Darts-WM: Darum gewinnt Gabriel Clemens sein Viertelfinale gegen Gerwyn Price

Fünf gute Gründe! Darum kann "Gaga" auch gegen Price die Sensation feiern

Gabiel Clemens trifft im Viertelfinale auf Gerwyn Price.
Image: Gabiel Clemens trifft im Viertelfinale auf Gerwyn Price.  © Imago

Im historischen WM-Viertelfinale trifft Gabriel Clemens auf Gerwyn Price, die Nummer eins der Welt. Die Aufgabe klingt unlösbar, doch tatsächlich gibt es gleich mehrere Gründe, warum der "German Giant" das deutsche WM-Märchen auch gegen Price weiterschreibt.

1. Die Doppelquote

Sie sind die wichtigsten Felder im Dart: Erst mit dem erfolgreichen Wurf auf die Doppel kann ein Spiel beendet werden. Herr dieser Doppelfelder ist bei der laufenden WM bislang Gabriel Clemens. Der Saarländer versenkte im bisherigen Turnierverlauf 48,7 Prozent der geworfenen Pfeile im anvisierten Doppel-Ziel und bildet damit einen der besten Werte aller Spieler im Feld. Anders sieht die Sache dagegen beim Viertelfinal-Kontrahenten aus Wales aus. Gerwyn Price offenbarte in allen seinen WM-Partien Schwächen auf die Doppelfelder und steht bei einer Quote von gerade einmal 34,6 Prozent. Besonders das gewöhnlich sichere Lieblingsdoppel des "Iceman", die Doppel-10 will noch überhaupt nicht fallen.

2. Schwacher Price

Doch nicht nur die Doppelquote passt bislang nicht beim Weltranglistenersten. Trotz der teils klaren Ergebnisse überzeugte Price noch bei keinem seiner drei Auftritte. Neben der schwachen Checkout-Quote machte Gerwyn Price pro Aufnahme im Schnitt lediglich 93,66 Punkte. Ein Wert, der fernab von dem liegt, was sich der Weltmeister von 2021 vorstellt. Mit einem Average von 95,71 Punkten liegt auch Gabriel Clemens über den Punkteschnitt des Walisers.

Und noch ein weiterer Wert passt bislang nicht beim "Iceman": In den drei Matches gelangen dem 37-Jährigen nur 17 180er. Der eigentlich für seine starke Quote auf die Triple 20 bekannte Price erzielte damit gar eine Maximal-Aufnahme weniger als Gabriel Clemens.

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Gabriel Clemens wird nach seinem Viertelfinal-Einzug bei der Darts-WM gefeiert und bereitet damit vielen nachfolgenden deutschen Darts-Spielern den Weg.

3. Das Momentum

Gabriel Clemens präsentiert sich nicht zuletzt dank der starken Doppelquote und der erfolgreichen Bewältigung einiger mental schwerer Aufgaben auf einem Hoch. Der Saarländer ist in der Form seines Lebens, ließ Soutar in seiner Achtelfinal-Partie in zwei seiner vier Sets gar keine Chance und bewies Nervenstärke, als er mit dem Rücken zur Wand in der dritten Runde gegen Jim Williams vor dem Aus stand. Auch das zum perfekten Zeitpunkt geglückte 148er-Finish gegen Soutar dürfte Clemens' Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten gestärkt haben.

Price hingegen sucht noch nach seiner Form und ist mit seinen Auftritten bislang sichtlich unzufrieden. Hält der "German Giant" sein bisher konstant solides Niveau sowie seine mentale Stärke gegen Price muss sich dieser steigern, um dem Deutschen Paroli bieten zu können.

4. Das Stolpern der Großen

Dass eine Auflehnung gegen WM-Favoriten gut machbar ist, wurde Clemens dabei bereits von einigen vorgemacht. Beim Turnier, dass bereits zum jetzigen frühen Zeitpunkt zahlreiche Überraschungen hervorbrachte, sind mit Peter Wright, Gary Anderson und James Wade, drei der vier Halbfinalisten inklusive dem Weltmeister aus dem vergangenen Jahr bereits nach dem Achtelfinale nicht mehr mit dabei.

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Die drei Top-11-Spieler scheiterten allesamt an Spielern außerhalb der Top 20. Auch Ex-Weltmeister Rob Cross hat den Sprung in das Viertelfinale nach einer Niederlage gegen Chris Dobey verpasst. Gerwyn Price wurde bereits mehrfach vor Augen geführt, dass ein Favoritenstatus noch lange nicht zum Weiterkommen führt und auch Gabriel Clemens dürften die vielen Überraschungen Mut machen, eine weitere zu schaffen.

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Wie weit geht die Reise von Gabriel Clemens bei der WM im Ally Pally? Der deutsche Dartspieler gibt sich im Interview mit Sky selbstbewusst vor seinem Achtelfinalspiel.

5. Die Fans

Eine Überraschung würde auch die meisten Fans im Ally Pally freuen. Nachdem der oftmals extrem emotional agierende Gerwyn Price bereits seit geraumer Zeit in England als extrem unbeliebt gilt und seine Auftritte regelmäßig mit gellenden Pfiffen bewertet werden, dürfte sich dies im Duell mit dem "German Giant" noch einmal steigern. Bereits während der ersten Runde machten die deutschen Anhänger mit lautstarken Gesängen auf sich aufmerksam.

Beim Achtelfinale von Clemens gegen Jim Williams waren wohl knapp 750 Fans aus Deutschland anwesend und auch im Viertelfinale wird es lautstarke Unterstützung geben. Price dürfte im Ally Pally damit nicht mehr allzu viele Menschen auf seiner Seite haben und die Mischung der emotionalen deutschen Anhänger mit den Price-Kritikern aus England dürfte ein emotionales Viertelfinale versprechen und am Ende das Zünglein an der Waage ausmachen.

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