Bundesliga
VfL Wolfsburg - 1. FSV Mainz 05. Bundesliga.
20:30, Uhr, Freitag, 22.04.2022.
Volkswagen ArenaZuschauer: Zuschauer19.055.
Von dieser Stelle war es das für heute. Einen schönen Abend noch und bis zum nächsten Mal!
Wie gehts weiter? Die Wölfe treten am kommenden Samstag in Stuttgart an. Der FSV steht vor dem leichtesten Spiel des Jahres. Parallel zum VfL spielt man nämlich gegen die Bayern.
Der Sieg beschert dem VfL den Sprung auf Platz 11, nebenbei hat man auch noch was fürs Torverhältnis getan, neun Zähler ist der Relegationsplatz nun weg. Allerdings spielt Stuttgart ja noch morgen. Mainz verharrt auf Platz 9.
Nach der für die Wölfe perfekten ersten Hälfte war die Partie entschieden. Und das war der Partie nach der Pause auch in jedem Moment anzumerken. Die Wölfe griffen noch ein bisschen an, die Mainzer verteidigten noch ein bisschen, um die Niederlage nicht noch größer werden zu lassen. Der Rest war langsames Austrudeln. Im Nachhinein könnte man vielleicht fragen, ob der Platzverweis gegen Tauer bei gleichzeitiger Verhängung eines Strafstoßes für die Wölfe nicht ein bisschen übertrieben war.
Waren dann doch drei.
Ganz abgesehen vom Spielstand gibt es tatsächlich keinen Grund, hier auch nur eine Sekunde nachspielen zu lassen.
Oh, wie ist das schön, tönt es von den Rängen. Vermutlich nicht aus dem Mainzer Block. Ja, hier erinnern sich noch viele an die erste Hälfte.
Aber jetzt schön zurück in den Plätschermodus. Ist ja auch nicht mehr lang.
Mainzer Angriff! Und das war ein guter. Kohr treibt den Ball mit Tempo durchs Mittelfeld, legt dann in den Strafraum, wo Onisiwo schön eingelaufen ist und nur noch Casteels vor sich hat. Und der klärt auch diese Situation mit einer starken Fußparade! Klar, der hat natürlich keine Lust, sich so spät noch einen einschenken zu lassen.
Den Freistoß im Anschluss an das Foul an Nmecha übernimmt Philipp. Hätte mal besser Arnold übernommen, dann hätte sich Philipp nicht übernommen.
Und kurz darauf kommt Hack gegen Felix Nmecha zu spät.
Apropos: Jetzt geht er doch runter, der Dreifachtorschütze. Kruse weicht für den Spielpraxis sammelnden Paredes. Zweiter Saisoneinsatz. Und wenn man Paredes ins Gesicht schaut, hat sich der Altersdurchschnitt bei den Wölfen gerade halbiert.
Kohr grätscht Gerhardt um.
Die Pause war reines Gift für das Spiel. Im Prinzip hätte man sich die zweite Hälfte sparen können. Das war auch nicht anders zu erwarten. Andererseits, gibts halt noch ein bisschen Spielpraxis.
Und Doppeltorschütze Wind macht für Philipp Platz. Kruse bleibt drauf, der soll noch ein paar Kalorien verbrennen.
Jetzt geht auch der vor allem in Halbzeit eins sehr starke Baku, damit Mbabu noch ein paar Minuten bekommen soll.
Wenn Osmers viel Fingerspitzengefühl hat, lässt er heute zehn Minuten nachspielen.
Jetzt die Erlösung für Burkardt, Onisiwo muss rein, weil der Trainer es gesagt hat. Sieht man ihm deutlich an.
Vielleicht fällt noch einer vom Laster.
Für gewonnene Zweikämpfe im Mittelfeld gibts Szenenapplaus, weil vor dem Tor der Mainzer gerade sehr wenig passiert. Die Wölfe lassen den Ball ein bisschen laufen.
Fast der nächste Abschluss der Gäste. Aus dem Mittelkreis der lange Ball von Burkardt für Widmer, der zwar rechts durch ist, aber nicht der allerschnellste zu sein scheint. Und als Widmer im Strafraum noch einen Haken schlagen will, sind schon zwei Wölfe da. Die jagen nämlich im Rudel.
