Ausbleibende Leistung auch bei Staffel-Chaos im Biathlon Weltcup in Oberhof

Kurz vor Olympia

Schempp (l.) und Lesser sind für das nächste Rennen wohl wieder fit.
Image: Schempp (l.) und Lesser sind für das nächste Rennen wohl wieder fit.  © Getty

Bei den Biathlon-Herren bleiben auch beim Staffel-Rennen in Oberhof die Erfolge aus. Trotz fehlender Podest-Platzierungen besteht aber im Hinblick auf Olympia noch kein Grund zur Sorge. "Zu Schlecht" seien die DSV-Athleten nicht, spöttelt der Weltmeister von 2017 Benedikt Doll.

Der Zorn bei Mark Kirchner hält auch noch Minuten nach Ende der chaotischen Staffel an. "Das war kein fairer Wettkampf, das befriedigt mich und viele Trainerkollegen definitiv nicht", ätzte der Biathlon-Bundestrainer. Wenig befriedigend waren aber auch die Ergebnisse seiner Schützlinge zum Start ins Olympia-Jahr. Rund fünf Wochen vor den Winterspielen in Pyeongchang sind seine Männer noch nicht in Medaillenform.

Die beiden Top-Läufer Simon Schempp (Uhingen) und Erik Lesser (Frankenhain) mit gesundheitlichen Problemen, nur zwei magere Top-Ten-Platzierungen im Einzel und ein sechster Rang mit der Staffel in einer Nebel-Lotterie ohne sportlichen Wert - so lautet die durchwachsene Bilanz der Biathleten beim Heimweltcup am Rennsteig. Sorgen bereitete dies Kirchner aber nicht.

Zittern am Schießstand: Damen-Staffel vergibt Siegchance
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Ohne Top-Läuferinnen Dahlmeier und Hildebrand den nächsten Sieg beim Weltcup in Oberhof verpasst.

Zufriedenheit am Schießstand

"Wir sind dennoch auf einem guten Weg, wir sind voll im Plan", sagte der 47-Jährige im Hinblick auf die Spiele in Südkorea (9. bis 25. Februar) und hob die positiven Erkenntnisse im Thüringer Wald hervor. Dabei lobte der dreimalige Olympiasieger nach dem Nebelrennen seiner Staffel vor allem den oftmals am Schießstand schwachen Benedikt Doll (Breitnau) und Routinier Arnd Peiffer (Clausthal-Zellerfeld): "Benni mit einem Nachlader bei diesen Bedingungen, der Arnd mit zweien - das war tadellos."

Als "tadellos" bezeichnete Kirchner auch die 95 Prozent Trefferleistung am Schießstand in der Verfolgung von Doll und Roman Rees (Schauinsland), der in dieser Saison bislang nur im zweitklassigen IBU-Cup zum Einsatz gekommen war. "Ich denke, da war doch sehr viel Positives dabei", resümierte der siebenmalige Weltmeister.

Sorgen um den angeschlagenen Simon Schempp.
Image: Simon Schempp hat mit Rückenproblemen zu kämpfen.  © Getty

Dass am Rennsteig zu den bislang lediglich drei Podest-Plätzen dieser Saison keine weiteren dazu kamen, lag auch an den Ausfällen der beiden bisherigen Spitzenläufer. Schempp quälte sich trotz Rückenproblemen noch zu Platz 34 im Sprint, dann reiste er vorzeitig ab. Lokalmatador Lesser fiel aufgrund eines Infekts den gesamten Weltcup aus.

Beide können aber beim zweiten Heim-Weltcup in Ruhpoldig wieder an den Start gehen. "Gott sei dank sind wir wieder vollzählig", sagte Trainer Andreas Stitzl nach dem Abschlusstraining für das 20-Kilometer-Rennen am Mittwoch (14:20 Uhr) in der ChiemgauArena.

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Den Spitzenläufern hinterher

In Topform laufen derzeit andere, allen voran der sechsmalige Gesamtweltcupsieger Martin Fourcade aus Frankreich und sein norwegischer Herausforderer Johannes Thingnes Bö. Bei zehn Einzelrennen in dieser Saison standen sie achtmal zusammen auf dem Podest. Nur einmal war keiner der beiden zuoberst auf dem Treppchen. In dieser Verfassung werden sie auch in Pyeongchang nur schwer zu schlagen sein.

Noch nehmen die DSV-Athleten den Rückstand aber mit Humor. "Ich glaube, das ganze deutsche Team wird nicht mehr bei Olympia teilnehmen. Wir sind zu schlecht", hatte Doll nach seinem verpatzten Auftritt im Sprint von Oberhof mit einem spitzbübischen Grinsen gesagt, dann aber hinzugefügt: "Da brauchen wir uns keine Sorgen zu machen."

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