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SPIELENDE n.V. LIVE Verl. HZ

Niederlande - Türkei. UEFA EURO 2024 Viertelfinale.

Olympiastadion BerlinZuschauer70.091.

Niederlande 2

  • S de Vrij (70. minute)
  • M Müldür (76. minute ET)

Türkei 1

  • S Akaydin (35. minute)
  • B Yildirim (s/o 96. minute)

Live-Kommentar

Hinter die Berichterstattung von dieser Partie und somit auch der Viertelfinal-Paarungen der EURO 2024 können wir jedenfalls einen Haken setzen. Mit der Europameisterschaft geht es bei uns am Dienstag wieder weiter, wenn ab 21:00 Uhr Spanien und Frankreich das erste Halbfinale bestreiten. Bis dann!

Gesucht und gefunden. Während die Türkei erhobenen Hauptes die Heimreise antreten muss, steht mit der Niederlande der letzte Halbfinalist der EM 2024 fest. Im Kampf um das Endspiel trifft Oranje am Mittwoch auf England und wird dann versuchen, in Dortmund erstmals seit dem verlorenen WM-Endspiel 2010 wieder in ein Finale bei einem großen Turnier einzuziehen und dem Traum vom zweiten EM-Titel nach 1988 einen großen Schritt näherzukommen.

Durchatmen nach einer hektischen Schlussphase, aber der Reihe nach: Im ersten Durchgang zeigten sich die Türken hervorragend eingestellt, ließen die Elftal zu keinem Zeitpunkt zu ihrem Spiel finden, gingen nicht unverdient in Führung und brachten diese sicher in die Halbzeit. Auch nach dem Seitenwechsel tat sich Oranje lange Zeit schwer, zumal die Türken weiterhin vereinzelt Nadelstiche setzten. Als de Vrij 20 Minuten vor Schluss zum Ausgleich einköpfte, blieb Oranje dran und drehte das Spiel innerhalb von sechs Minuten. Am Ende warfen aufopferungsvoll kämpfende Türken nochmal alles nach vorne, verpassten den Ausgleich jedoch mehrfach und streichen nach rund zehn unaufmerksamen Minuten im zweiten Durchgang die Segel. 

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Günok nochmal mit einem Freistoß aus der eigenen Hälfte, den der Keeper lang und weit in den Sechzehner schlägt. Die Niederländer kriegen jedoch auch das bereinigt und sinken anschließend erleichtert zu Boden, Abpfiff! 

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Auch Weghorst scheint die Gelbe Karte gesehen zu haben, die Gründe dafür lassen sich nur erahnen.

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Es wird unübersichtlich, zumal die Bank der Türken ihre Nerven nicht im Griff zu haben scheint. Bertug Yildirim sieht die Rote Karte, für Trainer Montella gab es zuvor bereits Gelb. 

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Die Türken haben natürlich längst die Brechstange ausgepackt, wobei sich Oranje dem Abpfiff entgegensehnt. Viele lange Bälle und wenig Spielfluss in diesen Minuten. Die Nachspielzeit dürfte sich ein wenig strecken. 

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Cenk Tosun zeigt sich mit einer Entscheidung von Referee Turpin sichtlich unzufrieden und sieht Gelb. 

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Die Türken laufen weiterhin unermüdlich an. Doch auch Calhanoglu bleibt mit seinem Abschluss halblinks im Sechzehner an Dumfries hängen, der nicht nur blocken kann, sondern im Anschluss auch noch das Offensivfoul zieht. 

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Jetzt geht es nur noch in eine Richtung: Aktürkoglu nimmt über rechts Celik mit, der den Ball anschließend halbhoch an den Fünfer bringt. Am ersten Pfosten hält jedoch de Vrij den Kopf hin, köpft dabei auch noch Bardakci an und holt damit nicht nur einen Abstoß, sondern auch wertvolle Zeit für seine Mannschaft heraus. 

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Da ist nochmal die dicke Chance auf den Ausgleich! Bardakci nach Solo-Antritt halblinks vor dem Sechzehner mit der gefühlvollen Flanke in die Box, wo der eingelaufene Kilicsoy zentral vor dem Fünfer irgendwie das Knie reinhält. Verbruggen reagiert glänzend, ist schnell unten, wischt den Ball nach vorne, worauf Schouten klären kann. Vier Minuten werden im Übrigen nachgespielt. 