Ein Gebirgsbächlein tut das, was diese Partie gerade macht.
Und Bialek ersetzt Lukas Nmecha.
Jetzt wechseln die Wölfe doppelt: Schlager macht für Felix Nmecha Platz.
Ob die vier Wechsel bei Mainz tatsächlich irgendwelche Auswirkungen haben, kann man nicht mit letzter Sicherheit sagen. Dass der FSV seit Wiederbeginn noch keinen Gegentreffer kassiert hat, ist nun wirklich kein Argument. Vor allem, da alle auf dem Platz wissen, das Ding ist durch.
Jetzt scheinen die Gastgeber aber doch den Fuß ein wenig vom Gaspedal zu nehmen. Jedenfalls kommt Mainz langsam in der zweiten Hälfte an und darf auch mal an den Ball. Über Burkardt und Martin wird auch die Strafraumnähe gesucht, aber ein Abschluss bleibt diesmal aus. Vielleicht will man bei den Wolfsburgern auch einfach die Gäste ein wenig locken, um mehr Platz für Konter zu bekommen.
Weiter wird der Strafraum der Gäste belagert, Baku mit dem Ballgewinn im rechten Halbfeld, er schickt Kruse, der durch den Torraum legt, aber da fehlte dann in dieser Situation einfach ein Abnehmer. Hätte nur noch einen Tip-In gebraucht.
Und dennoch, dennoch bekommt hier Mainz nochmal eine Möglichkeit. Wieder ist es das Duell Burkardt vs. Casteels. Wieder kann Burkardt etwas Platz nutzen, schießt diesmal allerdings aus sehr spitzem Winkel. Aber wieder zeigt Casteels eine starke Fußparade. Gnadenlos.
Locker lassen die Wölfe nicht. Sie pressen weiter sehr hoch, um jeden Widerstand schon im Keim zu ersticken.
War diesmal wohl die andere Hälfte, zunächst wird die Hereingabe geklärt, der zweite Ball landet bei Baku, der bei seinem Distanzversuch allerdings geblockt wird.
Um was kann es für die 05er jetzt noch gehen? Schadensbegrenzung? Wolfsburg über halblinks, Kruse legt für Wind auf, damit der auch sein drittes macht. Allerdings hat da Zentner noch die Fingerspitzen dran. Doch Ecke ist ja auch ein halber Treffer.
Weiter gehts.
Und Martin kommt für Lucoqui in die Partie.
Kohr übernimmt für Boetius.
Hack ersetzt Ingvartsen.
Tabula rasa bei den Gästen. Vier Wechsel! Stach geht, Papela kommt.
Noch ein bisschen Statistik: Die Mainzer haben nach einem Halbzeitrückstand von 0:5 noch nie gewonnen. Hab jetzt keine Belege dafür, aber sag ich einfach mal so. Man muss sich auch mal etwas weiter aus dem Fenster lehnen dürfen. Laut der offiziellen Saisonstatistik ist die Partie allerdings noch nicht entschieden. Mainz nach Halbzeitrückstand 1S, 2U und 7N. DA GEHT NOCH WAS.
Pause.
Tooor! VfL WOLFSBURG - FSV Mainz 05 5:0. Aber egal, drehen wir die Uhr eine Zeigerumdrehung weiter. Oho, die Wölfe variieren das Angriffsspiel. Diesmal gehts nämlich über links. Gerhardt bringt den Ball flach auf die rechte Seite des Strafraums, wo Kruse in zehn Metern Torentfernung freisteht. Den Ball stoppt. Und einschiebt. Viel leichter können es die Gäste aber den Wölfen nicht machen. Verteidigt da überhaupt noch jemand?
Vorlage Yannick Gerhardt
Und fast gleich das fünfte hinterher. Baku ins Zentrum, von dort der Schuss Richtung Kasten. Kruse scheitert aus 20 Zentimetern am Pfosten. Ja, aus 20 Zentimetern.
Tooor! VfL WOLFSBURG - FSV Mainz 05 4:0. Aber egal, drehen wir die Uhr eine Zeigerumdrehung weiter. Da ist das sichere 4:0. Ein Hühnerhaufen verteidigt erfolgreicher. Da köpft bei einer Flanke ein Verteidiger der Mainzer dem anderen an den Rücken, so fällt der Ball an der Torraumgrenze Wind und Kruse vor die Füße. Die haben sogar noch Zeit auszudiskutieren, wer einschieben soll. Kruse lässt Wind den Vortritt.
