1. FC Magdeburg - Dynamo Dresden. 2. Bundesliga.
MDCC-ArenaZuschauer23.024.
Für uns soll es das an dieser Stelle gewesen sein. Schön, dass Sie bei dieser aufregenden Begegnung mit dabei waren - wir danken für Ihr Interesse! Bis zum nächsten Mal!
Über weite Strecken war der SCM das spielbestimmende Team, auch wenn ebenso lange die Ideen im Angriff fehlten. Ein unglückliches Eigentor von Kreuzer gab ihnen nochmal richtig Auftrieb für die Schlussoffensive. Am Ende stehen satte 21:7 Torschüsse zugunsten der Mannschaft aus Sachsen-Anhalt in den Statistiken (davon 8:4 auf des Gegners Tor). Dynamos Defensivstrategie (35 Prozent Spielanteile) schien lange aufzugehen, doch der SCM schaffte letztlich mit einer Willensleistung doch noch das 2:2.
Zur Halbzeit lag Dynamo verdient mit 2:0 in Führung. In der zweiten Hälfte ließ Magdeburg jedoch nie nach. Trotz spielerischer Mängel kämpften sie bis zum Abschluss - und retteten in einer wilden Schlussphase einen Zähler im emotionsgeladenen Ost-Duell! Dresdens Kone vergab in der Nachspielzeit einen Elfmeter zur möglichen 3:1-Vorentscheidung ehe auf der Gegenseite der Joker Bülter stach. Magdeburg steht Kopf!
Dresdens Pechvogel Kone ist untröstlich, sackt nach dem Abpfiff enttäuscht auf den grünen Rasen. Ganz anders die Hausherren: Freudestrahlend beglückwünschen sich die FCM-Akteure, die sich für ihre tolle Moral belohnten.
Das war tatsächlich die finale Aktion. Gräfe pfeift ab, mit 2:2 trennen sich beide Mannschaften!
Hammann bringt die letzte Ecke von links in die Mitte. Dresden kann die Hereingabe jedoch aus dem Strafraum bugsieren.
Vier Minuten werden nachgespielt, der SCM will jetzt den Siegtreffer!
Toooor! 1. FC MAGDEBURG - Dynamo Dresden 2:2. Marius Bülter trifft zum Ausgleich - das Stadion in Magdeburg explodiert! Von rechts dribbelt der umtriebige Stürmer nach innen, zieht aus 16 Metern eher schwach ab. Doch Schubert ist die Sicht verdeckt, ein Magdeburger lässt den Abschluss noch durch seine Beine passieren. Das zahlt sich aus - 2:2! Wahnsinn!
Moussa Kone vergibt allerdings aus elf Metern. Rechts vorbei! Der FCM bleibt am Leben!
Elfmeter für Dynamo! Kone steckt auf Möschl durch. Rother bringt ihn im Strafraum zu Fall. Gräfe zeigt ohne zu zögern auf den Punkt!
Erste Anzeichen von Frust machen sich breit: Magdeburgs Björn Rother schlägt den Ball weg, nachdem abgepfiffen ist - und sieht Gelb.
Bülter untermüdlich: Der Joker probiert sein Glück aus der Distanz. In diesem Fall kommt nur ein Schüsschen zustande. Schubert krallt sich die Kugel problemlos.
Die SGD wechselt letztmals: Niklas Kreuzer muss angeschlagen vom Feld, Sören Gonther kommt für die Schlussminuten.
Ebert rotzfrech: Von halblinks zieht der 31-Jährige ab, will Brunst im SCM-Gehäuse überlisten. Doch der kann die Fäuste noch rechtzeitig hochreißen und pariert so dessen strammen Schuss aus spitzem Winkel.
Benatelli macht Benatelli-Sachen: Am eigenen Strafraum setzt er sich im Zweikampf clever ein, klaut den nächsten Ball. Die vierte Balleroberung bereits für den gewieften Mittelfeldmann. Von 14 direkten Duellen um das Kunstleder entschied er starke 71 Prozent für sich - eine Stütze im Dresdner Spiel!