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Die Türken kommen zu ihren Möglichkeiten! Eine Calhanoglu-Freistoßflanke aus dem rechten Halbfeld verlängert van de Ven mit dem Kopf an den zweiten Pfosten, wo Aktürkoglu zum Kopfball kommt, diesen jedoch links vorbeidrückt. 

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Matchball vergeben! Eine hohe Bogenlampe leitet Frimpong vor der Box mit dem Kopf in den Lauf von Gakpo weiter, der halblinks im Sechzehner aus elf Metern sofort flach draufhält. Günok ist am ersten Pfosten jedoch zur Stelle und klärt mit einer starken Fußabwehr. 

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Nächster Wechsel bei den Türken: Ayhan wird durch Kilicsoy ersetzt.

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Die Türken bleiben dran und werfen in diesen Minuten natürlich alles nach vorne. Nach einem Einwurf auf der rechten Seite hebt Güler den Ball von der rechten Sechzehnergrenze an den zweiten Pfosten, wo sich Cenk Tosun im Rücken von Dumfries in die Hereingabe reinwirft. Der Stürmer kriegt den Ball jedoch nicht gedrückt, zumal der Kopfball ohnehin links am Tor vorbeifliegt. 

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Auch Ex-Münchener Zirkzee wirkt für die letzten Minuten mit, Xavi Simons hat dagegen Feierabend. 

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Doppelwechsel jetzt aufseiten der Elftal: Frimpong kommt für Depay. 

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Plötzlich die XXL-Doppelchance für die Türken! Aktürkoglu wird an der linken Sechzehnergrenze freigespielt und zieht den Ball flach in die Mitte. Weil Verbruggen verpasst, kann Celik halbrechts im Sechzehner abziehen, bleibt jedoch an van de Ven hängen, der als letzter Mann im Fünfer blockt. Im Rahmen der zweiten Welle rutscht der Ball erneut durch, diesmal nach einer Flanke aus dem rechten Halbfeld. So hat dann plötzlich Aktürkoglu im Rücken der Abwehr halblinks im Sechzehner freie Schussbahn, zögert jedoch etwas zu lange und scheitert an Schouten, der sich in den Schuss wirft und mit dem Rücken zur Ecke abfälscht. 

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Eine Reaktion der Türken auf den Rückstand? Die lässt hier weiterhin auf sich warten. Celik jetzt mal mit einer weiten Flanke aus dem rechten Halbfeld, Cenk Tosun kriegt seinen Kopfball aus anspruchsvoller Position jedoch nicht nach unten gedrückt. 

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Auch Celik ist jetzt mit von der Partie und ersetzt auf dem rechten Flügel Müldür positionsgetreu. 

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Montella nutzt die Unterbrechung für einen weiteren Doppelwechsel, zumal Akaydin das Feld jetzt ohnehin verlassen muss. Cenk Tosun ist stattdessen neu dabei. 

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Zeit für derartige Randnotizen, weil das Spiel seit einigen Minuten unterbrochen ist. Van de Ven und Akaydin grätschen zum Ball, wobei der Niederländer dabei auch voll seinen Gegenspieler trifft, der jetzt auf dem Feld behandelt werden muss. 

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Im Vorfeld bereits angesprochen: Ronald Koeman könnte erst der zweite Ex-Spieler beziehungsweise Trainer werden, der die EM als Spieler (1988) und als Trainer gewinnt. Sollte es zu einem möglichen Finale gegen die Franzosen kommen, würden Koeman und Deschamps (Europameister 2000) untereinander ausmachen, wer die bislang einsame Riege um Berti Vogts (1972 und 1996) erweitert.

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Im zentralen Mittelfeld wird zudem Özcan durch Okay ersetzt. 

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Montella reagiert mit einem Doppelwechsel auf den plötzlichen Rückstand: Aktürkoglu kommt in der Offensive für Yildiz. 

