RB Leipzig - VfL Wolfsburg. Bundesliga.
RB verbessert sich mit dem Sieg auf den 6. Platz, der VfL hat nun in den letzten neun Spielen nur zwei magere Punkte geholt. Auf Leipzig wartet nach der Länderspielpause am Samstagabend das Spitzenspiel bei Bayern München. Für Wolfsburg steht in zwei Wochen das Heimspiel gegen Tabellenschlusslicht Greuther Fürth auf dem Programm.
RB belohnt sich im zweiten Durchgang für den anhaltenden Druck auf das Wolfsburger Tor - am Ende steht ein 2:0-Arbeitssieg. 75 Minuten durfte Wolfsburg von einem Punkt träumen, dann sorgten Orban und Gvardiol doch noch für die Entscheidung.
Nun ist das Spiel natürlich gelaufen. Wolfsburg lässt die Köpfe hängen und hat sich mit der nächsten Niederlage abgefunden.
Tooor! RB LEIPZIG - VfL Wolfsburg 2:0. Die Hausherren kontern sich zur möglichen Entscheidung. Nach Zuspiel von Mukiele schlenzt Josko Gvardiol den Ball innerhalb des Strafraums über den Keeper hinweg ins Tor. Daniel Siebert verweigert zunächst aufgrund einer vermeintlichen Abseitsposition den Treffer. Nun ist Köln gefragt. Und Köln sagt: Kein Abseits. Und beschert Gvardiol zum 20. Geburtstag das passende Geschenk in Form eines Tores.
Baku setzt sich stark über rechts durch und passt scharf in die Mitte. In der Mitte lauert Bornauw, aber Klostermanns Bein verhindert den Abschluss.
Die Führung ist mit Blick auf die Spielanteile im zweiten Durchgang verdient. Für Orban war es das erste Tor in dieser Saison.
Tooor! RB LEIPZIG - VfL Wolfsburg 1:0. Nun also doch! Zunächst köpft Andre Silva eine Hereingabe von Olmo in hohem Bogen an die Latte. Willi Orban setzt nach und drückt die Kugel im zweiten Anlauf über die Linie. Da stimmte bei den Gästen die Zuordnung nicht.
Wolfsburg arbeitet sich durch die Leipziger Hälfte. Philipp passt gut nach links zu Roussillon raus, der dann zu wenig Kraft hinter seine Hereingabe bekommt.
Weghorst wagt den Rückpass und spielt Andre Silva direkt in die Füße. Der Stürmer legt sofort für Kampl auf, der innerhalb des Strafraums das linke untere Eck anvisiert, aber Casteels hat die Fingerspitzen dran.
Baku gibt aus 25 Metern mal wieder ein offensives Wolfsburger Lebenszeichen ab. Der Schuss ist harmlos, Gulasci nimmt ihn einfach auf.
Nkunku schnappt sich einen solchen Freistoß und zirkelt den Ball über die Mauer hinweg links am Tor vorbei.
Aber RB erhöht - auch dank der drei Neuen - wieder spürbar den Druck. In der ersten Hälfte konnten sich die Wölfe aus einer solchen Drucksituation selber wieder befreien und aktiv offensive Momente setzen. Jetzt häufen sich in der Hälfte der Gäste die Fouls.
Orban drückt den Ball im vierten Versuch über die Linie, doch der Treffer zählt nicht. Zuvor stand Gvardiol bei der Entstehung im Abseits. Eingeleitet wurde diese aussichtsreiche Möglichkeit durch einen Distanzschuss von Adams.
Gerhardt tunnelt auf dem Weg in Richtung Strafraum Laimer, das Zuspiel auf Weghorst ist dann nicht präzise genug.
Weghorst lässt gegen Simakan den Fuß stehen, der Leipziger geht schmerzhaft zu Boden. Der VAR wirft einen kurzen Blick auf die Situation, greift dann aber nicht ein.
Das Spiel ist nach der Pause noch nicht wieder auf Betriebstemperatur. Beide Seiten starten mit kleinen Stockfehlern in den zweiten Durchgang.
Vranckx will den Einwurf von Baku in Strafraumnähe mit dem Knie über seinen Gegenspieler hinweg bringen, trifft dabei aber die eigene Hand.
In einer umkämpften Partie kann Wolfsburg das 0:0 als Erfolg verbuchen. Die Gäste konnten die Drangphase von RB rund um die 20. Minute gut überstehen und wurden dann in der Schlussphase auch offensiv mutiger. Roussillon, Vranckx und Gerhardt vergaben kurz vor der Pause die Dreifachchance für den VfL.
Nach einem Zweikampf bleibt Waldschmidt liegen und muss behandelt werden. Das sieht nach einem Wechsel aus.
Das war die bislang beste Chance des Nachmittags. Baku hat von rechts die Übersicht und findet im Rückraum Roussillon, der den Abschluss verstolpert, so aber für Vranckx auflegt, der an Guladci scheitert. Der Abpraller kommt zu Gerhardt, der in aussichtsreicher Position aber von Laimer geblockt wird.
Vranckx schlenzt den anschließenden Freistoß von halblinks und 18 Metern über die Mauer aufs Tor. Gulasci geht kein Risiko und faustet auf Kosten einer Ecke.
Benjamin Henrichs stoppt den Lupfer von Waldschmidt mit der Hand und holt sich die nächste Verwarnung ab.
