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Brand vor Hauptrunde: Stimmung in Köln wird Gegner beeindrucken

Handball-WM 2019 in Deutschland & Dänemark

Weltmeister-Trainer Heiner Brand glaubt, dass das DHB-Team bei der Heim-WM ''einiges erreichen'' kann.
Image: Weltmeister-Trainer Heiner Brand hat gute Erinnerungen an Köln.  © DPA pa

Die deutschen Handballer haben bei der Heim-WM die Hauptrunde erreicht. Von Berlin geht es für das Team von Christian Prokop nach Köln. Dort feierte Sky Experte Heiner Brand 2007 einen seiner größten Erfolge.

Herr Brand, in der Kölner Arena wurden schon etliche große Handball-Schlachten geschlagen. An der aus deutscher Sicht wohl legendärsten waren Sie selbst beteiligt. Welche Szene kommt Ihnen als Erstes in den Sinn, wenn Sie an den Gewinn des Weltmeistertitels 2007 denken?

Heiner Brand: Das kann ich so gar nicht beantworten. Während der Weltmeisterschaft ist so vieles auf mich eingestürzt, manches habe ich gar nicht richtig mitbekommen. Auf eine Szene lässt sich das nicht reduzieren. Es sind so viele Dinge passiert, die im Handball eigentlich unvorstellbar waren. Ich betrachte diese ganze WM, mit dem Titelgewinn in Köln als Höhepunkt, als Gesamterlebnis.

Handball-WM 2019: Spielplan, Ergebnisse, Tabellen
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Dieses Gesamterlebnis liegt mittlerweile zwölf Jahre zurück. In den letzten Tagen dürften die Erinnerungen aber wieder allgegenwärtig gewesen sein…

Das ist richtig. Lange waren die Erinnerungen nicht so präsent bei mir. Es ist ja nicht so, dass ich tagtäglich in Erinnerungen schwelge. In den letzten Tagen werde ich aber natürlich vermehrt auf 2007 angesprochen, und dann kommen schon viele Erinnerungen wieder hoch.

2007 wurde die Kölner Arena zum "Wohnzimmer des deutschen Handballs". Der perfekte Standort also, um jetzt die Hauptrundenspiele des DHB-Teams auszutragen?

Für meine Begriffe schon. Natürlich waren alle Beteiligten auch mit Berlin sehr zufrieden. Bei uns damals war es ja so, dass sich die Stimmung im Laufe des Turniers immer mehr gesteigert hat. Anfangs waren die Ansprüche nicht allzu hoch, auch weil wir zu Beginn nicht so gut gespielt haben. Bei dieser WM war die Stimmung von Anfang an hervorragend. Die Voraussetzungen sind also etwas andere, aber Köln wird in jedem Fall ein Highlight für alle Beteiligten.

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Sie haben Berlin angesprochen: Auch in der Mercedes-Benz-Arena wurde die deutsche Mannschaft schon von einer unfassbaren Stimmung begleitet - kann das in Köln überhaupt noch getoppt werden?

Das ist tatsächlich schwer vorstellbar. Was in Berlin passiert ist, wie die Mannschaft ab dem ersten Spiel gegen zweitklassige Koreaner gefeiert wurde, das ist kaum zu überbieten. In Köln werden aber nochmal 6.000 Fans mehr in der Halle sein, viele von ihnen haben auch schon unseren Titelgewinn 2007 erlebt. Ein paar Prozentpunkte mehr bei der Stimmung sind also noch möglich. Aber ob Steigerung, oder nicht: Es wird auf jeden Fall eine Stimmung herrschen, die jede gegnerische Mannschaft beeindruckt.

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Und bei den deutschen Spielern zusätzliche Kräfte freisetzt?

Ja! Das war schon bei den bisherigen Spielen der Fall. Die deutsche Mannschaft hat gelernt, mit der Stimmung umzugehen. Sie wissen, wie sie das Publikum optimal mitnehmen können. Nämlich mit bedingungslosem Kampf und unbedingtem Siegeswillen. Diese Attribute, im Zusammenspiel mit den Fans auf den Tribünen, werden große Pluspunkte für die deutsche Mannschaft sein.

Gegner, Termine, Spielort
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Deutschlands Handballer haben bei der Heim-WM die Hauptrunde erreicht. Wir erklären, gegen wen es jetzt geht und wer das Halbfinale erreicht.

Wie wichtig wird der Heimvorteil gegen die Hauptrundengegner Island, Kroatien und Spanien?

Ich gehe davon aus, dass Island auch so machbar wäre. Klar, man darf sie nicht unterschätzen, aber sie sind nicht mehr die Spitzenmannschaft, die sie einmal waren. Aber gegen Kroatien und Spanien wird das Team von Christian Prokop den Heimvorteil definitiv brauchen!

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Sie haben es selbst erlebt: Wie nehmen die Beteiligten die Stimmung im Land, und besonders in der Halle, wahr? Versucht man die Euphorie aufzusaugen, oder ist man dafür zu sehr im Tunnel?

Auf dem Spielfeld bekommt man die Anfeuerung natürlich mit. Da tut sich was im Körper. Bei mir auf der Bank war das ein bisschen anders. Ich hab davon gar nicht so viel mitbekommen. Ich musste mich ja auf das Spielgeschehen konzentrieren und hatte im Gegensatz zu den Spielern keine körperliche Aktivität. Für die Spieler ist die Unterstützung von den Rängen aber eine Riesen-Hilfe. Wenn die Anfeuerung kommt, vergisst man die Schmerzen und die Müdigkeit. Das hilft ungemein.

Reicht die Klasse der deutschen Spieler in Kombination mit den Fans, um die Hauptrunde zu überstehen?

Mit drei Punkten aus der Vorrunde haben wir alle Möglichkeiten auf den Halbfinaleinzug. Wir können es nach Hamburg schaffen!

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