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Tooor! NIEDERLANDE - Türkei 2:1. Spiel gedreht! Weghost macht den Ball fest, worauf Xavi Simons im zentralen Halbfeld die Übersicht behält und direkt zu seiner Rechten für Dumfries Richtung Sechzehnereck rauslegt. Im Strafraum hält auch Dumfries das Ganze direkt und legt den Ball aus dem Lauf flach an den zweiten Pfosten quer. Auf Höhe des Fünfers kommen dann Müldür und der einlaufende Gakpo ins Straucheln, wobei der Türke seinem Gegenspieler den Fuß wegzieht und die Kugel dabei unglücklich ins eigene Tor befördert. Müldür sieht hier ohnehin nicht gut aus, nachdem er zuvor kurz abstoppt und Gakpo in seinem Rücken einfach durchläuft. 

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Die Elftal bleibt dran und will mehr! Gakpo spielt auf dem linken Flügel in den Lauf von Depay, der von links in den Strafraum dringt. Özcan bleibt jedoch nah an seinem Gegentreffer, spitzelt Depay den Ball am Fünfer im letzten Moment vom Fuß und klärt zur Ecke, die in der Folge verpufft. 

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In der Abwehr wird zudem Ake durch van de Ven ersetzt. 

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Doppelwechsel bei Oranje: Veerman kommt im Mittelfeld für Reijnders. 

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Sollte es im Halbfinale zu einem Duell zwischen England und der Elftal kommen, wäre das im Übrigen das erste Aufeinandertreffen beider Nationen in der K.o.-Phase bei einem großen Turnier - kaum zu glauben bei der Historie beider Nationen. Aber wer denkt hier schon an das Halbfinale, alles wieder offen in Berlin! 

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Tooor! NIEDERLANDE - Türkei 1:1. Der fällige Eckstoß führt zum Ausgleich! Auf der rechten Seite spielt Depay flach auf Schouten, der wieder auf Depay tropfen lässt. So kann der Stürmer von rechts präzise in die Mitte flanken, wo de Vrij aus neun Metern zentraler Position völlig frei zum Kopfball kommt und diesen druckvoll unten im rechten Eck unterbringt. Ärgerlich aus Sicht der Türken, die zuvor alles wegverteidigten und de Vrij in dieser Szene völlig aus den Augen verlieren. 

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Vorlage Memphis Depay

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Die bislang beste Chance für Oranje! Depay macht den Ball halblinks vor dem Strafraum stark fest und hebt die Kugel dann herrlich über die Abwehr an den zweiten Pfosten. Dort steht dann Weghorst bereit, der das Leder bei seiner Direktabnahme aus sechs Metern aber nicht sauber trifft und mit der Innenseite an Günok im kurzen Eck scheitert - Eckball Oranje, wobei der Abschluss ohnehin rechts vorbeigegangen wäre.  

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Es geht in diesen Minuten ein wenig hin und her, zumal die Uhr natürlich gegen Oranje tickt. Die Elftal baut aber sofort wieder auf und versucht, den Druck zu erhöhen. 

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Die fehlende Bereitschaft, durch Offensivfußball zum Erfolg kommen zu wollen, kann man beiden Mannschaften ja nicht vorwerfen - der Elftal ohnehin nicht. Im Vorfeld dieser Partie brachten es beide Nationen auf jeweils sieben Tore, was unter allen Viertelfinalisten einzig von Deutschland (10) und Spanien (9) nach dem Achtelfinale überboten wurde.

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Chaos pur! Die fällige Calhanoglu-Freistoßflanke aus dem rechten Halbfeld wird zunächst aus dem Sechzehner geklärt. Im Rückraum steht jedoch Yildiz bereit, der aus 19 Metern zentraler Position sofort draufhält. Verbruggen sieht den Ball spät und kann den Schuss nur nach vorne abprallen lassen. Halbrechts auf Höhe des Fünfers reagiert dann Weghorst auf dem Boden liegend mit dem langen Bein geistesgegenwärtig, hindert damit Ayhan am sicheren Abstauber und klärt in höchster Not zur Ecke. 

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Die dritte Gelbe Karte am heutigen Abend, die dritte für Oranje: Im Laufduell gegen Yilmaz geht van Dijk auf Höhe der rechten Seitenlinie nur in den Mann und checkt seinen Gegenspieler weg. 

