Live-Kommentar

Damit können wir einen Haken hinter diese Partie machen. Mit der 2. Bundesliga geht es bei uns aber bereits heute Abend wieder weiter, wenn um 20:30 Uhr Schalke zum Heimspiel gegen die Auswärtsmacht aus Magdeburg lädt. Ihnen noch ein schönes Wochenende und bis bald!

Ein kurzer Ausblick auf die kommenden Aufgaben beider Mannschaften, die nächste Woche wieder im Ligabetrieb gefordert sind: Während Regensburg am Freitagabend in Fürth zu Gast ist, empfängt die Hertha am Samstagabend den FCK im Olympiastadion.

Doppelt und dreifach gute Nachrichten aus Jahn-Sicht, nachdem Ulm und Braunschweig parallel verloren haben. Und na ja, so sind es eben wieder nur drei Punkte auf den Relegationsplatz, Regensburg lebt. Die Hertha wird dagegen auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt und verbleibt mit 25 Zählern vorerst auf Platz 12, in dieser Form braucht es auch keine Gedankenspiele in Sachen Aufstieg. 

Nach dem Ulm-Debakel setzt Schlusslicht Regensburg dieses Ausrufezeichen völlig verdient und sorgt für fassungslose Gesichter bei den Berlinern. Einsatz, Wille, Intensität, Mann-gegen-Mann-Verteidigung über den ganzen Platz und nahezu 90 Minuten, nur so geht Abstiegskampf. Die Hertha enttäuschte dagegen maßlos und hatte trotz 63 Prozent Ballbesitz kaum Ideen, wofür auch der xG-Wert von 0,59 spricht. Regensburg blieb bis zum Ende präsent und machte nach dem Elfmetertor kurz vor der Halbzeit in der Nachspielzeit den Deckel drauf.

Und so kommt es dann auch, der Jahn schlägt die Hertha 2:0.

Tooor! REGENSBURG - Hertha Berlin 2:0. Deckel drauf, die dicke Überraschung ist so gut wie perfekt! Nach einem Einwurf bleibt der Jahn zunächst dran. Über halblinks wühlt sich Ernst irgendwie bis links vor den Sechzehner und flankt in die Mitte, wo Zeefuik am kurzen Pfosten nicht mehr entscheidend mit dem Kopf rankommt und gar noch leicht in seinen Rücken verlängert. Joker Huth hat dann in zentraler Position leichtes Spiel und nickt freistehend aus sechs Metern im Fallen rechts unten ein.

Vierter Wechsel beim Jahn: Wurm kommt für die letzten Minuten und ersetzt Breunig. 

Den Gästen bleibt nur noch die Nachspielzeit: vier Minuten. Mit sieben Punkten Rückstand auf Platz 3 ist die Alte Dame vor diesem Spieltag ohnehin ja noch gut bedient. Acht Niederlagen nach 19 Spieltagen gab es in der eingleisigen 2. Liga einzig 1992/93. Ohnehin spielt die Hertha ihre bislang schwächste Zweitligasaison und konnte einzig 95/96 ebenfalls 25 Punkte zum Vergleichszeitpunkt vorweisen.

Nochmal die Chance für die Hertha. Gutes Zusammenspiel zwischen Reese und Maza, letzterer steckt dann vertikal links in die Box durch, wo Reese zur Mitte abkappt und aus neun Metern halblinker Position abzieht. Die Jahn-Defensive wirft sich aber in alles rein, kann blocken, worauf Gebhardt zupackt.

Der Torschütze verlässt das Feld. Viet soll beim Jahn anstelle von Kühlwetter dabei helfen, den Sieg abzusichern.

Im Anschluss an eine Freistoßflanke bekommt Reese die zweite Chance und flankt aus dem linken Halbfeld an den Fünfer. Im Gewühl hält wohl Niederlechner im Fallen den Kopf hin, Gebhardt hat mit diesem Aufsetzer jedoch keine Probleme.

