Check-Up zu den Australian Open - die Herren
Sky Check-Up: "Sehe Zverev und Sinner im Finale der Australian Open"
13.01.2024 | 11:56 Uhr
It’s on in Down under! Mit den Australian Open steht das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres an. Was ist Alexander Zverev & Co. zuzutrauen? Der Sky Check-Up von unseren Kommentatoren Stefan Paul Häuser und Marcel Meinert.
Favoritencheck:
Marcel Meinert: "Novak Djokovic ist weiter hungrig auf Rekorde und will zum elften Mal sein Lieblings-Grand-Slam-Turnier gewinnen! Das es aber keinen Automatismus gibt, um dieses Abo zu verlängern, hat bereits der United Cup gezeigt. Djokovic erlaubte sich hier nicht nur Schwächephasen, sondern auch eine Niederlage. Carlos Alcaraz, der im vergangenen Jahr noch verletzungsbedingt fehlte, Jannik Sinner, Daniil Medvedev (sein Finalgegner bei den US Open) oder auch der formstarke Alexander Zverev haben Ansprüche angemeldet. Die Auslosung hat es mit dem Serben mal wieder gut gemeint, denn Alcaraz, Zverev, Medvedev oder auch Rune würden erst im Finale warten. Ein erster echter Prüfstein könnte Ben Shelton im Achtelfinale werden. Es besteht dennoch Hoffnung, dass der Kampf um den Titel in Down under so spannend wird, wie lange nicht."
Alexander Zverev - Status quo:
Paul Häuser: "Sascha Zverev ist topfit und geht mit einem ganz frischen, grandiosen Erfolgserlebnis in die Aussie Open. Der Triumph beim United Cup mit der deutschen Mannschaft hat Zverev enorm viel zusätzliches Selbstvertrauen verliehen. Die Nummer sechs der Weltrangliste ist sicherlich nicht der erste Herausforderer von Djokovic, sondern reiht sich auf der Liste der heißen Kandidaten erst nach Sinner, Alcaraz und Medvedev ein. So ist die Ausgangslage, die für Zverev sehr interessant ist. Das Auftaktklos gegen Landsmann Dominik Koepfer ist dagegen richtig unangenehm. Koepfer hat gerade erst das Challenger in Canberra gewonnen und kann Zverev mit seiner Konterstärke sicherlich gefährlich werden und in ein hartes Match verwickeln. Auf die deutsche Nummer eins warten viele Stolpersteine, vielleicht auch Jiri Lehecka in Runde drei oder Casper Ruud im Achtelfinale, aber ich sehe Zverev in dieser Form sehr weit kommen und traue ihm sogar den ganz großen Wurf zu. Mein Gefühl: Es kommt zu einem Finale zwischen Zverev und Sinner."
Chancen der anderen Deutschen:
Meinert: "Neben Alexander Zverev und Dominik Koepfer, die sich im direkten Duell messen, wollen noch vier weitere Deutsche in Melbourne ihre Klasse zeigen. Yannick Hanfmann ist gegen Gael Monfils von der Papierform her sogar favorisiert. Danach könnten erst Andy Murray und dann Novak Djokovic warten - was für eine Auslosung! Daniel Altmaier ist sicher nicht ungefährlich für Karen Khachanov, allerdings muss man noch abwarten, wie sich der Kempener von seiner Verletzung, die er sich beim Vorbereitungsturnier in Adelaide zugezogen hat, erholt. Maximilian Marterer hat gegen den Portugiesen Nuno Borges gute Chancen, anschließend würde mit Alejandro Davidovich Fokina ein anderes Kaliber warten. Jan-Lennard Struff hat ein hochinteressantes Draw erwischt. Zunächst wartet gegen den gefährlichen Aussie Rinky Hijikata ein schweres Auswärtsspiel. Danach wäre er für alle Kontrahenten, auch für den Vorjahresviertelfinalisten Tommy Paul, ein sehr gefährlicher Gegner. Käme es im Achtelfinale zu einem Wiedersehen mit Carlos Alcaraz wäre das für 'Struffi' ein Riesenerfolg."
Dark Horses - Players to watch:
Häuser: "Ich erwarte ziemlich viel von Ben Shelton. Der 21-Jährige hatte vor genau einem Jahr in Australien seinen internationalen Durchbruch mit dem Erreichen des Viertelfinales. Ein Jahr später kommt Shelton mit noch mehr Power, einem Turniersieg in Tokio und einem US-Open-Halbfinale nach Melbourne. Shelton hat diesen unglaublichen Aufschlag und kann sich so auch mal durch ein Turnier durchservieren. Er ist auf diesem schnellen Belag eine Gefahr für jeden Spieler. Und dann darf auch 2024 Lorenzo Musetti auf dieser Liste nicht fehlen. Ich bin sehr gespannt, ob er in dieser Saison die nächsten Schritte gehen kann."
Meinert: "Wenn es um jemanden geht, der tatsächlich um den Titel mitspielen könnte, dann ist Grigor Dimitrov zu nennen. Nach dem Ende seiner seit 2017 andauernden Titel-Durststrecke ist ihm alles zuzutrauen. Und dann würde ich auch noch einen Blick auf Max Purcell riskieren. Der ehemalige Doppel-Spezialist hat sich bis in die Top 50 vorgearbeitet und hatte vor einem Heim-Grand-Slam noch nie so eine gute Ausgangsposition. Er ist 'ready to rock!'"
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