Das war der Dienstag in der Champions League. Einzig Liverpool hat weiter die Weiße Weste und kann schon für das Achtelfinale planen. Morgen lauter des Topspiel fraglos Dortmund gegen Barca (21:00 Uhr), aber schon ab 18:45 Uhr gibt es Nachschub, unter anderem mit Atletico. Vielen Dank für Ihr Interesse heute und bis bald. 

Salzburg bleibt also Kanonenfutter in der Champions League und kann eigentlich schon die Segel streichen. Selbst zwei finale Siege im neuen Jahr gegen Real und Atletico wären wohl zu wenig. Es wird vielmehr aller Voraussicht nach bei den drei Punkten bleiben, die der völlig überraschende Sieg in Rotterdam bescherte. PSG hingegen ist mit diesem ungefährdeten Sieg, bei dem allerdings wahrlich nicht alles Gold war, wieder voll im Rennen. Notiert nach den Dienstag-Spielen jetzt sogar auf Rang 24 wieder über dem Strich, aber das ist nur eine Momentaufnahme. Die letzten beiden Spiele gegen Man City und Stuttgart werden jedenfalls eine ganz andere Hausnummer.

0:3, 0:4, 0:2, 0:5, heute 0:3, das eigentlich auch eher ein 0:5 hätte werden müssen, Salzburg steckt weiter tief in der Krise, war mit den drei Gegentreffern gut bedient. PSG ließ einmal mehr viele Großchancen liegen, war aber nach der Pausenführung durch Ramos auch nie ernsthaft in Gefahr. Dennoch dauerte es bis tief in die zweite Halbzeit, ehe Nuno Mendes und Doue alles klarmachten. Was für ein einseitiger Europapokalabend im Salzburgischen! 

Donnarumma fängt noch eine Flanke von Terzic ab, das wars. Salzburg 0, Paris 3. 

Drei Minuten Nachspielzeit übrigens. 

Sie vernebeln schon fröhlich weiter in dieser Schlussphase. Ecke Lee, den Kopfball kann Hernandez schon verwerten. Aber der Ball geht einen Meter am rechten Pfosten vorbei. 

Fast das 0:4, aber Barcola scheitert nach perfekter Vorarbeit von Lee an Schlager. Der hat gehalten, was zu halten war. Ansonsten hätte das auch ganz böse ausgehen können für Salzburg. 

Tooor! Salzburg - PARIS 0:3. Direkt im Anschluss ein schöner Angriff von PSG. Hakimi beherrscht seine rechte Seite, tänzelt in den Strafraum. Spielt einen Doppelpass mit Lee, nimmt den Kopf hoch und spielt quer für Doue. Der hat keine Mühe, um vom Elferpunkt ins linke Eck abzuschließen. 

Vorlage Achraf Hakimi Mouh

Erste Ecke für Salzburg. Die kommt aber hoch, landet letztlich bei Capaldo. Fallrückzieher am Mann, wäre aber ohnehin nicht aufs Tor gegangen. 

Dann darf Nuno Mendes den Knöchel weiter behandeln lassen, Hernandez übernimmt. 

Sowie Kawamura für Bidstrup.

Salzburg hingegen wechselt, Gloukh raus, Terzic rein. 

Andererseits, die Luft ist sowas von raus, da kann Nuno Mendez auch einfach nur auf dem Platz rumstehen. Macht auch keinen Unterschied. 

Nuno Mendez kann nach kurzer Behandlung weitermachen, wird aber sicherlich gleich in den Feierabend geschickt. Luis Enrique hat ja noch genug Wechsel auf Reserve. 

Gelbe Karte für Capaldo, der im Mittelfeld Nuno Mendes ohne Chance auf den Ball foult. Und das dazu auch noch ziemlich rustikal. 

Interessant, Torschussverhältnis jetzt 3:12. Das zeigt, dass in dieser Halbzeit bisher wirklich gar nichts los war. Und PSG das 2:0 mit dem ersten Torschuss nach Wiederanpfiff eingetütet hat. 