Der 2:0-Heimsieg in der Hinrunde war im Übrigen zugleich der einzige Sieg der Alten Dame aus den letzten sieben Begegnungen mit einem Aufsteiger im Unterhaus. Die restliche Bilanz liest sich mit zwei Remis und vier Niederlagen doch ziemlich mau. Auswärts kassierte man zuletzt sogar erstmals drei Pleiten in Folge gegen Aufsteiger.

Letzter Joker von Fiel: Schuler wirkt für die Schlussminuten vorne mit, Scherhant hat den Platz an seiner Stelle verlassen. 

Natürlich ist das Anlaufverhalten der Oberpfälzer nicht mehr ganz so intensiv, dennoch ausreichend gut. So kann jetzt Ganaus nach Balleroberung halblinks von der Strafraumkante abziehen, wird aber früh geblockt.

Entlastung für Regensburg, mal wieder der ruhende Ball. Und wer, wenn nicht Pröger am heutigen Tag. Diesmal aber nicht wirklich der Rede wert. Die Freistoßflanke aus dem linken Halbfeld viel zu nah vor das Tor, kein Problem für Gersbeck.

Maza tankt sich jetzt mal über links an zwei Gegenspielern vorbei in die Box, Pröger ist dann aber einer zu viel. Nach der Ecke gerät die Faustabwehr von Gebhardt am kurzen Pfosten etwas zu kurz, Pröger erledigt jedoch auch hier den Rest. 

Das ist einfach viel zu dünn von der Hertha, was macht hier noch Hoffnung? Grundsätzlich vielleicht mal das Stichwort Punkte nach Rückstand: Die Hertha bewies bislang ordentliche Comeback-Qualitäten, geriet 13-mal in Rückstand, holte noch elf Zähler und drehte sogar drei Partien. In Regensburg fragt man sich dagegen bis heute, was Comeback-Qualitäten überhaupt sind: 14 Rückstände, 14 Jahn-Niederlagen.

Das war knapp! Ruhender Ball aufseiten der Gastgeber, fast 30 Meter halblinke Position. Und weil Gersbeck erst gar keine Mauer stellt, lässt sich Pröger nicht zweimal bitten und haut einen raus. Nur hauchzart zieht das Leder flach am linken Pfosten vorbei, Gersbeck wäre wohl aber zur Stelle gewesen.

Vor allem, gegen wen? Allein bis zu diesem Spieltag 45 Gegentore, das muss man nach 19 Spielen ja auch erstmal schaffen. Zum Vergleichszeitpunkt haben das in der eingleisigen 2. Liga auch nur acht weitere Mannschaften geschafft - zuletzt St. Pauli 2002/03 mit gar 46 Gegentreffern. Wenig überraschend stiegen am Ende alle acht Mannschaften auch ab.

Und so bricht auch schon die Schlussviertelstunde an. Weiterhin zu wenig von der Hertha, dafür reicht ein Blick auf den xG-Wert: 0,37. Reese jetzt mit der Flanke von links, Gebhardt packt am kurzen Pfosten jedoch locker zu.

Vierter Wechsel bei den Gästen: Cuisance wird durch Karbownik ersetzt.

Scherhant ansatzlos, immerhin ein Abschluss. Cuisance im Halbfeld mit dem guten Auge und dem tiefen Steckpass vertikal in den Lauf von Scherhant, der aus 15 Metern halbrechter Position sofort draufhält. Wuchtig, aber etwas zu hoch angesetzt. 

Ist jetzt aber auch nicht so, als wäre das hier eine echte Drangphase der Berliner. Jetzt sogar mal der Jahn wieder, Pröger nach einem Einwurf mit der Flanke von rechts an den Fünfer. Die kommt auch gut, Gechter steigt jedoch am höchsten und kann klären. 

Viel Arbeit jetzt für den Jahn hinten drin. Ziemlich unübersichtlich im Anschluss an eine Ecke, viele zweite Bälle gehen jetzt an die Hauptstädter. Etwas Durcheinander nach einer erneuten Flanke in der Box, mit vereinten Kräften bekommt der Jahn das Ganze aber bereinigt.

Mit Aktivposten Hottmann geht es auch für den zweiten Stürmer vorzeitig in den Feierabend, Ganaus übernimmt. 

