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Handball-EM: DHB-Team träumt von neuem Wintermärchen

DHB-Team träumt von neuem Wintermärchen: "Jetzt wirds ernst"

Johannes Golla (r.) führt die DHB-Auswahl als Kapitän zur EM.
Image: Johannes Golla (r.) führt die DHB-Auswahl als Kapitän zur EM.  © Imago

Johannes Golla ging voran. Der Kapitän der deutschen Handballer checkte am Frankfurter Flughafen als Erster ein und gab beim Start ins EM-Abenteuer die Richtung vor.

"Jetzt wird es ernst, die Spiele kommen - das ist das, worauf sich jeder freut", sagte der neue DHB-Anführer dem SID - und kletterte in den Flieger.

Auch "Grünschnabel" Luca Witzke konnte das Auftaktspiel gegen Belarus am Freitag (18.00 Uhr) kaum erwarten, als er mit der Mannschaft in Bratislava am frühen Nachmittag das Team-Quartier bezog. "Es kribbelt sehr, die Vorfreude ist riesig", sagte der Spielmacher, einer von acht Turnierdebütanten im Team von Bundestrainer Alfred Gislason.

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EM-Coup 2016 soll Euphorie entfachen

17 Spieler, darunter noch vier Europameister von 2016, waren mit an Bord der Chartermaschine mit der Flugnummer CAT5574. Noch am Mittwochabend war in der Slovnaft Arena in der slowakischen Hauptstadt das erste Training angesetzt.

"Es kribbelt 100-prozentig", sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer nach dem ersten Training am Abend in der Spielhalle von Bratislava: "Jetzt geht es hier mit der Handball-Luft weiter. Es kann losgehen."

Geht es nach Gislason und seinem runderneuerten Team, soll der Beginn der EM-Mission zugleich der Start eines neuen Wintermärchens gewesen sein. Mit dem Turnierbeginn will die unerfahrene Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) wie beim EM-Coup 2016 eine Euphorie entfachen.

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Kribbeln und "auch Nervosität" im Team

"Es gibt einige Parallelen. Es ist eine junge Mannschaft, noch unerfahrener als damals. Wir müssen es schaffen, auch so eine Begeisterung in die Mannschaft zu kriegen. Da sind wir auf einem guten Weg, es passt menschlich sehr, sehr gut", sagte Golla im SID-Gespräch. Kromer spürte neben einem Kribbeln "auch Nervosität" im Team, denn: "Alle wissen, wir haben eine junge Truppe beisammen, die noch nicht so viel Turniererfahrung auf dem Buckel hat."

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Zwar ist eine ähnliche Erfolgsgeschichte wie 2016 (noch) alles andere als realistisch. Doch die Ausgangssituation ist ähnlich. Das Team steckt voller "No Names", der Erfolgsdruck ist gering. Mut machen die jüngsten Testspielerfolge gegen Olympiasieger und Rekordweltmeister Frankreich sowie die Schweiz.

"Die Aufbruchstimmung war von Anfang an groß. Die ersten Spiele haben dabei geholfen, wir konnten uns nochmal richtig zusammenschweißen, das war das beste Teambuilding. Die Stimmung ist super", sagte Witzke mit leuchtenden Augen.

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Handball-Bundestrainer Alfred Gislason nach dem Sieg im letzten Test vor der EM gegen Frankreich. (Videolänge: 1:12 Minuten)

Gislasons Team von Covid-Erkrankungen verschont

Sicher ist aber auch: Die vier verbliebenen EM-Helden von 2016 müssen vorangehen, wenn über die weiteren Spiele in der Vorrunde gegen Österreich (Sonntag/18.00 Uhr) und Polen (Dienstag/18.00 Uhr) eine optimale Bilanz mit in die Hauptrunde genommen werden soll. "Grundsätzlich habe ich ein gutes Gefühl. Um so etwas wie 2016 zu wiederholen, müssen aber sehr viele Rädchen ineinander klicken", sagte Kai Häfner. Neben dem Linkshänder sind Andreas Wolff, Julius Kühn und Simon Ernst aus dem Europameister-Team noch dabei.

Mit im Gepäck waren derweil auch die Sorgen wegen einer Corona-Infektion. Bislang blieb Gislasons Team von Covid-Erkrankungen während der Vorbereitung verschont. Die Maßnahmen des Verbandes sind strikt, auch am Flughafen kam das Team im abgeschotteten Charter-Bereich kaum in Kontakt mit anderen Personen.

"Die Spannung ist sicher auch in diesem Bereich gegeben", bekräftigte Kromer, der für die Zeit bei der EM eine simple Taktik vorgab: "Wir werden ähnlich oft in Hygieneflüssigkeiten wie in Harztöpfe langen."

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