Und gleich der Standardwechsel bei PSG, ohne den geht es nicht. Fabian Ruiz tauscht mit Zaire-Emery die Rolle.

Tooor! Salzburg - PARIS 0:2. Aber jetzt ist der Deckel doch drauf. Starke Szene von Fabian Ruiz, der von links ins Strafraumzentrum ablegt. Zwischen Bajcetic und Baidoo kommt Nuno Tavares durch und vollstreckt stark ins rechte Eck.

So könnte es gehen. Gloukh feuert aus gut 20 Metern mal einen Schuss ab. Kommt nicht durch bis zu Donnarumma, aber ein kleiner Aufwecker. 

Und bei Salzburg übergibt Gourna-Douath an Stefan Bajcetic. Kennen Sie dessen Nationalität? Er ist Spanier, was sonst. 

Jetzt neue Impulse von außen. Doue bei PSG. Für Ramos. 

Und ganz allgemein hat das Spiel längst nicht mehr den Unterhaltungswert der ersten Halbzeit. Zeit für eine Floskel, das Spiel ist verflacht. Kalauer hinterher, und das mitten in den Alpen. 

Ich würde wechseln, wenn ich Luis Enrique wäre. Bei PSG reißt mehr und mehr der Schlendrian ein. 

Daghim wird gleich mal steil geschickt, so kann es gehen. Allerdings passt das Timing noch nicht, glasklare Abseitsposition. 

Und für Yeo kommt Bobby Clark, der bisher noch nicht in Salzburg angekommen ist. Ist natürlich auch ein weiterer Weg von der Beatles- in die Mozart-Stadt. 

Doppelwechsel von Lijnders, Ratkov raus, Daghim rein.

Das Spiel droht ein wenig einzuschlafen. Das ist natürlich ganz im Sinne Salzburgs. Wenn man mit dem knappen Rückstand in die Schlussphase geht, dann kann man vielleicht einmal das Tempo von Nene und Co. ausspielen und einen reinnudeln. 

Gelbe Karte für Lucas Gourna-Douath. Er fällt Ramos im Mittelkreis, kein schweres Foul, aber ein total sinnloses. Und da kann man dann immer Gelb geben. 

Bei PSG muss man sich angesichts der Vernebelungsraten der Stürmer natürlich fragen, wieso Sportkamerad Randal Kolo Muani kein Leiberl hat. Der Kolo Muani, den wir aus Frankfurt kennen, der hätte heut sicherlich schon zwei Buden gemacht. 

Personal ist unverändert. Salzburg hat aktuell bei weitem nicht mehr das Spielermaterial der Vorjahre, nicht am Platz, schon gar nicht auf der Bank. Nur im Lazarett, aber da hilfts nicht.. 

Geht weiter.

Das ging schnell, viel zu schnell für die junge und unerfahrene Salzburger Elf. Aber wie in den drei Pflichtspielen zuvor, PSG lässt enorm viel Premiumchancen liegen. 11:1 Torschüsse, 2,41 zu 0,12 xGoals, trotzdem nur die dünne 1:0-Führung, weil aus 40 Zentimetern, da konnte man einfach nicht mehr vorbei schießen. Aber - so ehrlich müssen wir sein - das ist nicht eine dieser knappen Führungen, bei denen immer was passieren kann, viel wahrscheinlicher ist, dass die Gäste den Sack nach Wiederanpfiff zügig zumachen. Aber vielleicht hat Pep Lijnders ja einen genialen Masterplan, mit dem uns seine Mannen im zweiten Durchgang überraschen.

Und die ist auch schon vorbei. 

Nur eine Minute wird nachgespielt. 

Eine Ecke landet bei Marquinhos, dessen Kopfball wäre deutlich am linken Eck vorbeigegangen. Aber da steht ja noch Barcola, der allerdings zu überrascht ist, um den Ball aufs Tor zu bringen. 

Brustabwehr von Schlager, da hatte er keine andere Wahl bei dieser Flanke in den Strafraum, die für Ramos gedacht war. Ein kleines Wunder, dass es hier immer noch nur 0:1 steht.