Nach Torschüssen steht es mittlerweile 18:5 zugunsten der Gastgeber. Wirkliche Torgefahr entstand aber nur selten ..
Die Schlussviertelstunde ist angebrochen, der Aufsteiger diktiert weiter das Geschehen. Doch Dresdens Defensive steht kompakt, Schlussmann Schubert und Abwehrhüne Hartmann entschärfen ein ums andere Mal. Da muss Magdeburg schon mehr einfallen!
Gleich der letzte Wechsel hinterher: Magdeburgs Nils Butzen geht, Richard Weil kommt in die Partie.
Auch der FCM bringt frisches Personal: Aleksandar Ignjovski verlässt für Felix Lohkemper den Rasen. Mehr Offensive geht kaum bei Magdeburg!
Zweite Auswechslung bei den Gästen: Torschütze Aias Aosman geht vom Feld, der Österreicher Patrick Möschl darf in der Schlussphase mitwirken
Die Hausherren agieren im zweiten Durchgang deutlich zielstrebiger, kombinieren sicherer und steigern inzugedessen die Passquote auf beeindruckende 86 Prozenzt. Der Druck vor dem Dresdner Strafraum steigt, das Spiel geht in die entscheidende Phase.
Dresdens Sturmspitze Moussa Koné nimmt Tempo auf und bricht in den Magdeburger Strafraum ein. Zwischen zwei Gegenspieler sinkt er auf der Linie zu Boden. Doch nicht mit Manuel Gräfe: Der Bundesliga-Schiedsrichter fällt nicht auf diesen allzu plumpen Täuschungsversuch herein - und verwarnt stattdessen Kone.
Das muss eigentlich das 3:1 sein! Berko setzt sich auf links durch und sieht Kone am zweiten Pfosten. Butterweich landet die Kugel beim Senegalesen in Diensten der SGD, doch aus einem Meter köpft der Angreifer unbedrängt an die Querlatte. Da stimmte das Timing nicht!
Auch Magdeburg kann robust: Dennis Erdmann zerrt solange am Trikot von Kone, bis Gräfe ihm den Gelben Karton zeigt.
Gelbe Karte für Patrick Ebert. Nach einem Ballverlust unterbindet der Ex-Herthaner einen Gegenstoß - und handelt sich so seine fünfte Verwarnung in der laufenden Spielzeit ein.
Toooor! 1. FC MAGDEBURG - Dynamo Dresden 1:2. Dresdens Niklas Kreuzer trifft ins eigene Tor und bringt die Gastgeber heran! Ein FCM-Freistoß aus dem Halbfeld wird mit viel Schnitt nach innen getreten, fliegt zunächst über Freund und Feind hinweg. Am langen Pfosten springt der Ball dem Rechtsverteidiger an den Körper - und von da ins eigene Netz. Magdeburg ist dran!
Magdeburgs Butzen geht ins Dribbling, zieht von rechts in die Mitte. Nachdem er am ersten Bewacher vorbei ist, flankt er ins Zentrum. Dort ist Schubert aber hellwach und schnappt sich auch diesen hohen Ball. In der Luft ist Dynamo bislang nicht beizukommen!
Nun wechselt Dresden erstmals: Der heute blasse Haris Duljevic wird von Coach Walpurgis vom Feld genommen, Erich Berko übernimmt für ihn positionsgetreu.
Der Druck steigt: Von links passt Bülter scharf ins Zentrum, wo Dresdens Keeper Schubert sich die Kugel angelt. Zumindest wird das Flügelspiel auf Seiten des FCM intensiviert, das hatte man im ersten Durchgang noch vermisst.
Wieder setzt Bülter einen Akzent im Angriff: Aus 19 Metern wird sein Schuss von halblinks von einem Dynamo-Abwehrbein jedoch noch abgefälscht. So bringt dieser Versuch Schubert nicht ernsthaft ins Schwitzen.