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Viel Ballgeschiebe bei Oranje, dann der Durchbruch über links. Gakpo zieht in den Sechzehner, legt auf Xavi Simons ab, der sofort für Depay tropfen lässt. Der Abschluss aus 15 Metern halblinker Position, den die Türken zunächst aber blocken können. Im Anschluss tankt sich de Vrij nochmal bis zur rechten Grundlinie, seine flache Hereingabe ist dann aber sichere Beute für Günok am ersten Pfosten. 

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Allzu viel ist das noch immer nicht aufseiten der Niederländer. Zu Beginn des zweiten Durchgangs einige Flanken und damit der Ansatz einer Drangphase. Bislang ist es aber nur bei diesem Ansatz geblieben, wobei man sich jetzt wieder zumindest in der türkischen Hälfte festzusetzen scheint. 

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Im Vorfeld dieser Aktion war Özcan im Zweikampf mit Schouten unglücklich auf das Knie des Niederländers gefallen. Schouten muss behandelt werden, kann das Spiel inzwischen aber wieder fortsetzen. 

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Depay schnappt sich den Ball im Halbfeld, zieht dabei über halblinks an und schließt im Tempo aus rund 20 Metern ab. Jedoch zu zentral, sodass Günok sicher zupackt. 

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Oha! Den fälligen Freistoß dreht Arda Güler aus fast 30 Metern relativ zentraler Position links um die Mauer, wobei der flache Aufsetzer an den linken Außenpfosten springt. Verbruggen war womöglich noch mit den Fingerspitzen dran, Turpin entscheidet jedoch abermals auf Abstoß. 

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Yilmaz verlängert einen langen Ball in den Lauf von Arda Güler, wobei Ake mit dem langen Bein zu spät kommt, den Türken trifft und Gelb sieht. Freistoß zudem für die Türken in aussichtsreicher Position. 

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Die nächste gefährliche Hereingabe: Erneut ist es Gakpo, der den Ball aus dem linken Halbfeld mit viel Effet zentral an den Fünfer zieht. Akaydin ist vor Weghorst mit dem Kopf zur Stelle, wobei Turpin fälschlicherweise auf Abstoß entscheidet. 

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Aber klar, durch die Einwechslung von Weghorst kann Oranje jetzt auch vermehrt zum Mittel der Flanken greifen, wie auch jetzt: Gakpo tankt sich über links durch, im Sechzehner ist dann aber Kadioglu zur Stelle und kann klären. 

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Guter Ansatz, wobei ein Treffer nicht gezählt hätte: Ake hebt den Ball halblinks vor dem Sechzehner an den zweiten Pfosten, wo Weghorst vor dem Fünfer direkt mit dem Kopf für Depay querlegt. Der rutscht dann im Torraum nur hauchdünn an der Kugel vorbei, zumal Weghorst bei der Flanke von Ake ohnehin knapp im Abseits stand. 

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Drei Siege in Folge bei einer Europameisterschaft? Das wäre Neuland für die Türkei. Bei einem großen Turnier ist das zuvor erst einmal überhaupt gelungen, als der Lauf bei der WM 2002 in Japan und Südkorea bis ins Halbfinale und letztlich auf den dritten Platz führte. Noch bleibt Oranje aber die ganze zweite Hälfte, wobei diese gemächlich anläuft. 

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Immerhin direkt der este Eckball für die Elftal, nachdem Ayhan einen langen Ball ins Aus gleiten lässt. Depay zieht die Hereingabe von links weit hinter den zweiten Pfosten, wo Ake mit seiner direkten Kopfball-Ablage jedoch keinen Abnehmer im Zentrum findet. 

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Und dann kann es wieder weitergehen, die zweite Hälfte läuft. 

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Koeman muss sich etwas einfallen lassen und erhofft sich durch den ersten Wechsel zu Beginn des zweiten Durchgangs mehr Durchschlagskraft vorne: Mit Weghorst kommt ein echter Zielspieler für den Sturm, Bergwijn muss dagegen weichen.  

Abermals zeigen sich die Türken taktisch hervorragend eingestellt, ließen die Elftal ihr gewohnt druckvolles Offensivspiel zu keinem Zeitpunkt aufziehen und wurden selbst immer mutiger. So kam dann auch die Führung in einer deutlich aktiveren Phase der Montella-Elf nicht überraschend, als Akaydin eine herrliche Flanke von Arda Güler zehn Minuten vor der Halbzeit verwertete. Im Anschluss standen die Türken kompakt gegen den Ball, hielten die Räume zwischen den Ketten eng und ließen im gesamten ersten Durchgang nicht eine echte Großchance von Oranje zu. 