Apropos Kraftreserven, Doppelwechsel beim Jahn: Adamyan macht für Huth Platz. 

Mann gegen Mann über den ganzen Platz, intensiver geht es kaum. Zahlt sich bislang ja auch aus, fragt sich nur, für wie lange die Kraftreserven der Oberpfälzer das in dieser Form aushalten.

Der Druck der Gäste nimmt zu, jetzt sogar mal ein Konter nach einem tiefen Ballgewinn. Reese über die linke Halbspur, will dann den einlaufenden Cuisance diagonal im Strafraum mitnehmen. Etwas zu steil geraten, Cuisance muss dadurch Tempo rausnehmen. Immerhin noch die Flanke an den linken Pfosten, Reese fehlt am Fünfer dann aber ein Schritt. 

So schon eher: Reese dribbelt über links an, hebt den Ball dann von der Sechzehnergrenze hinter den zweiten Pfosten, wo Maza gut in den Rückraum auf Cuisance zurücklegt. Durchaus aussichtsreich neun Meter vor dem Tor, Cuisance kriegt das Leder aber nicht gestoppt. Ein seltener technischer Fehler des Franzosen.

Zumindest versucht die Hertha jetzt, die Schlagzahl zu erhöhen. Ecke von rechts, völlig verunglückt, so wird das eher weniger etwas. 

Und noch ein neuer Mann für die Offensive, was bleibt auch anderes übrig: Winkler raus, Niederlechner rein.

Reese kam bereits zur Halbzeit, eine halbe Stunde vor Ende zieht Christian Fiel zwei weitere Joker: Sessa übernimmt für Klemens.

Und Berlin, noch da? Ach, jetzt mal. Guter Seitenwechsel auf links. Reese erstmals in Aktion, hebt den Ball aus dem linken Halbfeld gefühlvoll tief an den zweiten Pfosten. Winkler läuft ein, kommt aber ein My zu spät und köpft dann im Fallen nur noch unkontrolliert über das Gehäuse.

So kommt auch der nächste Abschluss nicht von ungefähr. Auf dem rechten Flügel zunächst Ernst und Pröger im Zusammenspiel. Ersterer narrt dann den anlaufenden Zeefuik, dringt in die Box und hat wohl zwei Ideen gleichzeitig im Kopf. Der Ball in die Mitte, vielleicht sogar ein Schuss, Gersbeck packt aber sicher zu.

Also spätestens das kommt doch jetzt wirklich überraschend, also diese Phase generell. Nach dem Seitenwechsel ist man mit der Führung im Rücken die klar bessere Mannschaft, der Hertha fehlt in diesen Minuten der Zugriff.

Eine noch bessere Chance gleich hinterher! Gutes Pressing im Mittelfeld, Pröger schaltet dann den Turbo und tankt sich über halbrechts in die Box. Spitzer Winkel aus elf Metern, der Flachschuss zieht dennoch nur knapp am langen Pfosten vorbei. 

Gute Möglichkeit für den Jahn! Nach einem Einwurf auf Sechzehnerhöhe bekommt Hottmann den Ball nochmal links rausgelegt und flankt dann präzise an den Fünfer, wo Ernst zwischen zwei Verteidigern den Kopf aber nicht mehr ganz hinter die Kugel bekommt und das Leder so eher mit der Schulter unkontrolliert links neben das Tor befördert.

Maza im Anschluss an eine Ecke mit einer starken Bewegung gegen Pröger, umso schlechter dafür die Flanke vom linken Sechzehnereck, die deutlich zu lang gerät und jungfräulich im Toraus landet.

Regensburg bleibt präsent, der nächste Eckball gleich hinterher. Erneut Geipl von rechts als Absender, diesmal an den zweiten Pfosten. Im Zweikampf kann Bulic diesen Kopfball jedoch nicht kontrollieren und köpft aus acht Metern deutlich über das Tor.

Adamyan von rechts mit der Flanke, Leistner blockt auf Kosten einer Ecke ab. Geipl diesmal jedoch ohne Druck zu nah an den ersten Pfosten, Berlin kann klären.