Für den Aufsteiger wird es ein Ritt auf der Rasierklinge: Man muss mehr Offensive riskieren, um die SGD unter Druck zu setzen. Dabei darf man die eigene Absicherung jedoch nicht vernachlässigen. Auf Konter lauern die Gäste aus Dresden!
Bülter verlagert das Spiel mit einem feinen Seitenwechsel. Von rechts segelt die nächste Flanke in den Dynamo-Strafraum. Am zweiten Pfosten steht aber Wahlqvist richtig und köpft den Ball aus der Gefahrenzone.
Die Hausherren drängen, erspielen sich die nächste Gelegenheit: Abermals muss Schubert sich strecken, um einen satten Distanzschuss von Türpitz aus 23 Metern zu entschärfen. Der SCM beginnt dynamisch!
Und der Neue bringt sich direkt konstruktiv ein: Bülter wird mit einem Chipball bedient, dreht sich - und scheitert aus sieben Metern am glänzend reagierenden Schubert im Dresdner Tor! Beste Chance für den SCM!
Magdeburg wechselt offensiv in der Hälfte: Christopher Handke bleibt in der Kabine, Angreifer Marius Bülter betritt an seiner Stelle das Spielfeld.
Die zweite Halbzeit ist freigegeben, los geht's!
Die taktische Marschroute geht bei Dresden bis hierhin vollends auf: Sie zwingen den SCM, das Spiel zu machen (66:34 Prozent Ballbesitz) - verbarrikadieren sich vor dem eigenen Gehäuse, um mit schnellem Umschaltspiel selber Chancen im Konterspiel zu kreieren (58 Prozent erfolgreiche Zuspiele; SCM: 74 Prozent). Die eigene Dominanz kann Magdeburg bisher nicht in klare Torgelegenheiten ummünzen: Zwar stehen 11:3 Schüsse in den Bilanzen, davon kamen allerdings lediglich je drei pro Team auf des Gegners Kasten. In der zweiten Hälfte bedarf es Esprit und Tempo, um Dynamos Defensive häufiger in Verlegenheit zu bringen.
Beim Aufeinandertreffen der beiden Elbstädte liegen die Gäste nach einer starken Vorstellung im ersten Durchgang verdient in Front. Das 1:0 verdanken die Dynamos einer Einzelaktion von Goalgetter Kone, bei der der 21-Jährige die Magdeburger Hintermannschaft in Höchstgeschwindigkeit düpierte. Beim zweiten Treffer ließ die SGD ihr spielerisches Potenzial aufblitzen, kombinierte sich mit einigen kurzen Direktpässen vor das Magdeburger Tor, wo Aosman den herrlichen Angriff mit einem überlegten Abschluss veredelte.
Nach einer Minute Nachspielzeit bittet Schiedsrichter Manuel Gräfe zum Pausentee. Halbzeit in Magdeburg!
Erdmann antizipiert ein Dresdner Zuspiel gut bei einem Konterversuch. Im Anschluss schickt der Verteidiger die Kugel auf die Reise in den SGD-Strafraum, wo Beck in Rücklage hinter die Kugel kommt. Seinem Kopfstoß fehlt es an der nötigen Härte, Schubert kann sicher zupacken.
Magdeburg erhöht die Schlagzahl: Auf rechts zieht Türpitz ab, zwingt Schubert aus elf Metern zu einer Parade. Aber der Winkel ist zu spitz, der SGD-Tormann kann zur nächsten Ecke klären.
... den führt der Aufsteiger kurz aus. Doch der Versuch von Türpitz von der Ecke des Sechzehners wird geblockt. Chance vertan!
Butzen hat die Seite gewechselt, setzt sich im Eins-gegen-Eins gegen den herausgerückten Hartmann durch und bekommt einen Freistoß nahe der linken Eckfahne zugesprochen ...
