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Kommentar zum Zverev-Aus bei den French Open & seiner Verletzung

Kopf hoch, Sascha!

Alexander Zverev wird nach der Verletzung, die er sich im Halbfinale der French Open gegen Rafael Nadal zuzog, wohl lange pausieren müssen. Dennoch sollte er zuversichtlicher denn je in die Zukunft blicken. Ein Kommentar.

Die nächsten Wochen und vielleicht Monate werden sicherlich nicht einfach für Alexander Zverev. Zwar steht noch nicht genau fest, wie lange Deutschlands Nummer Eins nach seiner Verletzung im Halbfinale der French Open gegen Rafael Nadal pausieren muss. Klar ist aber mittlerweile, dass die Reha einige Zeit in Anspruch nehmen dürfte. Das deutete Zverev selbst an, als er einige Stunden nach der Verletzung ein Update gab und von einer "schweren Verletzung" sprach.

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Zverev kann zuversichtlich in die Zukunft blicken

Auf dem Tennis-Court wird der Hamburger also erstmal nicht stehen. Der Frust darüber dürfte bei ihm immens sein. Auch weil er sich bei den French Open in den letzten beiden Runden in prächtiger Form präsentierte. Ja, Zverev muss weiter auf seinen ersten Grand-Slam-Sieg warten und wird fast sicher auch Wimbledon verpassen, aber:

Der Weltranglistendritte sollte zuversichtlicher denn je in die Zukunft schauen. Schließlich waren die Partien gegen Carlos Alcaraz im Viertelfinale und Nadal eine Runde später bis zu der bitteren Verletzung wahrscheinlich die besten Matches, die Zverev je bei einem Grand-Slam auf den Platz brachte. Anders als bei seinem desaströsen Auftritt bei den Australian Open, verlässt Zverev die französische Hauptstadt mit erhobenem Haupt.

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Gegen Alcaraz gelang ihm ja auch endlich sein erster Sieg gegen einen Top-Ten-Spieler bei einem Major überhaupt. Und das auch noch hochverdient. Gegen den Shootingstar war Zverev in fast allen Belangen überlegen und verblüffte die Tenniswelt. Es wirkte fast so, dass Zverev endlich einen Weg gefunden hat, auch bei Grand-Slams gegen starke Konkurrenz befreit aufzuspielen und seine Stärken auszuspielen.

Auf Augenhöhe mit Nadal

Die Bilanz gegen Top-Ten-Spieler ist nun mit 1:11 zwar immer noch bescheiden, aber es geht immerhin aufwärts und gegen den Sandplatzkönig Nadal hätte möglicherweise der zweite solche Triumph hinzukommen können, wenn die Verletzung nicht passiert wäre. Zverev agierte in den beiden Sätzen über drei Stunden jedenfalls absolut auf Augenhöhe, war teilweise sogar der bessere Spieler.

Und das auf dem Philippe Chatrier, wo Nadal im Grunde nicht zu schlagen ist. Wie viele Spieler können das sonst noch behaupten? Sehr wenige. Natürlich, das Spiel war nicht vorbei und Nadal hätte das Duell auch sportlich zu seinen Gunsten entscheiden können, aber Zverev sollte dennoch das Positive für sich herausziehen. Und das war eine ganze Menge.

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Zverev gewinnt Sympathiepunkte

Zudem konnte Zverev auch abseits des Platzes punkten. Dass er nach seiner Verletzung noch einmal auf Krücken auf den Platz kommt, um Nadal zu gratulieren, dem Schiedsrichter die Hand zu geben und sich bei den Zuschauern zu bedanken, hat ihm viele Sympathien eingebracht und lässt den Vorfall in Acapulco immer mehr in den Hintergrund rutschen.

All diese Punkte sollte sich Zverev während seiner Reha immer wieder vor Augen halten, um dann daran anzuknöpfen, wann auch immer er sein Comeback feiern kann, Gelingt ihm das, ist auch sein großes Ziel - der Gewinn eines Grand-Slams - nur eine Frage der Zeit. Bis dahin kann man ihm nur wünschen:

Kopf hoch, Sascha!

Mehr zum Autor Robert Gherda