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Und dann ist Halbzeit in Berlin!

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Warten auf die erste richtige Chance der Koeman-Elf, zumal im ersten Durchgang nur noch die Nachspielzeit bleibt: zwei Minuten. Die Türken versuchen jetzt, die knappe Führung in die Halbzeit zu bringen. 

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Endlich kann mal Gakpo auf seinem linken Flügel in Szene gesetzt werden, selbst den haben die Türken bislang nahezu komplett aus dem Spiel genommen. Jetzt flankt der Offensivmann von Liverpool vor der linken Sechzehnergrenze, bleibt jedoch früh am blockenden Arda Güler hängen, der sich dem Abwehrbollwerk der Türken anschließt. 

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Ansonsten ist hier kein Durchkommen gegen die türkische Defensive. Was bleibt da anderes übrig, als sich wenigstens aus der zweiten Reihe ein Herz zu nehmen. Bergwijn aus rund 26 Metern und mit seinem verzogenen Abschluss gefühlt auch so viele Meter über das Tor vom bislang nahezu beschäftigungslosen Mert Günok.

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Zumindest mal ein Ansatz von Direktspiel: Bergwijn, der da über halbrechts leicht nach innen zieht und vertikal auf Depay spielt. Der leitet dann sofort in den Sechzehner auf Gakpo weiter, der dabei jedoch im Abseits stand - ohnehin kriegen die Türken das Ganze auch so bereinigt. 

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Die Türken strotzen nur so vor Selbstvertrauen und lassen Oranje bislang überhaupt nicht ihr sonst gewohnt druckvolles Offensivspiel aufziehen. Die Elftal wirkt zunehmend verzweifelt, lässt jegliche Ideen vermissen und tut sich inzwischen enorm schwer, den Ball überhaupt mal ins letzte Drittel zu tragen. 

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Arda Güler, der in seiner Heimat ja ohnehin längst bereits als kommender Weltstar gefeiert wird, durfte sich schon mit der Partie gegen Österreich in eine ganz besondere Riege einreihen. Mit seiner Vorlage zum 2:0 avancierte der 19-Jährige zum erst dritten Teenager nach Wayne Rooney und Cristiano Ronaldo (jeweils 2004), der bei einem EM-Turnier sowohl ein Tor geschossen hat als auch einen Assist gegeben hat.

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Tooor! Niederlande - TÜRKEI 0:1. Das kommt hier nicht von ungefähr, die Montella-Elf geht in Führung! Ausgangspunkt ist ein Eckball, diesmal auf der linken Seite, den van Dijk zunächst aus dem Strafraum köpft. Im Rückraum lauert jedoch Arda Güler, der sich das Leder auf den rechten Fuß legt und dann von der rechten Sechzehnergrenze butterweich an den zweiten Pfosten flankt. Weil bei Oranje die Zuordnung nicht stimmt und Verbruggen im Fünfer etwas orientierungslos wirkt, hat der eingelaufene Akaydin leichtes Spiel und nickt aus kürzester Distanz wuchtig zur nicht unverdienten Führung unter das Tordach ein. 

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Vorlage Arda Güler

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Und trotzdem: Die Türken werden immer besser, sind hier inzwischen die deutlich aktivere Mannschaft und setzen sich zunehmend rund um den niederländischen Sechzehner fest. Im Anschluss an den nächsten Eckstoß bekommt Yildiz links im Strafraum die zweite Chance, zieht dabei leicht nach innen, verzieht aus 14 Metern aber deutlich. 

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Beim anschließenden Calhanoglu-Freistoß aus dem rechten Halbfeld ist dann Verbruggen auf Höhe des Fünfers zur Stelle und klärt die mit Effet gezogene Hereingabe sicher mit beiden Fäusten aus der Gefahrenzone. 

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Autsch! Die erste Gelbe Karte an diesem Abend, und damit ist Xavi Simons noch gut bedient. Nach einem zuvor abgefangenen Konter der Türken legt sich Xavi Simons den Ball auf der rechten Seite etwas zu weit vor und steigt dann Müldür mit offener Sohle voll auf das Schienbein. 