Mit Reese auf dem Platz kann es dann auch weitergehen, Durchgang zwei läuft. 

Christian Fiel bleibt wohl nichts anderes übrig, als Fabian Reese schon jetzt von der Leine zu lassen. Prevljak ist an seiner Stelle in der Kabine geblieben.

Die Frage, ob da unten noch Licht brennt, können wir zur Halbzeit mit einem dicken Ja beantworten. Von Anpfiff an stimmte der Einsatz bei hellwachen Oberpfälzern, spielerisch zeigte man sich zumindest bei einzelnen Umschaltmomenten bemüht und war offensiv sogar gefährlicher. Die Hertha blieb trotz 65 Prozent Ballbesitz nicht nur viel zu harmlos, sondern verschuldete man kurz vor der Halbzeit auch noch einen überflüssigen Elfmeter, den Kühlwetter zur nicht unverdienten Führung verwandelte. Von der Hertha wird es nach der Pause eine deutliche Steigerung brauchen.

Halbzeit in Regensburg.

Inzwischen läuft auch schon die dreiminütige Nachspielzeit. Gechter aus dem Mittelfeld mit dem starken Diagonalball auf links, wo Scherhant gegen Pröger in die Box dringt und aus elf Metern abzieht, ziemlich spitzer Winkel. Gebhardt geht auf Nummer sicher und faustet nach vorne, den Rest erledigen seine Vordermänner.

Tooor! REGENSBURG - Hertha Berlin 1:0. Die XXL-Chance also für den Jahn auf Saisontor Nummer elf. Kühlwetter gegen Gersbeck lautet das Duell aus elf Metern. Und ja, der sitzt aber sowas von! Mit ganz viel Überzeugung halbhoch ins linke Eck, Gersbeck hat sich für die rechte Seite entschieden und ist demnach chancenlos.

Plötzlich zeigt Referee Kampka auf den Punkt, Elfmeter für den oberpfälzischen Underdog, völlig überflüssig. Im Anschluss an den Eckball etwas Durcheinander. Rechts im Strafraum zieht Hottmann nochmal ab, wird aber geblockt. Der Ball ist kurz frei, viel zu ungestüm geht dann Winkler von hinten gegen Bulic zu Werke, der ohnehin mit dem Rücken zum Tor steht. Der Treffer am Fuß ist jedenfalls unstrittig.

Ernst zu zögerlich. Starker Pass in die Tiefe, Geipl macht das Leder zentral vor dem Sechzehner gut fest und legt raus. Ernst wartet dann rechts im Strafraum einfach zu lange, am Ende der Versuch einer Flanke, der früh zur Ecke geblockt wird. 

Christian Fiel wollte der Alten Dame ja einen möglichst dominanten Spielstil einpflanzen. Und na ja, einen durchschnittlich noch höheren Ballbesitz-Anteil (54,6 Prozent) kann bislang einzig die Tietz-Truppe aus Magdeburg mit gleich 59,2 Prozent vorweisen. Der Jahn liegt dagegen wenig überraschend auch in dieser Hinsicht mit nur 37,9 Prozent auf dem letzten Platz. Tage wie heute machen aber nach wie vor deutlich, dass selbst 65 Prozent Ballbesitz nichts zu bedeuten haben. Es fehlt an Ideen.

Und der Freistoß? Eine kleine Variante. Maza legt den Ball flach in den Rückraum zurück, halblinks im Strafraum wird Winkler aber früh angelaufen und schießt sich dann in Ping-Pong-Manier irgendwie selbst an. Abstoß Jahn, etwas sinnbildlich.

Ziegele sieht die erste Gelbe Karte: Scherhant zieht im Eins gegen Eins vor der linken Grundlinie an Ziegele vorbei, der dann kurz vor der Sechzehnergrenze das Bein voll in den Lauf seines Gegenspielers stellt und zu Recht verwarnt wird. 

Und so bleibt das eine ziemlich langweilige Angelegenheit bis hierhin, was klar für die Oberpfälzer spricht. Regensburg wirkt enorm konzentriert und hat in diesen Minuten gar etwas mehr vom Spiel.

