Hinrunde oder aktuelle Tabelle - wer profitiert bei Abbruch?
10.04.2020 | 19:51 Uhr
Noch ist in der LIQUI MOLY HBL nichts entschieden, doch ein Saisonabbruch wird immer wahrscheinlicher. Wie die aktuelle Saison dann gewertet wird, weiß (noch) niemand. Hinrunde oder aktueller Stand? Wer profitiert von welchem Ranking? Sky hat einen Blick auf die Tabellen geworfen.
Der Spielbetrieb bleibt bis einschließlich 22. April ausgesetzt. Spätestens bis zum 16. Mai muss entschieden werden, ob der Ball in der LIQUI MOLY HBL nochmal fliegen wird.
Doch eins steht schon mal fest: Sollte die Saison aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie abgebrochen werden, wird es in der Spielzeit 2019/2020 keinen Absteiger geben, mit der Ausnahme von bereits zurückgezogenen Mannschaften bzw. sogenannter "wirtschaftlicher Absteiger". Das verkündete der Deutsche Handballbund (DHB) nach gemeinsamen Gesprächen mit der HBL und HBF am Samstag. Es wird lediglich Aufsteiger aus den unteren Ligen in die Saison 2020/21 geben. Die derzeitigen Schlusslichter HSG Nordhorn-Lingen und Eulen Ludwigshafen profitieren von der Entscheidung des DHB.
Hingegen konnte bei der Wertung der aktuellen Spielzeit noch keine Entscheidung getroffen werden. Soll die aktuelle Tabelle gewertet werden oder doch lieber die Hinrunden-Tabelle? Wer würde von welcher Konstellation am meisten profitieren?
Für die Hinrunden-Tabelle spricht die Vergleichbarkeit der Punkte, da jede Mannschaft bereits einmal gegen die anderen Bundesligisten gespielt hat. Allerdings wird eins dabei nicht beachtet: ein möglicher Heimvorteil.
Profiteure der Hinrunden-Tabelle wären vor allem die TSV Hannover-Burgdorf (Platz 3) und die Füchse Berlin (Platz 4), die Patzer der Hauptstädter gegen GWD Minden, HC Erlangen und Nordhorn-Lingen sowie das Remis gegen den Bergischen HC hätten keine Bedeutung mehr.
Der SC Magdeburg und der TBV Lemgo Lippe hingegen wären die großen Verlierer. Die Elbstädter müssten sich von Rang drei verabschieden, das knappe aber wichtige 26:25 des SCM gegen die MT Melsungen würde nicht in die Wertung mit einfließen. Für Lemgo wäre die Wertung der Hinrunden-Tabelle besonders bitter, da die Mannschaft von Florian Kehrmann erst im Jahr 2020 so richtig in die Spur fand und seit dem ungeschlagen ist. Der aktuell 10. Platz wäre somit weg.
Für die aktuelle Tabelle spricht, das mit 240 von insgesamt 304 zu absolvierenden Partien schon mehr als drei Viertel der Spielzeit (78,4 Prozent) ausgetragen wurde. Eine richtungsweisende Tendenz zeichnet sich dadurch ab.
Aber auch hier gibt es Gegenargumente: Entscheidende Spiele wie das Rückrunden-Duell des Nordderbys zwischen dem THW Kiel und der SG Flensburg-Handewitt fanden noch nicht statt. Zudem hätte es nochmals spannend werden können im Kampf um Europa, denn die Rhein-Neckar Löwen hätten unter anderem noch ein Heimspiel gegen den SC Magdeburg und die Füchse Berlin vor der Brust.
Auch im Tabellenkeller hätte sich noch einiges ändern können mit den Spielen der Eulen Ludwigshafen gegen Balingen-Weilstetten, GWD Minden und TVB Stuttgart. Das Team von Benjamin Matschke zeigte sich in den letzten Spielen vor der Corona-Pause in guter Form, der Rückstand auf HBW Balingen-Weilstetten wurde von sieben auf einen Zähler reduziert.
Egal wie sich der DHB im Falle eines erforderlichen Saisonabbruchs also entscheiden würde - allen wird es der Verband nicht recht machen können.