Baku kommt auf der rechten Seite zum Flanken, im Strafraum läuft Bornauw im richtigen Moment ein und köpft über das Leipziger Tor.
RB sucht den Schlüssel, aber jetzt kann Wolfsburg die Tür in der eigenen Hälfte immer wieder dicht machen. Den Hausherren fehlen ein wenig die Ideen - das kann der VfL als Erfolg verbuchen.
Gvardiol passt von der Mittellinie in die Tiefe, wo Andre Silva den Sprint sucht, aber an Lacroix nicht vorbeikommt.
Arnold sucht mit einem langen Ball Roussillon, der aber am Leipziger Strafraum den Ball nicht festmachen kann.
Nkunku, Kampl und Angelino stehen links zum Freistoß bereit und beraten lange. Am Ende kommt Nkunkus Versuch nicht einmal bis in den Strafraum.
Leipzig ist das dominierende Team. Doch noch steht Wolfsburg defensiv relativ stabil, richtig viele Torraumszenen hatten die Hausherren noch nicht.
Nun teilt auch Gvardiol mal aus und auf Wolfsburger Seite liegt Vranckx mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Rasen.
Henrichs hat auf der rechten Seite etwas Platz. Doch seine Flanke in den Strafraum ist dann hoch und unplatziert. Wolfsburg klärt.
60 Prozent Ballbesitz und eine Passquote von 90 Prozent - die Handschrift von Tedesco ist in den ersten 20 MInuten auf Leipziger Seite sichtbar.
Brooks verschätzt sich beim langen Leipziger Ball von Angelino. So kommt Hugo Novoa in seinem Rücken zum Abschluss und prüft aus 17 Metern Casteels.
Gvardiol liegt an seinem 20. Geburtstag nicht zu ersten Mal mit Schmerzen auf dem Rasen. Wolfsburg geht wirklich sehr robust in die Zweikämpfe.
Toller Ball in den Lauf von Hugo Novoa, der den scharfen Pass vor das Tor sucht. Nkunku lauert am zweiten Pfosten, aber Lacroix bekommt zuvor entscheidend den Fuß dazwischen.
Wolfsburg ist im Spiel nun gut angekommen, lässt Leipzig kaum in die entscheidenden Räume kommen. Die Gäste nehmen die Zweikämpfe an und sind so auf Augenhöhe.
Waldschmidt nimmt aus dem Zentrum Baku mit einem langen Diagonalball mit. Dieses Mal wird dann der Flankenversuch rechtzeitig geblockt.
Auf der rechten Seite hat Baku Platz. Er hebt auf Strafraumhöhe den Kopf und muss mit seiner Hereingabe warten. Aber auch dann können sich Weghorst und Waldschmidt nicht entscheidend lösen.
Bornauw kommt gegen Andre Silva klar zu spät und wohl nur der sehr frühe Zeitpunkt dieser Partie verschont ihn vor einer Gelben Karte.
Leipzig sucht konsequent das frühe Pressing und stresst die Gäste, die bislang noch keine kontrollierten Pässe ins letzte Drittel bringen.
Das Hinspiel ging übrigens mit 1:0 an den VfL. Jerome Roussillon sorgte in einer umkämpften Partie für das goldene Tor. Die Wölfe standen - heute schwer vorstellbar - Ende August nach drei Siegen zum Saisonauftakt an der Tabellenspitze.
Ob das 0:0 zuletzt gegen Hertha BSC zum Hoffnungsschimmer taugt? Ganz sicher steht Florian Kohfeldt im Fokus. Bei einer erneuten Niederlage könnte der Aufsichtsrat des VfL die anstehende Länderspielpause zu einer erneuten Korrektur auf der Trainerposition nutzen. Und auch über Jörg Schmadtke wird dann sicher intensiver diskutiert werden, der Vertrag mit dem Geschäftsführer läuft im Sommer aus.
Ganz anders ist die Situation beim heutigen Gegner. Wolfsburg wartet seit Anfang November auf einen Sieg. Mit nur zwei Unentschieden in diesem Zeitraum ist der CL-Teilnehmer in der Tabelle bis auf Platz 15 abgestürzt.
Und auch ein Titel scheint 2022 durchaus möglich. Nach dem Ausscheiden der Bayern und Dortmund könnten die Leipziger nach zwei Finalteilnahmen in dieser Spielzeit nun der Topfavorit auf den DFB-Pokal sein. Im Achtelfinale gab es am Mittwoch den mühelosen Pflichtsieg gegen Hansa Rostock.
Domenico Tedesco hat RB auf die Erfolgsspur zurückgeführt. Leipzig ist mit drei Pflichtspielsiegen in das Jahr 2022 gestartet, der Blick ist wieder in Richtung Königsklasse gerichtet. Mit einem Sieg kann es heute bis auf Platz 6 hochgehen, die Champions League wäre dann mit drei Punkten Rückstand auf Union Berlin wieder in Reichweite.
Die Wölfe spielen mit dieser Formation: Casteels - Lacroix, Bornauw, Brooks - Baku, Arnold, Gerhardt, Roussillon - Vranckx, Weghorst, Waldschmidt.
Im Vergleich zur Mannschaft, die im Pokal Rostock schlug, gibt es bei RB drei Veränderungen: Laimer, Silva und Novoa beginnen für Adams, Klostermann und Poulsen.