Dumic langt gegen Beck an derSietenlinie hin, trifft ihn im Fallen. Die Dresdner Leihgabe aus Utrecht überzeugt mit seinem Kampfgeist!
Nach gut 40 Minuten stehen für die SGD nur 61 Prozent angekommene Zuspiel zu Buche. Sie fokussieren sich voll auf die Defensive, überlassen den Gastgebern den Ball und suchen ihr Heil in dieser Phase ausschließlich in Kontermomenten.
... Die ist zu lang gezogen. Vom linken Eck des Strafraums probiert Türpitz sein Glück mit einem Schlenzer in Richtung langes Eck. Zu Weit, der Ball segelt einen guten Meter rechts am Pfosten vorbei.
Dann spurtet Costly den rechten Flügel entlang, hat eigentlich auch Geschwindigkeitsvorteile. Aber Hartmann klärt die Situation mit all seiner Routine mit einer perfekt getimten Grätsche. Ecke FCM!
In der Offensive der Magdeburger hapert es nach wie vor an Durchschlagskraft. In den direkten Duellen um das Kunstleder haben sie meist das Nachsehen gegen ihre Kontrahenten.
Sobald die Sachsen einmal die Kugel in ihren Reihen haben, wird in der Regel umgehend Kone mit einem direkten Vertikalpass gesucht. Diese Umschaltmuster sind eintrainiert, man erkennt die Handschrift von Dresdens Neu-Coach Walpurgis.
Erste Bewährungsprobe für Dynamo-Keeper Schubert: In guter, alter Harald-Katemann-Tradition schleudert Handke einen Einwurf weit in den Dresdner Sechzehner. Hartmann steht zunächst abermals richtig, der Nachschuss von Hammann aus der zweiten Reihe wird dann gefährlich, doch der deutsche U21-Schlussmann taucht ab und kann den Schuss entschärfen.
Trotz 66 Prozent Ballbesitzes kann Magdeburg bislang noch keine echte Torgefahr kreieren. Zu diszipliniert verteidigen die Gäste, dem SCM fehlt es im Passspiel im Angriffsdrittel noch an der nötigen Präzision.
Nächster Standard für den FCM: Hammann zirkelt die Kugel von links mit seinem rechten Fuß nach innen. Am ersten Pfosten ist allerdings bereits Endstation, Dynamo kann klären.
Toooor! 1. FC Magdeburg - DYNAMO DRESDEN 0:2. Aias Aosman erhöht für Dresden im Prestigeduell! Toll anzuschauen war dieser Treffer ebenfalls: Kreuzer sieht Aosman, der einen Sprint durch das Zentrum anzieht. Seinen Steilpass auf Kone lässt der Mittelstürmer nach hinten abklatschen. Aus vollem Lauf schlenzt Aosman das Spielgerät dann von der Strafraumkante ins lange Eck. Frühe Zwei-Tore-Führung für das Auswärtsteam!
Die Sachsen verschanzen sich in einem 4-5-1 mit zwei tiefen Ketten vor dem eigenen Sechzehner. Magdeburg muss das Spiel machen, hat damit jedoch große Schwierigkeiten bislang.
Hamann tritt einen Fresitoß aus dem rechten Halbfeld gen Dresdner Sechzehner. Dort steigt SGD-Kapitän Hartmann hoch, auch bei der zweiten Welle bringt der Routinier seine 1,94 Meter ein und kann die Szene klären.
In dieser Phase sehen wir viele lange Bälle - die allzu oft anschließend nicht unter Kontrolle gebracht werden können. So ist es bis hierhin eine recht zerfahrene Partie mit vielen intensiven Zweikämpfen im Mittelfeld.
Ignjovski bedient Türpitz auf dem rechten Flügel mit einem schönen Diagonalball. Der Angreifer des SCM nimmt den Ball aus der Luft - aus 13 Metern ist sein Abschluss aber sichere Beute für Schubert im SGD-Kasten.