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Nicht ungefährlich! Calhanoglu schaufelt eine Freistoßflanke aus dem Halbfeld weit in den Sechzehner, wo der eingelaufene Bardakci halblinks vor dem Fünfer auch an den Ball kommt, diesen jedoch nicht kontrolliert bekommt und volley deutlich über das Tor drückt. 

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Etwas sinnbildlich für das Spiel der Koeman-Elf in diesen Minuten. Van Dijk schlägt die Kugel aus dem Halbkreis einfach mal hoch und weit in Richtung Bergwijn, der auf seiner rechten Seite jedoch schon in Lichtgeschwindigkeit anziehen müsste, um diesen Ball zu erreichen - Abstoß Türkei. 

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Erneut auf der rechten Seite, erneut ist Arda Güler der Absender. Mit viel Druck hoch an den ersten Pfosten, wo van Dijk im Getümmel den Kopf hinhält und letztlich klären kann. 

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Oranje tut sich überraschend schwer. In den letzten Minuten werden die Türken immer selbstbewusster, kommen inzwischen auch spielerisch zur Entfaltung und holen jetzt durch Yilmaz den nächsten Eckball heraus. 

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Ohnehin ein gern gesehenes Mittel aufseiten der Türken, die immer wieder versuchen, das Mittelfeld mit langen Bällen ins letzte Drittel zu überbrücken. Möglich auch deswegen, weil die Elftal die Türken in Ballbesitz gewähren lässt und auf ein intensives Anlaufen verzichtet. 

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Yilmaz erläuft einen langen Ball gerade noch vor der rechten Grundlinie und bringt die Kugel flach an den ersten Pfosten, wo die Niederlande das Ganze zunächst zwar klären, jedoch nicht final löschen können. So darf sich im Anschluss Calhanoglu nochmal aus der zweiten Reihe versuchen, wobei van Dijk mit dem Kopf zur Ecke blockt. Gegen Österreich mündete der erste türkische Eckball direkt in der frühen Führung, hier und heute fängt Verbruggen die Hereingabe von Arda Güler aber sicher ab. 

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Weiterhin leichte Feldvorteile für Oranje mit 60 Prozent Ballbesitz, die Türken halten aber gut dagegen. So warten wir weiterhin auf die ersten nennenswerten Abschlüsse, wobei die Elftal im Spiel nach vorne entschlossener wirkt. 

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Bei dieser Aktion kommt Gakpo zudem unglücklich auf der Ferse von Akaydin auf, wodurch der Türke behandelt werden muss. Der Verteidiger zeigt sich jedoch hart im Nehmen und ist wieder zurück auf dem Feld. 

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Schöne Idee von Xavi Simons, der ein Zuspiel halblinks vor dem Sechzehner direkt per Heber in den Lauf von Gakpo weiterleitet. Im Strafraum gehen dann Akaydin und Gakpo mit dem hohen Bein zum Ball, wobei der Türke in höchster Not klären kann. Im Anschluss geht dann ohnehin die Fahne hoch - Gakpo stand beim Zuspiel von Xavi Simons knapp im Abseits. 

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Das letzte Aufeinandertreffen beider Nationen könnte man fast schon als gutes Omen aus Sicht der Türken werten. Im Rahmen der Quali zur WM 2022 ging die Türkei in Amsterdam nämlich mit 1:6 baden. Und das als gutes Omen? Naja, im Vorfeld der Partie gegen Österreich war das jüngste Duell ebenfalls in aller Munde, das die Türken zufällig auch schon 1:6 verloren hatten.

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Die Abschlüsse häufen sich, wenngleich das alles noch nicht wirklich zwingend ist. Diesmal macht Depay das Leder in zentraler Position gut fest und legt für Xavi Simons ab. Auch der versucht es aus der zweiten Reihe, rund 20 Meter. Doch auch hier fehlt es noch deutlich an der Präzision, sodass Günok nicht eingreifen muss. 

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Kurz darauf dann aber der erste Abschluss der Türken. Kadioglu zieht über das Mittelfeld an und legt für Özcan ab, der sich aus 21 Metern halbrechter Position ein Herz nimmt. Zwar zieht die Kugel deutlich über das Tor, doch werden die Türken zunehmend mutiger. 