Wolfsburg wieder über rechts, klar. Wie die ganze Zeit. An der Strafraumgrenze steckt Baku für Wind durch, der im letzten Moment allerdings geblockt wird. Sonst wäre das das sichere 4:0 gewesen.
Erstaunliches von der Ballbesitzstatistik: Bei Mainz werden immer noch 48 Prozent angezeigt. Das sind 20 mehr als geschätzt.
Zehntes Saisontor für Kruse, auch wenn er die nicht alle für den VfL erzielt hat. Die Statistik ist da unerbittlich. Vergisst nichts.
Tooor! VfL WOLFSBURG - FSV Mainz 05 3:0. Hui das war keine Hütte mehr, das war ein Palast. Arnold an der Mittellinie. Spielt einen 45-Meter-Ball durch die Luft auf Baku, der das Spielgerät an der rechten Strafraumgrenze volley nimmt, in den Strafraum querbringt. Und dort kommt Kruse angerauscht. Der nimmt das Zuspiel von Baku ebenfalls volley. Da hat dann auch Zentner keine Aktien mehr drin.
Vorlage Ridle Bote Baku
Und die nächste dicke Möglichkeit für Lukas Nmecha, der zentral an der Strafraumgrenze freigespielt wird und sofort draufhält. Höchstens zehn Meter drüber. Vielleicht etwas überhastet?
Baku mit der Halbfeldflanke, Wind kann den Ball nicht sauber verarbeiten, gefährlich bleibts trotzdem, weil Schlager aus sehr spitzem Winkeln noch draufhalten kann. Da ist dann aber Zentner zur Stelle.
Die Wölfe lassen Ball und Gegner laufen, an die Kugel kommen die Gäste kaum noch. Und der VfL bleibt geduldig. Das Spiel ist im Sack, davon scheint man überzeugt, jetzt muss man einfach noch ein paar Mal draufschlagen. So richtig auf der Höhe des Geschehen wirken die Gäste nicht.
Und wo wir schon bei Prognosen sind: Da wird jetzt für Mainz natürlich unheimlich schwer, noch einmal zurückzukommen. Diese Einsicht kommt jetzt wahrscheinlich auch für Sie total überraschend. Muss einfach raus.
Könnte sein, dass wir uns ab sofort nur noch über die Höhe des Wolfsburger Sieges unterhalten müssen. Die weiteren Aussichten: VIEL Ballbesitz für den VfL. Und vom Osten zieht eine Sturmfront auf.
Tooor! VfL WOLFSBURG - FSV Mainz 05 2:0. Kruse wartet, bis Zentner sich für eine Ecke entschieden hat und nimmt einfach die andere.
Die ursprüngliche Gelbe von Tauer wird nämlich sogar noch befördert. Ab sofort die 05er in Unterzahl.
Strafstoß für die Wölfe! Ein schwieriges Zuspiel leitet Kruse direkt weiter in den Lauf von Lukas Nmecha, der dann von Tauer gefällt wird.
Interessante Stimmung hier. Man könnte meinen, man wohne einem Spitzenspiel bei.
Viel läuft bei den Wölfen über Baku, der sich einmal mehr auf der rechten Seite auf den Weg macht, dann aber den Ball wegmacht. Flanke hinter den Kasten. Kann er besser.
Kommen wir zur Frage, wieso Burkardt da eben so viel Platz hatte. Bornauw verlor den Ball im Aufbau im direkten Duell an den Mainzer Angreifer. War eine bärenstarke Einzelaktion.
Im Mittelfeld hat Wolfsburg die Deutungshoheit. Da bekommen die Mainzer noch keinen Zugriff. Aber das hätte sich gerade schlagartig ändern können, als Burkardt alleine auf den Kasten von Casteels zugeschickt wird. Riesenchance kommt da fast ein wenig zurückhaltend daher. Burkardt läuft von halblinks in den Strafraum, visiert das lange Eck an und Casteels wehrt mit einer großartigen Fußparade ab. Vorerst kein Mainzer Tor aus dem Nichts.
