Carlos Alcaraz hat es geschafft. Der 19-Jährige ist neuer Titelträger der US Open und die Nummer eins der Welt.
Carlos Alcaraz hob den mächtigen Silberpokal etwas schüchtern in den Abendhimmel von New York und knuddelte seine neueste Trophäe schockverliebt: Das 19 Jahre alte spanische Ausnahmetalent ist zum Titelgewinn bei den US Open gestürmt und springt als erster Teenager an die Spitze der Weltrangliste.
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Alcaraz setzte sich am Sonntag in New York mit 6:4, 2:6, 7:6 (7:1), 6:3 gegen den Norweger Casper Ruud durch und jubelte hoch emotional über den ganz besonderen Doppelschlag. "Seitdem ich spiele, habe ich davon geträumt, einen Grand Slam zu gewinnen und Nummer eins zu werden", sagte Alcaraz: "Es fällt mir schwer, darüber zu sprechen."
Alcaraz stellt Rekord auf
Damit pulverisiert der Überflieger einmal mehr bisherige Rekordmarken. Bislang war der Australier Lleyton Hewitt mit 20 Jahren und neun Monaten die jüngste Nummer eins der Welt in der Historie des ATP-Rankings seit 1973. Alcaraz ist zudem nach Pete Sampras 1990 der zweite Teenager seit Einführung des Profitennis 1968, der die US Open gewinnen kann und der jüngste Titelträger bei Grand-Slam-Turnieren seit Rafael Nadals Triumph 2005 in Paris.
Nadal gehörte auch zu den ersten Gratulanten: "Herzlichen Glückwunsch zu deinem ersten Grand-Slam-Sieg und zur Nummer eins, die der Höhepunkt deiner ersten großartigen Saison ist. Ich bin mir sicher, dass es noch viele weitere geben wird."
Ruud, der bereits bei den French Open im Finale gestanden hatte und neuer Weltranglistenzweiter wird, verpasste erneut die Chance, als erster Norweger einen Majortitel zu gewinnen und die Führung in der Weltrangliste zu erobern. Drei Skandinavier grüßten bislang von der Spitze - es waren in Björn Borg, Stefan Edberg und Mats Wilander allesamt Schweden. "Ich bin natürlich enttäuscht, dass ich nicht die Nummer eins werde", sagte Ruud: "Ich werde weiter versuchen, einen Grand Slam zu gewinnen."
Alcaraz absolviert Marathon bis zum US-Open-Erfolg
20 Stunden und 19 Minuten Spielzeit hatte Alcaraz auf seinem schweren Weg ins Finale absolviert. Und er knackte im Matchverlauf den bisherigen Höchstwert des Südafrikaners Kevin Anderson bei Grand Slams, der seit Wimbledon 2018 bei 23:20 Stunden lag. Entsprechend war es eine der großen Fragen, wie sehr sich die Strapazen vor allem der sensationellen Viertel- und Halbfinalmatches gegen Jannik Sinner (Italien) und Frances Tiafoe (USA) auswirken. Und, wie es um das Nervenkostüm beider Profis bestellt war.
"Jetzt ist nicht der Zeitpunkt für mich, müde zu sein", sagte Alcaraz unmittelbar, bevor er auf den Platz ging. "Ich versuche, das Finale zu genießen", meinte Ruud vor der vom deutschen Schiedsrichter Nico Helwerth geleiteten Partie: "Ich muss vielleicht das beste Tennis meines Lebens spielen."
Das Match am Tag nach dem Frauenfinale, bei dem sich die Polin Iga Swiatek mit einem 6:2, 7:6 (7:5) gegen die Tunesierin Ons Jabeur zur nun dreimaligen Grand-Slam-Siegerin gekürt hatte, startete umkämpft mit leichten Vorteilen für Alcaraz. Er ließ immer wieder seine besondere Athletik aufblitzen, agierte offensiver und brachte ein frühes Break schließlich durch.
Ruud verpasst zwei Satzbälle
Doch Ruud blieb dran und Alcaraz zeigte erste Anzeichen einer etwas angeknacksten Physis. Seine Schlagauswahl wurde schlechter und der Norweger ließ sich nicht zweimal bitten und glich nach Sätzen aus. Nun spielte die Taktik eine immer größere Rolle und Ruud schien zu spüren, dass Alcaraz nicht mehr so schnell zu Fuß ist, konnte aber zwei Satzbälle nicht nutzen und der wild kämpfende Spanier schnappte im Tiebreak zu.
Alcaraz wollte es jetzt wissen und setzte Ruud schwer unter Druck. Er schaffte das Break zum 4:2 und war dann auf dem Weg zum Titel nicht mehr aufzuhalten.
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