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Wie auch jetzt: Bardakci mit dem ganz langen Ball, mit dem er Yilmaz auf die Reise schickt. Im Laufduell gegen de Vrij kommt Yilmaz vor dem Sechzehner zu Fall, wobei der Niederländer hier durchaus am Trikot seines Gegenspielers gezogen hatte. Clement Turpin lässt jedenfalls weiterlaufen, Glück für Oranje. 

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Die ersten zwei Abschlüsse am heutigen Abend gingen somit beide auf das Konto der Elftal, die hier mit 60 Prozent Ballbesitz auch mehr vom Spiel hat. Die Türkei versteckt sich jedoch nicht, versucht es auch mal mit dem langen Ball. 

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Nächste Chance für die Elftal, erneut ist es Depay. Diesmal bringt Dumfries den Ball vor der rechten Sechzehnergrenze flach an den Elfmeterpunkt, wo sich Depay mit dem Rücken zum Tor aufdreht, dann aber früh geblockt werden kann. Die Niederlande bleiben dran, wodurch Gakpo kurz darauf nach einem vertikalen Zuspiel halblinks im Sechzehner plötzlich blank steht und kläglich verzieht. Im Anschluss geht dann aber ohnehin die Fahne hoch - Abseits. 

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Nach einem Ballgewinn kann die Montella-Elf dann zum ersten Mal umschalten, wobei Kadioglu den Ball über halblinks treibt. Auf dem Weg ins letzte Drittel gerät das Zuspiel in die Tiefe jedoch zu ungenau, sodass Oranje klären kann. Ein erster, wenngleich mit Sicherheit nicht letzter Umschaltmoment der Türken. 

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Ansonsten überraschen die ersten Sequenzen in Berlin keineswegs: Die Niederländer versuchen von Beginn an, die Spielkontrolle zu übernehmen, setzen sich zunehmend in der türkischen Hälfte fest. Die Türken verzichten auf ein hohes Anlaufen, stehen da zu Beginn schon ziemlich tief, wenn auch kompakt hinten drin. 

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Direkt der erste Abschluss, der hier auf das Konto der Elftal geht. Depay zieht halblinks vor dem Sechzehner nach innen, sucht dabei das Zusammenspiel mit Gakpo. Zwar bleibt der Stürmer mit seinem Zuspiel hängen, die Kugel landet jedoch direkt wieder vor seinen Füßen. So darf sich Depay aus 14 Metern zentraler Position versuchen, kommt aber in Rücklage und verzieht deutlich. 

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Und dann rein in dieses Viertelfinale, Anstoß in Berlin! 

Geleitet wird das erste Aufeinandertreffen beider Nationen bei einem großen Turnier von einem französischen Schiedsrichtergespann, das von Clement Turpin angeführt wird. Unterstützt wird der 42-Jährige bei seinem dritten EM-Einsatz von Nicolas Danos und Benjamin Pages. Vierter Offizieller ist der Deutsche Felix Zwayer, als Videoassistent ist Jerome Brisard im Einsatz.

Was inzwischen schon mal feststeht: Gesucht wird der Halbfinalgegner der Engländer, die sich soeben nach Elfmeterschießen gegen die Schweiz durchsetzen konnten.

Ohnehin präsentiert sich die Türkei unter Montella sehr flexibel was die Wahl von System und Personal angeht, wodurch das Fehlen der drei gesperrten Spieler bei zeitgleicher Rückkehr von Calhanoglu und Akaydin nicht zwingend ins Gewicht fallen muss. Die nachträgliche Sperre von Demiral bezeichnete Montella dennoch als "unfair" und kündigte an, "sogar noch leidenschaftlicher und stolzer" aufzutreten. Offensiv wird man vermutlich auf Umschaltmomente lauern, wobei die Hoffnungen insbesondere auf Goldjunge Arda Güler liegen, der gegen Österreich beide Eckbälle abgesendet hatte, aus denen die türkischen Tore resultierten.