Der FSV fremdelt noch in der Autostadt, so die richtig zwingenden Offensivszenen hatten die Gäste noch nicht. Vielleicht ändert sich das ja nach dem Rückstand. In der Ballbesitzstatistik gehts schließlich auch langsam nach oben.
Für Wind war es der dritte Saisontreffer. Und immer traf er zum 1:0. Richtig unheimlich, das.
Tooor! VfL WOLFSBURG - FSV Mainz 05 1:0. Aber nach der Szene bleibt Wolfsburg in Ballbesitz. Die Kugel kommt aus dem Zentrum auf links zu Baku, der flach an den kurzen Pfosten passt. Lukas Nmecha verlängert mit der Hacke, scheitert am Pfosten. Doch von dort springt die Kugel weiter zentral vor den Kasten, Zentner ist noch am kurzen Pfosten, als Wind lässig aus zwei Metern abstauben kann.
Viel Ballbesitz jetzt für die Wölfe, allerdings gerade in für Mainz unverfänglichen Räumen, nämlich tief in der eigenen Hälfte. Aber plötzlich ziehen sie das Tempo an, Roussillions Flanke wird jedoch von Zentner geklärt.
Auf der Gegenseite sucht Ingvartsen mit einem Steckpass (Steckpassabend!) Burkardt, aber Brooks ist hellwach und kocht den Angreifer solide ab. Das Tempo ist zu Beginn recht hoch. Gar nicht so viel Geplänkel im Mittelfeld.
Auch eine gewisse Schärfe zu Beginn in den Zweikämpfen lässt sich nicht leugnen. Baku mit einem Steckpass in die Spitze, viel zu steil für Lukas Nmecha. Zentner wird erfolgreich aktiv.
Erstmal mühsames Abtasten. Gab schon ein paar lustige Fehlpässe wie gerade den von Schlager auf Baku ins Seitenaus.
Harm Osmers gibt den Ball frei.
Und wie schaut es beim FSV aus? Nach dem 27. Spieltag standen die 05er auf Platz 10 mit sieben Punkten Rückstand auf den ECL-Platz, hatten allerdings auch noch ein Nachholspiel in der Hinterhand. Doch nach Niederlagen gegen Augsburg und Köln sowie Remis gegen Gladbach und Stuttgart muss langsam schon ein kleines Wunder her, um in dieser Saison noch den Sprung in die Top-Sechs zu schaffen.
Zum 22. Mal in der Liga steht Kohfeldt in dieser Saison an der Seitenlinie der Wölfe, da kann man schon mal ein kleines Zwischenfazit ziehen. Seine Bilanz: 6S, 3U, 11 N. 21 Punkte aus 21 Partien. Sein Punkteschnitt lässt sich also ziemlich einfach ausrechnen. Schauen auf die Bilanz seines Vorgängers: Van Bommel holte 13 Punkte aus 13 Spielen. Das sieht ja mal wie ein Trainerwechsel aus, der sich richtig gelohnt hat!
Zwei Veränderungen gibt es beim FSV nach dem 0:0 gegen Stuttgart. Barreiro Martins und Invartsen starten für Kohn und Onisiwo, die zunächst zuschauen können.
Der FSV spielt mit dieser Formation: Zentner - Tauer, Bell, Niakhate - Widmer, Barreiro Martins, Stach, Boetius, Lucoqui - Burkardt, Invartsen.
Klar, dass Kohfeldt seine Elf nach der Klatsche in Dortmund komplett umgemodelt hat. Roussillon kommt für den verletzten Lacroix in die Startformation.
So laufen die Wölfe auf: Casteels - Bornauw, Brooks, Roussillon - Baku, Schlager, Arnold, Gerhardt - Wind, Lukas Nmecha, Kruse.
Während es für den FSV noch um vage, sehr unrealistische Europa-Pokalchancen geht - acht Zähler beträgt der Rückstand auf Union auf 6 -, kämpft der VfL noch ums sportliche Überleben im Oberhaus. Für zumindest eines der beiden Teams steht also noch richtig was auf dem Spiel. Für eine gewisse Grundspannung sollte also gesorgt sein.
Herzlich willkommen in der Bundesliga zur Begegnung des 31. Spieltages zwischen dem VfL Wolfsburg und dem FSV Mainz 05.