Sieger liefert witzige Dankesrede ab
13.12.2018 | 19:43 Uhr
Nach dem fulminanten Endspielsieg bei den ATP-Finals setzte Alexander Zverev direkt noch einen drauf. Seine Dankesrede wurde zum Gag-Feuerwerk.
Mit 6:4 und 6:3 hatte ein bärenstarker Alexander Zverev im Endspiel der ATP-Finals gegen Novak Djokovic seine Sonderklasse unterstrichen. Dass er auch als Entertainer bemerkenswerte Qualitäten besitzt, demonstrierte der 21-Jährige bei seiner Dankesrede.
In souveränem Plauderton jagte der Hamburger eine gewitzte Pointe nach der anderen raus und ließ dabei keinen aus: Von Finalgegner Djokovic, über Vater Alexander, Trainer und Tennis-Legende Ivan Lendl bis Athletik-Coach Jez Green - für jeden hatte Zverev eine charmante Spitze auf Lager.
Kostprobe? "Ich möchte mit meinem Vater anfangen. Er hat mich und meinen Bruder mein ganzes Leben trainiert. Ich habe immer gesagt, dass er vielleicht der beste Coach im Tennis ist. Und das meine ich wirklich. Er wird wahrscheinlich nicht vor nächstem Jahr aufhören zu weinen, aber das ist okay. Er versteht auch nur die Hälfte von dem, was ich gerade sage, aber das ist auch okay. Im Moment ist jeder einfach happy - dank ihm", sorgte Zverev bei seiner Ansprache auf englisch für reichlich Lacher.
Gegner Djokovic zollte er seinen Respekt - aber nicht ohne Augenzwinkern: "Du hast in diesem Halbjahr kaum ein Spiel verloren, deswegen bin ich wirklich dankbar, dass Du heute eins gegen mich verloren hast. Du bist sehr gut darin, zu teilen. Und ich schätze es wirklich, dass Du Spiele und Titel mit mir teilst. Du könntest jedes Spiel gewinnen, das Du willst, deswegen schätze ich es sehr, dass du mich heute eins gewinnen hast lassen", witzelte der frisch gebackene Champ weiter.
Und weiter ging's mit Coach Ivan Lendl, der sich während Zverevs Worten sogar zu einem kleinen Lächeln hinreißen ließ: "Danke Ivan, dass Du dich dem Team angeschlossen hast. Soweit klappt es ja ganz gut. Ich hoffe, es geht so weiter", frotzelte Zverev und kam zu Athletik-Trainer Jez Green: "Danke Jez. Wir arbeiten seit fünf Jahren zusammen. Man sieht es zwar nicht, aber ich habe tatsächlich Muskeln aufgebaut in den letzten Jahren. Ich weiß, viele denken es ist unmöglich, aber ich war früher noch dünner als heute", nahm der Hamburger auch sich selbst auf die Schippe.
Nach weiteren Dankesworten an Agent und Manager spielten die Veranstalter bereits Fanfarenmusik ein und überreichten Zverev eine Magnumflasche Champagner. Doch der Tennisprofi war noch nicht fertig mit seiner Ansprache.
Nachdem die Fanfare abgebrochen wurde, gab Zverev noch einen Nachschlag: "Ich war noch nicht fertig, aber danke für den Champagner. Ich wollte mich eigentlich noch nicht gleich betrinken, aber okay", scherzte Zverev.
Er bedankte sich ausführlich beim Publikum - und ging auch auf die Pfiffe ein, die es gegen ihn nach einer strittigen Situation mit einem Ballkind am Samstag gegeben hatte: "Ihr wart die ganze Woche absolut großartig. Auch wenn wir gestern einen schwierigen Moment hatten, freue ich mich über jeden Einzelnen, der herkommt und uns unterstützt".
Und schließlich bog Zverev auf die Zielgerade: "Dreht mir nicht den Saft ab, ich weiß meine Rede ist lang, aber ich brauche noch eine Minute. Danke allen Ballkindern, allen Linien- und Schiedsrichtern, allen Sponsoren. Das wär's. Ich glaube, ich habe genug geredet. Danke und bis nächstes Jahr!", beendete Entertainer Zverev seine große Show nach dem großen Sieg.