Der nächste ruhende Ball aufseiten der Oberpfälzer. Geipl diesmal mit der Freistoßflanke aus dem linken Halbfeld, Leistner ist im Sechzehner zunächst mit dem Kopf zur Stelle. Regensburg bleibt dran, aus dem Rückraum flankt Pröger nochmal, wobei ihm die Kugel deutlich über den Spann rutscht. Abstoß Berlin.

Den Eckball bringt Geipl von rechts mit Unterschnitt bewusst in den Rückraum, worauf Hein nochmal anzieht und den Ball von der linken Sechzehnergrenze hinter den zweiten Pfosten hebt. Dort nochmal von der Grundlinie die Ablage per Kopf in die Mitte, wo die Gäste jedoch gut stehen und klären können.

Die Hausherren mal wieder mit einer Umschaltsituation. Der Ballgewinn im Mittelfeld, worauf Hottmann über rechts in Szene gesetzt wird. An Leistner legt sich der Stürmer den Ball stark vorbei, dringt in die Box und legt quer. Gechter steht jedoch richtig und blockt auf Kosten einer Ecke. 

Ernst mit dem Foul an Maza, der ruhende Ball also. Kenny bringt die Freistoßflanke aus dem rechten Halbfeld an den zweiten Pfosten, wo Leistner von hinten auch einläuft. Unter Bedrängnis hält der Innenverteidiger seinen Kopf aber nur unkontrolliert hind und drückt das Leder aus sechs Metern deutlich über das Tor.

Nicht mehr als Ansätze. Von hinten lösen es die Berliner gut auf, aus dem Halbkreis heraus spielt Cuisance dann einen starken öffnenden Pass. Im linken Halbfeld kann Scherhant das Zuspiel jedoch nicht verarbeiten und wird gestellt.

Weil wir im Vorfeld ja das Thema mit dem fehlenden Knipser bei der Hertha hatten. In der Vorsaison verwöhnte Tabakovic die Alte Dame in dieser Hinsicht mit 22 Toren und sicherte sich damit die Torjägerkanone. Und jetzt? Mit je sechs Toren sind Cuisance und Scherhant die besten Torschützen. Unter den klassischen Mittelstürmern bringt es Niederlechner auf fünf Tore, Schuler spielt dagegen ohnehin nur noch eine untergeordnete Rolle. Und heute darf sich etwas überraschend Prevljak mit bislang einem Törchen versuchen.

Ja, die Hertha ist spielbestimmend, 70 Prozent Ballbesitz lassen daran keinen Zweifel. Jedoch ziemlich viel leerer Ballbesitz, Regensburg präsentiert sich hellwach und spielt hier nach wie vor ebenbürtig mit.

Die Ecke bringt zwar nichts ein, Kühlwetter und Scherhant stoßen jedoch unglücklich zusammen. Kurz geschüttelt, geht es für beide Akteure glücklicherweise wieder weiter. 

Und dann sowas bei den Hausherren! Winkler hebt den Ball aus dem rechten Halbfeld ins absolute Nichts, zentral vor dem Sechzehner will Ziegele in aller Ruhe mit dem Kopf auf seinen Torhüter zurücklegen. Gebhardt stürmt aber heraus und hat dann Glück, dass er gerade noch die Hand ranbekommt und den aufsetzenden Ball hoch vor dem Tor stehend um den rechten Pfosten kratzt.

Im Ansatz jetzt mal gut aufgebaut bei den Gästen. Seitenwechsel im Mittelfeld, über zwei schnelle Stationen zieht dann Winkler auf halbrechts in die Box, Kühlwetter zeigt sich jedoch hellwach und geht dazwischen, worauf Gebhardt auch noch den Eckball verhindert. 

Guter Beginn also von den Hausherren, die jüngste Klatsche in Ulm ist den Oberpfälzern nicht anzumerken. Und na ja, immerhin hat Regensburg in dieser Saison zu Hause bislang drei Punkte mehr geholt als die Hertha im Olympiastadion. Drei knappe Heimsiege gegen Mitaufsteiger Ulm, Elversberg und zuletzt Darmstadt. Dazu noch immerhin ein Unentschieden gegen den FCK. Müsste schon aber etwas mehr sein, um das eine Auswärtspünktchen in Braunschweig halbwegs zu kompensieren.