Aber für 0,459 reicht das auch hier. PSG insgesamt schon mit 2,34, da sind die Salzburger mit dem 0:1 extrem gut bedient, von der Chancenqualität her, die man zugelassen hat, ist das wieder das Niveau vom Leverkusen-Debakel. 

Ich weiß, Sie wollen gleich wieder die xGoals wissen, schau ich nach. Aber aufgrund der Torentfernungen wird das kein so hoher Wert wie bei Ramos. 

Wie kann man denn den vergeben? Perfekt kombiniert von den Gästen, aus sieben Metern kann sich Barcola dann nach dem finalen Pass von Ruiz die Ecke aussuchen. Er lupft das Leder am langen Eck vorbei, nur um Zentimeter, aber den muss er einfach machen, da kann es keine zwei Meinung geben. 

Erste Gelbe Karte der Partie, Salzburgs Guindo mit einem taktischen Handspiel, ja, auch sowas gibts. 

Diese Chance hatte einen xGoals-Wert von 0,804. Also in der Tat noch einfacher als die von Ramos zuvor, die notiert nur mit 0,702. 

Toooor! Salzburg - PARIS 0:1. Aber jetzt ist er dann doch drin: Ramos nicht mehr aus kurzer Distanz, sondern aus kürzester! Vitinha schickt Barcola links in den Strafraum, der Franzose schlägt einen Haken und serviert die Flanke an den zweiten Pfosten. Dort setzt sich Hakimi im Luftzweikampf durch, sein Kopfball ist eine Mischung aus Ablage in die Mitte und Abschluss aufs lange Eck. Goncalo Ramos macht sich ganz lang und gibt dem Leder mit der Fußspitze noch den entscheidenden Schubser, damit daraus ein Tor wird.

Vorlage Achraf Hakimi Mouh

PSG schon bei 1,01 xGoals, aber da ist die Abschlussschwäche der letzten Wochen wieder eklatant. 

Aber dann eine noch größere Chance auf der anderen Seite! Über Vitinha und Hakimi wird Ramos freigespielt, der muss aus kurzer Distanz nur mehr den Fuß hinhalten. Aber Ramos trifft den Ball nicht, das Leder kullert am Tor vorbei. 

Das ist wirklich überheblich sorglos, wie Paris verteidigt! Gar kein richtiger Konter, aber ein Steilpass von Ratkov reicht, um die Abwehr der Gäste komplett auszuhebeln. Nene hat freie Bahn, hat er auch die Nerven vor Donnarumma? Er hat sie nicht, schießt deutlich rechts am Tor vorbei. 

Auf der anderen Seite macht das Gloukh auf dem Weg in den Strafraum ähnlich gut. Leider allerdings auch mit dem gleichen Endresultat, dem finalen Pass zum Gegner.

Was für ein Solo von Barcola links im Strafraum. Nur der finale Pass zur Mitte ist Mist, da hat er der Kopf unten gelassen und auf gut Glück reingespielt. Und somit genau zum Gegner. 

Auch Salzburg wagt sich jetzt langsam nach vorne. Sieht im Ansatz gar nicht schlecht aus. Oder sagen wir es so, die Abwehr der Gäste macht da einen ziemlich sorglosen Eindruck. Aber Schlager ist schon wieder gefordert, auch diesen Schuss von Fabian Ruiz kann er entschärfen. 

Und gleich ein Schlenzer auf das lange Eck von Lee hinterher. Da kann Schlager nichts machen, den kann er nur am Tor vorbeikucken. Auch das gelingt mit dem Glück des Tüchtigen. 

Abtasten beendet! Hakimi mit einer Fackel aus 18 Metern, Schlager wehrt nach vorne ab. Das gibt Ramos die Chance auf den zweiten Ball, den Kopfball aber pariert Schlager wieder bärenstark. 

Allerdings kommt ja auch PSG nicht gerade mit breiter Brust. 1:1 gegen Nantes, 0:0 gegen Auxerre. Davor in der Königsklasse das 0:1 gegen die Bayern, ein Tor aus drei Spielen, das ist sicherlich ein peinlicher Minusrekord. 

