Laura Siegemund zieht ins Achtelfinale von Wimbledon ein

Deutscher Coup in Wimbledon! Laura Siegemund hat die Australian-Open-Siegerin Madison Keys überraschend deutlich mit 6:3 und 6:3 bezwungen und ist ins Achtelfinale eingezogen.

Laura Siegemund bezwingt völlig überraschend Madison Keys und steht im Achtelfinale von Wimbledon.
Image: Laura Siegemund bezwingt völlig überraschend Madison Keys und steht im Achtelfinale von Wimbledon.  © Imago

Die 37-Jährige steht in London damit zum ersten Mal in ihrer Karriere in der Runde der besten 16.

Laura Siegemund ließ überwältigt den Schläger fallen und legte ein wildes Jubeltänzchen hin: Die Schwäbin hat mit einem sensationellen Sieg über die Weltranglistenachte Madison Keys ihren unerwarteten Erfolgslauf beim Rasen-Klassiker in Wimbledon fortgesetzt und im Alter von 37 Jahren erstmals das Achtelfinale erreicht.

Die deutsche Hoffnungsträgerin bezwang die klar favorisierte Australian-Open-Siegerin am Freitag nach starker Vorstellung und mit viel Köpfchen 6:3, 6:3, sie darf nun von deutlich mehr träumen. "Ich bin sehr glücklich", sagte Siegemund, in Bezug auf ihre drei vergebenen Matchbälle war sie zum Scherzen aufgelegt: "Natürlich hat man die Nerven am Ende gemerkt. Wenn man in solchen Momenten keine Nerven verspürt, ist man wahrscheinlich tot."

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Achtelfinale gegen Solana Sierra

Im Achtelfinale tritt sie auf die Argentinierin Solana Sierra, die als Lucky Loser bei ihrem Wimbledon-Debüt bis in die Top 16 vorgedrungen ist. Verstecken muss sich Siegemund, die mit ihrem Achtelfinaleinzug bereits 240.000 Pfund verdient hat, vor keinem mehr. Dazu müsse sie "niemandem mehr etwas beweisen", sagte Siegemund (Metzingen), "das sagt mir mein Freund auch immer wieder."

Mit ihrem Einzug ins Achtelfinale im Alter von 37 Jahren reihte sie sich in Wimbledon in eine illustre Runde ein: Vor ihr hatten das in der Open Era (seit 1968) nur Billie Jean King, Martina Navratilova, Virginia Wade sowie Serena und Venus Williams geschafft.

Dabei liegt ihr Fokus eigentlich auf dem Doppel und dem Mixed, in London spielt sie aber im Einzel wie entfesselt auf. Schon in der zweiten Runde hatte sie mit der Kanadierin Leylah Fernandez eine gesetzte Spielerin aus dem Turnier geworfen. Ihr bestes Grand-Slam-Ergebnis im Einzel ist der Viertelfinaleinzug bei den French Open 2020 - an der Church Road scheint nun mindestens eine Wiederholung möglich.

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Letzte Deutsche im Turnier

Nach dem Aus von Eva Lys, Tatjana Maria und Ella Seidel ist Siegemund die letzte Deutsche im Turnier. Am Freitag entnervte sie die Weltranglistenachte von Beginn an mit ihrem flachen Spiel und vielen Stopps, Grundlinienduelle versuchte sie zu vermeiden. Das klappte hervorragend, Keys wirkte nicht auf der Höhe und produzierte viele einfache Fehler.

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Auch im zweiten Satz war Siegemund die bessere Spielerin. Plötzlich kam sie immer wieder vor ans Netz und erzwang Punkte. "Weil sie sich bewegt wie eine Katze", sagte die frühere Bundestrainerin Barbara Rittner am Mikrofon von Prime Video: "Wie schnell sie vorne ist und den Ball wegdrückt, das sieht dann sehr einfach aus."

Ein Aufbäumen von Keys blieb trotz dreier abgewehrter Matchbälle aus. Siegemund, die einst zehnmal in der Qualifikation für Grand Slams scheiterte, bevor sie 2015 in Wimbledon ihr Hauptrunden-Debüt gab, nutzte ihren vierten Matchball zum Sieg. Im Anschluss stand sie an der Seite der Brasilianerin Beatriz Haddad Maia noch im Doppel auf dem Platz.

SID

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