Großchance Regensburg! Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld versucht sich Adamyan über halbrechts mit dem Kopf durch die Wand, bleibt irgendwie am Ball und zieht vom rechten Sechzehnereck flach gen langes Eck ab. Ein eigentlich verunglückter Versuch, der aber zur perfekten Vorlage für den einlaufenden Hottmann mutiert. Gersbeck riskiert aber Kopf und Kragen, wirft sich in den Ball und kann so aus kurzer Distanz parieren.

Die erste gute Chance für die Gäste! Scherhant narrt auf der linken Seite gleich zwei Gegenspieler, dringt in die Box und legt für Maza zurück, der wiederum auf Cuisance querlegt. Zentral an der Sechzehnerkante hat Cuisance den Ball gut liegen und versucht es mit Gefühl, links unten wird anvisiert. Bulic wirft sich jedoch in den Schuss und kann blocken.

Pröger führt einen Einwurf rechts auf Sechzehnerhöhe schnell aus, Ernst steht praktisch auf der Grundlinie mit dem Rücken zum Tor und kann sich gegen den eng bewachenden Leistner auch nicht mehr aufdrehen. Abstoß.

Hein zieht eine Freistoßflanke aus dem linken Halbfeld und tief rechts in den Strafraum, etwas zu weit. Adamyan kommt zwar noch ran, seine Ablage in die Mitte findet im Zentrum jedoch keinen Abnehmer. Zuvor war das im Übrigen durchaus ein hartes Einsteigen von Winkler gegen Kühlwetter, eine erste Gelbe ließ Kampa aber zunächst noch stecken.

Und auch jetzt sind es gleich zwei Eckstöße am Stück, zweimal von links. Regensburg bekommt jedoch beide bereinigt, nach dem zweiten Versuch verpufft gar ein möglicher Umschaltmoment.

Die erste Ecke gibt es dafür auf der Gegenseite, gleich zwei in Folge. Bei der zweiten Hereingabe von links kommt Gechter am ersten Pfosten zum Kopfball, Hottmann schraubt sich im Torraum jedoch hoch und lenkt den Ball mit dem Kopf über das Tor, die nächste Ecke wartet also schon.

Pröger legt sich den Ball im Mittelfeld an Zeefuik vorbei, tritt über rechts mit Tempo an und steckt in den Sechzehner durch, wo der Querpass von Hottmann auf Adamyan abgeblockt werden kann. Hottmann wird dabei auch noch angeschossen, Abstoß.

Viel Bewegung im Spiel der Hausherren, viel Intensität. Die Hertha bekommt bislang keine Ruhe rein, Regensburg scheint voll auf der Höhe zu sein und wirkt gierig. 

Oha! Unmittelbar nach Anstoß das intensive Pressing der Oberpfälzer im Mittelfeld, worauf Adamyan über halblinks in den Strafraum dringt und den Ball aus spitzem Winkel knapp neben den langen Pfosten legt. Oha aber gerade deswegen, weil Hottmann nur hauchdünn an der Kugel vorbeirutscht. 

Wir wären so weit, Berlin hat angestoßen.

Geleitet wird die Partie von Dr. Robert Kampka, der dabei von Marcel Gasteier und Martin Wilke an den Seitenlinien assistiert wird. Vierter Offizieller ist Tobias Endriß, vor den Bildschirmen bilden Benjamin Cortus und Felix-Benjamin Schwermer das VAR-Duo.

Umso wichtiger die Rückkehr von Fabian Reese, der bei seinem neuerlichen Comeback gegen Hamburg als Joker prompt an beiden Toren beteiligt gewesen ist. Nach den ersten beiden Rückrundenspielen sieht Trainer Fiel die Mannschaft jedenfalls auf einem guten Weg und sollte man an die Leistungen anknüpfen, "dann ist die Chance, dass wir gewinnen, recht hoch". Das Hinspiel Ende August entschied die Hertha 2:0 für sich, wobei es dafür einen ganz späten Doppelschlag mit Unglücksrabe Gebhardt im Jahn-Tor im Mittelpunkt brauchte. 

