DHB-Trainer Prokop droht das Aus
20.02.2018 | 15:34 Uhr
Christian Prokop steht als Bundestrainer beim DHB auf der Kippe. Am Montag um 16 Uhr will der Verband bekannt geben, ob der 39-Jährige im Amt bleibt (Die Pressekonferenz live auf Sky Sport News HD oder im Livestream bei skysport.de). Bei Sky Sport analysieren die Experten Stefan Kretzschmar und Martin Schwalb die Ist-Situation.
Nach dem verfrühten EM-Aus und dem Zwist zwischen Prokop und Teilen des DHB-Teams wird die Luft für den Coach dünner. Sein Verbleib? Mittlerweile mehr als unwahrscheinlich. "Der Kreis derer, die hinter ihm stehen ist relativ klein geworden. Das ist dann auch eine populistische Entscheidung, nicht nur eine sportliche. Da ist der Weg relativ schwierig, an Prokop festzuhalten", schätzt Sky Experte Kretzschmar die Situation ein.
Liga-Präsident Uwe Schwenker spricht nach wie vor von "atmosphärischen Störungen" zwischen der Mannschaft und Prokop. Für Kretzschmar dürfen die Spieler aber nicht die führenden Entscheider sein.
Der Ex-Nationalspieler kritisiert bei Sky den Aufstand aus Teilen der Mannschaft gegen den Trainer: "Es gibt einige Spieler, die ihre Meinung äußern dürfen. Das sind zum Teil Spieler, die unter Dagur Sigurdsson zum Teil glücklich Nationalspieler geworden sind. Es sind längst keine Duvnjaks oder Karabatics. Da bewertet man sich als Spieler auch ein bisschen über. Dass diese Spieler auf einmal entscheiden wer Trainer bleiben darf oder nicht, ist für mich ein nicht nachzuvollziehender Zustand."
Sky Experte Martin Schwalb fordert ein zügiges Statement. In elf Monaten startet bereits die WM - Deutschland ist Gastgeber. "Auf allen Ebenen muss jetzt mal klar sein, was passiert. Die Verantwortlichen müssen schnell reagieren. Man kann die Spieler sicherlich fragen, sie haben ihre Meinung. Aber die Entscheidung muss vom Präsidium getragen werden."
Bei einem möglichen Prokop-Aus rechnet Kretzschmar ebenfalls mit einem Rücktritt von Bob Hanning. Dann stände der DHB auf zwei wichtigen Positionen ohne Führung da. "Ich höre immer von allen, wie es nicht geht. Aber niemand hat mir bisher gesagt, wie es ohne die beiden weitergehen könnte. Da hatte bisher niemand eine Antwort."