French Open: Alexander Zverev startet mit einem mühsamen Sieg

Kraftakt gegen John Millman

Alexander Zverev gewinnt sein Auftaktmacht gegen John Millman.
Image: Alexander Zverev gewinnt sein Auftaktmacht gegen John Millman.  © Getty

Alexander Zverev hat gleich in seinem ersten Match bei den French Open über fünf Sätze gehen müssen.

Bei widrigen äußeren Bedingungen setzte sich der Weltranglistenfünfte nach einer vergebenen 2:0-Satzführung mit 7:6 (7:4), 6:3, 2:6, 6:7 (5:7), 6:3 gegen John Millman aus Australien durch.

"Ich wusste, es wird ein hartes Match. Ich bin einfach nur froh, weiter zu sein", sagte Zverev: "Ich bin weiter, das ist alles, was zählt. John hat unglaublich gespielt und mir das Leben sehr schwer gemacht."

In der nächsten Runde wartet Ymer

Zverev hatte ab Mitte des ersten Satzes erhebliche Mühe mit der zähen Nummer 56 der Weltrangliste. Immer wieder musste er sich nach Breaks seines Gegners zurückkämpfen, immer wieder hatte er Probleme, seinen Aufschlag zu halten, immer wieder unterliefen ihm leichte Fehler. Beinahe jedes Spiel war umkämpft. Der erste Satz dauerte bereits 70 Minuten, erst nach 4:08 Stunden konnte der ATP-Champion schließlich jubeln. Sein nächster Gegner ist der schwedische Qualifikant Mikael Ymer.

Zverev, der im Vorjahr mit dem Erreichen des Viertelfinals in Paris sein bestes Resultat bei einem Grand Slam erzielt hatte, fand bei wechselhaftem Wetter mit Wind, Nieselregen und Sonnenschein schnell ins Match, lag nach zwei Breaks souverän mit 4:1 vorne, verlor dann aber die Konzentration und die Linie. Von Spiel zu Spiel schlichen sich nun vor allem mit der Vorhand Fehler ein, auf die der 29 Jahre alte Millman, ein solider, aber eindimensionaler Grundlinienspieler, nur warten musste.

Hohe Fehlerquote bei Zverev

Grandiose "winner" wechselten sich ab mit "unforced errors" inklusive zahlreicher Doppelfehler bei Zverev. Wie schon vergangene Woche in Genf, wo er trotz wenig konstanter Leistungen zum elften Mal insgesamt und zum fünften Mal auf Sand ein Turnier gewann, konnte er sich wenigstens auf seinen Kampfgeist verlassen, mit dem er sich die ersten beiden Sätze holte. Dann aber musste Zverev für seine hohe Fehlerquote büßen.

Das zähe Ringen um jeden Punkt setzte sich ab dem dritten Satz fort, diesmal jedoch mit Erfolg für Millman, der dem Deutschen zum 4:2 und zum 6:2 jeweils den Aufschlag abnahm. Zverev konterte im vierten Satz mit einem Break zum 2:0 - doch wieder ließ er sich den Vorteil nehmen. Millman gewann zwölf der nächsten 13 Punkte, zog auf 5:4 davon und nutzte im Tiebreak seinen vierten Satzball. Der 22 Jahre alte Hamburger zertrümmerte seinen Schläger vor Wut - behielt dann aber die Nerven.

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Im vergangenen Jahr hatte Zverev die French Open mit drei Fünf-Satz-Matches begonnen. Danach war er so entkräftet, dass er er im Viertelfinale klar an Dominic Thiem scheiterte.

Lendl weiter Zverev-Coach

Nach dem Match dementierte Zverev Gerüchte um eine Trennung von seinem Coach Ivan Lendl. Der 22 Jahre alte Hamburger bestätigte dem TV-Sender Tennis Channel, dass er und der achtmalige Grand-Slam-Sieger "nichts beendet haben, wir arbeiten weiter zusammen". Lendl werde ihn die gesamte Rasensaison betreuen.

In Paris ist Lendl trotz gegenteiliger Ankündigungen nicht vor Ort. Ende April hatte Zverev am Rande des ATP-Turniers in München erklärt, sein Coach werde wegen einer Allergie die Sandplatzsaison in Europa weitgehend verpassen, aber nach Roland Garros kommen. "Er kommt jetzt gleich nach den French Open, um mich auf die Rasensaison vorzubereiten", sagte Zverev.

Stebe raus

Cedrik-Marcel Stebe ist dagegen erwartungsgemäß in der ersten Runde ausgeschieden. Der 28-Jährige war gegen den an Nummer zehn gesetzten Russen Karen Chatschanow über weite Strecken chancenlos und unterlag nach 1:39 Stunden in drei Sätzen 1:6, 1:6, 4:6. Von elf gestarteten Herren haben damit fünf die zweite Runde erreicht.

Sport-Informations-Dienst (SID)