strecke die spielerisch bessere Mannschaft war, kurz vor der Pause verdient in Führung gebracht. Lediglich Einzelaktionen verhalfen Schalke lange Zeit zu Torchancen, erst nach dem Seitenwechsel wurden die Gelsenkirchener zielstrebiger. Am Ende gelang doch noch im vierten Anlauf der erste Sieg in einem Pokalspiel in Köln. Vor dem wegweisenden Bundesligaspiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen den Tabellen-16. Hannover 96 entschärften die Königsblauen damit ein wenig ihre Krise.
Köln zunächst am Drücker
Von einem Klassenunterschied war vor 50.000 Zuschauern nichts zu spüren. Im Gegenteil: Die Gastgeber, die den Schalkern zuvor die Favoritenrolle zugeschoben hatten, kombinierten ansehnlich und brachten die Abwehr der Gelsenkirchener mehrmals in Verlegenheit.
Beim Bundesligisten war dagegen kaum ein Zusammenspiel erkennbar. Die im Vergleich zum 0:0 in der Liga bei RB Leipzig auf sechs Positionen veränderte Schalker Mannschaft wirkte verunsichert und leistete sich viele Fehler im Aufbau. Von Tedescos Rotation war unter anderem Daniel Caligiuri betroffen, der zuvor alle 13 Pflichtbegegnungen durchgespielt hatte und zunächst auf der Bank saß.
Erst nach knapp 20 Minuten legte Schalke die Lethargie ab und kam durch Sebastian Rudy (22.) und Amine Harit (25.) zu Chancen. Dennoch war der Kölner Führungstreffer verdient. Cordobas Schuss von der Strafraumgrenze wurde von Salif Sane noch entscheidend abgefälscht.
Drexler hat Entscheidung auf dem Kopf
Im zweiten Durchgang wirkte Schalke etwas zielstrebiger und strukturierter. Doch erst ein wuchtiger Freistoß von Naldo (68.) sorgte für Gefahr. FC-Torhüter Timo Horn wehrte den Schuss des Brasilianers aber stark ab.
Tedesco brachte in der Schlussphase die Offensivkräfte Bentaleb und Breel Embolo, um den Ausgleich irgendwie noch zu erzwingen. Dies eröffnete den Kölnern immer wieder Räume für Konter, ehe Bentaleb den Gästen durch seinen Ausgleich nach einem Handspiel von Rafael Czichos den Weg in die Verlängerung ebnete. Schalke hatte Glück, als Dominick Drexler völlig freistehend per Kopf die Chance zum Kölner 2:1 vergab (99.). (sid)