Viel, bzw. ausschließlich Ballbesitz für PSG in den ersten Minuten. Die drei Salzburger Ketten alle in der eigenen Hälfte, das kennt man so nicht. Die Klatsche gegen Leverkusen mit den zwei Gegentoren schon nach elf Minuten, die hat wohl Wirkung gezeigt. 

Und los! 

Noch ein schneller Blick auf die Spielleitung, die heute aus England kommt. Michael Olivers Wort ist Gesetz, ihm assistieren die Herren Stuart Burt und James Mainwaring. Und über dem Gesetz stehen noch die Videoassistenten, die sind uns wohlbekannt, Bastian Dankert und Benjamin Brand haben die Monitore fest im Blick.

Dieses Duell gab es übrigens schon einmal, 2011 in der EL-Gruppenphase. In Salzburg gewann RB, wie es damals noch heißen durfte, mit 2:0, das Rückspiel die Pariser mit 3:1. Beide 10 Punkte am Ende, damals gab es noch die Auswärtstoreregel beim direkten Vergleich, somit lange Gesichter bei PSG, man war ausgeschieden.

Salzburg hingegen hat reichlich schwere Wirkungstreffer kassiert, 0:3 gegen Prag, 0:4 gegen Brest, 0:2 gegen Zagreb, da war die Messe eigentlich schon nach drei von acht Runden gelesen. Dementsprechend überraschend das 3:1 bei Feyenoord, dem allerdings auch gleich wieder eine 0:5-Klatsche gegen Leverkusen folgte. Da die Gegner im neuen Jahr dann Real und Atletico heißen, selbst mit einem Sieg heute sind die Chancen sehr klein.

PSG hat am 1. Spieltag gegen Girona gewonnen, es folgte ein 0:2 bei Arsenal und dann ein Remis gegen Eindhoven. Da war die Welt noch in Ordnung, nach den knappen Niederlagen gegen Atletico und die Bayern ist sie es nicht mehr. Und im neuen Jahr muss man gegen Man City und Stuttgart ran, somit ist man heute eigentlich zum Siegen verdammt.

Über dem ominösen Strich auf Rang 24 liegt übrigens ausgerechnet Real Madrid, das zeitgleich bei Atalanta Bergamo auch eine ziemlich anspruchsvolle Aufgabe zu lösen hat. Anders als der VfB Stuttgart, der auch in den Tiefen der Tabelle herumgrudelt. Aber gegen den Tabellenletzten BSC Young Boys heute doch vor einem Pflichtdreier steht.

Überraschung, Überraschung, dieses Duell zweier Dauergäste aus der alten Champions League ist ein Duell der Verlierer, es droht beiden der Knockout schon nach der Ligaphase. Genauer gesagt, dem heutigen Verlierer droht dies, denn PSG hat nach fünf Spieltagen nur vier Punkte und Salzburg sogar noch einen weniger auf dem Konto.

Nur eine Änderung nach dem 0:0 bei Auxerre, originellerweise wird die Änderung in der dortigen Startelf wieder rückgängig gemacht. Also diesmal wieder der Vorzug im Mittelfeld für Joao Neves gegenüber Zaire-Emery (Bank).

PSG startet mit diesem 4-3-3: Donnarumma - Hakimi, Marquinhos, Pacho, Mendes - Joao Neves, Vitinha, Ruiz - Lee, Ramos, Barcola.

Das spektakuläre 2:2 gegen Rapid war sicherlich in Ordnung, es gibt nur kleine Änderungen bei den Mozartstädtern. Dedic verteidigt für Gadou (nicht spielberichtigt) und im Mittelfeld agiert Gourna-Douath anstelle von Bajcetic (Bank). 

Wir legen los mit der Salzburger Startelf von Pep Lijnders: Schlager - Capaldo, Dedic, Baidoo, Guindo - Bidstrup, Gourna-Douath, Gloukh - Yeo, Ratkov, Nene.

Herzlich willkommen zum Champions-League-Spiel in der Ligaphase zwischen dem FC Salzburg und Paris St.-Germain.