Ganz so schlimm ist die Lage in Berlin nicht, viel Grund zur Freude gab es zuletzt aber auch hier nicht. Trotz des couragierten Auftritts gegen den HSV stand am Ende die dritte Niederlage aus den letzten fünf Spielen, einzig zum Rückrundenauftakt in Paderborn (2:1) konnte man zuvor dreifach punkten. So findet sich die schwächste Heimmannschaft der Liga nur auf Platz 12 wieder, sieben Punkte hinter Platz 3 wird ein Sieg heute zur Pflicht. Und na ja, gegen den HSV wurde mal wieder deutlich: Vorne fehlt einfach ein echter Knipser. 

Eigentlich war der Jahn vor dem Debakel in Ulm guter Dinge, das knappe 0:1 zuvor gegen Hannover machte Mut, zumal man sich mit einem 2:1-Heimsieg gegen Darmstadt in die Winterpause verabschiedet hatte. Und dann dieser unterirdische Auftritt, den sich Patz "nicht erklären" konnte und sich dafür öffentlich bei den Fans entschuldigte. Die Ausgangslage ist demnach klar: "Wir haben keine Zeit, es geht um das Wohl des Vereins und das müssen wir schleunigst verinnerlichen. So dürfen wir uns künftig nicht präsentieren."

Der Jahn gegen die Hertha, und übergeordnet erstmal die Frage: Brennt da unten noch Licht? In der Theorie ja, in der Praxis kommen wir gleich noch auf die Ulm-Klatsche zurück. Und nachdem auch nach neun Auswärtsspielen nur ein Zähler in der Fremde steht, ist man eben zu Hause zum Punkten verdammt. Als Schlusslicht mit nur zehn Zählern beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz für die schwächste Offensive als auch Defensive der Liga sechs Punkte. Die Hertha ist dagegen als Zwölfter im Mittelfeld gefangen.

Zwar hätte sich die Hertha zuletzt gegen den HSV durchaus mindestens einen Punkt verdient gehabt, doch stand nach einem guten Kampf zu Hause auch hier eine 2:3-Niederlage. Christian Fiel tauscht heute gleich viermal: Aufgrund von Wechselambitionen fehlte Kenny zuletzt, nach dem geplatzten Sheffield-Deal rückt er heute wieder in die Startelf, in der auch Gechter, Winkler und Prevljak neu dabei sind. Marton Dardai fehlt dagegen aufgrund einer Fußverletzung, Karbownik, Palko Dardai und Niederlechner nehmen auf der Bank Platz. An den verletzungsbedingten Ausfällen von Brooks, Demme, Dudziak und Hussein hat sich derweil nichts verändert.

Aufseiten der Gäste aus der Hauptstadt soll es dagegen folgende Elf richten: Gersbeck - Kenny, Leistner, Gechter, Zeefuik - Klemens - Cuisance, Maza - Winkler, Scherhant - Prevljak.

Im Vorfeld des zurückliegenden Spieltages wurde die Auswärtsreise der Oberpfälzer nach Ulm intern als Sechs-Punkte-Spiel ausgerufen, am Ende stand eine deftige und hochverdiente 1:5-Klatsche. Im Vergleich dazu nimmt Andreas Patz drei personelle Änderungen vor: Hein, Ernst und Hottmann verdrängen die Winter-Neuzugänge Handwerker, Ananou und Suhonen auf die Bank. Verzichten muss Patz auch weiterhin auf das Lazarett, bestehend aus Bittroff, Galjen, Meyer, Saller, Schmidt und Schönfelder.

Werfen wir zunächst einen Blick auf das heutige Personal und beginnen dabei mit der Anfangself der Hausherren: Gebhardt - Ziegele, Bulic, Breunig - Pröger, Geipl, Hein - Kühlwetter, Ernst - Hottmann, Adamyan.

Herzlich willkommen in der 2. Bundesliga zur Begegnung des 20. Spieltages zwischen Jahn Regensburg und Hertha BSC.