Dumic mit einem Fehler im Spielaufbau im Mitteldrittel. Doch Benatelli eilt seinem Dresdner Teamkameraden zur Hilfe und erobert das Spielgerät zurück. Das Gegenpressing bei Dynamo funktioniert.
Nominell treten beide Mannschaften in einem 3-4-3 an. Bei gegnerischem Ballbesitz formiert sich in der Defensive eine Fünferkette. Da braucht es schon Ideen, um diesen Abwehrriegel zu knacken.
Auf der Gegenseite wurschtelt sich Costly bis zur Grundlinie durch. Sein Rückpass ins Zentrum findet allerdings keinen Abnehmer. Ballbesitz Dynamo.
Mit der Führung im Rücken zieht sich die SGD zurück, überlässt jetzt erstmal den Hausherren die Kugel.
Die 3000 mitgereisten Auswärtsfans jubeln - ein Einstand nach Maß für die Sachsen!
Butzen tritt von rechts den ersten Magdeburger Eckball nach innen. SGD-Verteidiger Wahlqvist ist jedoch zur Stelle und bereinigt die Szene.
Toooor! 1. FC Magdeburg - DYNAMO DRESDEN 0:1. Moussa Kone kann sein Tempo direkt gewinnbringend einbringen: Nach einem EInwurf macht sich der Senegalese auf links auf die Reise, zwei Gegenspieler können ihn nicht halten. Aus acht Metern spitzelt Dynamos Top-Torjäger den Ball schließlich ins lange Eck - sein viertes Saisontor!
Dresdens Aosman mit dem ersten Abschluss: Einen zweiten Ball kann er im Mittelfeld sichern, sprintet anschließend nach vorne. Seinen Flachschuss aus 22 Metern kann Brunst im FCM-Gehäuse aber problemlos halten.
Magdeburgs Christian Beck verlebte die perfekte englische Woche: In allen drei Begegnungen traf der Stürmer, erzielte gegen Sandhausen das Siegtor - und nebenbei wurde er auch noch erstmals Vater. Mehr Glücksgefühle gehen wohl kaum!
Die erste Ecke der Partie servieren die Gäste - doch Beck ist wieder voll bei Sinnen und köpft die Hereingabe am ersten Pfosten aus der Gefahrenzone.
Im Vollsprint läuft Beck sofort den Dresdner Spielaufbau an. Dabei trifft ihn Dumic mit einem versuchten Befreiungsschlag. Der FCM-Stürmer bleibt kurz benommen liegen - dann geht es für ihn weiter.
Der Anpfiff ist erfolgt, das Spiel ist freigegeben. Auf geht’s!
Die Platzwahl hat ergeben: Dresden stößt zuerst an.
Der erfahrene Referee Manuel Gräfe führt die Mannschaften mitsamt seiner Assistenten auf das Spielfeld. Die Stimmung unter den 25.500 Zuschauern in der ausverkauften Arena brodelt - lange dauert es nicht mehr bis der Ball rollt!
Die Gäste aus Dresden gehen mit dieser Startelf in die Partie: Schubert - Hamalainen, Hartmann, Dumic - Kreuzer, Benatelli, Aosman, Wahlqvist - Ebert, Duljevic - Kone.
Beim Premierenduell beider Vereine auf Zweitliganiveau schickt der SCM folgendes Personal zu Beginn auf den Rasen: Brunst - Handke, Erdmann, Schäfer - Butzen, Rother, Ignjovski, Hammann - Türpitz, Beck, Costly.
Das soll nun aber auch reichen an Anekdoten und Statistiken - wenden wir uns dem aktuellen Geschehen zu und werfen einen Blick auf die Aufstellungen!
Hintergrund der Streitigkeiten ist ein interner Disput über die Zukunft von Geschäftsführer Ralf Minge. Teile des Präsidiums sollen im Geheimen an der Absetzung der Dresdner Vereinsikone (erzielte als Aktiver 103 Tore in 222 Spielen für die SG) gearbeitet haben. Der meinungsfreudige Minge hatte zwischen März und August wegen einer Burnout-Erkrankung sein Amt ruhen lassen, ist aber inzwischen wieder voll im Tagesgeschäft und gilt als "der starke Mann" im Klub.