Verhindern wollen das natürlich die Türken. Bereits gegen Österreich in der Rolle des Außenseiters, zeigte man sich gerade defensiv mit Fünferkette hervorragend eingestellt und ließ die ÖFB-Elf nie so richtig ihr Spiel aufziehen. Nicht selbstverständlich, nachdem man in der Vorrunde hinten immer wieder wackelte und abgesehen von der Portugal-Pleite (0:3) die Siege gegen Georgien (3:1) und Tschechien (2:1) nicht gerade überzeugend einfuhr. Wenngleich die Türken in der Regel eher über Hingabe als über Kalkül kommen, zeigte nicht zuletzt das Achtelfinale, dass man sich dem Gegner auch taktisch anpassen kann.

Während Cody Gakpo seinen Status als Unterschiedsspieler gegen die Rumänen untermauerte, scheint auch Xavi Simons sein Aha-Erlebnis im Trikot der Elftal gehabt zu haben. Gegen Österreich noch auf die Bank verdrängt worden, überzeugte der 21-Jährige auf der Zehn und steuerte zwei Vorlagen bei. Verbesserungspotential sah Ronald Koeman trotz "außerordentlicher" Leistung seiner Elf in Sachen Effizienz. Sollte man auch hier noch zulegen, darf Koeman davon träumen, es Berti Vogts gleichzumachen und den EM-Titel sowohl als Spieler als auch Trainer zu holen.

Mit dem klaren Ansatz von offensivem Angriffsfußball in dieses Turnier gestartet, prasselte nach der Vorrunde noch viel Kritik auf die Elftal ein, nachdem man Gruppe D lediglich als Dritter abschloss. Während auf einen umkämpften 2:1-Auftaktsieg gegen Polen ein torloses Unentschieden gegen Les Bleus folgte, zeigte die 2:3-Niederlage gegen Österreich vor allem defensive Mängel auf. Umso beeindruckender die Reaktion gegen Rumänien, das man mit Powerfußball an die Wand spielte und hinten nichts zuließ. Auch heute sind die Niederländer zumindest als spielbestimmende Mannschaft zu erwarten.

Drei Halbfinalisten der EURO 2024 stehen gleich fest, ein Platz für die Runde der letzten vier ist heute in Berlin demnach noch zu vergeben. Während die Elftal von ihrem zweiten EM-Titel nach 1988 träumt und erstmals seit 2008 wieder in einem Viertelfinale steht, wollen die Türken ihr bestes Ergebnis bei einer Europameisterschaft einstellen, als man vor 16 Jahren zum bislang einzigen Mal in die Vorschlussrunde einzog. Auf den Sieger dieser Partie wartet am Mittwoch in Dortmund England oder die Schweiz, wobei hier parallel noch die Verlängerung läuft.

Das Achtelfinale der Türken dürfte als leidenschaftliche Abwehrschlacht von Leipzig in Erinnerung bleiben, an deren Ende ein 2:1 gegen Österreicher stand. Vincenzo Montella ist heute zu drei personellen Umstellungen gezwungen: Merih Demiral, gegen Österreich noch Doppelpacker, wurde nach seinem umstrittenen Wolfsgruß-Jubel für zwei Spiele gesperrt und wird durch Akaydin ersetzt, der wie auch Calhanoglu nach Gelbsperre zurückkehrt. Gelbgesperrt fehlen dagegen Yüksek und Kökcü im zentralen Mittelfeld, wobei Özcan den Platz neben Calhanoglu einnimmt.  

Aufseiten der Türken soll es hingegen folgende Elf richten: Günok - Ayhan, Akaydin, Bardakci - Müldür, Özcan, Calhanoglu, Kadioglu - Arda Güler - Yilmaz, Yildiz.

Gegen Rumänien wurde die Elftal ihrer Favoritenrolle am Dienstag in München gerecht und zog nach einem hochverdienten 3:0 souverän in dieses Viertelfinale ein. Ronald Koeman sieht entsprechend auch keine Gründe für etwaige Änderungen an seiner Startelf und setzt heute in dieser Hinsicht auf Konstanz.

Werfen wir zunächst einen Blick auf das heutige Personal und beginnen dabei mit der Anfangself der Niederländer: Verbruggen - Dumfries, de Vrij, Van Dijk, Ake - Schouten, Reijnders - Bergwijn, Xavi Simons, Gakpo - Depay.

Herzlich willkommen zum Viertelfinale der Europameisterschaft 2024 zwischen den Niederlanden und der Türkei.