Olympia News: Althaus disqualifiziert, DSV-Team scheidet beim Skispringen aus
Disqualifikationen überschatten Slowenien-Sieg im Mixed-Springen
08.02.2022 | 15:22 Uhr
Sloweniens Skispringer haben die olympische Premiere des Mixed-Wettbewerbs gewonnen.
Das Team mit Peter Prevc, Einzel-Olympiasiegerin Ursa Bogataj, Timi Zajc und Nika Kriznar setzte sich vor Russland und Kanada durch.
Weltmeister Deutschland schied nach einer Disqualifikation von Katharina Althaus schon nach dem ersten Durchgang aus, der Anzug der Silbermedaillengewinnerin entsprach nicht den Regeln. Althaus, Karl Geiger, Constantin Schmid und Selina Freitag belegten somit Rang neun. Auch Norwegen, Österreich und Japan waren nach einer Disqualifikation chancenlos.
Umstrittenes Mixed-Springen sorgt für Kritik
"Das ist echt bitter. Bei Olympia fangen sie an, anders oder mehr zu testen. Für mich ist das langsam ein Kasperletheater. Wir springen die ganze Zeit mit diesen Maßen. Es ist seltsam", sagte Männer-Bundestrainer Stefan Horngacher im ZDF: "Aus meiner Sicht ist es nicht mehr im Sinne des Sportes. Man muss fiebern, dass man durchkommt."
Horngacher mit scharfer Kritik an FIS
Und weiter: "Der neue Kontrolleur hat die Kontrollen extrem verschärft - gefühlt auch sehr verschärft für die deutschen Skispringer. Das Prozedere Messung ist von der FIS nicht besser geworden, sondern schlechter", sagte Horngacher. Bei der FIS hatte der finnische Materialkontrolleur Mika Jukkara zu Saisonbeginn Sepp Gratzer abgelöst.
Schon im Weltcup waren sowohl Severin Freund beim Vierschanzentournee-Springen in Oberstdorf als auch Team-Weltmeister Markus Eisenbichler in Bischofshofen disqualifiziert worden. "Wir haben gemessen an den anderen Nationen deutlich mehr Kontrollen über uns ergehen lassen müssen. Wir sind schon sehr verfolgt von diesen Kontrollen", sagte Horngacher.
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DSV-Teammanager Horst Hüttel erklärte: "Wir sind alle stocksauer. Katha sagt, sie ist solange durchgecheckt worden wie noch nie. Sie sagt: Solange, bis etwas gefunden wurde." Dass nicht nur Althaus, die anschließend in Tränen aufgelöst war, sondern auch Japans Star-Springerin Sara Takanashi und die erfahrene Österreicherin Daniela Iraschko-Stolz disqualifiziert wurden, bewertete Hüttel als "schon etwas skandalös. Die FIS (Internationaler Ski-Verband; d. Red.) kann doch nicht bei einem Teamevent anders messen. So macht man auch irgendwo den Sport kaputt."
Beim Anzug sind Faktoren wie Größe, Design und Dicke des Stoffes limitiert. Weil Althaus aus dem Wettbewerb genommen wurde, verpasste das DSV-Quartett den zweiten Durchgang. Auch Japans Topspringerin Sara Takanashi und die Österreicherin Daniela Iraschko-Stolz wurden disqualifiziert.
Die DSV-Auswahl, die zuletzt viermal in Folge in dieser Disziplin den WM-Titel geholt hatte, lag bis zur Disqualifikation der Oberstdorferin noch auf Medaillenkurs.
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