Hinter den Kulissen aber brodelt es bei den Sachsen gehörig: Der Haussegen hängt schief, seit am letzten Sonntag nach der 0:1-Heimpleite gegen Fürth das komplette Präsidium und zwei Ehrenratsmitglieder überraschend ihre Ämter niederlegten.
Gelingt Dynamo in Magdeburg ebenfalls ein Sieg, feiern sie erstmals in acht Jahren Zweitliga-Zugehörigkeit drei Auswärtsdreier in Folge. Das könnte zusätzliche Motivation für ein emotionales Duell sein!
Das bestätigte auch FCM-Coach Härtel im Vorfeld: "Der Stil hat sich unter Maik Walpurgis schon geändert im Vergleich zu Uwe Neuhaus", erklärt er: "Bei Neuhaus war es klarer Ballbesitz-Fußball, die Mannschaft hat immer wieder versucht, fußballerische Lösungen zu suchen. Jetzt haben sie erstmal Wert auf eine funktionierende Defensive gelegt und die Grundordnung geändert."
Bemerkenswert: Dresden gewann seither unter Walpurgis seine beiden Auswärtspartien gegen durchaus namhafte Gegner. Beim HSV-Bezwinger Regensburg (2:0) und in Bochum (1:0) ließ die SGD keinen Gegentreffer zu. Die Arbeit des neuen Cheftrainers an einer kompakten Abwehr scheint also bereits Früchte getragen zu haben!
Zuvor war man unter der Leitung von Uwe Neuhaus mit einem Sieg und zwei Niederlagen in die Spielzeit gestartet. Vor allem aber das blamable Pokalaus in der Auftaktrunde beim Viertligisten Rödinghausen (2:3 n.V.) kostete ihn Kredit.
Auch Gegner Dynamo, dem mitgliederstärksten Verein aus den neuen Bundesländern, gibt aus sportlicher Sicht aktuell wenig Anlass zum Meckern: Der Tabellenachte (zwölf Punkte) hat nach dem Trainerwechsel zu Maik Walpurgis neun Zähler aus fünf Partien gesammelt und sich so im Klassement nach oben gearbeitet.
Insbesondere auf die eigene Offensivstärke kann der Aufsteiger aus Sachsen-Anhalt bauen: Magdeburg überzeugte in der Englischen Woche vor allem im Angriff und erzielte in den drei Partien stolze acht Tore - nur Regensburg traf häufiger (zehnmal).
Diesen Rückenwind will der Gewinner des Europapokals der Pokalsieger von 1974 mitnehmen ins "größte Duell im Osten", wie FCM-Coach Jens Härtel vor der Begegnung von heute sagte.
Doch auch in der Gegenwart stehen beide Kontrahenten sportlich ordentlich da: Magdeburg feierte vergangenen Sonntag in Sandhausen (1:0) seinen ersten Zweitliga-Sieg der Klubgeschichte. Nach acht Ligapartien hat man ebenso viele Zähler auf dem Konto und liegt mit nur zwei Niederlagen auf Platz 14 - für einen Aufsteiger eine zufriedenstellende Bilanz.
Beide Traditionsvereine waren einst Schwergewichte des DDR-Fußballs, bringen es zusammen auf 26 Titel: Dynamo war achtmal DDR-Meister und siebenmal Pokalsieger, der FCM holte drei Meisterschaften, war siebenmal Pokalsieger (unter anderem 1978 durch einen 1:0-Endspielsieg gegen Dresden) und gewann 1974 den Europapokal der Pokalsieger.
Herzlich willkommen in der 2. Bundesliga zur Begegnung des 9. Spieltages zwischen dem 1. FC Magdeburg und Dynamo Dresden.
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